02.07.2019, 17:17
Moin,
ich bin seit einem Jahr Anwalt in einer kleinen Einheit mit 3 Anwälten im Süden Deutschlands.
Ohne arrogant klingen zu wollen, bin ich - aufgrund hohem Arbeitsaufkommen - mit meiner Zuarbeit unentbehrlich geworden. Die Arbeit macht mal mehr, mal weniger Spaß. Die Kollegialität ist aber hervorragend. Leider ist die Bezahlung - ortsbedingt - sehr mies. Dementsprechend ist es am Monatsende IMMER knapp. Bildung von Rücklagen unmöglich. Partnerschaft ungewiss, jedenfalls nicht in den nächsten 2 Jahren.
Nun habe ich eine Zusage für eine andere Stelle. Keine Anwaltschaft. Mischung aus Jura und Nichtjura. Bezahlung ist top.
Ich habe aber massive Panik meinem derzeitigen Arbeitgeber gegenüber die Kündigung auszusprechen. Hat jemand gute Ratschläge ? Vielleicht in einer ähnlichen Situation gewesen ?
Danke
ich bin seit einem Jahr Anwalt in einer kleinen Einheit mit 3 Anwälten im Süden Deutschlands.
Ohne arrogant klingen zu wollen, bin ich - aufgrund hohem Arbeitsaufkommen - mit meiner Zuarbeit unentbehrlich geworden. Die Arbeit macht mal mehr, mal weniger Spaß. Die Kollegialität ist aber hervorragend. Leider ist die Bezahlung - ortsbedingt - sehr mies. Dementsprechend ist es am Monatsende IMMER knapp. Bildung von Rücklagen unmöglich. Partnerschaft ungewiss, jedenfalls nicht in den nächsten 2 Jahren.
Nun habe ich eine Zusage für eine andere Stelle. Keine Anwaltschaft. Mischung aus Jura und Nichtjura. Bezahlung ist top.
Ich habe aber massive Panik meinem derzeitigen Arbeitgeber gegenüber die Kündigung auszusprechen. Hat jemand gute Ratschläge ? Vielleicht in einer ähnlichen Situation gewesen ?
Danke
02.07.2019, 19:23
Du bist deinem Arbeitgeber nichts schuldig, außer deine vertraglich verpflichtete Leistung. Und diese Geschäftsbeziehung kann ohne weiteres durch Kündigung beendet werden. Du brauchst dich nicht von falschen Loyalitäts- oder sonstigen Verbundenheitsgefühlen leiten lassen. Dein Arbeitgeber würde dich mutmaßlich schneller fallen lassen als du schauen kannst, wenn du nicht den erforderlichen Gewinn für ihn erwirtschaften würdest. Die miese Bezahlung zeugt bereits von geringer Wertschätzung. Wenn du einen besseren job in Aussicht hast, würde ich diesen ohne zu zögern annehmen. Die verlorene zeit und das geld in dem miesen job kommen nie mehr zurück.
02.07.2019, 19:28
Das muss einem nicht unangenehm sein. Personalwechsel wird dein Arbeitgeber sicherlich aufgrund früherer personeller Übergänge kennen. Dann schreiben sie halt eine neue Stellenanzeige aus. Nicht schön für den Arbeitgeber, so ist aber neunmal das Leben.
Zudem gibt es für Anwälte - meine ich - auch die Möglichkeit, andere Anwälte (aus anderen Kanzleien) zu beauftragen, ihnen zuzuarbeiten.
Ich würde vorher das persönliche Gespräch mit deinem Arbeitgeber suchen und den Arbeitsvertrag des anderen Arbeitgebers schon unterzeichnungsfähig vor mir liegen haben (damit er nicht plötzlich noch abspringt).
Nach dem Gespräch würde ich dann ggf. die Kündigung einreichen.
Wer weiß, vielleicht fragt dich dein jetziger Arbeitgeber ja, wie er dich halten kann und macht Dir ein besseres Angebot?
Darf man fragen, wie viel du jetzt verdienst und wie viel dein neuer Arbeitgeber zahlen würde?
Zudem gibt es für Anwälte - meine ich - auch die Möglichkeit, andere Anwälte (aus anderen Kanzleien) zu beauftragen, ihnen zuzuarbeiten.
Ich würde vorher das persönliche Gespräch mit deinem Arbeitgeber suchen und den Arbeitsvertrag des anderen Arbeitgebers schon unterzeichnungsfähig vor mir liegen haben (damit er nicht plötzlich noch abspringt).
Nach dem Gespräch würde ich dann ggf. die Kündigung einreichen.
Wer weiß, vielleicht fragt dich dein jetziger Arbeitgeber ja, wie er dich halten kann und macht Dir ein besseres Angebot?
Darf man fragen, wie viel du jetzt verdienst und wie viel dein neuer Arbeitgeber zahlen würde?
03.07.2019, 09:35
Wenn du wirklich so unentbehrlich wärst, müsstest du doch eigentlich mehr verdienen, oder? Dein Chef kann nicht erwarten, dass er dich in Arbeit ertränken und am Monatsende auch noch verhungern lassen kann, Kollegialität hin oder her. Du brauchst da keine falschen Schuldgefühle haben. Sag ihm einfach ehrlich, dass die Kohle nicht reicht.