18.09.2025, 10:50 
		
	
	(14.09.2025, 11:22)Kanufahrt123 schrieb:(11.09.2025, 09:42)Egal_ schrieb: Ich kann dir nichts zum aktuellen Ref sagen, komme ursprünglich aber aus MV und würde dir unter diesem Aspekt nicht empfehlen, zu pendeln. Rostock - Berlin ist mit der Bahn schon eine ordentliche Strecke, die keiner freiwillig regelmäßig auf sich nimmt, wenn er nicht muss. Ich meine außerdem, die Bahn baut mal wieder auf der Strecke, aber da bin ich mir nicht ganz sicher.
Neubrandenburg lohnt sich da schon eher zum Pendeln, ist als Stadt aber auch unattraktiver als Rostock.
Die Lebenshaltungskosten sind im MV gegenüber Berlin geringfügig günstiger, aber extrem viel günstiger auch nicht. Als Ref wirst du sicher die In-Viertel wie KTV oder die Innenstadt bevorzugen. Da sind die Mieten für ein WG-Zímmer nicht unbedingt niedriger als in Berlin. Du kannst natürlich aber auch günstig im Plattenbau in Lichtenhagen oder Groß Klein wohnen.
Wäre es nicht eine Idee, sich ganz auf MV einzulassen und dein Zimmer in Berlin aufzugeben? Referendare sind doch eigentlich immer knapp bei Kasse und wenn du nicht gerade reiche Eltern hast, die dich finanziell großzügig unterstützen, wüsste ich für die hunderte Euro, die du wahrscheinlich gerade in Berlin zahlst, eine bessere Verwendungsmöglichkeit, als sie für überwiegend ungenutzten Wohnraum zu verschwenden. Solltet du doch in Berlin eine Station machen, kannst du dir immer noch ein WG-Zimmer suchen oder dich vielleicht bei Freunden einklinken.
Als Ort zum Leben lohnt sich Rostock. Das Leben ist geprägt von der unmittelbaren Nähe zum Strand. Im Sommer über mehrere Monate Urlaubsfeeling, im Herbst gerne etwas stürmischer, aber trotzdem schön. Ich kann dir nur empfehlen, dich ganz auf das Leben dort und deine Mit-Referendare einzulassen und nicht immer nur als Pendler auf dem Sprung zu sein. Das Referendariat ist die letzte Phase vor dem Berufsleben, in der man noch relativ viel Zeit hat und diese Zeit auskosten sollte. Wenn du dich darauf einlässt, wirst du neue Freundschaften schließen. Wenn du aber immer nur kurz für eine Stippvisite da bist, wirst du außen vor bleiben.
Über Neubrandenburg kann ich nicht so viel sagen. Aus Sicht eines Rostockers ein Ort, an dem sich Hase und Igel Gute Nacht sagen, aber sicherlich auch nicht viel anders als jede kleinere bis mittlere Stadt in Brandenburg.
Danke für deine Einschätzung! :)
Wie wir wissen ist es nicht leicht wieder eine Wohnung in Berlin zu finden, ich habe nicht bloß ein Zimmer zur Untermiete. So viel dazu.
Zu Rostock noch als Stadt: Wie sieht’s denn mit den Rechten aus und rassistischen Strukturen? Das wär insgesamt in MV noch eine Sorge von mir.
Liebe Grüße
Rostock ist nicht so multikulturell wie Berlin, aber immer noch sehr weltoffen, v.a. durch die Uni, die auch ausländische Studenten anzieht. Je weiter östlich man in die Provinz zieht, umso mehr kann man mit kleinkariertem Denken und verstecker sowie offener Ausländerfeindlichkeit konfrontiert sein. Die aktuelle politische Stimmung in Deutschland hast du ja sicherlich mitbekommen. Man ist im Osten nicht generell ausländerfeindlich, aber manche Regionen sind wirtschaftlich und gesellschaftlich abgehängt. Das ist kein neues Problem und früher haben die Protestwähler wahlweise die NPD oder die Linke gewählt, mal so mal so, um den klassischen Parteien eins auszuwischen. Heute wird noch mehr ein Schuldiger gesucht und das sind für manchen eben die Flüchtlinge, selbst wenn der reale Ausländeranteil sehr niedrig ist.
Ich will hier keine politische Diskussion anfachen. Ist ja im Forum nicht gewollt und du kennst das Gleiche ja sicherlich aus Brandenburg. Deswegen möchte ich hier gar nicht mehr dazu schreiben.
Mach doch sonst mal einen Wochenendausflug und schau dir Rostock an.


