15.09.2025, 11:42
Wie sieht aktuell der Arbeitsmarkt vor allem für die jenigen aus, die nicht Rechtsanwalt werden wollen?
Ich arbeite seit ein paar Monaten als Rechtsanwalt, musste aber feststellen, dass der Job mir keinen Spaß macht. Eigentlich habe ich es in der Kanzlei wo ich bin sehr gut, keine Überstunden oder so und das Gehalt ist auch absolut ok. Mein Problem sind vor allem die Arbeitszeiten von 9-18 Uhr, von dem im Bewerbungsgespräch genannten flexiblen Zeiten ist keine Sicht. Home Office ist gar nicht möglich.
Ich möchte auf Dauer eher in den ÖD, bzw. eine Stelle mit Gleitzeit und möglichst viel Home Office, auch mit Blick auf die Familienplanung.
Ich hatte schon mehrere Bewerbungsgespräche auch bei einigen Versicherungen, aber es kamen immer nur Absagen.
Meine Noten sind so naja, 8,2 im ersten (6,6 staatlich) und 6,5 im zweiten. Ich komme aus NRW und so ziemlich alles von Dortmund bis Köln ist problemlos erreichbar. Hat noch jemand Ideen wo man sich bewerben kann? Bzw. ist der Markt aktuell doch schlechter als immer gesagt wurde?
Ich arbeite seit ein paar Monaten als Rechtsanwalt, musste aber feststellen, dass der Job mir keinen Spaß macht. Eigentlich habe ich es in der Kanzlei wo ich bin sehr gut, keine Überstunden oder so und das Gehalt ist auch absolut ok. Mein Problem sind vor allem die Arbeitszeiten von 9-18 Uhr, von dem im Bewerbungsgespräch genannten flexiblen Zeiten ist keine Sicht. Home Office ist gar nicht möglich.
Ich möchte auf Dauer eher in den ÖD, bzw. eine Stelle mit Gleitzeit und möglichst viel Home Office, auch mit Blick auf die Familienplanung.
Ich hatte schon mehrere Bewerbungsgespräche auch bei einigen Versicherungen, aber es kamen immer nur Absagen.
Meine Noten sind so naja, 8,2 im ersten (6,6 staatlich) und 6,5 im zweiten. Ich komme aus NRW und so ziemlich alles von Dortmund bis Köln ist problemlos erreichbar. Hat noch jemand Ideen wo man sich bewerben kann? Bzw. ist der Markt aktuell doch schlechter als immer gesagt wurde?
15.09.2025, 16:13
(15.09.2025, 11:42)Marie2000 schrieb: Wie sieht aktuell der Arbeitsmarkt vor allem für die jenigen aus, die nicht Rechtsanwalt werden wollen?
Ich arbeite seit ein paar Monaten als Rechtsanwalt, musste aber feststellen, dass der Job mir keinen Spaß macht. Eigentlich habe ich es in der Kanzlei wo ich bin sehr gut, keine Überstunden oder so und das Gehalt ist auch absolut ok. Mein Problem sind vor allem die Arbeitszeiten von 9-18 Uhr, von dem im Bewerbungsgespräch genannten flexiblen Zeiten ist keine Sicht. Home Office ist gar nicht möglich.
Ich möchte auf Dauer eher in den ÖD, bzw. eine Stelle mit Gleitzeit und möglichst viel Home Office, auch mit Blick auf die Familienplanung.
Ich hatte schon mehrere Bewerbungsgespräche auch bei einigen Versicherungen, aber es kamen immer nur Absagen.
Meine Noten sind so naja, 8,2 im ersten (6,6 staatlich) und 6,5 im zweiten. Ich komme aus NRW und so ziemlich alles von Dortmund bis Köln ist problemlos erreichbar. Hat noch jemand Ideen wo man sich bewerben kann? Bzw. ist der Markt aktuell doch schlechter als immer gesagt wurde?
Der Markt ist aktuell sehr schlecht, zumindest in der freien Wirtschaft. Die Verwaltung sucht hier und da natürlich schon, hat aber deutlich mehr Auswahl als noch vor einigen Jahren, da in schlechten Zeiten der ÖD doch wieder interessant wird.
15.09.2025, 18:07
Deine Noten sind doch solide, Erstes ist überdurchschnittlich und das Zweite ist immerhin befriedigend - damit wäre man vor Covid in die ein oder andere GK gekommen :)
Der Arbeitsmarkt ist derzeit wirklich nicht gut, die freie Wirtschaft stellt kaum ein. weswegen es eine Bewerberflucht in den öD gibt. Zu meiner Zeit als Referendar in Berlin habt die ZustizV für die StA die Mindestabforderungen noch von 7,5 auf 6,5 Punkte herabgesetzt, jetzt ist unter 2x9 Punkten nichts möglich.
Das wird sich aber wieder ändern. Sei froh, dass Du gerade einen Job hast, mit dem Du ja nicht unzufrieden klingst. Ab 2026 ist wieder Wirtschaftswachstum prognostiziert, so schnell die Einstellungen runtergingen, so schnell werden sie dann wieder hochgehen. Und Du kannst dann mit BE auf den Bewerbermarkt.
Der Arbeitsmarkt ist derzeit wirklich nicht gut, die freie Wirtschaft stellt kaum ein. weswegen es eine Bewerberflucht in den öD gibt. Zu meiner Zeit als Referendar in Berlin habt die ZustizV für die StA die Mindestabforderungen noch von 7,5 auf 6,5 Punkte herabgesetzt, jetzt ist unter 2x9 Punkten nichts möglich.
Das wird sich aber wieder ändern. Sei froh, dass Du gerade einen Job hast, mit dem Du ja nicht unzufrieden klingst. Ab 2026 ist wieder Wirtschaftswachstum prognostiziert, so schnell die Einstellungen runtergingen, so schnell werden sie dann wieder hochgehen. Und Du kannst dann mit BE auf den Bewerbermarkt.
15.09.2025, 19:59
Mit 6,5 ist man auch vor Covid nicht ohne Weiteres in "die ein oder andere GK gekommen". Hier wird immer ein pauschalierter Stuss behauptet.
Wenn vereinzelt mal so jemand eingestellt worden ist, dann nicht mit der Note sondern "trotz der Note" die meist durch vorherige Mitarbeit im Ref etc. kompensiert werden konnte
Wenn vereinzelt mal so jemand eingestellt worden ist, dann nicht mit der Note sondern "trotz der Note" die meist durch vorherige Mitarbeit im Ref etc. kompensiert werden konnte
16.09.2025, 12:57
(15.09.2025, 19:59)BavarianLawyer schrieb: Mit 6,5 ist man auch vor Covid nicht ohne Weiteres in "die ein oder andere GK gekommen". Hier wird immer ein pauschalierter Stuss behauptet.
Wenn vereinzelt mal so jemand eingestellt worden ist, dann nicht mit der Note sondern "trotz der Note" die meist durch vorherige Mitarbeit im Ref etc. kompensiert werden konnte
Absolut. Gut möglich, dass der juristische Arbeitsmarkt aktuell nicht der beste der letzten 15 Jahre ist. Aber mit 6,5 Punkten hat auch im besten aller Arbeitsmärkte nahezu keiner mit 140k angefangen...
16.09.2025, 13:41
Zumindest bis vor Kurzem wäre mein Tipp mit 2x (knapp) befriedigend für den öD die Finanzverwaltung NRW gewesen. Hoher Personalbedarf und wegen Kernverwaltung sofortige Verbeamtung mit A13. Dazu viele Standorte, so dass es mit dem Pendeln kein Problem sein sollte. Zuletzt hatte man jedes Notenerfordernis aufgegeben, aktuell weiss ich es nicht.
16.09.2025, 14:18
(16.09.2025, 13:41)Spencer schrieb: Zumindest bis vor Kurzem wäre mein Tipp mit 2x (knapp) befriedigend für den öD die Finanzverwaltung NRW gewesen. Hoher Personalbedarf und wegen Kernverwaltung sofortige Verbeamtung mit A13. Dazu viele Standorte, so dass es mit dem Pendeln kein Problem sein sollte. Zuletzt hatte man jedes Notenerfordernis aufgegeben, aktuell weiss ich es nicht.
Notenerfordernis gibt es weiterhin nicht, allerdings stellen wir aktuell auch deutlich weniger Juristen ein. Zudem sind der bei einem ausreichenden Examen notwendige Test und das im Übrigen notwendige AC nicht ohne. Aber einen Versuch ist es allemal wert.
Mit dem Pendeln ist leider genau umgekehrt, die vielen Standort zwingen regelmäßig dazu, weit zu fahren, da man alle paar Jahre die Stelle wechseln muss/soll. Völlig dumm, aber kurze Wege sind eher die Ausnahme als die Regel. Aber auch hier gibt es Wege, zB Arbeit im Ministerium etc. die dann ortsfest sind.
16.09.2025, 14:55
Arbeitsmarkt ist sehr mies, selbst mit Berufserfahrung.
16.09.2025, 18:52
(16.09.2025, 14:18)Homer S. schrieb:Das wurde mir damals von Kollegen aus NRW anders erzählt, allerdings nur für die Erstverwendung. Da gibt man sich angeblich Mühe, die Leute nicht zu weit von ihrem Wunschort einzusetzen. Aber die Standort-Rotation alle paar Jahre gab es natürlich auch damals schon und ist zumindest in einem Flächenstaat ein echter Nachteil. Wobei man auch da versucht, die Leute nicht zu weit herumzuschicken.(16.09.2025, 13:41)Spencer schrieb: Zumindest bis vor Kurzem wäre mein Tipp mit 2x (knapp) befriedigend für den öD die Finanzverwaltung NRW gewesen. Hoher Personalbedarf und wegen Kernverwaltung sofortige Verbeamtung mit A13. Dazu viele Standorte, so dass es mit dem Pendeln kein Problem sein sollte. Zuletzt hatte man jedes Notenerfordernis aufgegeben, aktuell weiss ich es nicht.
Notenerfordernis gibt es weiterhin nicht, allerdings stellen wir aktuell auch deutlich weniger Juristen ein. Zudem sind der bei einem ausreichenden Examen notwendige Test und das im Übrigen notwendige AC nicht ohne. Aber einen Versuch ist es allemal wert.
Mit dem Pendeln ist leider genau umgekehrt, die vielen Standort zwingen regelmäßig dazu, weit zu fahren, da man alle paar Jahre die Stelle wechseln muss/soll. Völlig dumm, aber kurze Wege sind eher die Ausnahme als die Regel. Aber auch hier gibt es Wege, zB Arbeit im Ministerium etc. die dann ortsfest sind.
16.09.2025, 19:54
(16.09.2025, 18:52)Spencer schrieb:(16.09.2025, 14:18)Homer S. schrieb:Das wurde mir damals von Kollegen aus NRW anders erzählt, allerdings nur für die Erstverwendung. Da gibt man sich angeblich Mühe, die Leute nicht zu weit von ihrem Wunschort einzusetzen. Aber die Standort-Rotation alle paar Jahre gab es natürlich auch damals schon und ist zumindest in einem Flächenstaat ein echter Nachteil. Wobei man auch da versucht, die Leute nicht zu weit herumzuschicken.(16.09.2025, 13:41)Spencer schrieb: Zumindest bis vor Kurzem wäre mein Tipp mit 2x (knapp) befriedigend für den öD die Finanzverwaltung NRW gewesen. Hoher Personalbedarf und wegen Kernverwaltung sofortige Verbeamtung mit A13. Dazu viele Standorte, so dass es mit dem Pendeln kein Problem sein sollte. Zuletzt hatte man jedes Notenerfordernis aufgegeben, aktuell weiss ich es nicht.
Notenerfordernis gibt es weiterhin nicht, allerdings stellen wir aktuell auch deutlich weniger Juristen ein. Zudem sind der bei einem ausreichenden Examen notwendige Test und das im Übrigen notwendige AC nicht ohne. Aber einen Versuch ist es allemal wert.
Mit dem Pendeln ist leider genau umgekehrt, die vielen Standort zwingen regelmäßig dazu, weit zu fahren, da man alle paar Jahre die Stelle wechseln muss/soll. Völlig dumm, aber kurze Wege sind eher die Ausnahme als die Regel. Aber auch hier gibt es Wege, zB Arbeit im Ministerium etc. die dann ortsfest sind.
Stimmt auch beides. Kenne auch einige die im gleichen Ort wohnen und arbeiten. Aber ansonsten heißt wohnortnah max 1 Std pro Weg und da gibt es ebenfalls viele die es trifft. Ist oft eine Glückssache und eine Frage von dem was man will. Schielt man auf eine spezielle Stelle ist die ggf. weiter weg als wenn man alles nehmen würde.