• Suche
  • Deine Referendarswelt
    • Juristenkoffer.de - Kommentare mieten
    • RefNews - Das Blog zum Referendariat
    • Infoseiten zum Referendariat
    • Referendarbuchladen - Bücher für Rechtsreferendare
    • Stationsradar.de - Stationsangebote u. Nebenjobs
    • Protokolle-Assessorexamen.de - Protokolle für das 2. Examen
    • Referendarswelt - Die Stadt für Rechtsreferendare
    • Infoseiten: Richter / Staatsanwalt werden
Einloggen oder Registrieren » Hallo, Gast! Auch als Gast kannst Du Beiträge posten. Besser nutzbar ist das Forum aber, wenn Du Dich registrierst und einloggst.
Login
Benutzername/E-Mail:
Passwort: Passwort vergessen?
 
  1. Startseite
  2. Zur letzten Instanz - Das Forum für Rechtsreferendare
  3. Instanzen für Rechtsreferendare
  4. Obiter dictum - Sonstiges
  5. KI usw: 2025 als ReFa nochmal Jura studieren?
1 2 3 »
Antworten

 
KI usw: 2025 als ReFa nochmal Jura studieren?
refa123
Junior Member
**
Beiträge: 2
Themen: 1
Registriert seit: Feb 2025
#1
24.04.2025, 15:57
Hallo,
ich bin ausgebildete ReFa, hab ein paar Jahre Berufserfahrung und überlege zur Zeit nochmal zu studieren. Ich habe Abi, mein Job langweilt mich (ich bin sehr gut und mache sehr viel selbstständig, ich bin einfach unterfordert mit der ReFa-Tätigkeit und werde depressiv bei dem Gedanken das die nächsten 40-50 Jahre zu machen), außerdem wäre die Finanzierung einigermaßen gesichert. Mit beiden StEx wäre ich erst Mitte 30 fertig, aber ich habe inhaltliches Interesse und denke, dass es mir liegen könnte.

Zwei Bedenken habe ich, vor allem nachdem ich die letzten Wochen hier ein bisschen mitgelesen habe:

1. Kommt ich damit KI-mäßig nicht vom Regen in die Traufe?
Als ReFa werde ich bis zu meinem Lebensende wahrscheinlich immer einen (langweiligen und schlecht bezahlen) Job finden, schon alleine weil für kleine Wald-und-Wiesen-Kanzleien KI-Anwendungen erstmal viel zu teuer sein werden. Die rechnen am meisten mit RVG ab, machen viele Klageverfahren und auch mal ZV, sind also am meisten auf uns verwiesen. In den gutzahlenden Großkanzleien und Boutiquen sieht es da anders aus bzw. wo das noch nicht der Fall ist, ist das für die nächsten Jahre bis Jahrzehnte zu erwarten. Wenn ich einige Beiträge hier lese, fürchte ich fast ich bin mit dem Studium fast unsicherer dran, als mit meiner Ausbildung ... Oder ist das bloß Schwarzmalerei?

2. Sind die Einstiegsgehälter wirklich so schlecht?
Wenn man kein Prädikatsnoten hat, sondern irgendwo im Durchschnitt liegt, ist hier von 50-65k die Rede, also beinahe das was die großen Kanzleien in Großstädten zur Zeit auch für Refas bezahlen (siehe entsprechende Headhunter-Angebote bei Schwertfels, desch etc)! Ich habe solche Angebote auch schon bekommen und bin zur Zeit auch im unteren Bereich dieses "Spektrums". Klar, da ist dann auch Schluss, viel mehr wird es bei der ReFa dann eben auch nie werden (wenn wir nicht eh bald wegrationalisiert und ersetzt werden), während man als Anwalt da eben erst anfängt, aber ein wenig verwundert und ernüchtert war ich jetzt schon. Es wären ja immerhin ca 8 Jahre finanzielles Existenzminimum, die ich in Kauf nehmen würde, keine Rentenpunkte, die Leiden des Examens, ...

"Lohnt" sich das Studium noch?

Danke!
Suchen
Zitieren
Praktiker
Posting Freak
*****
Beiträge: 1.920
Themen: 0
Registriert seit: Apr 2021
#2
24.04.2025, 17:57
Das Studium lohnt sich unbedingt. Aus meiner Sicht gibt es nur ein Problem: das wird phasenweise verdammt hart werden, und dann wirst Du dir sagen: hab ich das wirklich nötig? Aber der Ansatz ist genau richtig - das Berufsleben ist zu lange, um gelangweilt unter seinen Möglichkeiten zu bleiben. Und zur KI: ja, das wird viel verändern, aber in den meisten anderen Berufen noch mehr. Also keine Angst ;)
Suchen
Zitieren
Egal_
Member
***
Beiträge: 169
Themen: 1
Registriert seit: Nov 2024
#3
24.04.2025, 18:02
Schwer zu sagen.
Die beiden Staatsexamen sind nicht gerade einfach. Wenn du im Notenspektrum des unteren Bereichs landest, hast du eventuell nichts gewonnen.

Ich würde eher schauen, dass du dich auf andere Bereiche spezialisierst. Refas werden nicht nur in Kanzleien gesucht, sondern auch im Unternehmen. Zunächst als "Assistenz", aber wenn man sich gut macht, kann man sich von dort aus weiterentwickeln. Oder du schaust, dass du direkt Zusatzqualifikationen erwirbst. Eine frühere Refa, die ich kenne, hat sich in Richtung HR entwickelt. Als Sachbearbeiter ist HR allerdings oft auch nicht so super bezahlt. Sie vermutlich  schon, denn sie ist damals zu einem Mandanten von uns und verwaltet seitdem das komplette HR dort alleine, ist beim Chef hochangesehen und entsprechend wichtig für das Unternehmen.

7 Jahre Studium und Ref, ohne die Garantie zu haben, mit guten Noten zu bestehen um von der FWW-Kanzlei wegzukommen, würde ich persönlich mir in deiner Situation eher nicht antun.
Suchen
Zitieren
Greif
Member
***
Beiträge: 115
Themen: 0
Registriert seit: Jun 2023
#4
24.04.2025, 18:02
Als ReFa wird man m.E. eher ersetzt als als Anwalt. Deswegen dürfte die Entscheidung, das Studium anzufangen, die richtige Entscheidung sein. 

Man ist damit aber sehr auf Deutschland limitiert - muss man angesichts der immer weiteren eskalierenden "Entwicklung" (bitte keine Hausdurchsuchung, lol) wollen.
Suchen
Zitieren
REF.NRW
Junior Member
**
Beiträge: 26
Themen: 0
Registriert seit: Jul 2024
#5
24.04.2025, 18:23
Hi,

Kann es gut verstehen, dass du dich beruflich neu orientieren wirst. Denke das trotz der KI Refas auch in der Zukunft von Kanzleien stark nachgefragt werden würden, aber es eben kaum Aufstiegschancen geben wird.

Bevor du dich für das klassische Jurastudium entscheidest würde ich mich an deiner Stelle erstmal nach Alternativen  umschauen, wie zB BWL, Wirtschaftsrecht, Steuerrecht (Eventuell auch als Duales Studium). Dort könntest du bereits nach drei Jahren Studium in den Beruf einsteigen und etwa soviel verdienen wie ein Volljurist mit schlechten Noten. 

Gleichzeitig könntest du auf Dauer trotzdem Karriere machen und viel Geld verdienen indem du zB in die Personalabteilung eines Unternehmens gehst oder ein Steuerberaterexamen oder das Wirtschaftsprüferexamen machst.

Der Weg zum Volljuristen ist num mal lang und entbehrungsreich und du solltest dir vorstellen können dann mit Mitte 30 auf Bürgergeldniveau zu bleiben.
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 24.04.2025, 18:26 von REF.NRW.)
Suchen
Zitieren
Freidenkender
Senior Member
****
Beiträge: 690
Themen: 0
Registriert seit: Mar 2022
#6
24.04.2025, 18:49
(24.04.2025, 18:02)Greif schrieb:  Als ReFa wird man m.E. eher ersetzt als als Anwalt. Deswegen dürfte die Entscheidung, das Studium anzufangen, die richtige Entscheidung sein. 

Man ist damit aber sehr auf Deutschland limitiert - muss man angesichts der immer weiteren eskalierenden "Entwicklung" (bitte keine Hausdurchsuchung, lol) wollen.

wie habe ich in einem meiner ersten Vorstellungsgespräch gehört, als es um das Gehalt als RA ging: "die ReFa da draußen wird natürlich besser bezahlt als Sie. Im Gegensatz zu Ihnen ist sie gesucht...." ich habe den Job dann abgelehnt...

Will sagen: natürlich kann es dir passieren, dass du als RA nicht toll bezahlt wirst. Gerade wenn du die Noten nicht hast. Aber du kannst aus diesem Studium eine Menge machen. Ich hatte keine tolle Noten und habe am Anfang nicht gut verdient. Meinen jetzigen Job hätte ich aber ohne diese Ausbildung nicht. Jura eröffnet dir halt viele Wege. Und aus denen kann man viel machen. Und auch die KI wird dich nicht überflüssig machen, denn wir brauchen uns nur anschauen, was in Rente geht und was nachkommt. Der Arbeitskräftemangel in Deutschland wir in den nächsten 10 Jahren dramatische Auswirkungen auf unseren Arbeitsmarkt haben und da muss niemand, der qualifiziert ist, Angst bekommen

Aber auch aus deiner Ausbildung als ReFa kann man was machen. Du hast eine gute Ausbildung und gerade in Unternehmen kann sich da was ergeben. Kenne bei uns einige ReFas im Haus. Nicht nur in Sekretariaten auch Buchhaltung, HR, Einkauf....
Suchen
Zitieren
Äfes
Member
***
Beiträge: 239
Themen: 2
Registriert seit: Jul 2022
#7
24.04.2025, 20:35
(24.04.2025, 15:57)refa123 schrieb:  Hallo,
[...]
"Lohnt" sich das Studium noch?

Danke!

Also schlechter als nur mit der ReFa-Ausbildung stehst Du als Volljurist mit ReFa-Ausbildung bestimmt nicht da. Da Dein Hauptproblem die Langeweile und Unterforderung ist, würde ich wahrscheinlich schon Jura studieren, weil Du dadurch eben an spannendere Tätigkeiten ran kommst. Kann mir auch vorstellen, dass Dir vieles leichter fällt durch Deine Ausbildung und deine bisherige Erfahrung. Kannst ja neben dem Studium /Ref wahrscheinlich auch ganz gut arbeiten (mindestens als ReFa) und Dich so schon einem potenziellen Einstiegsarbeitgeber empfehlen. Denke auch, dass Dir das Verstehen mancher Komplexe leichter fällt, weil Du einfach Kenntnisse aus der Praxis hast, die kein Student hat. Und notfalls machst Du Dich direkt selbstständig - brauchst ja nicht mal eine ReFa ;)

Also ich halte das Studium für eine gute Idee.
Suchen
Zitieren
Praktiker
Posting Freak
*****
Beiträge: 1.920
Themen: 0
Registriert seit: Apr 2021
#8
24.04.2025, 21:09
(24.04.2025, 18:02)Greif schrieb:  Man ist damit aber sehr auf Deutschland limitiert - muss man angesichts der immer weiteren eskalierenden "Entwicklung" (bitte keine Hausdurchsuchung, lol) wollen.

Kommt denn gar kein Thema mehr ohne diese politischen Nebenschauplätze aus? Mich stört dieser raunende Unterton ziemlich. Vielleicht will sie ja Staatsanwältin werden und exzessiv Durchsuchungsbeschlüsse beantragen oder als Ermittlungsrichterin welche erlassen. Und das geht dann halt nur in Deutschland, weil es anderswo ja nie Entscheidungen gibt, die irgendwer in die eine oder andere Richtung für zweifelhaft hält... o Mann...

Zur Sache: Natürlich kann sie zur besseren Auslandsnähe auch Medizin oder Maschinenbau studieren (oder Genderwissenschaften und dann in die USA auswandern), aber es geht ja darum, etwas Ähnliches zu machen zu dem, was sie schon hat, daher Jura.

Wie viel man da tatsächlich mitnehmen kann aus der Ausbildung, ist allerdings die Frage. Was als Alternative noch in Betracht käme, wäre Rechtspflege (FH und bezahlt und weniger wissenschaftlich, aber auch weniger Aufstieg hinterher). Vielleicht gibt es auch in einem Notariat Entwicklungsmöglichkeiten? Wir hatten auch ReFas, die Geschäftsstellenangestellte geworden sind, ich glaube nur mit kurzem Lehrgang, nur ist das dann vermutlich auch nicht viel interessanter und spannender als in der Kanzlei.
Suchen
Zitieren
refa123
Junior Member
**
Beiträge: 2
Themen: 1
Registriert seit: Feb 2025
#9
24.04.2025, 21:23
Also wenn ich nochmal studiere, soll es schon im juristischen Bereich sein. Neben Jura könnte ich mich eventuell noch mit WiRe anfreunden, aber vermutlich auch bis nach einem Master machen. Dann will ich es eigentlich lieber gleich mit Jura probieren, einfach um mir alle Möglichkeiten offen zu halten, ... Inhaltlich kann ich dem Jurastudium auch mehr abgewinnen, zumindest nachdem ich mal die Modulpläne überflogen habe.

Rechtspfleger oder Geschäftsstelle in der Justiz fällt ebenfalls wegen dem Gehalt raus, da verdiene ich ja jetzt schon ähnlich bzw. mehr. Grade stehe ich bei 53k+ Bonusrunden am Jahresende + zweijährliche Gehaltsrunden + allerlei Schnickschnack Benefits, ein Wechsel in die Justiz fällt also raus. Das wäre natürlich KI-sicher, aber vermutlich noch viel langweiliger. Außerdem habe ich hier ein papierloses Büro, das will ich auch nicht mehr missen. :D

Danke auf jeden Fall für die Antworten, das ermutigt mich ein wenig.
Ich strebe natürlich nicht an, nur ein durchschnittliches Examen zu schreiben, aber es ist ja durchaus ein realistisches Szenario (viel realistischer als zwei VB), deshalb habe ich mich gefragt, ob ich damit zufrieden sein könnte, was dann auf einen wartet (oder auch nicht wartet) ...
Suchen
Zitieren
guga
Posting Freak
*****
Beiträge: 1.342
Themen: 2
Registriert seit: Jul 2020
#10
24.04.2025, 21:32
Zum aktuellen Zeitpunkt Jura studieren wäre grob fahrlässig. Als ob es den Job in dieser Form in 10 Jahren noch geben wird. Auch als großer KI Skeptiker glaube ich nicht dran. Der Job wird sich massiv ändern und 10 Semester lang NUR juristische Gutachten schreiben ist dann ein wertloser Skill.
Suchen
Zitieren
« Ein Thema zurück | Ein Thema vor »
1 2 3 »
Antworten



 

Zur letzten Instanz

Das Forum "Zur letzten Instanz" ist das einzige Forum speziell für Rechtsreferendare. Diskutiere mit bei Fragen Rund um den juristischen Vorbereitungsdienst und zum Zweiten Staatsexamen!

Quick Links



Kontaktiere uns

E-Mail an uns  Datenschutzhinweise

Impressum 

Linearer Modus
Baumstrukturmodus