11.04.2025, 15:00
(11.04.2025, 11:41)ForumBenutzer schrieb:(11.04.2025, 10:54)Egal_ schrieb: @ForumBenutzer
Das stimmt, ich arbeite mittlerweile in einem Unternehmen, bin also von der WPG ins Unternehmen gewechselt.
Bei meiner Antwort bezog ich mich auf das Jobangebot, was dir konkret vorliegt, aber klar, wenn du die Möglichkeit hast, bei den Big4 unterzukommen, würde ich zuerst das probieren. Runter geht es immer, rauf ist es schwieriger.
Unternehmensnachfolge musst du dir nicht nur als den formellen Vertrag vorstellen, wenn du das Unternehmen an jemand fremdes übergibst. In den Situationen die ich begleiten durfte, gab es keinen harten Cut. Die Kinder haben zunächst als normale Mitarbeiter im Unternehmen mitgearbeitet. Nach und nach wurden ihnen mehr Aufgaben übertragen, dann ein zusätzlicher Geschäftsführerposten und später ein paar Anteile, bis sich die Eltern oder der Vater in den kommenden Jahren wahrscheinlich komplett aus dem Unternehmen zurückziehen. Erst wenn dieser letzte Schritt vollzogen wird, wird es evtl. etwaige Zahlungen und dementsprechende Klauseln geben, deswegen sind diese Übergaben erstmal nicht kompliziert.
Mir ging es in der Hinsicht auch gar nicht so sehr um die rechtlichen Aspekte. Ich fand es spannend, die Entscheidungen der Unternehmensführung mit zu begleiten und an manchen Stellen entscheidenden Einfluss nehmen zu können. Man bekommt mit wie die Unternehmen funktionieren, WIE Entscheidungen getroffen werden, WARUM und welche finanziellen Auswirkungen haben sie.
Wo ist man sonst so dicht am Geschehen dran? Hier im Unternehmen bin ich nur ein kleines Rädchen von vielen und habe mit dem Vorstand nicht sehr viel zu tun. Der Vorstand fragt mich nicht nach seiner Meinung und handelt danach. Auch das ist einer der Unterschied zwischen einer kleineren und einer größeren Einheit. In einer KK/MK hast du selten oder keine der BigPlayer, aber bei den Unternehmen, die du betreust, kannst du sehr viel bewirken und deine Meinung hat einen direkten Einfluss auf das Unternehmen.
Du wirst da außerdem reinwachsen. Man wird dir am Anfang nicht gleich die kompliziertesten Fälle ohne einen Begleiter an deiner Seite zur Verfügung stellen. Je mehr Berufserfahrung du hast, umso selbstsicherer wirst du werden und auch die komplizierten Fälle meistern.
Hm okay. Aber du bist dort ja auch wieder weg gewechselt, scheint ja dann doch etwas für dich nicht gepasst zu haben? War es dann doch zu viel Arbeit oder wieso dann doch das Unternehmen?
Die Gehälter im "real life" stimmen nicht mit dem überein, was teils hier im Forum genannt wird

Im Ernst: es war ein Mix aus Gehalt, Arbeitszeiten (Stunden, Flexibilität), Fahrtzeiten und "was neues Kennenlernen", warum ich nach 7 Jahren gewechselt bin.
Es war eine nette Zeit mit spannenden Projekten, aber wenn gewisse Faktoren nicht mehr passen, wird es Zeit zu gehen. Nach 7 Jahren auch nicht ungewöhnlich, denke ich. Die Verweildauer von Anwälten in Kanzleien ist oft nicht sehr hoch.
12.04.2025, 15:35
Ich weiß Gehalt ist ein sehr privates Thema, aber mich würde interessieren wie sehr dein Gehalt sich entwickelt hat in den 7 Jahren in der WPG. Scheint ja auch ein entscheidender Faktor bei dir gewesen zu sein. Falls dir das zu privat ist dann erfinde einfach Zahlen um die %- Steigerung aufzuzeigen. Als Anwalt steigt das Gehalt in der Regel ja grade in den ersten Jahren durchaus immer mal an...