04.03.2025, 21:14
Hallo ihr Lieben,
wie läuft die Personalvermittlung praktisch ab? Nach den AGBS zB von Legalhead ist weder der Kandidat noch die Kanzlei verpflichtet, anzugeben, ob ein Vertrag zustande kam. Telefonieren die Headhunter die Kanzleien dann ab? Hat die Kanzlei eine Mitteilungspflicht, ob überhaupt ein Bewerbungsgespräch stattfindet?
Danke
wie läuft die Personalvermittlung praktisch ab? Nach den AGBS zB von Legalhead ist weder der Kandidat noch die Kanzlei verpflichtet, anzugeben, ob ein Vertrag zustande kam. Telefonieren die Headhunter die Kanzleien dann ab? Hat die Kanzlei eine Mitteilungspflicht, ob überhaupt ein Bewerbungsgespräch stattfindet?
Danke
04.03.2025, 21:43
Naja der Bewerber / die Bewerberin bekommt von Legalhead, wenn ein Arbeitsvertrag zustande kommt, ja einen durchaus nennenswerten Bonus ausgezahlt.
Insofern hat mindestens der Neu-Eingestellte ein großes Interesse, das Legalhead auch mitzuteilen...
Insofern hat mindestens der Neu-Eingestellte ein großes Interesse, das Legalhead auch mitzuteilen...
04.03.2025, 21:46
Ja - aber nimmt es einem die Kanzlei krumm, wenn man es mitteilt? Die Kanzlei kostet es ja auch einen sehr hohen Geldbetrag...
04.03.2025, 22:00
Davon würde ich nicht ausgehen. Wenn es ein Problem wäre, würden sie erst gar keine Anzeige über Legalhead schalten.
04.03.2025, 22:20
(04.03.2025, 21:46)Juraprinz schrieb: Ja - aber nimmt es einem die Kanzlei krumm, wenn man es mitteilt? Die Kanzlei kostet es ja auch einen sehr hohen Geldbetrag...
Also wenn die Kanzlei dir das krumm nimmt, dann nimmt sie dir vermutlich auch krumm, wenn du nicht trotz Krankheit arbeitest und du im Urlaub nicht 24/7 erreichbar bist und man sollte generell Abstand nehmen...
Davon abgesehen könnte sich das eine Großkanzlei auch gar nicht erlauben. Die negative Publicity will man nicht.
05.03.2025, 09:35
Wie seht ihr eigentlich allgemein diese Plattformen oder Personalvermittlungen?
Ich kann bisher nicht abschätzen, ob es positiv oder negativ ist, sich über diese zu Bewerben. Einerseits kostet es die Arbeitgeber mehr und verschlechtert eventuell auch die eigene Position. Andererseits machen die Vermittler eventuell auch mehr Druck und es wird auch erwartet, dass ab und zu mal Bewerber über diese Wege eingeladen werden.
Ich kann bisher nicht abschätzen, ob es positiv oder negativ ist, sich über diese zu Bewerben. Einerseits kostet es die Arbeitgeber mehr und verschlechtert eventuell auch die eigene Position. Andererseits machen die Vermittler eventuell auch mehr Druck und es wird auch erwartet, dass ab und zu mal Bewerber über diese Wege eingeladen werden.
05.03.2025, 10:00
Sehe Personalvermittler jedenfalls für die Vermittlung in Kanzleien eher kritisch.
Für den Bewerber gibt es m.E. keinen Mehrwert, während man der Kanzlei von vorneherein signalisiert, dass man sich über die damit einhergehenden wirtschaftlichen Konsequenzen keine Gedanken gemacht hat. Während es für die GKs in der Regel völlig egal sein dürfte, ob noch eine Vermittlungsgebühr anfällt, fällt diese gerade bei kleineren Kanzleien mit entsprechend geringeren UBT bzw. Gewinn pro Partner stärker ins Gewicht. Es geht immerhin meist um etwa 30% des ersten Jahresgehaltes, bei Legalhead um ca. 15%.
Das gilt m.E. sowohl für Berufseinsteiger als auch für Kandidaten mit Berufserfahrung. Berufseinsteiger sind ohnehin noch völlig frei darin, wo sie sich bewerben. Anonymität etc. spielt keine Rolle. Berufserfahrene Kollegen wiederum sollten ihren jeweiligen Markt und Marktwert aus Sicht der Kanzlei schon einschätzen können und bedürfen daher ebenfalls keiner Beratung. Bislang hatte ich auch noch nie einen Headhunter, der auch nur im Ansatz einen Mehrwert in den (Erst-)Gesprächen geliefert hätte.
Für den In-House Markt kann ich die Bedeutung von Headhuntern nicht einschätzen.
Für den Bewerber gibt es m.E. keinen Mehrwert, während man der Kanzlei von vorneherein signalisiert, dass man sich über die damit einhergehenden wirtschaftlichen Konsequenzen keine Gedanken gemacht hat. Während es für die GKs in der Regel völlig egal sein dürfte, ob noch eine Vermittlungsgebühr anfällt, fällt diese gerade bei kleineren Kanzleien mit entsprechend geringeren UBT bzw. Gewinn pro Partner stärker ins Gewicht. Es geht immerhin meist um etwa 30% des ersten Jahresgehaltes, bei Legalhead um ca. 15%.
Das gilt m.E. sowohl für Berufseinsteiger als auch für Kandidaten mit Berufserfahrung. Berufseinsteiger sind ohnehin noch völlig frei darin, wo sie sich bewerben. Anonymität etc. spielt keine Rolle. Berufserfahrene Kollegen wiederum sollten ihren jeweiligen Markt und Marktwert aus Sicht der Kanzlei schon einschätzen können und bedürfen daher ebenfalls keiner Beratung. Bislang hatte ich auch noch nie einen Headhunter, der auch nur im Ansatz einen Mehrwert in den (Erst-)Gesprächen geliefert hätte.
Für den In-House Markt kann ich die Bedeutung von Headhuntern nicht einschätzen.
05.03.2025, 10:20
Lieber Galater, ich finde deinen Beitrag sehr wertvoll und gut analysiert. Warum dürfte es denn für GK völlig egal sein? Diesen Punkt verstehe ich nicht...
05.03.2025, 10:40
(05.03.2025, 10:20)Juraprinz schrieb: Lieber Galater, ich finde deinen Beitrag sehr wertvoll und gut analysiert. Warum dürfte es denn für GK völlig egal sein? Diesen Punkt verstehe ich nicht...
+1 In Bezug auf die GK: Die haben sowieso so hohe und durchlaufende Kosten, dass es für den einzelnen Partner auch egal ist, ob nun ein Associate über einen Personalvermittler kommt oder nicht. Der Associate wird sofort auf die Sachen geschmissen, soll >1.500 Stunden abrechnen und dann rentiert sich das schon. Bei einer MK oder kleineren Kanzlei, die die Associates nicht sofort verheizt und generell einen niedrigeren Kosten-Overhead hat, fallen 30.000 Euro "Handgeld" bei einer Neueinstellung hingegen schon mehr ins Gewicht.
PS: Personalvermittler machen genau in einer Situation Sinn, wenn ich als Arbeitgeber einen neuen Angestellten suche und dafür einen Headhunter beauftrage.
05.03.2025, 10:59
(05.03.2025, 10:40)Patenter Gast schrieb: PS: Personalvermittler machen genau in einer Situation Sinn, wenn ich als Arbeitgeber einen neuen Angestellten suche und dafür einen Headhunter beauftrage.Aber genau das machen Arbeitgeber, wenn sie ihre Stellen über Legalhead und Talent Rocket schalten. Gleichzeitig suchen sie selbstständig über LinkedIn und co.
Habe das Gefühl, dass eher Bewerbungsgespräche zustandekommen über eine Vermittlung, weil die dann aktiv nachhaken. Bei der Einstellung sind diese dann jedoch aufgrund der deutlich höheren Kosten zurückhaltender. Gleiches gilt wohl für die Probezeit. Wenn ein AN nur zu 80% überzeugt hat, wird man nicht bereit sein, auch noch 30% zusätzlich zum Gehalt zu zahlen.