20.02.2025, 15:36
(20.02.2025, 11:16)Rechtsverwender schrieb: Die wirkliche Peinlichkeit an der Nummer ist doch, dass sie für die Social Media Aktivitäten mit einem Teil ihres AkA freigestellt war. Sie hat also nicht einmal ein volles Dezernat bearbeitet. Für den Dienstherrn eine doppelte Fehlinvestition.
Das ist in der Verwaltung nichts Ungewöhnliches. Google mal andere Lawfluencer oder Pandants wie Finfluencer. Die werden dafür auch teilweise freigestellt. Ich finde die Themen da auch eher zum fremdschämen und bin der Meinung, dass Personen mit einem derart gehobenen Aufmerksamkeitsbedürfnis ohnehin nur schwer zur Justiz/Verwaltung passen. Aber irgendwie müssen die Personaler sich ja beschäftigen und der jeweilige Minister denkt bestimmt immer "so ein Quatsch, aber wenn die Jugend von heute so ist..."
20.02.2025, 15:50
Dass es nichts ungewöhnliches ist, macht es nicht weniger peinlich.
Die ganze Idee mit einer seicht daher kommenden Person für die Justiz zu werben ist schon deswegen blöd, weil die Justiz nach Noten einstellt. Da sind Zielgruppe des Dienstherrn und der Influencerin nicht zwingend kongruent.
Zum anderen werden Kollegen sonst nur für werthaltige Arbeit (echter PM, Ref-AG etc) freigestellt. Hier haben die Kollegen eine höhere Arbeitslast, damit sich eine Person selbst vermarkten kann.
Und schließlich sollte der Deal der Justiz nutzen. Dann hätte ihr Privatleben allerdings nur eine untergeordnete Rolle spielen dürfen. Dass selbst Menschen, die nichts von ihr wissen wollten, Details über ihren Mann wissen, spricht dafür, dass das nicht so wirklich geklappt hat.
Aus meiner Sicht eine völlige Fehlzuweisung von Ressourcen und vielleicht eine überfällige Trennung.
Die ganze Idee mit einer seicht daher kommenden Person für die Justiz zu werben ist schon deswegen blöd, weil die Justiz nach Noten einstellt. Da sind Zielgruppe des Dienstherrn und der Influencerin nicht zwingend kongruent.
Zum anderen werden Kollegen sonst nur für werthaltige Arbeit (echter PM, Ref-AG etc) freigestellt. Hier haben die Kollegen eine höhere Arbeitslast, damit sich eine Person selbst vermarkten kann.
Und schließlich sollte der Deal der Justiz nutzen. Dann hätte ihr Privatleben allerdings nur eine untergeordnete Rolle spielen dürfen. Dass selbst Menschen, die nichts von ihr wissen wollten, Details über ihren Mann wissen, spricht dafür, dass das nicht so wirklich geklappt hat.
Aus meiner Sicht eine völlige Fehlzuweisung von Ressourcen und vielleicht eine überfällige Trennung.
20.02.2025, 16:04
Ich fand ihre Posts eigentlich immer ganz interessant und ihre Darstellung war mal etwas anderes, als das, was ich sonst so von der Justiz kannte. Allerdings muss man auch sagen, dass ihre Darstellung auch falsche Erwartungen an den Beruf wecken könnte bezüglich des Arbeitsaufwandes und wegen ihres Lebensstils (Designer-Handtaschen etc). Ich wünsche ihr aber auf jeden Fall viel Erfolg und bin gespannt, ob es tatsächlich so möglich ist, als Anwalt komplett ortsunabhängig zu arbeiten.
Generell zweifele ich auch daran, ob Instagram für einen solchen Beruf wegen der richterlichen Unabhängigkeit geeignet ist. Sie erzählte auch mal in einem Podcast, dass Kolleg*innen sie nicht mehr gegrüßt und ausgeschlossen haben, als bekannt wurde, dass sie die "Lawfluencerin" ist.
Ich bin selbst noch nicht so lange mit dem Referendariat fertig und verstehe nicht, warum man jetzt so viel Geld und Zeit in Social Media steckt, und dabei den eigenen Nachwuchs vor Ort während des Referendariats vergrault. Im Ref ist mir die Justiz auch wegen der Arbeitsbedingungen sehr negativ in Erinnerung geblieben und auch als Referendar wurde ich nicht immer gut behandelt. Daher denke ich, dass es bessere Möglichkeiten gibt, als mit Social Media Nachwuchs gewinnen zu wollen...
Generell zweifele ich auch daran, ob Instagram für einen solchen Beruf wegen der richterlichen Unabhängigkeit geeignet ist. Sie erzählte auch mal in einem Podcast, dass Kolleg*innen sie nicht mehr gegrüßt und ausgeschlossen haben, als bekannt wurde, dass sie die "Lawfluencerin" ist.
Ich bin selbst noch nicht so lange mit dem Referendariat fertig und verstehe nicht, warum man jetzt so viel Geld und Zeit in Social Media steckt, und dabei den eigenen Nachwuchs vor Ort während des Referendariats vergrault. Im Ref ist mir die Justiz auch wegen der Arbeitsbedingungen sehr negativ in Erinnerung geblieben und auch als Referendar wurde ich nicht immer gut behandelt. Daher denke ich, dass es bessere Möglichkeiten gibt, als mit Social Media Nachwuchs gewinnen zu wollen...
20.02.2025, 17:56
(20.02.2025, 16:04)Lexfori schrieb: Ich fand ihre Posts eigentlich immer ganz interessant und ihre Darstellung war mal etwas anderes, als das, was ich sonst so von der Justiz kannte. Allerdings muss man auch sagen, dass ihre Darstellung auch falsche Erwartungen an den Beruf wecken könnte bezüglich des Arbeitsaufwandes und wegen ihres Lebensstils (Designer-Handtaschen etc). Ich wünsche ihr aber auf jeden Fall viel Erfolg und bin gespannt, ob es tatsächlich so möglich ist, als Anwalt komplett ortsunabhängig zu arbeiten.
Generell zweifele ich auch daran, ob Instagram für einen solchen Beruf wegen der richterlichen Unabhängigkeit geeignet ist. Sie erzählte auch mal in einem Podcast, dass Kolleg*innen sie nicht mehr gegrüßt und ausgeschlossen haben, als bekannt wurde, dass sie die "Lawfluencerin" ist.
Ich bin selbst noch nicht so lange mit dem Referendariat fertig und verstehe nicht, warum man jetzt so viel Geld und Zeit in Social Media steckt, und dabei den eigenen Nachwuchs vor Ort während des Referendariats vergrault. Im Ref ist mir die Justiz auch wegen der Arbeitsbedingungen sehr negativ in Erinnerung geblieben und auch als Referendar wurde ich nicht immer gut behandelt. Daher denke ich, dass es bessere Möglichkeiten gibt, als mit Social Media Nachwuchs gewinnen zu wollen...
Weil um das zu ändern müsste man wirklich was ändern. Das andere ist doch ein bloßes Feigenblatt. Zumal Social Media in meinen Augen generell (oft) ein falsches/beschönigendes Bild der jeweiligen Realität zeichnet. Ist deswegen wohl bedingt geeignet echte Einblicke in den Berufsalltag eines Richters zu geben.
21.02.2025, 23:45
Niemand von uns hat durch ihre berufliche Entscheidung irgendeinen Nachteil, also lasst die Frau doch ihr Leben leben, wie sie es für richtig hält.
22.02.2025, 15:09
(20.02.2025, 17:56)Homer S. schrieb:Genau deswegen ärgert mich diese Instagram-Sache so: weil Studienanfängern und jungen Bewerbern damit ein völlig falsches Bild vom Richterberuf vermittelt wird, während hinter den Kulissen die Arbeitsbedingungen sukzessive schlechter werden. Das Referendariat kann da auch nur partiell einen realistischen Einblick gewähren, das hängt sehr vom Ausbilder ab.(20.02.2025, 16:04)Lexfori schrieb: Ich fand ihre Posts eigentlich immer ganz interessant und ihre Darstellung war mal etwas anderes, als das, was ich sonst so von der Justiz kannte. Allerdings muss man auch sagen, dass ihre Darstellung auch falsche Erwartungen an den Beruf wecken könnte bezüglich des Arbeitsaufwandes und wegen ihres Lebensstils (Designer-Handtaschen etc). Ich wünsche ihr aber auf jeden Fall viel Erfolg und bin gespannt, ob es tatsächlich so möglich ist, als Anwalt komplett ortsunabhängig zu arbeiten.
Generell zweifele ich auch daran, ob Instagram für einen solchen Beruf wegen der richterlichen Unabhängigkeit geeignet ist. Sie erzählte auch mal in einem Podcast, dass Kolleg*innen sie nicht mehr gegrüßt und ausgeschlossen haben, als bekannt wurde, dass sie die "Lawfluencerin" ist.
Ich bin selbst noch nicht so lange mit dem Referendariat fertig und verstehe nicht, warum man jetzt so viel Geld und Zeit in Social Media steckt, und dabei den eigenen Nachwuchs vor Ort während des Referendariats vergrault. Im Ref ist mir die Justiz auch wegen der Arbeitsbedingungen sehr negativ in Erinnerung geblieben und auch als Referendar wurde ich nicht immer gut behandelt. Daher denke ich, dass es bessere Möglichkeiten gibt, als mit Social Media Nachwuchs gewinnen zu wollen...
Weil um das zu ändern müsste man wirklich was ändern. Das andere ist doch ein bloßes Feigenblatt. Zumal Social Media in meinen Augen generell (oft) ein falsches/beschönigendes Bild der jeweiligen Realität zeichnet. Ist deswegen wohl bedingt geeignet echte Einblicke in den Berufsalltag eines Richters zu geben.
Dieses „Aussen hui, innen immer öfter pfui“ ist es, was mich an der Justiz (NRW) so dermaßen geärgert hat. Um verfassungsgemäß besoldet zu werden, muss man sogar Klage vor dem VG erheben… Ich bin längst nicht der einzige, der daraus letztlich die Konsequenzen gezogen hat.