18.02.2025, 17:05
(17.02.2025, 19:02)Ex-GK schrieb: Grundsätzlich haben wir uns gesellschaftlich und natürlich auch die Universitäten in den letzten 50 Jahren sehr geändert. Früher hat es noch Sinn gemacht, morgens beim Frühstück die Tageszeitung zu lesen, die man dann auch mal gemeinsam diskutiert hat (auch in Unis) - heutzutage findet das alles sehr viel schneller und überwiegend online statt. Bologna hat viel verändert und auch die "Freiheiten", die man an den Unis hatte eingeschränkt, da war sehr viel weniger über Landesgrenzen hinweg standardisiert und das Studium nicht überall modular wie in der Schule aufgebaut. Es gab sehr viel mehr aktive Studentenvereine, -verbindungen, whatever. Heute gleichen die Semesterpläne Schulstundenplänen und man kann solche "Allgemeinbildungs"-Diskurse halt nicht mehr regelmäßig im ASTA-Büro abhalten.
Das mit den Genen ist hoffentlich nur eine lapidare dumme Aussage - die zeugt jedenfalls nicht von Allgemeinbildung. Bauerntölpel sagen und sowas mit Genen rechtfertigen, gleichzeitig aber nicht in der Lage sein Milieu korrekt zu schreiben. Der betreffende Poster kann ja selbst auch mal darüber nachdenken, ob es ggf. andere Gründe haben kann, dass sich scheinbar niemand mit ihm/ihr über Allgemeinbildung unterhalten wollte, außer einfach ein "Bauerntölpel" zu sein.
Ich weiß echt nicht, warum Juristen als Gruppe so oft denken, Jura sei so ein unfassbar schweres Studium. Was schwer ist, ist zunächst mal subjektiv. Die meisten von uns haben keine Ahnung, was man in anderen Studiengängen so macht, warum dann darüber urteilen bzw. sich selbst erheben wollen? Einigen Leuten fällt Jura sehr leicht - sind alle anderen jetzt auch Lowperformer, die besser was anderes machen sollten? Eigentlich ging es mal um Richtergehälter - das Thema kann man mE sehr gut individuell diskutieren, ohne unpassende Vergleiche zu völlig fremden Bereichen zu ziehen oder wenigstens ohne diese grundlos nieder zu machen.
Ich weiß wirklich nicht, wieso sich heutzutage die Falschinformation, dass die Gene & Biologie etwa bei Intelligenz (aber auch bei anderen Eigenschaften) gar keine Rolle spielen, immer weiter verbreitet. Selbst unter (angeblich so gut gebildeten) Juristen...
Selbstverständlich ist Intelligenz zu einem gewissen Teil erblich. Wir Menschen kommen ja nicht als unbeschriebene Blätter mit gleichen Voraussetzungen auf die Welt.
Seriöse Quellen (die über den Gesundheits- & Self-Care-Teil der Süddeutschen Zeitung oder ZEIT hinausgehen) gibt es zuhauf. Etwa hier: The new genetics of intelligence - PMC
18.02.2025, 17:32
Wie schon angedeutet wurde: neben der Änderung von Gepflogenheiten, kommt es außerdem einfach auch auf zeitliche Möglichkeiten an. Hat man Kind, Familie und ist beruflich stark eingebunden (dann am WE noch die Gartenarbeit usw), so wird man kaum Zeit haben ,um bspw. "Wallenstein" von Golo Mann zu lesen,sich mit den Werken von Botticelli oder Raffael zu beschäftigen, oder auch nur die FAZ, das HB oder die WiWo ausgiebig zu konsumieren, v.a. wenn man die wenige Zeit dann über Fachzeitschriften hängt. Selbst wenn man ein entsprechendes Interesse hätte
Meine "Kritik" (wenn man das überhaupt so auffassen sollte) war eher eine (subjektive) Bestandsaufnahme aus der Nahbereichs-Empirie und hat natürlich keine statistische Relevanz.
Ich hatte es i.Ü. nur "bedauert", dass nicht selten andere Fächer im Vergleich zu Jura als einfach(er) angesehen werden, obwohl oftmals Einblicke und Erfahrungen in Anforderungen und zu bewältigende Schwierigkeiten anderer Fächer fehlen.....
Meine "Kritik" (wenn man das überhaupt so auffassen sollte) war eher eine (subjektive) Bestandsaufnahme aus der Nahbereichs-Empirie und hat natürlich keine statistische Relevanz.
Ich hatte es i.Ü. nur "bedauert", dass nicht selten andere Fächer im Vergleich zu Jura als einfach(er) angesehen werden, obwohl oftmals Einblicke und Erfahrungen in Anforderungen und zu bewältigende Schwierigkeiten anderer Fächer fehlen.....
18.02.2025, 17:33
Erstens sprachen wir von Intellektualität und nicht Intelligenz. Zweitens kann eine Gesellschaftsklasse Intellektualität nicht alleine für sich beanspruchen, nur weil diese Eigenschaft womöglich mit Zugehörigkeit zu jener Klasse korreliert. Ein solcher statistischer Effekt lässt keine Rückschlüsse über das Individuum zu. Ich denke jedem und jeder hier fallen da genug Beispiele aus dem eigenen Umfeld ein.
18.02.2025, 22:21
(18.02.2025, 17:05)juantierra schrieb:(17.02.2025, 19:02)Ex-GK schrieb: Grundsätzlich haben wir uns gesellschaftlich und natürlich auch die Universitäten in den letzten 50 Jahren sehr geändert. Früher hat es noch Sinn gemacht, morgens beim Frühstück die Tageszeitung zu lesen, die man dann auch mal gemeinsam diskutiert hat (auch in Unis) - heutzutage findet das alles sehr viel schneller und überwiegend online statt. Bologna hat viel verändert und auch die "Freiheiten", die man an den Unis hatte eingeschränkt, da war sehr viel weniger über Landesgrenzen hinweg standardisiert und das Studium nicht überall modular wie in der Schule aufgebaut. Es gab sehr viel mehr aktive Studentenvereine, -verbindungen, whatever. Heute gleichen die Semesterpläne Schulstundenplänen und man kann solche "Allgemeinbildungs"-Diskurse halt nicht mehr regelmäßig im ASTA-Büro abhalten.
Das mit den Genen ist hoffentlich nur eine lapidare dumme Aussage - die zeugt jedenfalls nicht von Allgemeinbildung. Bauerntölpel sagen und sowas mit Genen rechtfertigen, gleichzeitig aber nicht in der Lage sein Milieu korrekt zu schreiben. Der betreffende Poster kann ja selbst auch mal darüber nachdenken, ob es ggf. andere Gründe haben kann, dass sich scheinbar niemand mit ihm/ihr über Allgemeinbildung unterhalten wollte, außer einfach ein "Bauerntölpel" zu sein.
Ich weiß echt nicht, warum Juristen als Gruppe so oft denken, Jura sei so ein unfassbar schweres Studium. Was schwer ist, ist zunächst mal subjektiv. Die meisten von uns haben keine Ahnung, was man in anderen Studiengängen so macht, warum dann darüber urteilen bzw. sich selbst erheben wollen? Einigen Leuten fällt Jura sehr leicht - sind alle anderen jetzt auch Lowperformer, die besser was anderes machen sollten? Eigentlich ging es mal um Richtergehälter - das Thema kann man mE sehr gut individuell diskutieren, ohne unpassende Vergleiche zu völlig fremden Bereichen zu ziehen oder wenigstens ohne diese grundlos nieder zu machen.
Ich weiß wirklich nicht, wieso sich heutzutage die Falschinformation, dass die Gene & Biologie etwa bei Intelligenz (aber auch bei anderen Eigenschaften) gar keine Rolle spielen, immer weiter verbreitet. Selbst unter (angeblich so gut gebildeten) Juristen...
Selbstverständlich ist Intelligenz zu einem gewissen Teil erblich. Wir Menschen kommen ja nicht als unbeschriebene Blätter mit gleichen Voraussetzungen auf die Welt.
Seriöse Quellen (die über den Gesundheits- & Self-Care-Teil der Süddeutschen Zeitung oder ZEIT hinausgehen) gibt es zuhauf. Etwa hier: The new genetics of intelligence - PMC
Ich weiß ja nicht, ob Leseverständnis genetisch bedingt ist....

Aber die Aussage und meine Antwort bezogen sich auf Intellektualität und Bildung, nicht auf Intelligenz. Das kann, muss aber nicht korrelieren. Zu sagen, dass eine gewisse Bildung genetisch bedingt sei (wir kennen alle die Bedeutung einer Bedingung!) hat einen gewissen Touch von Klassenzuordnung aufgrund genetischer Umstände und ist damit mehr als kritisch.
19.02.2025, 09:55
(18.02.2025, 22:21)kingofkittys schrieb:(18.02.2025, 17:05)juantierra schrieb:(17.02.2025, 19:02)Ex-GK schrieb: Grundsätzlich haben wir uns gesellschaftlich und natürlich auch die Universitäten in den letzten 50 Jahren sehr geändert. Früher hat es noch Sinn gemacht, morgens beim Frühstück die Tageszeitung zu lesen, die man dann auch mal gemeinsam diskutiert hat (auch in Unis) - heutzutage findet das alles sehr viel schneller und überwiegend online statt. Bologna hat viel verändert und auch die "Freiheiten", die man an den Unis hatte eingeschränkt, da war sehr viel weniger über Landesgrenzen hinweg standardisiert und das Studium nicht überall modular wie in der Schule aufgebaut. Es gab sehr viel mehr aktive Studentenvereine, -verbindungen, whatever. Heute gleichen die Semesterpläne Schulstundenplänen und man kann solche "Allgemeinbildungs"-Diskurse halt nicht mehr regelmäßig im ASTA-Büro abhalten.
Das mit den Genen ist hoffentlich nur eine lapidare dumme Aussage - die zeugt jedenfalls nicht von Allgemeinbildung. Bauerntölpel sagen und sowas mit Genen rechtfertigen, gleichzeitig aber nicht in der Lage sein Milieu korrekt zu schreiben. Der betreffende Poster kann ja selbst auch mal darüber nachdenken, ob es ggf. andere Gründe haben kann, dass sich scheinbar niemand mit ihm/ihr über Allgemeinbildung unterhalten wollte, außer einfach ein "Bauerntölpel" zu sein.
Ich weiß echt nicht, warum Juristen als Gruppe so oft denken, Jura sei so ein unfassbar schweres Studium. Was schwer ist, ist zunächst mal subjektiv. Die meisten von uns haben keine Ahnung, was man in anderen Studiengängen so macht, warum dann darüber urteilen bzw. sich selbst erheben wollen? Einigen Leuten fällt Jura sehr leicht - sind alle anderen jetzt auch Lowperformer, die besser was anderes machen sollten? Eigentlich ging es mal um Richtergehälter - das Thema kann man mE sehr gut individuell diskutieren, ohne unpassende Vergleiche zu völlig fremden Bereichen zu ziehen oder wenigstens ohne diese grundlos nieder zu machen.
Ich weiß wirklich nicht, wieso sich heutzutage die Falschinformation, dass die Gene & Biologie etwa bei Intelligenz (aber auch bei anderen Eigenschaften) gar keine Rolle spielen, immer weiter verbreitet. Selbst unter (angeblich so gut gebildeten) Juristen...
Selbstverständlich ist Intelligenz zu einem gewissen Teil erblich. Wir Menschen kommen ja nicht als unbeschriebene Blätter mit gleichen Voraussetzungen auf die Welt.
Seriöse Quellen (die über den Gesundheits- & Self-Care-Teil der Süddeutschen Zeitung oder ZEIT hinausgehen) gibt es zuhauf. Etwa hier: The new genetics of intelligence - PMC
Ich weiß ja nicht, ob Leseverständnis genetisch bedingt ist....
Aber die Aussage und meine Antwort bezogen sich auf Intellektualität und Bildung, nicht auf Intelligenz. Das kann, muss aber nicht korrelieren. Zu sagen, dass eine gewisse Bildung genetisch bedingt sei (wir kennen alle die Bedeutung einer Bedingung!) hat einen gewissen Touch von Klassenzuordnung aufgrund genetischer Umstände und ist damit mehr als kritisch.
Aber die Wissenschaft konstatiert doch, dass auch die Bildung und der sozioökonomische Status eines Menschen mehr von Intelligenz ( also Genetik) bestimmt wird, als von jeder anderen Eigenschaft. Das unterstreicht nocheinmal die gewaltige Bedeutung, die angeborene Eigenschaften haben. Und in der Studie wurde ja nur von Intelligenz ausgangen. Es liegt natürlich nahe, das Intelligenz nicht die einzige Eigenschaft ist, die auch vererbt wird. Ich weiß, dass das hier und generell nicht gerne gehört wird, da man es nicht beeinflussen kann.
Bei Tieren, Pflanzen, Bakterien und Pilzen scheint man das irgendwie komplett anders zu sehen. Nur beim Menschen möchte man Biologie außerhalb der Medizin gerne ausblenden.
Der Bauerntölpel war natürlich auch scherzaft gemeint. Genau genommen ist Bauer sein ja nichts, wofür man sich schämen sollte.
19.02.2025, 10:27
(19.02.2025, 09:55)NRW556 schrieb:(18.02.2025, 22:21)kingofkittys schrieb:(18.02.2025, 17:05)juantierra schrieb:(17.02.2025, 19:02)Ex-GK schrieb: Grundsätzlich haben wir uns gesellschaftlich und natürlich auch die Universitäten in den letzten 50 Jahren sehr geändert. Früher hat es noch Sinn gemacht, morgens beim Frühstück die Tageszeitung zu lesen, die man dann auch mal gemeinsam diskutiert hat (auch in Unis) - heutzutage findet das alles sehr viel schneller und überwiegend online statt. Bologna hat viel verändert und auch die "Freiheiten", die man an den Unis hatte eingeschränkt, da war sehr viel weniger über Landesgrenzen hinweg standardisiert und das Studium nicht überall modular wie in der Schule aufgebaut. Es gab sehr viel mehr aktive Studentenvereine, -verbindungen, whatever. Heute gleichen die Semesterpläne Schulstundenplänen und man kann solche "Allgemeinbildungs"-Diskurse halt nicht mehr regelmäßig im ASTA-Büro abhalten.
Das mit den Genen ist hoffentlich nur eine lapidare dumme Aussage - die zeugt jedenfalls nicht von Allgemeinbildung. Bauerntölpel sagen und sowas mit Genen rechtfertigen, gleichzeitig aber nicht in der Lage sein Milieu korrekt zu schreiben. Der betreffende Poster kann ja selbst auch mal darüber nachdenken, ob es ggf. andere Gründe haben kann, dass sich scheinbar niemand mit ihm/ihr über Allgemeinbildung unterhalten wollte, außer einfach ein "Bauerntölpel" zu sein.
Ich weiß echt nicht, warum Juristen als Gruppe so oft denken, Jura sei so ein unfassbar schweres Studium. Was schwer ist, ist zunächst mal subjektiv. Die meisten von uns haben keine Ahnung, was man in anderen Studiengängen so macht, warum dann darüber urteilen bzw. sich selbst erheben wollen? Einigen Leuten fällt Jura sehr leicht - sind alle anderen jetzt auch Lowperformer, die besser was anderes machen sollten? Eigentlich ging es mal um Richtergehälter - das Thema kann man mE sehr gut individuell diskutieren, ohne unpassende Vergleiche zu völlig fremden Bereichen zu ziehen oder wenigstens ohne diese grundlos nieder zu machen.
Ich weiß wirklich nicht, wieso sich heutzutage die Falschinformation, dass die Gene & Biologie etwa bei Intelligenz (aber auch bei anderen Eigenschaften) gar keine Rolle spielen, immer weiter verbreitet. Selbst unter (angeblich so gut gebildeten) Juristen...
Selbstverständlich ist Intelligenz zu einem gewissen Teil erblich. Wir Menschen kommen ja nicht als unbeschriebene Blätter mit gleichen Voraussetzungen auf die Welt.
Seriöse Quellen (die über den Gesundheits- & Self-Care-Teil der Süddeutschen Zeitung oder ZEIT hinausgehen) gibt es zuhauf. Etwa hier: The new genetics of intelligence - PMC
Ich weiß ja nicht, ob Leseverständnis genetisch bedingt ist....
Aber die Aussage und meine Antwort bezogen sich auf Intellektualität und Bildung, nicht auf Intelligenz. Das kann, muss aber nicht korrelieren. Zu sagen, dass eine gewisse Bildung genetisch bedingt sei (wir kennen alle die Bedeutung einer Bedingung!) hat einen gewissen Touch von Klassenzuordnung aufgrund genetischer Umstände und ist damit mehr als kritisch.
Aber die Wissenschaft konstatiert doch, dass auch die Bildung und der sozioökonomische Status eines Menschen mehr von Intelligenz ( also Genetik) bestimmt wird, als von jeder anderen Eigenschaft. Das unterstreicht nocheinmal die gewaltige Bedeutung, die angeborene Eigenschaften haben. Und in der Studie wurde ja nur von Intelligenz ausgangen. Es liegt natürlich nahe, das Intelligenz nicht die einzige Eigenschaft ist, die auch vererbt wird. Ich weiß, dass das hier und generell nicht gerne gehört wird, da man es nicht beeinflussen kann.
Bei Tieren, Pflanzen, Bakterien und Pilzen scheint man das irgendwie komplett anders zu sehen. Nur beim Menschen möchte man Biologie außerhalb der Medizin gerne ausblenden.
Der Bauerntölpel war natürlich auch scherzaft gemeint. Genau genommen ist Bauer sein ja nichts, wofür man sich schämen sollte.
Aber die Bildung und der sozioökonomische Status hängen eben nur mittelbar - über die Intelligenz - mit den Genen zusammen, nicht unmittelbar. Das is, als würde ich einem 2,20m Menschen sagen, es läge in seinen Genen, sich den Kopf anzuhauen. Dabei ist das nur eine Folge seiner Körpergröße, die dann tatsächlich wieder von den Genen beeinflusst sein dürfte.
Dass ich eine gewisse Bildung nur erwerben kann, wenn ich intelligent genug bin, die Inhalte auch zu verstehen und meine Gene deshalb durchaus eine Rolle spielen, ist denke ich für alle klar.
Aber wie Du schon merkst, reagieren einige Menschen recht stark auf solche Aussagen. Deshalb sollte man da möglichst präzise sein, sonst rutscht man nur in ideologische Diskussionen.
19.02.2025, 10:56
aber bei vielen Studiengängen (auch bei Jura) kann betrachten, dass es neben einer gewissen Intelligenz auch sehr viel Fleiß und Einsatz bedarf. Man kann so auch viel wett machen. Dazu kommen die Rahmenbedingungen unter denen ich studiere und da spielt die soziale Stellung des Elternhauses plötzlich eine nicht zu unterschätzende Rolle. Wenn ich neben dem Studium noch arbeiten muss, um überhaupt richtig studieren zu können, dann hat das Einfluss.
Der Zugang zu Bildung ist in Deutschland leider nicht völlig unabhängig von der sozialen Stellung. Die finanziellen Mittel der Eltern können (leider) den weiteren Lebensweg beeinflussen. Da kommt es nicht nur auf die Gene an
Der Zugang zu Bildung ist in Deutschland leider nicht völlig unabhängig von der sozialen Stellung. Die finanziellen Mittel der Eltern können (leider) den weiteren Lebensweg beeinflussen. Da kommt es nicht nur auf die Gene an
19.02.2025, 11:36
(19.02.2025, 10:56)Freidenkender schrieb: Dazu kommen die Rahmenbedingungen unter denen ich studiere und da spielt die soziale Stellung des Elternhauses plötzlich eine nicht zu unterschätzende Rolle. Wenn ich neben dem Studium noch arbeiten muss, um überhaupt richtig studieren zu können, dann hat das Einfluss.+1
Der Zugang zu Bildung ist in Deutschland leider nicht völlig unabhängig von der sozialen Stellung. Die finanziellen Mittel der Eltern können (leider) den weiteren Lebensweg beeinflussen. Da kommt es nicht nur auf die Gene an
Das ist nicht unterschätzen. Juristen bilden zudem die 2. größte Kohorte nach den Medizinern, bei denen die Eltern/die Familie schon das Gleiche macht und/oder im Durchschnitt ein überaus gut situierter Haushalt im Hintergrund ist. Nicht umsonst wird wohl wie keinem anderen Gebiet teils so viel versucht mittels "Geld" zu lösen (private/komerzielle Repitotrien, außergewöhnliche Praktika o.ä.), was anderen aus ggf. Nicht-Akademikerhaushalten verwehrt bliebe, weil es schlicht nicht finanzierbar wäre. Das gilt gleichermaßen für bestimmte Studienorte und/oder überhaupt das Studieren außerhalb vom elterlichen Wohnsitz.
Der Zugang zu Bildung ist in Deutschland stark von der finanziellen Stellung der Eltern abhängig. Denn entweder diese verfügen über derart auskömmliches Einkommen, dass sie einen "problemlos" unterstützen können oder sie sind in dem Bereich, wo sie es eigentlich nicht können, man aber auch noch nicht die Grenze für staatliche Unterstützung (BAföG) erreicht. Erreicht man diese Grenze ist es aber auch nicht besser, da das BAföG einfach unfassbar schlecht gestaltet ist hinsichtlich sämtlicher Anrechnungsregeln, Satzhöhe usw. Man mag es immer wieder kritisieren, dass es in den USA nicht unüblich ist ggf. Zehntausende bis hunderttausende (Medizin/Jura) Schulden durch Studienkredite zu haben. Die Aufnahme dieser ist aber keine Pflicht, jedoch kann dadurch grds. überhaupt jeder unabhängig seiner finanziellen Situation Zugang haben. Der einzige Lichtblick ist, dass es bei Jura aufgrund der nicht existenten Anwesenheitspflichten und ausschließlicher Prüfungen zu Semesterende es (zeitlich) recht unproblematisch möglich ist eine recht umfangreiche Nebentätigkeit wahrzunehmen; das ist in MINT mit wöchentlich abzugebenden Übungsblättern usw. weniger einfach.
20.02.2025, 12:00
(19.02.2025, 11:36)RefNdsOL schrieb:Studienkredite gibt es nicht nur in den USA...(19.02.2025, 10:56)Freidenkender schrieb: Dazu kommen die Rahmenbedingungen unter denen ich studiere und da spielt die soziale Stellung des Elternhauses plötzlich eine nicht zu unterschätzende Rolle. Wenn ich neben dem Studium noch arbeiten muss, um überhaupt richtig studieren zu können, dann hat das Einfluss.+1
Der Zugang zu Bildung ist in Deutschland leider nicht völlig unabhängig von der sozialen Stellung. Die finanziellen Mittel der Eltern können (leider) den weiteren Lebensweg beeinflussen. Da kommt es nicht nur auf die Gene an
Das ist nicht unterschätzen. Juristen bilden zudem die 2. größte Kohorte nach den Medizinern, bei denen die Eltern/die Familie schon das Gleiche macht und/oder im Durchschnitt ein überaus gut situierter Haushalt im Hintergrund ist. Nicht umsonst wird wohl wie keinem anderen Gebiet teils so viel versucht mittels "Geld" zu lösen (private/komerzielle Repitotrien, außergewöhnliche Praktika o.ä.), was anderen aus ggf. Nicht-Akademikerhaushalten verwehrt bliebe, weil es schlicht nicht finanzierbar wäre. Das gilt gleichermaßen für bestimmte Studienorte und/oder überhaupt das Studieren außerhalb vom elterlichen Wohnsitz.
Der Zugang zu Bildung ist in Deutschland stark von der finanziellen Stellung der Eltern abhängig. Denn entweder diese verfügen über derart auskömmliches Einkommen, dass sie einen "problemlos" unterstützen können oder sie sind in dem Bereich, wo sie es eigentlich nicht können, man aber auch noch nicht die Grenze für staatliche Unterstützung (BAföG) erreicht. Erreicht man diese Grenze ist es aber auch nicht besser, da das BAföG einfach unfassbar schlecht gestaltet ist hinsichtlich sämtlicher Anrechnungsregeln, Satzhöhe usw. Man mag es immer wieder kritisieren, dass es in den USA nicht unüblich ist ggf. Zehntausende bis hunderttausende (Medizin/Jura) Schulden durch Studienkredite zu haben. Die Aufnahme dieser ist aber keine Pflicht, jedoch kann dadurch grds. überhaupt jeder unabhängig seiner finanziellen Situation Zugang haben. Der einzige Lichtblick ist, dass es bei Jura aufgrund der nicht existenten Anwesenheitspflichten und ausschließlicher Prüfungen zu Semesterende es (zeitlich) recht unproblematisch möglich ist eine recht umfangreiche Nebentätigkeit wahrzunehmen; das ist in MINT mit wöchentlich abzugebenden Übungsblättern usw. weniger einfach.
20.02.2025, 16:47
(20.02.2025, 12:00)JurMUC schrieb:Nein, auch die KFW möchte mit ihren variablen Zinssätzen kräftig mitverdienen(19.02.2025, 11:36)RefNdsOL schrieb:Studienkredite gibt es nicht nur in den USA...(19.02.2025, 10:56)Freidenkender schrieb: Dazu kommen die Rahmenbedingungen unter denen ich studiere und da spielt die soziale Stellung des Elternhauses plötzlich eine nicht zu unterschätzende Rolle. Wenn ich neben dem Studium noch arbeiten muss, um überhaupt richtig studieren zu können, dann hat das Einfluss.+1
Der Zugang zu Bildung ist in Deutschland leider nicht völlig unabhängig von der sozialen Stellung. Die finanziellen Mittel der Eltern können (leider) den weiteren Lebensweg beeinflussen. Da kommt es nicht nur auf die Gene an
Das ist nicht unterschätzen. Juristen bilden zudem die 2. größte Kohorte nach den Medizinern, bei denen die Eltern/die Familie schon das Gleiche macht und/oder im Durchschnitt ein überaus gut situierter Haushalt im Hintergrund ist. Nicht umsonst wird wohl wie keinem anderen Gebiet teils so viel versucht mittels "Geld" zu lösen (private/komerzielle Repitotrien, außergewöhnliche Praktika o.ä.), was anderen aus ggf. Nicht-Akademikerhaushalten verwehrt bliebe, weil es schlicht nicht finanzierbar wäre. Das gilt gleichermaßen für bestimmte Studienorte und/oder überhaupt das Studieren außerhalb vom elterlichen Wohnsitz.
Der Zugang zu Bildung ist in Deutschland stark von der finanziellen Stellung der Eltern abhängig. Denn entweder diese verfügen über derart auskömmliches Einkommen, dass sie einen "problemlos" unterstützen können oder sie sind in dem Bereich, wo sie es eigentlich nicht können, man aber auch noch nicht die Grenze für staatliche Unterstützung (BAföG) erreicht. Erreicht man diese Grenze ist es aber auch nicht besser, da das BAföG einfach unfassbar schlecht gestaltet ist hinsichtlich sämtlicher Anrechnungsregeln, Satzhöhe usw. Man mag es immer wieder kritisieren, dass es in den USA nicht unüblich ist ggf. Zehntausende bis hunderttausende (Medizin/Jura) Schulden durch Studienkredite zu haben. Die Aufnahme dieser ist aber keine Pflicht, jedoch kann dadurch grds. überhaupt jeder unabhängig seiner finanziellen Situation Zugang haben. Der einzige Lichtblick ist, dass es bei Jura aufgrund der nicht existenten Anwesenheitspflichten und ausschließlicher Prüfungen zu Semesterende es (zeitlich) recht unproblematisch möglich ist eine recht umfangreiche Nebentätigkeit wahrzunehmen; das ist in MINT mit wöchentlich abzugebenden Übungsblättern usw. weniger einfach.