02.02.2025, 18:45
Hallo,
mal eine etwas spezifischere Frage an die GK'ler, die NICHT anstreben, irgendwann Partner o.Ä. zu werden, sondern (wie viele) vorhaben, nach ein paar Jahren auszusteigen und in eine Boutique / MK / die Justiz o.Ä. zu wechseln...
Würdet ihr das gegenüber euren Vorgesetzten ehrlich kommunizieren oder lieber unerwähnt lassen, um sich kein Eigentor zu schießen?
Hintergrund meiner Frage ist die ein oder andere Bemerkung mir gegenüber, dass "es natürlich eher unwahrscheinlich ist, aufzusteigen, wenn man nur 4 Tage arbeitet / häufig im Home-Office ist" usw... Ich denke mir dann "Ja, danke für den Hinweis, will ich auch nicht, befördert gerne jemand anders", weiss aber nicht, ob man sowas aussprechen sollte
mal eine etwas spezifischere Frage an die GK'ler, die NICHT anstreben, irgendwann Partner o.Ä. zu werden, sondern (wie viele) vorhaben, nach ein paar Jahren auszusteigen und in eine Boutique / MK / die Justiz o.Ä. zu wechseln...
Würdet ihr das gegenüber euren Vorgesetzten ehrlich kommunizieren oder lieber unerwähnt lassen, um sich kein Eigentor zu schießen?
Hintergrund meiner Frage ist die ein oder andere Bemerkung mir gegenüber, dass "es natürlich eher unwahrscheinlich ist, aufzusteigen, wenn man nur 4 Tage arbeitet / häufig im Home-Office ist" usw... Ich denke mir dann "Ja, danke für den Hinweis, will ich auch nicht, befördert gerne jemand anders", weiss aber nicht, ob man sowas aussprechen sollte
02.02.2025, 19:16
(02.02.2025, 18:45)MichaelJordan schrieb: Hallo,Von Freunden, die in der Großkanzlei mit klarem Exitplan ab Tag 1 waren (ich selbst habe mich direkt von Anfang an dagegen entschieden), hat jeder "mitgespielt": soll heißen, man hat wie alle anderen ambitionierten Menschen dort voll abgeliefert.
mal eine etwas spezifischere Frage an die GK'ler, die NICHT anstreben, irgendwann Partner o.Ä. zu werden, sondern (wie viele) vorhaben, nach ein paar Jahren auszusteigen und in eine Boutique / MK / die Justiz o.Ä. zu wechseln...
Würdet ihr das gegenüber euren Vorgesetzten ehrlich kommunizieren oder lieber unerwähnt lassen, um sich kein Eigentor zu schießen?
Hintergrund meiner Frage ist die ein oder andere Bemerkung mir gegenüber, dass "es natürlich eher unwahrscheinlich ist, aufzusteigen, wenn man nur 4 Tage arbeitet / häufig im Home-Office ist" usw... Ich denke mir dann "Ja, danke für den Hinweis, will ich auch nicht, befördert gerne jemand anders", weiss aber nicht, ob man sowas aussprechen sollte
Keiner meiner Freunde hat da 4 Tage Woche geschoben oder sich im Home Office versteckt. Der größte Teil von ihnen war nach 2 Jahren (maximal 3 Jahren) "weg" aber hatte dann eine tolle Grundlage zum Verhandeln.
Also niemand von denen hat seinem Chef / Chefin gesagt: Du hör mal. Ich bin in 2 Jahren weg sondern alle sind als "Ich bin übrigens der nächste Rain Maker hier. Nur dass es ihr alle wisst" aufgetreten. Nicht arrogant oder so, aber da hat jeder Vollgas gegeben und dann aber "urplötzlich und völlig überraschend" den Cut gemacht.
02.02.2025, 19:33
(02.02.2025, 18:45)MichaelJordan schrieb: Hallo,
mal eine etwas spezifischere Frage an die GK'ler, die NICHT anstreben, irgendwann Partner o.Ä. zu werden, sondern (wie viele) vorhaben, nach ein paar Jahren auszusteigen und in eine Boutique / MK / die Justiz o.Ä. zu wechseln...
Würdet ihr das gegenüber euren Vorgesetzten ehrlich kommunizieren oder lieber unerwähnt lassen, um sich kein Eigentor zu schießen?
Hintergrund meiner Frage ist die ein oder andere Bemerkung mir gegenüber, dass "es natürlich eher unwahrscheinlich ist, aufzusteigen, wenn man nur 4 Tage arbeitet / häufig im Home-Office ist" usw... Ich denke mir dann "Ja, danke für den Hinweis, will ich auch nicht, befördert gerne jemand anders", weiss aber nicht, ob man sowas aussprechen sollte
Mir fällt es schwer, irgendeinen Vorteil darin zu sehen, das offen zu kommunizieren. Man muss sich ja nicht aktiv dagegen wehren, die Partnerschaft angetragen zu bekommen, im Gegenteil muss man diese sehr aktiv anstreben. Wenn man "normal" arbeitet, ohne groß rechts und links die Extrameile zu gehen, wird man ohnehin nicht aufsteigen.
Nachteile kann es dagegen sehr wohl geben. Du könntest im Einstellungsprozess (und auch nach der Einstellung) z.B. an einen Partner geraten, der in dir aufgrund dieser Aussage einen unambitionierten Angestellten sieht. Dann stündest du am ehesten auf der Abschussliste, wenn sich eine Kanzlei mal verkleinert (was in nächster Zeit nicht unrealistisch ist) bzw. würdest womöglich gar nicht erst eingestellt.
Also lieber mitspielen.
02.02.2025, 19:33
(02.02.2025, 19:16)Joko schrieb:(02.02.2025, 18:45)MichaelJordan schrieb: Hallo,Von Freunden, die in der Großkanzlei mit klarem Exitplan ab Tag 1 waren (ich selbst habe mich direkt von Anfang an dagegen entschieden), hat jeder "mitgespielt": soll heißen, man hat wie alle anderen ambitionierten Menschen dort voll abgeliefert.
mal eine etwas spezifischere Frage an die GK'ler, die NICHT anstreben, irgendwann Partner o.Ä. zu werden, sondern (wie viele) vorhaben, nach ein paar Jahren auszusteigen und in eine Boutique / MK / die Justiz o.Ä. zu wechseln...
Würdet ihr das gegenüber euren Vorgesetzten ehrlich kommunizieren oder lieber unerwähnt lassen, um sich kein Eigentor zu schießen?
Hintergrund meiner Frage ist die ein oder andere Bemerkung mir gegenüber, dass "es natürlich eher unwahrscheinlich ist, aufzusteigen, wenn man nur 4 Tage arbeitet / häufig im Home-Office ist" usw... Ich denke mir dann "Ja, danke für den Hinweis, will ich auch nicht, befördert gerne jemand anders", weiss aber nicht, ob man sowas aussprechen sollte
Keiner meiner Freunde hat da 4 Tage Woche geschoben oder sich im Home Office versteckt. Der größte Teil von ihnen war nach 2 Jahren (maximal 3 Jahren) "weg" aber hatte dann eine tolle Grundlage zum Verhandeln.
Also niemand von denen hat seinem Chef / Chefin gesagt: Du hör mal. Ich bin in 2 Jahren weg sondern alle sind als "Ich bin übrigens der nächste Rain Maker hier. Nur dass es ihr alle wisst" aufgetreten. Nicht arrogant oder so, aber da hat jeder Vollgas gegeben und dann aber "urplötzlich und völlig überraschend" den Cut gemacht.
Ich denke, dass meine Tage im HomeOffice meistens die produktiveren sind; und 80% Teilzeit haben bei uns auch viele. Es geht also nicht um die Qualität meiner Arbeit, sondern eher um das Drumherum, was für die Karriere ja häufig mindestens genauso wichtig ist
02.02.2025, 19:46
Ich würde das insbesondere am Anfang nicht kommunizieren. Die Aussage „Ich möchte eh nicht Partner werden“ wird dann vermutlich eher ausgelegt, als hättest du mittel- oder langfristig nicht den Plan, in der Kanzlei zu bleiben. Es gibt in der GK auch weniger Karriereschritte, als man denkt. Eine wirkliche „Beförderung“ zum Counsel oder sogar Partner erfolgt meist eh erst nach fünf bis sieben Jahren. Bis dahin kann viel passieren und vielleicht ändern sich deine Vorstellungen in dieser Zeit auch noch. Wieso sollte man dich fördern und sich bei deiner Ausbildung Mühe geben, wenn man direkt zu Beginn den Eindruck gewinnt, du würdest eh zeitnah weg sein? Du bist für eine GK rentabel, wenn du viel arbeitest. Deine Auslastung kriegt man hin. Es liegt aber ein Stück weit selbst in deiner Hand, Interesse zu zeigen und dadurch spannendere Aufgaben zu erhalten, um sich entwicklen zu können. Dazu braucht man aber auch Partner, die einen fördern wollen. Ich würde also eine Frage, ob du dir vorstellen könntest, Partner zu werden, nicht vorschnell verneinen. Eine Vier-Tage-Woche oder der Umfang der Arbeit im Home Office sind deine persönlichen Entscheidungen und da hat jeder eine eigene Vorstellung, wie er oder sie Beruf und Privatleben vereinbar hält. Ich würde mich von so Aussagen, dass sowas deiner Karriere im Weg steht insbesondere beim Berufseinstieg auch nicht beeindrucken lassen.
03.02.2025, 09:16
die Partner und HRler in der GK kennen den Deal. Viel Geld für viel Arbeit und viele der Neuen werden zügig das Weite suchen. Das bedeutet aber dass man wirklich max. Einsatz zeigt, sonst geht der Deal nicht auf.
Wenn solche Sprüche kommen, kann das ein Zeichen dafür sein, dass der Arbeitseinsatz angezweifelt wird, oder der Kollege hat generell was gegen HomO und Teilzeit. Aber dann ist das eben so
Wenn solche Sprüche kommen, kann das ein Zeichen dafür sein, dass der Arbeitseinsatz angezweifelt wird, oder der Kollege hat generell was gegen HomO und Teilzeit. Aber dann ist das eben so
03.02.2025, 11:47
(02.02.2025, 18:45)MichaelJordan schrieb: Würdet ihr das gegenüber euren Vorgesetzten ehrlich kommunizieren oder lieber unerwähnt lassen, um sich kein Eigentor zu schießen?
Es gibt da eine einfache Gegenprüfung: Wie würde ich es in einer Beziehung kommunizieren?
Würdest du deiner Freundin sagen, dass du sie sowieso nicht heiraten willst und du davon ausgehst, dass diese Beziehung nur 1-2 Jahre halten wird?
Nein? Dann kommuniziere so auch nicht mit deinem Arbeitgeber

03.02.2025, 14:02
(03.02.2025, 11:47)Patenter Gast schrieb:(02.02.2025, 18:45)MichaelJordan schrieb: Würdet ihr das gegenüber euren Vorgesetzten ehrlich kommunizieren oder lieber unerwähnt lassen, um sich kein Eigentor zu schießen?
Es gibt da eine einfache Gegenprüfung: Wie würde ich es in einer Beziehung kommunizieren?
Würdest du deiner Freundin sagen, dass du sie sowieso nicht heiraten willst und du davon ausgehst, dass diese Beziehung nur 1-2 Jahre halten wird?
Nein? Dann kommuniziere so auch nicht mit deinem Arbeitgeberdu musst auch nicht schwindeln und von Hochzeit sprechen, aber die Zwischentöne machen es aus.
Sehr schöner Vergleich.

08.02.2025, 13:42
(03.02.2025, 14:02)JuraHassLiebe schrieb:Der Vergleich ist ziemlich albern. Denn die Partnerschaft ist binär. Die Entwicklung in der Kanzlei kann sowohl als klassischer Partner als auch auf anderen Tracks (Salaried Partner statt Equitypartner, Counsel) langfristig sein. Nur eben mit unterschiedlichen (aber einvernehmlichen) Erwartungshaltungen.(03.02.2025, 11:47)Patenter Gast schrieb:(02.02.2025, 18:45)MichaelJordan schrieb: Würdet ihr das gegenüber euren Vorgesetzten ehrlich kommunizieren oder lieber unerwähnt lassen, um sich kein Eigentor zu schießen?
Es gibt da eine einfache Gegenprüfung: Wie würde ich es in einer Beziehung kommunizieren?
Würdest du deiner Freundin sagen, dass du sie sowieso nicht heiraten willst und du davon ausgehst, dass diese Beziehung nur 1-2 Jahre halten wird?
Nein? Dann kommuniziere so auch nicht mit deinem Arbeitgeberdu musst auch nicht schwindeln und von Hochzeit sprechen, aber die Zwischentöne machen es aus.
Sehr schöner Vergleich.
Die offene Kommunikation, dass sich jemand nicht in der wirtschaftlichen Verantwortung einer Partnerschaft sieht, ist daher per se nichts Schlechtes.