20.01.2025, 23:52
(20.01.2025, 21:25)anfänger schrieb:(20.01.2025, 16:20)Freidenkender schrieb: @nachdenklich
du machst eine Zuschreibung an die Grünen, dass die ein bestimmtes Ziel verfolgen und nimmst gleich die Medien mit dazu. Solche Sache hört man in Deutschland leider von einer bestimmten Seite.
Ich bin ganz sicher kein Fan der grünen, aber ich bin besorgt wegen bestimmter politischer Entwicklungen in Deutschland. Dazu passt so ein Geschwurbel
Nichts für ungut, aber das ist ja wohl viel schwurbeliger. "Die Zuschreibung an die Grünen, dass die ein bestimmtes Ziel verfolgen" ... naja die Zuschreibung wird eine Partei sich wohl gefallen lassen müssen. Und dass es Medien gibt, die mit der grünen Agenda sympathisieren ist ja wohl unstreitig, wie es auch Medien gibt, die gegen die Grünen Stimmung machen. Also wo genau siehst du jetzt das Problem?
Finde diesen unvermittelten Bogen zum Rechtsextremismus anlässlich Nachdenklichs Beitrag für einen sonst differenzierten Kommentator einigermaßen befremdlich.
Dass eine demokratische Partei das Ziel hätte, zwecks Senkung des Ausstoßes an Kohlenstoffdioxid die Deindustrialisierung Deutschlands zu erreichen, kann man entweder als Satire verstehen - so lese ich es - oder aber so wie der Kollege. Ich habe Wahlprogramm und Koalitionsverträge in Bund und mitregierten Ländern jetzt nicht nochmal durchgelesen, aber so ein Ziel findet man daran ziemlich sicher nicht. In BW lese ich vielmehr ziemlich wirtschaftsfreundliche Ziele. Ob die reichen oder gut oder schlecht umgesetzt werden, kann man diskutieren. Aber dass die Industrie beseitigt werden soll, ist halt nicht ernsthaft hineinzulesen. Daher Satire oder eben die andere Variante - wie gesagt, ich habe es satirisch gelesen.
22.01.2025, 08:47
Die wirtschaftlichen Ziele der Grünen darf man mit Fug und Recht als Satire verbuchen.
22.01.2025, 08:59
22.01.2025, 20:50
Im Ernst: Strukturell wird es für Deutschland sehr schwierig, den Niedergang aufzuhalten. Hierzu tragen viele Faktoren bei: Reformunfähigkeit (auf vielen Ebenen - natürlich schreien alle Bürokratieabbau, bis sie sehen, dass manche eigenen Privilegien involviert sind); demographische Situation; Explosion der Lohnnebenkosten; Energie; Ende des freien Welthandels oder doch massive Beschränkungen; power politics der USA etc.
Natürlich wird Deutschland nicht von heute auf morgen verarmen, aber die Diskrepanz zu den USA/China etc. wird wirtschaftlich zunehmen.
Was kann man als Jurist machen? Vielleicht jetzt sparsam leben, versuchen, klug zu investieren und dann sehen? In der Großkanzlei viel verdienen, Kosten niedrig halten, hart arbeiten und dann später schauen. Die Schweiz ist ggf. interessant; das Recht ist nicht so schwer zu lernen, aber ob die deutsche Juristen überhaupt wollen, steht auf einem anderen Blatt. Davon abgesehen wird auch die Schweiz vom langsamen Niedergang ihrer Nachbarn betroffen werden.
Es darf aber nicht vergessen werden, dass man in Deutschland ohne die Notwendigkeit, einen Studiumskredit abzuzahlen, in der Großkanzlei viel verdienen kann. Zwar nicht so viel wie netto in den USA in Großkanzleien an manchen Standorten, aber man hat auch nicht die Lebenshaltungskosten (NYC schlägt alle deutschen Städte immer noch deutlich) und wie gesagt auch nicht den Studienkredit und man hat Kündigungsschutzgesetz, was jedenfalls für den Abgang vorteilhaft sein kann.
Notariat weiß man halt auch nicht, wie lange das noch läuft.
Ich würde nicht resignieren, sondern das Beste aus der Situation machen.
Natürlich wird Deutschland nicht von heute auf morgen verarmen, aber die Diskrepanz zu den USA/China etc. wird wirtschaftlich zunehmen.
Was kann man als Jurist machen? Vielleicht jetzt sparsam leben, versuchen, klug zu investieren und dann sehen? In der Großkanzlei viel verdienen, Kosten niedrig halten, hart arbeiten und dann später schauen. Die Schweiz ist ggf. interessant; das Recht ist nicht so schwer zu lernen, aber ob die deutsche Juristen überhaupt wollen, steht auf einem anderen Blatt. Davon abgesehen wird auch die Schweiz vom langsamen Niedergang ihrer Nachbarn betroffen werden.
Es darf aber nicht vergessen werden, dass man in Deutschland ohne die Notwendigkeit, einen Studiumskredit abzuzahlen, in der Großkanzlei viel verdienen kann. Zwar nicht so viel wie netto in den USA in Großkanzleien an manchen Standorten, aber man hat auch nicht die Lebenshaltungskosten (NYC schlägt alle deutschen Städte immer noch deutlich) und wie gesagt auch nicht den Studienkredit und man hat Kündigungsschutzgesetz, was jedenfalls für den Abgang vorteilhaft sein kann.
Notariat weiß man halt auch nicht, wie lange das noch läuft.
Ich würde nicht resignieren, sondern das Beste aus der Situation machen.
22.01.2025, 21:56
(22.01.2025, 20:50)WilfulBlindness schrieb: Im Ernst: Strukturell wird es für Deutschland sehr schwierig, den Niedergang aufzuhalten. Hierzu tragen viele Faktoren bei: Reformunfähigkeit (auf vielen Ebenen - natürlich schreien alle Bürokratieabbau, bis sie sehen, dass manche eigenen Privilegien involviert sind); demographische Situation; Explosion der Lohnnebenkosten; Energie; Ende des freien Welthandels oder doch massive Beschränkungen; power politics der USA etc.
Natürlich wird Deutschland nicht von heute auf morgen verarmen, aber die Diskrepanz zu den USA/China etc. wird wirtschaftlich zunehmen.
Was kann man als Jurist machen? Vielleicht jetzt sparsam leben, versuchen, klug zu investieren und dann sehen? In der Großkanzlei viel verdienen, Kosten niedrig halten, hart arbeiten und dann später schauen. Die Schweiz ist ggf. interessant; das Recht ist nicht so schwer zu lernen, aber ob die deutsche Juristen überhaupt wollen, steht auf einem anderen Blatt. Davon abgesehen wird auch die Schweiz vom langsamen Niedergang ihrer Nachbarn betroffen werden.
Es darf aber nicht vergessen werden, dass man in Deutschland ohne die Notwendigkeit, einen Studiumskredit abzuzahlen, in der Großkanzlei viel verdienen kann. Zwar nicht so viel wie netto in den USA in Großkanzleien an manchen Standorten, aber man hat auch nicht die Lebenshaltungskosten (NYC schlägt alle deutschen Städte immer noch deutlich) und wie gesagt auch nicht den Studienkredit und man hat Kündigungsschutzgesetz, was jedenfalls für den Abgang vorteilhaft sein kann.
Notariat weiß man halt auch nicht, wie lange das noch läuft.
Ich würde nicht resignieren, sondern das Beste aus der Situation machen.
Die von dir beschriebenen Probleme existierten schon immer und existieren in unterschiedlichen Ausprägungen auch in anderen Ländern. Warum sollte jetzt der wirtschaftliche Niedergang deswegen bevorstehen?
22.01.2025, 21:58
22.01.2025, 22:55
(22.01.2025, 20:50)WilfulBlindness schrieb: Reformunfähigkeit (auf vielen Ebenen - natürlich schreien alle Bürokratieabbau, bis sie sehen, dass manche eigenen Privilegien involviert sind);
Das kann ich aus Gesetzgebungsvorhaben, an denen ich nahe dran war, nur bestätigen. Jeder lehnt Bürokratie ab, aber der Schutz des wichtigen Interesses XY ist natürlich keine Bürokratie, wer will den schon, dass Kinder verbrennen/mit persönlichen Daten Schindluder getrieben wird/die Landschaft verschandelt/der Ausverkauf unseres kulturellen Erbes betrieben wird/... und überhaupt, wenn das so knapp geregelt wird, lässt man die Kommunen vor Ort wieder mal völlig im Regen stehen, und krass ungerecht ist es sowieso, wenn die Grundsteuer ohne individuelles Verkehrswertgutachten für jedes Grundstück auskommen soll, dabei war doch jedem einzelnen Eigentümer Aufkommensneutralität versprochen worden. Und zur Bundestagswahl treten ja auch alle mit dem Versprechen an, eigentlich gar nichts verbessern zu wollen, sondern eigentlich nichts tun zu wollen außer das Land mit neuen Regelungen zu verschonen... Im Ernst: da bräuchte es eine Mentalitätswende in der Verwaltung, der Politik, den Interessengruppen und vor allem bei der Bevölkerung. Das ist vollkommen ausgeschlossen.
22.01.2025, 23:11
(22.01.2025, 21:56)E-135 schrieb:(22.01.2025, 20:50)WilfulBlindness schrieb: Im Ernst: Strukturell wird es für Deutschland sehr schwierig, den Niedergang aufzuhalten. Hierzu tragen viele Faktoren bei: Reformunfähigkeit (auf vielen Ebenen - natürlich schreien alle Bürokratieabbau, bis sie sehen, dass manche eigenen Privilegien involviert sind); demographische Situation; Explosion der Lohnnebenkosten; Energie; Ende des freien Welthandels oder doch massive Beschränkungen; power politics der USA etc.
Natürlich wird Deutschland nicht von heute auf morgen verarmen, aber die Diskrepanz zu den USA/China etc. wird wirtschaftlich zunehmen.
Was kann man als Jurist machen? Vielleicht jetzt sparsam leben, versuchen, klug zu investieren und dann sehen? In der Großkanzlei viel verdienen, Kosten niedrig halten, hart arbeiten und dann später schauen. Die Schweiz ist ggf. interessant; das Recht ist nicht so schwer zu lernen, aber ob die deutsche Juristen überhaupt wollen, steht auf einem anderen Blatt. Davon abgesehen wird auch die Schweiz vom langsamen Niedergang ihrer Nachbarn betroffen werden.
Es darf aber nicht vergessen werden, dass man in Deutschland ohne die Notwendigkeit, einen Studiumskredit abzuzahlen, in der Großkanzlei viel verdienen kann. Zwar nicht so viel wie netto in den USA in Großkanzleien an manchen Standorten, aber man hat auch nicht die Lebenshaltungskosten (NYC schlägt alle deutschen Städte immer noch deutlich) und wie gesagt auch nicht den Studienkredit und man hat Kündigungsschutzgesetz, was jedenfalls für den Abgang vorteilhaft sein kann.
Notariat weiß man halt auch nicht, wie lange das noch läuft.
Ich würde nicht resignieren, sondern das Beste aus der Situation machen.
Die von dir beschriebenen Probleme existierten schon immer und existieren in unterschiedlichen Ausprägungen auch in anderen Ländern. Warum sollte jetzt der wirtschaftliche Niedergang deswegen bevorstehen?
Weil Deutschland eben härter betroffen ist als andere Länder, und zwar: wesentlich weniger reformfähig wegen der Institutionen; durchsetzungsschwache Exekutive in Teilbereichen (siehe Vollziehung von Ausreisepflichten), handlungsschwache in anderen Bereichen (Baugenehmigungen); im Unterschied z. B. zu Spanien schlechteres Klima und schwierigere Energiesituation; im Unterschied zu USA etc. sehr geringe Attraktivität für qualifizierte Zuwanderung; Sprachbarriere; teilweise auch Arbeitsrecht (siehe gemeldete Krankheitstag in Deutschland im Vergleich zu anderen EU-Ländern; wer meint, dass das nichts mit Lohnfortzahlung zu tun habe, verleugnet die Realität). Es ist eine vielfältige Kombination der Dinge. Mir fällt auch auf, dass die Qualifikation von Auszubildenden und Schulabgängern und überhaupt Bewerbern auf dem Arbeitsmarkt im Bereich der Fachangestellten teils erschreckend ist; auch im Vergleich zu anderen europäischen Ländern (ich kann natürlich nur von meinem Betrieb und den Schilderungen meiner Kollegen sprechen, aber nahezu alle mir bekannte stimmen überein).
Damit das nicht eskaliert: Bin ich für die Abschaffung von Arbeitnehmerschutz? Grds. ist Arbeitnehmerschutz wichtig, aber Deutschland hat einiges auf die Spitze getrieben (siehe Krankheitstage bei Tesla z.B.). Aber das war, wie schon betont wurde, schon immer der Fall. Viele andere Länder haben aber an sich gearbeitet (Infrastruktur; Anreize zu Investitionen); in Deutschland sind die Standortbedingungen nicht verbessert worden, im Vergleich zu 2010 eher deutlich schlechter.
23.01.2025, 00:05
(22.01.2025, 23:11)WilfulBlindness schrieb:(22.01.2025, 21:56)E-135 schrieb:(22.01.2025, 20:50)WilfulBlindness schrieb: Im Ernst: Strukturell wird es für Deutschland sehr schwierig, den Niedergang aufzuhalten. Hierzu tragen viele Faktoren bei: Reformunfähigkeit (auf vielen Ebenen - natürlich schreien alle Bürokratieabbau, bis sie sehen, dass manche eigenen Privilegien involviert sind); demographische Situation; Explosion der Lohnnebenkosten; Energie; Ende des freien Welthandels oder doch massive Beschränkungen; power politics der USA etc.
Natürlich wird Deutschland nicht von heute auf morgen verarmen, aber die Diskrepanz zu den USA/China etc. wird wirtschaftlich zunehmen.
Was kann man als Jurist machen? Vielleicht jetzt sparsam leben, versuchen, klug zu investieren und dann sehen? In der Großkanzlei viel verdienen, Kosten niedrig halten, hart arbeiten und dann später schauen. Die Schweiz ist ggf. interessant; das Recht ist nicht so schwer zu lernen, aber ob die deutsche Juristen überhaupt wollen, steht auf einem anderen Blatt. Davon abgesehen wird auch die Schweiz vom langsamen Niedergang ihrer Nachbarn betroffen werden.
Es darf aber nicht vergessen werden, dass man in Deutschland ohne die Notwendigkeit, einen Studiumskredit abzuzahlen, in der Großkanzlei viel verdienen kann. Zwar nicht so viel wie netto in den USA in Großkanzleien an manchen Standorten, aber man hat auch nicht die Lebenshaltungskosten (NYC schlägt alle deutschen Städte immer noch deutlich) und wie gesagt auch nicht den Studienkredit und man hat Kündigungsschutzgesetz, was jedenfalls für den Abgang vorteilhaft sein kann.
Notariat weiß man halt auch nicht, wie lange das noch läuft.
Ich würde nicht resignieren, sondern das Beste aus der Situation machen.
Die von dir beschriebenen Probleme existierten schon immer und existieren in unterschiedlichen Ausprägungen auch in anderen Ländern. Warum sollte jetzt der wirtschaftliche Niedergang deswegen bevorstehen?
Weil Deutschland eben härter betroffen ist als andere Länder, und zwar: wesentlich weniger reformfähig wegen der Institutionen; durchsetzungsschwache Exekutive in Teilbereichen (siehe Vollziehung von Ausreisepflichten), handlungsschwache in anderen Bereichen (Baugenehmigungen); im Unterschied z. B. zu Spanien schlechteres Klima und schwierigere Energiesituation; im Unterschied zu USA etc. sehr geringe Attraktivität für qualifizierte Zuwanderung; Sprachbarriere; teilweise auch Arbeitsrecht (siehe gemeldete Krankheitstag in Deutschland im Vergleich zu anderen EU-Ländern; wer meint, dass das nichts mit Lohnfortzahlung zu tun habe, verleugnet die Realität). Es ist eine vielfältige Kombination der Dinge. Mir fällt auch auf, dass die Qualifikation von Auszubildenden und Schulabgängern und überhaupt Bewerbern auf dem Arbeitsmarkt im Bereich der Fachangestellten teils erschreckend ist; auch im Vergleich zu anderen europäischen Ländern (ich kann natürlich nur von meinem Betrieb und den Schilderungen meiner Kollegen sprechen, aber nahezu alle mir bekannte stimmen überein).
Damit das nicht eskaliert: Bin ich für die Abschaffung von Arbeitnehmerschutz? Grds. ist Arbeitnehmerschutz wichtig, aber Deutschland hat einiges auf die Spitze getrieben (siehe Krankheitstage bei Tesla z.B.). Aber das war, wie schon betont wurde, schon immer der Fall. Viele andere Länder haben aber an sich gearbeitet (Infrastruktur; Anreize zu Investitionen); in Deutschland sind die Standortbedingungen nicht verbessert worden, im Vergleich zu 2010 eher deutlich schlechter.
Klar steht Deutschland vor wirtschaftlichen Herausforderungen, aber die Annahme eines bevorstehenden „Niedergangs“ ist eine einseitige Betrachtung. Viele deiner genannten Probleme – wie der demographische Wandel, Bürokratie oder steigende Energiekosten – existieren nicht nur hier, sondern betreffen alle entwickelten Volkswirtschaften in unterschiedlicher Form. Deutschland bleibt trotz allem die viertgrößte Volkswirtschaft der Welt mit einem noch immer stabilen Arbeitsmarkt und einer der niedrigsten Arbeitslosenquoten in Europa. Während Länder wie die USA oder China höhere Wachstumsraten verzeichnen, hat Deutschland den Vorteil, ein sicheres und stabiles Umfeld zu bieten, das langfristig attraktive Bedingungen für Unternehmen und Arbeitnehmer schafft.
Ja, die demographische Entwicklung stellt eine Herausforderung dar, aber Deutschland ist doch nicht allein mit diesem Problem. Länder wie Japan oder Italien haben eine noch stärkere Überalterung der Gesellschaft. Außerdem hat Deutschland mit dem Fachkräfteeinwanderungsgesetz schon eine reaktion gezeigt und konnte 2022 eine Nettozuwanderung von rund 1,46 Millionen Menschen verzeichnen. Deutschland wird immer noch als attraktiver Standort wahrgenommen... Natürlich gibt es Hindernisse wie Sprachbarrieren, aber v.a. in Großstädten wie Berlin oder München arbeiten viele Unternehmen inzwischen auf Englisch, was die Integration von Fachkräften erleichtert.
Auch wird die Reformunfähigkeit ständig kritisiert, doch auch hier gilt, dass auch andere Länder wie die USA mit politischen Blockaden und maroden Infrastrukturen zu kämpfen haben. Gleichzeitig investiert Deutschland massiv in den Ausbau erneuerbarer Energien und digitale Infrastruktur, um langfristig wettbewerbsfähig zu bleiben. Auch wenn die Strompreise aktuell hoch sind, federn staatliche Förderprogramme schon viele Kosten für Unternehmen ab. Die erneuerbaren Energien bieten für Deutschland tatsächlich die Chance, nachhaltigere Strategien anzuwenden und unabhängiger und resilienter zu werden, anders als Länder, die durch fossile Energieträger günstigere Energiekosten haben...
Du bringst auch das deutsche Arbeitsrecht ein und kritisierst im Grunde, dass es unverhältnismäßig Arbeitnehmerfreundlich sei (v.a. im internationalen Vergleich). Aber gerade dieser Schutz sorgt für ein stabiles und produktives Arbeitsumfeld. Deutschland gehört weiterhin zu den Ländern mit der höchsten Arbeitsproduktivität weltweit, während in Ländern mit weniger Arbeitnehmerrechten häufig hohe Fluktuationen und Unsicherheiten herrschen. Auch der hohe Krankenstand, den du auch kritisierst, zeigt vor diesem Hintergrund, dass es einen besseren Zugang zum Gesundheitssystem gibt und nicht einen grundsätzlichen Mangel an Arbeitsmoral..
Die Attraktivität für Fachkräfte wird eigentlich immer unterschätzt. Deutschland gehört laut OECD-Studien zu den gefragtesten Ländern für technische Berufe, und es wird sich aktiv bemüht, qualifizierte Einwanderung zu erleichtern. Die USA bspw. wirken durch hohe Lebenskosten und die Einwanderunfspolitik abschreckend. Deutschland kann noch ein hohes Maß an sozialer Sicherheit bieten, und damit das langfristige Interesse von Fachkräften wecken. Noch...
Viele der wirtschaftlichen Schwierigkeiten, die du nennst, sind halt Teil eines globalen Trends. Der Rückgang des freien Welthandels, geopolitische Unsicherheiten und protektionistische Maßnahmen sind Herausforderungen, mit denen alle Industrienationen klar kommen müssen. Wir dürfen aber nicht so tun, als wäre Deutschland nicht immer noch und trotz dem einer der führenden Exporteure der Welt. Wir profitieren von der starken industriellen Basis, die in vielen Bereichen international wettbewerbsfähig ist.
Es ist halt nicht alles so dramatisch, wie es sich akut immer anfühlt.
23.01.2025, 00:10
Und bezüglich dem Thema fehlende Durchsetzungsfähigkeit der Exekutive mit Beispiel "Ausreisepflichtige" muss ich sagen, dass dies mitnichten ein Beleg hierfür ist. Deutschland hat ähnlich wie viele andere EU-Länder deswegen viele "Ausreisepflichtige", weil die Durchsetzung dieser zu Recht an hohe rechtliche Hürden gebunden ist. Die Zahlen in Deutschland sind dabei vergleichbar mit Zahlen in anderen Ländern.