22.12.2024, 07:09
(22.12.2024, 01:35)Hammu Rapi schrieb:(21.12.2024, 22:26)Registriert schrieb:Warum diese Ausdrucksweise? Das ist natürlich kein "Blödsinn". Den Bewerbungsverfahrensanspruch kann der zum mündlichen Auswahlverfahren nicht eingeladene Bewerber - ganz praktisch - im Wege des einstweiligen Rechtsschutzes bzw. im Hauptsacheverfahren geltend machen. Über Akteneinsicht lassen sich die Erfolgsaussichten abschätzen und im Verfahren ist es dann an der Behörde zu begründen, warum sie den Bewerber mit 2x VB noch nicht einmal zum mündlichen Auswahlverfahren/Assessmentcenter eingeladen hat, andere Juristen mit schlechteren Noten jedoch sehr wohl. Das dürfte ihr in vielen Fällen kaum gelingen.(21.12.2024, 17:35)Hammu Rapi schrieb: Beim ÖD sind m.E. die Noten nur eine Eintrittskarte für die Einladung zum Assessmentcenter/mündlichen Auswahlverfahren. Wer dort hinkommt, wird dann vermutlich ohne Berücksichtigung der Noten, eben auf Basis nur seiner Leistungen im Assessmentcenter, ausgewählt. Umgekehrt heißt dass aber auch, dass jemand mit 2xvb, der die zwingenden Anforderungen auch im Übrigen erfüllt (z.B. Altersgrenze, Staatsangehörigkeit), fast immer zum Auswahlverfahren eingeladen werden muss. Wenn nicht, sollte man schon einmal unter Hinweis auf Art. 33 Abs. 2 GG kritisch nachfragen...
Da stellt sich doch die Frage, wer denn in der Praxis kritisch nachfragen sollte. Das klingt in der Theorie ganz nett, aber praktisch ist das Blödsinn. Jeder Jurist wird sein Auswahlverfahren gut begründen.
Das Vorgehen ist natürlich bekannt, die Erfolgsaussichten sind aber mehr als gering. In der Theorie klingt das immer ganz nett, aber in der Praxis sind die Erfolgsaussichten eben verschwindend gering.
Und, ja, sorry, ich hätte das netter ausdrücken sollen. Nur habe ich das nicht nur einmal diskutiert und war einfach schon voreingenommen und dadurch innerlich genervt. 🌺
22.12.2024, 12:11
Die Erfolgsaussichten sollen in solchen Fällen gering sein? Die mir bekannte Rechtsprechung ist da eher wenig zimperlich gegenüber der Behörde. Was in Behörden teilweise beim Einstellungsverfahren falsch läuft, ist schon krass und im einstweilige Rechtsschutz ist der Prüfungsumfang eben auch abgesenkt.
22.12.2024, 15:09
Und danach bekommt man die Stelle? Übersteht man danach auch die Probezeit? Was soll das bringen, sich ins Vorstellungsgespräch zu klagen?
22.12.2024, 18:11
(22.12.2024, 15:09)guga schrieb: Und danach bekommt man die Stelle? Übersteht man danach auch die Probezeit? Was soll das bringen, sich ins Vorstellungsgespräch zu klagen?
Genauso ist es, ich kann für jeden die passende Frage raussuchen, auf die es dann keine richtige Antwort gibt und dann ist man halt leider nicht mehr der beste Bewerber. Genauso werden in einer Behörde dann auch im weiteren Verlauf Stellen vergeben.
22.12.2024, 18:12
Ich empfinde den Bewerbermarkt gerade als wirklich schlecht. Ich habe es an anderer Stelle schon geschrieben: mit 11,2 im Ersten, 9,1 im Zweiten sowie Diss + LLM wurde ich in Berlin bei 3 Bewerbungen überall schon von der HR abgelehnt ohne eine Einladung zum Gespräch. Auch eine Bewerbung bei einer Kanzlei im T2-3 Bereich in FFM war jetzt erfolglos.
Ich hätte wirklich nicht gedacht, dass man mit meinem Profil gar nichts findet, dabei hat man sich echt bemüht. Letztes Jahr hatte ich zumindest für meine Ref-Stationen noch nur Zusagen, auch von Hengeler, FBD etc.
Das frustriert echt, ich hoffe, dass es bald besser wird.
Ich hätte wirklich nicht gedacht, dass man mit meinem Profil gar nichts findet, dabei hat man sich echt bemüht. Letztes Jahr hatte ich zumindest für meine Ref-Stationen noch nur Zusagen, auch von Hengeler, FBD etc.
Das frustriert echt, ich hoffe, dass es bald besser wird.
22.12.2024, 18:18
(22.12.2024, 18:12)Bln2024 schrieb: Ich empfinde den Bewerbermarkt gerade als wirklich schlecht. Ich habe es an anderer Stelle schon geschrieben: mit 11,2 im Ersten, 9,1 im Zweiten sowie Diss + LLM wurde ich in Berlin bei 3 Bewerbungen überall schon von der HR abgelehnt ohne eine Einladung zum Gespräch. Auch eine Bewerbung bei einer Kanzlei im T2-3 Bereich in FFM war jetzt erfolglos.Berlin ist schwierig. Wirtschaft ist schwierig. Noten sind nicht alles.
Ich hätte wirklich nicht gedacht, dass man mit meinem Profil gar nichts findet, dabei hat man sich echt bemüht. Letztes Jahr hatte ich zumindest für meine Ref-Stationen noch nur Zusagen, auch von Hengeler, FBD etc.
Das frustriert echt, ich hoffe, dass es bald besser wird.
Und nicht jede Kanzlei sucht immer.
22.12.2024, 18:19
Das liegt ja nicht an deinen Noten. Es gibt einfach deutlich weniger freie Stellen. Da bringen dann auch die besten Noten nichts, wenn einfach kein Bedarf vorhanden ist.
Aber vor dem Hintergrund, dass Du volle Kriegsbemalung bzw. 4/4 hast, würde ich mir 0 Sorgen machen. Du wirst bestimmt bald eine sehr gute Stelle finden. Als Ultima Ratio bei einer guten MK den Einstieg finden.
Für viele andere bzw die breite Masse sieht es dahingehend deutlich düsterer aus.
Edit: auch bei deinem CV darf man auch mehr als 5 Bewerbungen abschicken 😁
Aber vor dem Hintergrund, dass Du volle Kriegsbemalung bzw. 4/4 hast, würde ich mir 0 Sorgen machen. Du wirst bestimmt bald eine sehr gute Stelle finden. Als Ultima Ratio bei einer guten MK den Einstieg finden.
Für viele andere bzw die breite Masse sieht es dahingehend deutlich düsterer aus.
Edit: auch bei deinem CV darf man auch mehr als 5 Bewerbungen abschicken 😁
25.12.2024, 23:37
(22.12.2024, 18:12)Bln2024 schrieb: Ich empfinde den Bewerbermarkt gerade als wirklich schlecht. Ich habe es an anderer Stelle schon geschrieben: mit 11,2 im Ersten, 9,1 im Zweiten sowie Diss + LLM wurde ich in Berlin bei 3 Bewerbungen überall schon von der HR abgelehnt ohne eine Einladung zum Gespräch. Auch eine Bewerbung bei einer Kanzlei im T2-3 Bereich in FFM war jetzt erfolglos.
Ich hätte wirklich nicht gedacht, dass man mit meinem Profil gar nichts findet, dabei hat man sich echt bemüht. Letztes Jahr hatte ich zumindest für meine Ref-Stationen noch nur Zusagen, auch von Hengeler, FBD etc.
Das frustriert echt, ich hoffe, dass es bald besser wird.
Wo keine Stellen sind, da werde auch keine wegen den Noten geschaffen. Versuch es mal in München oder Stuttgart.
26.12.2024, 00:33
Überall heißt es doch, dass viele im öD in den Ruhestand gehen. Warum ist es so schwer, in Berlin (Land/Bund) als Volljurist Beamter zu werden?
26.12.2024, 01:14
(26.12.2024, 00:33)Freddie schrieb: Überall heißt es doch, dass viele im öD in den Ruhestand gehen. Warum ist es so schwer, in Berlin (Land/Bund) als Volljurist Beamter zu werden?
Das betrifft nicht nur dich, aber wie können eigentlich so viele Juristen so unfassbar unterirdische Wirtschafts- bzw. Logikkenntnisse haben.
Mal überlegen: Berlin ist eine unfassbar beliebte Stadt (vergleichbar mit Hamburg), erst recht für Juristen, die in den öD wollen, da dort eine hohe Dichte an verschiedensten Stellen zu finden ist mit teils auch sehr guten Entwicklungsmöglichkeiten, d.h. auch, dass der Beliner öD sowohl die Kommunal- als auch Senatsverwaltung und auch die sonstigen öD-Stellen in Berlin (Bundesbehörden) selbst bei hohen Ruhestandszahlen kein Problem haben Nachwuchs zu finden. Anders sieht das aus bei den vielen Kommunalbeamten in den Landkreisen in Deutschlands großen, insbesondere ruralen Flächenstaaten, die verhältnismäßig weniger hochqualifizierte Menschen anziehen. Teilweise mag das sicherlich auch für Landesverwaltungen gelten, die nicht in der jeweiligen Landeshauptstadt angesiedelt sind.
Von daher ja, es gehen viele in den Ruhestand, aber mögliche Probleme bei der Nachbesetzung haben jedenfalls nicht die obersten Bundesbehörden oder die Verwaltung eines Stadtstaates, sondern gerade die Kommunen und zwar solche, die nicht in beliebten Regionen liegen. Die Bundesverwaltung kann allenfalls Probleme haben bei den großen Flächenverwaltung wie Zoll, BPol oder Wasserstraßen, bei denen man der Versetzungswillkür durchs Bundesgebiet ausgesetzt ist.