03.11.2024, 12:52
Hey ihr lieben,
Ich brauche euren Rat. Ich habe im Feb 2022 mein erstes Examen knapp bestanden. Dafür hatte ich selbstständig gelernt. Ursprünglich hatte ich vor meinen Freischuss zu schreiben (dieser war im okt 2019), da allerdings ein Familienmitglied schwer erkrankt ist und ich mich darum kümmern musste, habe ich quasi mein Rep kaum besucht, weil ich mit anderen Dingen beschäftigt war.
Das Examen habe ich mich ach und Krach mit 3.85 Punkten schriftlich bestanden, nachdem ich mich selbstständig dafür vorbereitet habe.
Ich möchte gerne, bevor ich ins Ref gehe, alles nochmal wiederholen, da es die Grundlage darstellt. Ich möchte vor allem eine bessere Note, um mir Job Chancen nicht zu nehmen.
Kann mir jemand raten, wie ich am besten vorgehen soll? Ich hatte nochmal an den Besuch eines Reps gedacht - das würde allerdings echt lange dauern.
Tipps ?
Ich brauche euren Rat. Ich habe im Feb 2022 mein erstes Examen knapp bestanden. Dafür hatte ich selbstständig gelernt. Ursprünglich hatte ich vor meinen Freischuss zu schreiben (dieser war im okt 2019), da allerdings ein Familienmitglied schwer erkrankt ist und ich mich darum kümmern musste, habe ich quasi mein Rep kaum besucht, weil ich mit anderen Dingen beschäftigt war.
Das Examen habe ich mich ach und Krach mit 3.85 Punkten schriftlich bestanden, nachdem ich mich selbstständig dafür vorbereitet habe.
Ich möchte gerne, bevor ich ins Ref gehe, alles nochmal wiederholen, da es die Grundlage darstellt. Ich möchte vor allem eine bessere Note, um mir Job Chancen nicht zu nehmen.
Kann mir jemand raten, wie ich am besten vorgehen soll? Ich hatte nochmal an den Besuch eines Reps gedacht - das würde allerdings echt lange dauern.
Tipps ?
03.11.2024, 13:16
Grundsätzlich finde ich das Kaiserskript zum materiellen Zivilrecht ganz gut für das wesentliche materielle Wissen im Zivilrecht z.B. Das ist aber natürlich mehr eine Auflistung von dem Prinzip, das muss man wissen, es ist eher nicht didaktisch/lehrend.
Wenn du sagst, dass es gerade so mit Ach-und-Krach geklappt hat, dann ist es da wahrscheinlich ratsamer etwas grundlegender heranzugehen. Je nach dem, was dir mehr zusagt, kann das entweder ein Selbststudium von Lehrbüchern sein oder der Besuch eines Repetitoriums, ggf. auch online je nach Lerntyp. Während des Refs ist das materielle Wissen sehr entscheidend und wird vorausgesetzt zusätzlich zu dem neu zu erlernenden. Daher ist es gut, dass du dieses Problem jetzt vor Beginn des Refs angehst. Du kannst bei dem erneuten Versuch des Erlernens des materiellen Rechtes natürlich schauen und ggf. die reinen theoretischen oder sehr großen Meinungsstreitigkeiten auslassen. Entscheidend ist, dass du die Grundlagen verstehst. Damit kannst du schon eine ganz Menge erreichen.
Obschon es gegebenenfalls dauern kann, meiner Erfahrung nach ist es eine große Erleichterung jedenfalls einen Grundstock an materiellem Verständnis zu haben im Referendariat. Denn das neue Wissen das hinzukommt ist auch anspruchsvoll und natürlich wiederholt man trotzdem das materielle Recht für sich selbst, aber es ist dann erleichternd, wenn man da schon auf eine Basis zurückgreifen kann. Zumal die Klausuren ihren Schwerpunkt auch regelmäßig im materiellen Recht haben/dort die Punkte liegen. Sofern es also allein der Zeitfaktor ist, würde ich mich davon nicht abschrecken lassen.
Wenn du sagst, dass es gerade so mit Ach-und-Krach geklappt hat, dann ist es da wahrscheinlich ratsamer etwas grundlegender heranzugehen. Je nach dem, was dir mehr zusagt, kann das entweder ein Selbststudium von Lehrbüchern sein oder der Besuch eines Repetitoriums, ggf. auch online je nach Lerntyp. Während des Refs ist das materielle Wissen sehr entscheidend und wird vorausgesetzt zusätzlich zu dem neu zu erlernenden. Daher ist es gut, dass du dieses Problem jetzt vor Beginn des Refs angehst. Du kannst bei dem erneuten Versuch des Erlernens des materiellen Rechtes natürlich schauen und ggf. die reinen theoretischen oder sehr großen Meinungsstreitigkeiten auslassen. Entscheidend ist, dass du die Grundlagen verstehst. Damit kannst du schon eine ganz Menge erreichen.
Obschon es gegebenenfalls dauern kann, meiner Erfahrung nach ist es eine große Erleichterung jedenfalls einen Grundstock an materiellem Verständnis zu haben im Referendariat. Denn das neue Wissen das hinzukommt ist auch anspruchsvoll und natürlich wiederholt man trotzdem das materielle Recht für sich selbst, aber es ist dann erleichternd, wenn man da schon auf eine Basis zurückgreifen kann. Zumal die Klausuren ihren Schwerpunkt auch regelmäßig im materiellen Recht haben/dort die Punkte liegen. Sofern es also allein der Zeitfaktor ist, würde ich mich davon nicht abschrecken lassen.
04.11.2024, 00:18
Danke schon mal für die Antwort! Das motiviert mich schon mal einfach dran zu bleiben und Durchhaltevermögen zu beweisen, auch wenn ich bereits das erste Examen in Tasche hab.
04.11.2024, 18:42
du hast doch zumindest die Unterlagen vom Rep. Falls du der Typ bist, der selbständig gut lernen kannst, dann würde ich diese erneut konsequent durcharbeiten. Ansonsten siehe meinen Vorredner ;)
04.11.2024, 23:21
Jetzt hast du noch alle Zeit der Welt: Einmal den Grundkurs (BGB AT, SchuldR AT + BT) von Prof. Lorenz durchziehen. Sind insgesamt 77 Podcasts. Jeden Tag einen und das gelernte (gehörte) sofort nacharbeiten.
Auf YouTube sehr beliebt sind auch die Vorlesungen von Prof. Matthias Fervers. Er hat in seiner Playlist auch ZPO und ZVR und macht in diesem Semester gerade ZPO Vertiefung. Das sind dann schon mehr als nur "Grundlagen" fürs Referendariat.
Prof. Martin Fries hat alles im Angebot, von BGB AT bis hin zum Sachenrecht und dazu auch noch Fam.- und Erbrecht.
Auf jeden Fall: Examensrelevantes zum ÖR gibt es gar nicht. Da muss man wohl die drögen Lehrbücher oder Skripte selbst durchackern. Ich lasse mich aber sehr gerne eines besseren belehren.
Auf YouTube sehr beliebt sind auch die Vorlesungen von Prof. Matthias Fervers. Er hat in seiner Playlist auch ZPO und ZVR und macht in diesem Semester gerade ZPO Vertiefung. Das sind dann schon mehr als nur "Grundlagen" fürs Referendariat.
Prof. Martin Fries hat alles im Angebot, von BGB AT bis hin zum Sachenrecht und dazu auch noch Fam.- und Erbrecht.
Auf jeden Fall: Examensrelevantes zum ÖR gibt es gar nicht. Da muss man wohl die drögen Lehrbücher oder Skripte selbst durchackern. Ich lasse mich aber sehr gerne eines besseren belehren.
08.11.2024, 22:26
Schau mal unter meinen älteren Beiträgen nach, da habe ich beschrieben, wie ich gelernt habe, um von einem mittleren a im 1. Examen auf ein vb im 2. Examen zu kommen.
Edit: https://www.forum-zur-letzten-instanz.de...#pid231875
Edit: https://www.forum-zur-letzten-instanz.de...#pid231875
05.12.2024, 16:17
Das genannte Kaiser-Skript für Zivilrecht fand ich auch gut, habe ich auch genutzt. Ist aber sehr schwere Kost, viele Informationen pro Seite. Da bin ich nur langsam durchgekommen.
Für Örecht kann ich auf jeden Fall die beiden Kaiserskripte empfehlen, die haben mich weit nach vorne gebracht. Wurde von meinem schlechtesten Rechtsgebiet zum mit Abstand besten.
Ansonsten muss ich sagen, dass das zweite Examen für mich viel viel angenehmer war, als das erste. Lag mir mehr. Vielleicht ist das bei Dir auch so, also mach Dir nicht zu viel Kopf, bereite Dich seriös vor und dann wird das.
Für Örecht kann ich auf jeden Fall die beiden Kaiserskripte empfehlen, die haben mich weit nach vorne gebracht. Wurde von meinem schlechtesten Rechtsgebiet zum mit Abstand besten.
Ansonsten muss ich sagen, dass das zweite Examen für mich viel viel angenehmer war, als das erste. Lag mir mehr. Vielleicht ist das bei Dir auch so, also mach Dir nicht zu viel Kopf, bereite Dich seriös vor und dann wird das.