24.11.2024, 12:31
(23.11.2024, 22:25)FFM_Brudi schrieb:(23.11.2024, 19:21)Patenter Gast schrieb: Haftung ist aus meiner Erfahrung nur selten der Grund einer Mandatierung. Wie viele Haftungsprozess kennt ihr, in denen ein Mandant eine Wirtschaftskanzlei Post-M&A verklagt hat? Eben. Keine.
Es geht um die interne Haftung der innerhalb eines Unternehmens Handelnden. Geht eine Transaktion in die Hose, kann der Vorstand immer das Argument „wir haben uns von einer Top-Kanzlei beraten lassen und auf deren Rat gehört“ bringen.
Das stimmt, dieses Argument gibt es. Allerdings greift das auch nur hin und wieder - ansonsten könnten wir sagen, es gibt bald nur noch Hengeler und Freshfields oder KI und nichts dazwischen. Viele Kanzleien, die aktuell mandatiert werden, sind aber nicht die Top-Kanzleien, sondern einfach solides Mittelfeld. Da greift dieses Argument also nicht.
Mir ist nur aufgefallen, dass das bei der ganzen KI-Diskussion hier immer wieder vergessen wird; der Unterschied zwischen "was KÖNNTE ich inhouse machen" und "was WILL ich inhouse machen".
26.11.2024, 09:13
Nach meiner Erfahrung ist auch bei Mittelständlern ein großes Maß an Vollkaskomentalität verbreitet, mit Sparsamkeit gekoppelt. Man will oft beides (Haftung ohne Entgelt). Es wird dann sicher zunächst dazu kommen, dass die KI darüber läuft, aber dann die allgemeine Frage kommt, ob so "alles in Ordnung" sei; und bei einer Rechnung hierüber empört geäußert wird, man habe doch nur eine kleine Frage gestellt. Der Umstand, dass es wenig Post M&A-Prozesse gibt, hat mE andere Ursachen (zunächst versucht man natürlich, den Gegner zu verklagen, und das wird häufig verglichen).