25.10.2024, 12:48
Bin Syndikus, AT, aber mit Zeiterfassung. Wie kommt es, dass das bei euch so selten ist? Bei uns haben nur Leitende Angstellte Vertrauensarbeitszeit. Ich feiere daher jede Überstunde ab.
25.10.2024, 13:26
(25.10.2024, 12:48)guga schrieb: Bin Syndikus, AT, aber mit Zeiterfassung. Wie kommt es, dass das bei euch so selten ist? Bei uns haben nur Leitende Angstellte Vertrauensarbeitszeit. Ich feiere daher jede Überstunde ab.
In meiner Branche stehen die Unternehmen in sehr starkem, auch internationalem Wettbewerb. Da die Standortfaktoren in Deutschland bereits ungünstig sind, heißt es Kosten zu senken durch die Stellschrauben, die verbleiben. Dazu gehört, Teams unterzubesetzen, Gehälter im Vergleich zu ähnlichen Unternehmen eher niedrig zu halten und Zuständigkeiten zu erweitern. Appelliert wird dann an den Lifestyle und die starke Identifikation.
25.10.2024, 14:44
(20.10.2024, 15:53)Patenter Gast schrieb:(20.10.2024, 15:43)Braunbaer11 schrieb: Nunja, de facto ist das ein gutes Gehalt, auf jeden Fall. Aber gerechnet auf 55h Wochen, die in der Justiz nicht selten sind (auch und insbesondere am LG) ist das schlicht kein angemessenes Gehalt. My 50 cent
Und wenn du 35 Wochenstunden arbeitest, sieht es schon wieder anders aus. Wer sagt, dass die Mehrheit der Richter 55 Stunden arbeitet, sollte mal durch sein örtliches LG um 17 Uhr gehen.
Ist richtig, um 17:00 Uhr fahren da viele schon nach Hause. Die sitzen aber auch teilweise ab 6:30 Uhr am Schreibtisch...
Man muss schon die Gesamtarbeitszeit betrachten und nicht die Uhrzeit des Arbeitsendes. Wer von 6:30 Uhr bis 17:00 Uhr arbeitet bei der Justiz, arbeitet genauso lang wie derjenige bei der Großkanzlei, der von 9:00 bis 19:30 arbeitet.
25.10.2024, 15:07
(25.10.2024, 12:48)guga schrieb: Bin Syndikus, AT, aber mit Zeiterfassung. Wie kommt es, dass das bei euch so selten ist? Bei uns haben nur Leitende Angstellte Vertrauensarbeitszeit. Ich feiere daher jede Überstunde ab.
Ich glaube, das ist sehr unterschiedlich von Unternehmen zu Unternehmen. Bei uns haben ATler Vertrauensarbeitszeit, dürfen aber trotzdem Überstundentage nehmen. Die meisten reizen das wohl nicht voll aus, aber zumindest besteht die Möglichkeit. Es arbeitet auch nicht jeder ATler mehr als die bei uns im Konzern üblichen 37h pro Woche. Manche aber schon.
Das Bewerbungsgespräch, was ich jetzt hatte war in einem Unternehmen mit IGM Tarif, also als Tarifmitarbeiter den klassischen 35h. Für AT wurde mir gesagt, 40h sei die Erwartungshaltung plus ggf. mehr. Es gäbe aber auch keine Zeiterfassung. Wichtig sei, dass die Aufgaben erledigt werden.
Soweit so klar, aber auch doch wieder sehr schwammig.
Das Gehalt ist ok. Ich weiß nur noch nicht, ob ich bereit bin, auf meine doch aktuell ganz gute WLB zu verzichten. Ich kann von meinem Geld gut leben, mehr wäre immer schön, aber ist es mir das wert Geld gegen Lebenszeit zu tauschen?
Und dann gibt es manchmal noch so lustige Angebote, wie ich gestern eins am Telefon erhalten habe. Kanzleihauptsitz im Süden Deutschlands, aber in fast allen Bundesländern einen Nebensitz. Auch hier im Norden, wo ich wohne, aber nicht in der Großstadt sondern in alle Richtungen 1 bis 2 1/2 Stunden entfernt von mir. Geld und restliche Konditionen passten auch nicht, aber das sind dann so Momente, wo ich mich frage, ob die Person (interne HR-Abteilung der Kanzlei) sich mein LinkedIn oder Xing-Profil überhaupt richtig angeschaut oder mit der Gießkanne einfach alle Anwälte in einem Radius von 300km angeschrieben hat.
25.10.2024, 15:10
(25.10.2024, 15:07)Egal schrieb:(25.10.2024, 12:48)guga schrieb: Bin Syndikus, AT, aber mit Zeiterfassung. Wie kommt es, dass das bei euch so selten ist? Bei uns haben nur Leitende Angstellte Vertrauensarbeitszeit. Ich feiere daher jede Überstunde ab.
Ich glaube, das ist sehr unterschiedlich von Unternehmen zu Unternehmen. Bei uns haben ATler Vertrauensarbeitszeit, dürfen aber trotzdem Überstundentage nehmen. Die meisten reizen das wohl nicht voll aus, aber zumindest besteht die Möglichkeit. Es arbeitet auch nicht jeder ATler mehr als die bei uns im Konzern üblichen 37h pro Woche. Manche aber schon.
Das Bewerbungsgespräch, was ich jetzt hatte war in einem Unternehmen mit IGM Tarif, also als Tarifmitarbeiter den klassischen 35h. Für AT wurde mir gesagt, 40h sei die Erwartungshaltung plus ggf. mehr. Es gäbe aber auch keine Zeiterfassung. Wichtig sei, dass die Aufgaben erledigt werden.
Soweit so klar, aber auch doch wieder sehr schwammig.
Das Gehalt ist ok. Ich weiß nur noch nicht, ob ich bereit bin, auf meine doch aktuell ganz gute WLB zu verzichten. Ich kann von meinem Geld gut leben, mehr wäre immer schön, aber ist es mir das wert Geld gegen Lebenszeit zu tauschen?
Und dann gibt es manchmal noch so lustige Angebote, wie ich gestern eins am Telefon erhalten habe. Kanzleihauptsitz im Süden Deutschlands, aber in fast allen Bundesländern einen Nebensitz. Auch hier im Norden, wo ich wohne, aber nicht in der Großstadt sondern in alle Richtungen 1 bis 2 1/2 Stunden entfernt von mir. Geld und restliche Konditionen passten auch nicht, aber das sind dann so Momente, wo ich mich frage, ob die Person (interne HR-Abteilung der Kanzlei) sich mein LinkedIn oder Xing-Profil überhaupt richtig angeschaut oder mit der Gießkanne einfach alle Anwälte in einem Radius von 300km angeschrieben hat.
Trifft für einen Großteil der Jobangebote ich ich über LinkedIn bekomme zu - Frage mich da öfters ob das jemals klappt...
25.10.2024, 15:30
Aber interessehalber noch eine andere Frage:
Angenommen ihr habt derzeit ein Fixgehalt von Summe X. Würdet ihr in eine Kanzlei wechseln, in der eurer Fixgehalt niedriger als diese Summe X ist, ihr dafür aber einen variablen Anteil bekommen könnt, der bis zu Y% eures Fixgehalts ausmachen kann?
Vielleicht denke ich auch zu kurz, aber ich habe inzwischen in meinem Berufsleben schon mehrere solcher Angebote bekommen, wo ich mein angebenes Wunschgehalt nur mit Hilfe des Bonuses erreichen kann, manchmal auch mehr, aber nicht überall.
Ich kann die Kanzleien und Unternehmen ja verstehen, aber wo ist für mich der Vorteil, wenn mein Fixum niedriger ist als jetzt und ich darauf hoffen muss, die Zielvereinbarung zu erreichen, worauf ich keinen absoluten Einfluss habe?
Gestern beispielsweise lag ich mit meinem genannten Gehaltswunsch (der meinem jetzigen Gehalt plus einem kleinen Aufschlag entsprach), an deren absoluter und maximalen Obergrenze vom Fixgehalt. Dafür hätte ich einen Bonus von bis zu 45% bekommen können, der von meiner Akquisetätigkeit, meiner Anzahl bearbeiteter Fälle und der Schnelligkeit meiner Bearbeitung abhängen sollte. Ich könnte also mehr verdienen als jetzt, aber weil mein Fixgehalt dort niedriger wäre als jetzt, auch weniger.
Würdet ihr das Angebot annehmen? Ich sag's ganz ehrlich: ich finde es nicht attraktiv.
Wie gesagt, ich kann verstehen, dass man mit einem Bonus oder einer Umsatzbeteiligung die Mitarbeiter anspornen möchte, aber für mich müsste das Fixgehalt dann mindestens meinem aktuellen Fixgehalt oder eben meinem Gehaltswunsch entsprechen und wenn ich mich gut mache, gibt es noch etwas oben drauf.
Oder sehe ich das falsch?
Die Umsatzbeteiligung oder auch sonstige Zielvereinbarungen kann ich ja nur bedingt beeinflussen. Ich kann versuchen, meine Ziele zu erreichen, aber wie hoch diese gesteckt werden, darauf habe ich keinen Einfluss.
Angenommen ihr habt derzeit ein Fixgehalt von Summe X. Würdet ihr in eine Kanzlei wechseln, in der eurer Fixgehalt niedriger als diese Summe X ist, ihr dafür aber einen variablen Anteil bekommen könnt, der bis zu Y% eures Fixgehalts ausmachen kann?
Vielleicht denke ich auch zu kurz, aber ich habe inzwischen in meinem Berufsleben schon mehrere solcher Angebote bekommen, wo ich mein angebenes Wunschgehalt nur mit Hilfe des Bonuses erreichen kann, manchmal auch mehr, aber nicht überall.
Ich kann die Kanzleien und Unternehmen ja verstehen, aber wo ist für mich der Vorteil, wenn mein Fixum niedriger ist als jetzt und ich darauf hoffen muss, die Zielvereinbarung zu erreichen, worauf ich keinen absoluten Einfluss habe?
Gestern beispielsweise lag ich mit meinem genannten Gehaltswunsch (der meinem jetzigen Gehalt plus einem kleinen Aufschlag entsprach), an deren absoluter und maximalen Obergrenze vom Fixgehalt. Dafür hätte ich einen Bonus von bis zu 45% bekommen können, der von meiner Akquisetätigkeit, meiner Anzahl bearbeiteter Fälle und der Schnelligkeit meiner Bearbeitung abhängen sollte. Ich könnte also mehr verdienen als jetzt, aber weil mein Fixgehalt dort niedriger wäre als jetzt, auch weniger.
Würdet ihr das Angebot annehmen? Ich sag's ganz ehrlich: ich finde es nicht attraktiv.
Wie gesagt, ich kann verstehen, dass man mit einem Bonus oder einer Umsatzbeteiligung die Mitarbeiter anspornen möchte, aber für mich müsste das Fixgehalt dann mindestens meinem aktuellen Fixgehalt oder eben meinem Gehaltswunsch entsprechen und wenn ich mich gut mache, gibt es noch etwas oben drauf.
Oder sehe ich das falsch?
Die Umsatzbeteiligung oder auch sonstige Zielvereinbarungen kann ich ja nur bedingt beeinflussen. Ich kann versuchen, meine Ziele zu erreichen, aber wie hoch diese gesteckt werden, darauf habe ich keinen Einfluss.
25.10.2024, 16:03
(25.10.2024, 15:30)Egal schrieb: Aber interessehalber noch eine andere Frage:
Angenommen ihr habt derzeit ein Fixgehalt von Summe X. Würdet ihr in eine Kanzlei wechseln, in der eurer Fixgehalt niedriger als diese Summe X ist, ihr dafür aber einen variablen Anteil bekommen könnt, der bis zu Y% eures Fixgehalts ausmachen kann?
Vielleicht denke ich auch zu kurz, aber ich habe inzwischen in meinem Berufsleben schon mehrere solcher Angebote bekommen, wo ich mein angebenes Wunschgehalt nur mit Hilfe des Bonuses erreichen kann, manchmal auch mehr, aber nicht überall.
Ich kann die Kanzleien und Unternehmen ja verstehen, aber wo ist für mich der Vorteil, wenn mein Fixum niedriger ist als jetzt und ich darauf hoffen muss, die Zielvereinbarung zu erreichen, worauf ich keinen absoluten Einfluss habe?
Gestern beispielsweise lag ich mit meinem genannten Gehaltswunsch (der meinem jetzigen Gehalt plus einem kleinen Aufschlag entsprach), an deren absoluter und maximalen Obergrenze vom Fixgehalt. Dafür hätte ich einen Bonus von bis zu 45% bekommen können, der von meiner Akquisetätigkeit, meiner Anzahl bearbeiteter Fälle und der Schnelligkeit meiner Bearbeitung abhängen sollte. Ich könnte also mehr verdienen als jetzt, aber weil mein Fixgehalt dort niedriger wäre als jetzt, auch weniger.
Würdet ihr das Angebot annehmen? Ich sag's ganz ehrlich: ich finde es nicht attraktiv.
Wie gesagt, ich kann verstehen, dass man mit einem Bonus oder einer Umsatzbeteiligung die Mitarbeiter anspornen möchte, aber für mich müsste das Fixgehalt dann mindestens meinem aktuellen Fixgehalt oder eben meinem Gehaltswunsch entsprechen und wenn ich mich gut mache, gibt es noch etwas oben drauf.
Oder sehe ich das falsch?
Die Umsatzbeteiligung oder auch sonstige Zielvereinbarungen kann ich ja nur bedingt beeinflussen. Ich kann versuchen, meine Ziele zu erreichen, aber wie hoch diese gesteckt werden, darauf habe ich keinen Einfluss.
Stimme ich zu. Zu einem niedrigeren Fixum zu wechseln mit der Chance evtl. mehr aber auch weniger zu verdienen, ähnelt mE einem Glücksspiel je nach Art und Weise der Ausgestaltung der variablen Vergütung und wovon diese abhängt. In erster Linie ist das für den AG attraktiv, der damit sein Kostenrisiko im Fall der wirtschaftlichen Abschwungs/eines konjunkturellen Tiefs minimieren kann, die Kostensteigerung im Fall des Hochs ist dabei unerheblich, da man dann ohnehiun mehr umsetzt. Allenfalls kann diese Art der Vergütung für einen in Betracht kommen, wenn die Tätigkeit an sich einem mehr zusagt und womöglich sich das untere Ende nur unwesentlich unterscheidet, dafür nach oben deutlich mehr möglich ist. Ansonsten wirst du ständig unter dem Druck stehen, das Bonusziel zu erreichen und auch dann ist ggf. der Bonus nicht garantiert und du hast am Ende ein Minus im Vergleich zum höheren Fixum.
25.10.2024, 17:56
(25.10.2024, 15:30)Egal schrieb: Aber interessehalber noch eine andere Frage:
Angenommen ihr habt derzeit ein Fixgehalt von Summe X. Würdet ihr in eine Kanzlei wechseln, in der eurer Fixgehalt niedriger als diese Summe X ist, ihr dafür aber einen variablen Anteil bekommen könnt, der bis zu Y% eures Fixgehalts ausmachen kann?
Vielleicht denke ich auch zu kurz, aber ich habe inzwischen in meinem Berufsleben schon mehrere solcher Angebote bekommen, wo ich mein angebenes Wunschgehalt nur mit Hilfe des Bonuses erreichen kann, manchmal auch mehr, aber nicht überall.
Ich kann die Kanzleien und Unternehmen ja verstehen, aber wo ist für mich der Vorteil, wenn mein Fixum niedriger ist als jetzt und ich darauf hoffen muss, die Zielvereinbarung zu erreichen, worauf ich keinen absoluten Einfluss habe?
Gestern beispielsweise lag ich mit meinem genannten Gehaltswunsch (der meinem jetzigen Gehalt plus einem kleinen Aufschlag entsprach), an deren absoluter und maximalen Obergrenze vom Fixgehalt. Dafür hätte ich einen Bonus von bis zu 45% bekommen können, der von meiner Akquisetätigkeit, meiner Anzahl bearbeiteter Fälle und der Schnelligkeit meiner Bearbeitung abhängen sollte. Ich könnte also mehr verdienen als jetzt, aber weil mein Fixgehalt dort niedriger wäre als jetzt, auch weniger.
Würdet ihr das Angebot annehmen? Ich sag's ganz ehrlich: ich finde es nicht attraktiv.
Wie gesagt, ich kann verstehen, dass man mit einem Bonus oder einer Umsatzbeteiligung die Mitarbeiter anspornen möchte, aber für mich müsste das Fixgehalt dann mindestens meinem aktuellen Fixgehalt oder eben meinem Gehaltswunsch entsprechen und wenn ich mich gut mache, gibt es noch etwas oben drauf.
Oder sehe ich das falsch?
Die Umsatzbeteiligung oder auch sonstige Zielvereinbarungen kann ich ja nur bedingt beeinflussen. Ich kann versuchen, meine Ziele zu erreichen, aber wie hoch diese gesteckt werden, darauf habe ich keinen Einfluss.
Das ist im Kern die Abgrenzung zwischen der Denkweise eines Selbständigen / Unternehmers und einem Arbeitnehmer / Beamten und komplett Typ abhängig. Wer mehr verdienen will muss irgendwann gewissen Risiken tragen und kann sich nicht immer auf das fixe Gehalt „automatisch aus der Steckdose“ verlassen
25.10.2024, 21:50
(25.10.2024, 17:56)Konova schrieb:(25.10.2024, 15:30)Egal schrieb: Aber interessehalber noch eine andere Frage:
Angenommen ihr habt derzeit ein Fixgehalt von Summe X. Würdet ihr in eine Kanzlei wechseln, in der eurer Fixgehalt niedriger als diese Summe X ist, ihr dafür aber einen variablen Anteil bekommen könnt, der bis zu Y% eures Fixgehalts ausmachen kann?
Vielleicht denke ich auch zu kurz, aber ich habe inzwischen in meinem Berufsleben schon mehrere solcher Angebote bekommen, wo ich mein angebenes Wunschgehalt nur mit Hilfe des Bonuses erreichen kann, manchmal auch mehr, aber nicht überall.
Ich kann die Kanzleien und Unternehmen ja verstehen, aber wo ist für mich der Vorteil, wenn mein Fixum niedriger ist als jetzt und ich darauf hoffen muss, die Zielvereinbarung zu erreichen, worauf ich keinen absoluten Einfluss habe?
Gestern beispielsweise lag ich mit meinem genannten Gehaltswunsch (der meinem jetzigen Gehalt plus einem kleinen Aufschlag entsprach), an deren absoluter und maximalen Obergrenze vom Fixgehalt. Dafür hätte ich einen Bonus von bis zu 45% bekommen können, der von meiner Akquisetätigkeit, meiner Anzahl bearbeiteter Fälle und der Schnelligkeit meiner Bearbeitung abhängen sollte. Ich könnte also mehr verdienen als jetzt, aber weil mein Fixgehalt dort niedriger wäre als jetzt, auch weniger.
Würdet ihr das Angebot annehmen? Ich sag's ganz ehrlich: ich finde es nicht attraktiv.
Wie gesagt, ich kann verstehen, dass man mit einem Bonus oder einer Umsatzbeteiligung die Mitarbeiter anspornen möchte, aber für mich müsste das Fixgehalt dann mindestens meinem aktuellen Fixgehalt oder eben meinem Gehaltswunsch entsprechen und wenn ich mich gut mache, gibt es noch etwas oben drauf.
Oder sehe ich das falsch?
Die Umsatzbeteiligung oder auch sonstige Zielvereinbarungen kann ich ja nur bedingt beeinflussen. Ich kann versuchen, meine Ziele zu erreichen, aber wie hoch diese gesteckt werden, darauf habe ich keinen Einfluss.
Das ist im Kern die Abgrenzung zwischen der Denkweise eines Selbständigen / Unternehmers und einem Arbeitnehmer / Beamten und komplett Typ abhängig. Wer mehr verdienen will muss irgendwann gewissen Risiken tragen und kann sich nicht immer auf das fixe Gehalt „automatisch aus der Steckdose“ verlassen
Das ist klar. Ich habe mich aber bewusst nicht selbständig gemacht, u.a. weil ich nicht das unternehmerische Risiko tragen will.
Dafür halte ich dann aber im Zweifel auch die Launen eines Vorgesetzten aus. Dessen Launen aushalten und das unternehmerische Risiko tragen halte ich für einen schlechten Deal.
@RefNdsOL Danke für deine Gedanken dazu.
26.10.2024, 14:13
(25.10.2024, 17:56)Konova schrieb:(25.10.2024, 15:30)Egal schrieb: Aber interessehalber noch eine andere Frage:
Angenommen ihr habt derzeit ein Fixgehalt von Summe X. Würdet ihr in eine Kanzlei wechseln, in der eurer Fixgehalt niedriger als diese Summe X ist, ihr dafür aber einen variablen Anteil bekommen könnt, der bis zu Y% eures Fixgehalts ausmachen kann?
Vielleicht denke ich auch zu kurz, aber ich habe inzwischen in meinem Berufsleben schon mehrere solcher Angebote bekommen, wo ich mein angebenes Wunschgehalt nur mit Hilfe des Bonuses erreichen kann, manchmal auch mehr, aber nicht überall.
Ich kann die Kanzleien und Unternehmen ja verstehen, aber wo ist für mich der Vorteil, wenn mein Fixum niedriger ist als jetzt und ich darauf hoffen muss, die Zielvereinbarung zu erreichen, worauf ich keinen absoluten Einfluss habe?
Gestern beispielsweise lag ich mit meinem genannten Gehaltswunsch (der meinem jetzigen Gehalt plus einem kleinen Aufschlag entsprach), an deren absoluter und maximalen Obergrenze vom Fixgehalt. Dafür hätte ich einen Bonus von bis zu 45% bekommen können, der von meiner Akquisetätigkeit, meiner Anzahl bearbeiteter Fälle und der Schnelligkeit meiner Bearbeitung abhängen sollte. Ich könnte also mehr verdienen als jetzt, aber weil mein Fixgehalt dort niedriger wäre als jetzt, auch weniger.
Würdet ihr das Angebot annehmen? Ich sag's ganz ehrlich: ich finde es nicht attraktiv.
Wie gesagt, ich kann verstehen, dass man mit einem Bonus oder einer Umsatzbeteiligung die Mitarbeiter anspornen möchte, aber für mich müsste das Fixgehalt dann mindestens meinem aktuellen Fixgehalt oder eben meinem Gehaltswunsch entsprechen und wenn ich mich gut mache, gibt es noch etwas oben drauf.
Oder sehe ich das falsch?
Die Umsatzbeteiligung oder auch sonstige Zielvereinbarungen kann ich ja nur bedingt beeinflussen. Ich kann versuchen, meine Ziele zu erreichen, aber wie hoch diese gesteckt werden, darauf habe ich keinen Einfluss.
Das ist im Kern die Abgrenzung zwischen der Denkweise eines Selbständigen / Unternehmers und einem Arbeitnehmer / Beamten und komplett Typ abhängig. Wer mehr verdienen will muss irgendwann gewissen Risiken tragen und kann sich nicht immer auf das fixe Gehalt „automatisch aus der Steckdose“ verlassen
Das stimmt aber nur teilweise. Selbstständige/Unternehmer sind "nur" von Konjunktur und eigenem Geschick abhängig. Als angestellter Anwalt können dir auch irgendwelche Pro-Bono-Mandate, Vorbereitung von Präsentationen oder Mandate mit vereinbartem, aber stundenmäßig nicht haltbarem Cap zugewiesen werden. Dagegen kannst du dich dann kaum wehren, aber das kann es unmöglich machen oder zumindest deutlich erschweren, den Bonus zu erreichen.