15.10.2024, 12:00
(14.10.2024, 18:35)Egal schrieb: Meine Meinung: Wähle das, wo es voraussichtlich die höchsten Punkte gibt und was nicht zu exotisch ist.
Ich habe das damals nicht getan und hinterher bereut. Es gab einen SP, bei dem ALLE 2stellig bewertet wurden, ohne Ausnahme. Der Schwerpunkt wurde von einem Praktiker geleitet.
Mein SP war für seine schlechte Benotung bekannt, trotzdem habe ich ihn gewählt, weil ich die Vorlesungen spannend fand. Hinterher betrachtet wirklich dumm, denn die Vorlesungen hätte ich auch so besuchen können.
In der mündlichen Prüfung fiel O-Ton folgender Satz: "Sie wissen ja, dass dieser Schwerpunkt nicht so hoch benotet wird, also..."
Nach dem StEx interessiert zu 95% die Note; bei der Bewerbung auf das Ref, aber auch für den ersten und die nachfolgenden Jobs.
Bei uns sind einige durch den einfachen SP auf ein vb gehoben worden. Die anderen in den anderen Schwerpunkten hatten diesen Vorteil nicht.
Tut mir leid, wenn ich verbittert klinge, aber das ist einer der Punkte, an denen unser Bewertungssystem komplett ungerecht ist.
würdest du es als Personaler es heute bei dir aber genauso machen? Würdest du nur auf die Note schauen? Ich persönlich gehe da durchaus differenziert vor. Für mich ist Note nicht Alles. Mein ArbR-Team hat derzeit 7 Juristen und die Noten sind sehr unterschiedlich, da mir soziale Kompetenzen, Erfahrung, Interesse an der Materie, Team-Fit etc viel mehr wert sind
15.10.2024, 15:20
(15.10.2024, 12:00)Freidenkender schrieb:(14.10.2024, 18:35)Egal schrieb: Meine Meinung: Wähle das, wo es voraussichtlich die höchsten Punkte gibt und was nicht zu exotisch ist.
Ich habe das damals nicht getan und hinterher bereut. Es gab einen SP, bei dem ALLE 2stellig bewertet wurden, ohne Ausnahme. Der Schwerpunkt wurde von einem Praktiker geleitet.
Mein SP war für seine schlechte Benotung bekannt, trotzdem habe ich ihn gewählt, weil ich die Vorlesungen spannend fand. Hinterher betrachtet wirklich dumm, denn die Vorlesungen hätte ich auch so besuchen können.
In der mündlichen Prüfung fiel O-Ton folgender Satz: "Sie wissen ja, dass dieser Schwerpunkt nicht so hoch benotet wird, also..."
Nach dem StEx interessiert zu 95% die Note; bei der Bewerbung auf das Ref, aber auch für den ersten und die nachfolgenden Jobs.
Bei uns sind einige durch den einfachen SP auf ein vb gehoben worden. Die anderen in den anderen Schwerpunkten hatten diesen Vorteil nicht.
Tut mir leid, wenn ich verbittert klinge, aber das ist einer der Punkte, an denen unser Bewertungssystem komplett ungerecht ist.
würdest du es als Personaler es heute bei dir aber genauso machen? Würdest du nur auf die Note schauen? Ich persönlich gehe da durchaus differenziert vor. Für mich ist Note nicht Alles. Mein ArbR-Team hat derzeit 7 Juristen und die Noten sind sehr unterschiedlich, da mir soziale Kompetenzen, Erfahrung, Interesse an der Materie, Team-Fit etc viel mehr wert sind
Ich selbst würde nicht nur auf die Note achten, sondern darauf schauen, ob der Lebenslauf für mich in sich schlüssig ist.
Ich merke allerdings aus Bewerbersicht, dass das nicht alle so sehen. Aktuell schaue ich mich gerade um (lange Geschichte) und für einige scheint mein ausreichend im zweiten nach wie vor ein rotes Tuch zu sein, sodass sie mich trotz 1:1 passendem Lebenslauf ignorieren.
An einer schlechten Bewerbung liegt es nicht. Dafür bekomme ich auf der anderen Seite zu positive Rückmeldungen.
Und dann ist da noch die Sache mit den starren Anforderungen wie im anderen Thread gerade über den öD geschrieben wurde. Unter anderem für den öD und auch für das Referendariat geht es strikt nach Noten. Das ist ein Punkt, wo ich leider nicht guten Gewissens sagen kann: "Mach, das was dich interessiert."
Bei einem Bewerber, der Kirchenrecht oder einen anderen Orchideenschwepunkt gewählt hat, würde ich genauer nachhaken, ja. Aber wenn beides übliche Rechtsgebiete sind, dann würde ich persönlich aus heutiger Sicht das mit den besseren Noten nehmen.
Bei uns war es damals der Schwerpunkt Vertragsrecht, bei dem - nicht übertrieben - keiner unter 10 Punkten lag. 12 war die Regel. Auf der anderen Seite gab es normal benotete Schwerpunkte, und den, den ich gewählt habe, nämlich Strafverteidigung. In diesem Schwerpunkt gab es sehr spannende Vorlesungen und mein Praktikum bei der Kripo passte ebenfalls thematisch rein. Er war aber bekannt für seine schlechten Noten. Meine Note im Schwerpunkt liegt bei 7,66. Ich bin wahrlich kein Jura-Überflieger, aber ich denke jeder hier wird wissen, dass diese Note für eine Schwerpunktnote ungewöhnlich niedrig ist. Der Schwerpunkt hat meine Gesamtnote daher auch nur minimal angehoben. Zweistellig wäre ich rechnerisch insgesamt bei 8,xx gelandet.
Wie ich mal ein einem anderen Thread schrieb, kann ich dies nicht ändern und musste lernen, damit zu leben, aber es bleibt eine Ungerechtigkeit in unserem Notensystem, die ich nicht gut finden kann.
Wenn ich als Personaler zwei Bewerbungen vor mir hätte und der eine hat Vertragsrecht gewählt, der andere Strafrecht, wären mir die Inhalte nicht so wichtig. Ich wüsste auch nicht, welcher Schwerpunkt leichter oder schwieriger war. Wenn Kandidat 1 aber die bessere Note hat, muss ich erstmal anhand der objektiven Kriterien davon ausgehen, dass er der besser qualifizierte Kandidat ist. Daneben spielt natürlich eine Rolle, ob der Lebenslauf schon einen roten Faden in unserer Richtung hat und ob es menschlich passt, aber angenommen, beide Lebensläufe sind ähnlich, hat Kandidat 1 erstmal die besseren Chancen.
05.11.2024, 10:10
Ich habe damals den vermeintlich "schweren" Schwerpunkt gewählt, weil er mich brennend interessiert hat. Ich arbeite mittlerweile in einem ganz anderen Bereich und das war kein Problem, aber ich musste mich natürlich mehr reinarbeiten als andere. Ich glaube aber trotzdem, dass das leicht passiert und man im Zweifel vor dem 2. Examen noch gar nicht genau wissen kann, wo man denn später landet.
Auf jeden Fall hat es mich so sehr interessiert, dass ich super motiviert war und am Ende ein sehr gut rausgekommen ist. Und das im "undankbaren" Schwerpunkt- das ist also alles drin. Fazit: wähle nach Interesse!
Auf jeden Fall hat es mich so sehr interessiert, dass ich super motiviert war und am Ende ein sehr gut rausgekommen ist. Und das im "undankbaren" Schwerpunkt- das ist also alles drin. Fazit: wähle nach Interesse!