03.10.2024, 18:25
Hello:)
Ich befinde mich gerade in einer Zweckmühle und brauche euren Rat.
Ich bin seit einer Woche in einer Kanzlei eingestellt und warte noch auf meine Zulassung. Die Mitarbeiter sind alle super nett und die Bezahlung ist auch in Ordnung.
Allerdings stören mich die Arbeitszeiten -42 Stunden die Woche. Überstunden werden erwartet und werden nicht bezahlt.Zu bearbeiten sind sämtliche auch fremde Rechtsgebiete innerhalb kurzer Zeit,obwohl ich als Schwerpunkt Arbeitsrecht machen wollte.Ferner steht mir kein Mentor zur Verfügung.Die Schriftsätze werden einfach verschickt,ohne dass der Chef sie nochmal durchliest. Gerade als Berufsanfänger fühlt man sich noch total unsicher. Eine Einarbeitung erfolgte nicht wirklich.
Jetzt ist meine Frage,was ihr machen würdet?
Die Stelle kündigen oder noch abwarten?
Ich befinde mich gerade in einer Zweckmühle und brauche euren Rat.
Ich bin seit einer Woche in einer Kanzlei eingestellt und warte noch auf meine Zulassung. Die Mitarbeiter sind alle super nett und die Bezahlung ist auch in Ordnung.
Allerdings stören mich die Arbeitszeiten -42 Stunden die Woche. Überstunden werden erwartet und werden nicht bezahlt.Zu bearbeiten sind sämtliche auch fremde Rechtsgebiete innerhalb kurzer Zeit,obwohl ich als Schwerpunkt Arbeitsrecht machen wollte.Ferner steht mir kein Mentor zur Verfügung.Die Schriftsätze werden einfach verschickt,ohne dass der Chef sie nochmal durchliest. Gerade als Berufsanfänger fühlt man sich noch total unsicher. Eine Einarbeitung erfolgte nicht wirklich.
Jetzt ist meine Frage,was ihr machen würdet?
Die Stelle kündigen oder noch abwarten?
03.10.2024, 18:48
Hast du schon das persönliche Gespräch gesucht?
03.10.2024, 18:58
Abwarten. Finde es sogar für ein persönliches Gespräch noch zu früh.
Und 42h sind voll in Ordnung, Du wirst wahrscheinlich in 90% der Kanzleien nichts finden, wo das nicht erwartet wird. Wenn sich über 42h beschwert wird, weil das nicht genug ist, dann sieht die Sache wieder anders aus. Aber nach einer Woche kann man die durchschnittliche Arbeitszeit und Belastung mMn ohnehin noch gar nicht wirklich einschätzen. Also mal drei Monate weitermachen und dann schauen, Probzeit geht nicht umsonst ein halbes Jahr und nicht nur zwei Wochen.
Und 42h sind voll in Ordnung, Du wirst wahrscheinlich in 90% der Kanzleien nichts finden, wo das nicht erwartet wird. Wenn sich über 42h beschwert wird, weil das nicht genug ist, dann sieht die Sache wieder anders aus. Aber nach einer Woche kann man die durchschnittliche Arbeitszeit und Belastung mMn ohnehin noch gar nicht wirklich einschätzen. Also mal drei Monate weitermachen und dann schauen, Probzeit geht nicht umsonst ein halbes Jahr und nicht nur zwei Wochen.
04.10.2024, 06:22
Ich denke auch, dass es jetzt noch zu früh ist, um die Dinge wirklich beurteilen zu können.
Wenn es zu einem Gespräch kommt, würde ich auch eher das Thema fehlendes Mentoring bzw. Feedback ansprechen, als die Arbeitszeiten.
Viel Erfolg!
Wenn es zu einem Gespräch kommt, würde ich auch eher das Thema fehlendes Mentoring bzw. Feedback ansprechen, als die Arbeitszeiten.
Viel Erfolg!
04.10.2024, 07:47
Ich würde auch empfehlen abzuwarten. Mit jeder Woche in deinem Job wirst du sicherlich auch an Sicherheit gewinnen und sich mehr Routine einstellen. Solltest du nach mehreren Monaten noch immer das Gleiche Gefühl haben, dann kannst du noch immer kündigen. Zuvor würde ich dann aber das Gespräch suchen.
04.10.2024, 08:34
Zum Rechtsgebiet gebe ich noch zu bedenken, dass Du vielleicht als Neuling noch ein bisschen breit eingesetzt und "trainiert" werden sollst und deswegen so ein bisschen querbeet eingesetzt wirst. Oder Du sollst erstmal ausgelastet werden, bis genug Arbeitsrecht für Dich da ist. Auch da würde ich also noch abwarten.
05.10.2024, 10:28
Wenn Du zwei Überstunden pro Woche (?) viel findest, bist du im falschen Beruf. Sorry, klingt hart, ist aber so.
05.10.2024, 14:22
05.10.2024, 14:35
(05.10.2024, 14:22)kumpelanton schrieb:(05.10.2024, 10:28)Ommmmm schrieb: Wenn Du zwei Überstunden pro Woche (?) viel findest, bist du im falschen Beruf. Sorry, klingt hart, ist aber so.
in welchen beruf sollte man denn wechseln, wenn man nicht unbezahlt arbeiten möchte?
Tarifgebundene Stellen/Verwaltung.
RA ist entgegen des gesetzgeberischen Verständnisses (Organ der Rechtspflege) heute nach ganz herrschender Auffassung ein Dienstleister und Dienstleister richten sich eben nach dem Begehren des Klienten, das heißt, die Sache soll eben auch erledigt werden in angemessener Zeit und idR hat man ja nicht nur einen Mandanten gleichzeitig; das heißt entweder man steigert seine Produktivität oder man arbeitet eben mehr, ggf. auch beides; der Mandant hat eine gewisse Erwartung bis wann der erteilte Auftrag erledigt sein soll und wenn die - grundlos - nicht erfüllt wird, dann geht er ggf. nächstes Mal zu einem Wettbewerber.
EDIT: Btw aufgrund bspw. im Vergleich zu den USA schwachen Regelung zu Überstunden ist das nicht mal zwingend so ungewöhnlich in D mit den unbezahlten Überstunden, denn die notwendigen Voraussetzungen für einen Anspruch auf Bezahlung nachweisen zu können ist nicht selbstverständlich.
05.10.2024, 14:40
(05.10.2024, 14:35)RefNdsOL schrieb:(05.10.2024, 14:22)kumpelanton schrieb:(05.10.2024, 10:28)Ommmmm schrieb: Wenn Du zwei Überstunden pro Woche (?) viel findest, bist du im falschen Beruf. Sorry, klingt hart, ist aber so.
in welchen beruf sollte man denn wechseln, wenn man nicht unbezahlt arbeiten möchte?
Tarifgebundene Stellen/Verwaltung.
RA ist entgegen des gesetzgeberischen Verständnisses (Organ der Rechtspflege) heute nach ganz herrschender Auffassung ein Dienstleister und Dienstleister richten sich eben nach dem Begehren des Klienten, das heißt, die Sache soll eben auch erledigt werden in angemessener Zeit und idR hat man ja nicht nur einen Mandanten gleichzeitig; das heißt entweder man steigert seine Produktivität oder man arbeitet eben mehr, ggf. auch beides; der Mandant hat eine gewisse Erwartung bis wann der erteilte Auftrag erledigt sein soll und wenn die - grundlos - nicht erfüllt wird, dann geht er ggf. nächstes Mal zu einem Wettbewerber.
angenommen ich teile diese auffassung - dann ist mir immer noch unklar, warum diese wohl notwendige mehrarbeit nicht vergütet wird.