04.09.2024, 22:53
(04.09.2024, 20:24)nachdenklich schrieb:(04.09.2024, 19:46)Egal schrieb: Kommt vielleicht auf die Branche an. Während VW Stellen abbauen will, geht es uns in der Energiebranche gut, den Forderungen der BReg sei Dank. Durch den Ausbau der regenerativen Energien haben wir viel zu tun und bauen verstärkt Personal auf. Allerdings überwiegend Ingenieure, Elektroniker, ITler und ähnliche Berufe. Die anderen Abteilungen betreiben nicht das Kerngeschäft, daher brauchen wir von ihnen weniger.
Schon immer war es in Unternehmen zudem so, dass bevorzugt Berufserfahrene Juristen und keine Einsteiger gesucht werden, sodass die Chance, als Berufseinsteiger in einem Unternehmen einzusteigen, geringer sind, als in einer Kanzlei.
Man könnte ja auch annehmen, dass durch den ganzen Ausbau der EE bzw. der entsprechenden Netze und dem damit einhergehenden Auftragsvolumen, entsprechende Unternehmen deutlich mehr Juristen benötigen, um diese Aufträge juristisch bewältigen zu können. Aber dem scheint ja nicht so zu sein.
Maßgeblich sind dafür die von Egal angesprochenen Ingenieur, Elektriker/Elektroniker, ggf. IT.
Juristen in Unternehmen stellen lediglich einen Kostenpunkt dar. Man stellt sie nur ein, weil man ggf. so vielen rechtlichen Regelungen unterliegt bspw. Energie-/Chemie-/Finanz-/Pharma-/etc., dass man dauerhaft auf rechtliche Beratung angewiesen ist und das Einstellen eines Juristen dann günstiger ist als das dauerhafte Hinzukaufen externen Wissens. Juristen bringen dem Unternehmen aber keinen Umsatz und tragen damit auch nicht zum Gewinn bei. Sie können womöglich Risiken reduzieren, das ist aber im Verhältnis weniger gewichtig. (Industrie-)Unternehmen fördern Umsatz durch mehr Aufträge, die durch die produzierenden Mitarbeiter bearbeitet werden, die entsprechend bei größerer Auftragslage in größerer Anzahl vorhanden sein müssen. Deswegen war es die meiste Zeit über mit Ausnahme der jüngsten Vergangenheit eben üblich allenfalls in Großunternehmen (Voll-)Juristen vorzufinden und diese in der Regel mit Berufserfahrung, sodass derjenige bereits äußerst selbstständig arbeitet und für die anfallenden Fragen zur Verfügung steht. Wenn man mal etwas mit kleinen und auch mittelständischen Unternehmen in Kontakt tritt, dann wird das bewusst werden, dass auch diese je nach Branche vielen rechtlichen Regelungen unterworfen sind und die dazu notwendige Beratung eben einen "nervigen" und aus Unternehmersicht verständlicherweise in vielen Fällen unnützen Kostenpunkt darstellt, gerade nicht zur Auftragsbearbeitung und damit zum Umsatz beiträgt. Für jeden wegen Bedarfs notwendig einzustellenden Kfz-Monteur macht VW ggf. auch am Ende wegen mehr Auftragsbearbeitung mehr Umsatz, für einen zusätzlich notwendigen Juristen (wegen zu vieler zu beachtender Vorschriften) nicht.
Die Korrelation von Auftragslage und Juristenbedarf besteht eben da, wo der Unternehmensgegenstand juristischer Natur ist -> Kanzleien. Wenn eine Kanzlei immer mehr Mandate erhält oder diese steigenden Beratungsbedarf anmelden, dann muss ich im Zweifel mehr Juristen haben, die diese Aufträge abarbeiten können.
04.09.2024, 23:03
(04.09.2024, 22:53)RefNdsOL schrieb:(04.09.2024, 20:24)nachdenklich schrieb:(04.09.2024, 19:46)Egal schrieb: Kommt vielleicht auf die Branche an. Während VW Stellen abbauen will, geht es uns in der Energiebranche gut, den Forderungen der BReg sei Dank. Durch den Ausbau der regenerativen Energien haben wir viel zu tun und bauen verstärkt Personal auf. Allerdings überwiegend Ingenieure, Elektroniker, ITler und ähnliche Berufe. Die anderen Abteilungen betreiben nicht das Kerngeschäft, daher brauchen wir von ihnen weniger.
Schon immer war es in Unternehmen zudem so, dass bevorzugt Berufserfahrene Juristen und keine Einsteiger gesucht werden, sodass die Chance, als Berufseinsteiger in einem Unternehmen einzusteigen, geringer sind, als in einer Kanzlei.
Man könnte ja auch annehmen, dass durch den ganzen Ausbau der EE bzw. der entsprechenden Netze und dem damit einhergehenden Auftragsvolumen, entsprechende Unternehmen deutlich mehr Juristen benötigen, um diese Aufträge juristisch bewältigen zu können. Aber dem scheint ja nicht so zu sein.
Juristen bringen dem Unternehmen aber keinen Umsatz und tragen damit auch nicht zum Gewinn bei. Sie können womöglich Risiken reduzieren, das ist aber im Verhältnis weniger gewichtig. (Industrie-)Unternehmen fördern Umsatz durch mehr Aufträge, die durch die produzierenden Mitarbeiter bearbeitet werden, die entsprechend bei größerer Auftragslage in größerer Anzahl vorhanden sein müssen.
Natürlich tragen Juristen zum Umsatz bei. Kannst ja keinen einzigen Auftrag bearbeiten ohne Vertragsschluss.
05.09.2024, 07:14
Für einen Vertragsschluss braucht man aber nicht unbedingt einen Juristen. Juristen tragen m.E. nicht aktiv zum Umsatz bei, da würde ich RefNds zustimmen.
05.09.2024, 07:16
(04.09.2024, 23:03)guga schrieb:(04.09.2024, 22:53)RefNdsOL schrieb:(04.09.2024, 20:24)nachdenklich schrieb:(04.09.2024, 19:46)Egal schrieb: Kommt vielleicht auf die Branche an. Während VW Stellen abbauen will, geht es uns in der Energiebranche gut, den Forderungen der BReg sei Dank. Durch den Ausbau der regenerativen Energien haben wir viel zu tun und bauen verstärkt Personal auf. Allerdings überwiegend Ingenieure, Elektroniker, ITler und ähnliche Berufe. Die anderen Abteilungen betreiben nicht das Kerngeschäft, daher brauchen wir von ihnen weniger.
Schon immer war es in Unternehmen zudem so, dass bevorzugt Berufserfahrene Juristen und keine Einsteiger gesucht werden, sodass die Chance, als Berufseinsteiger in einem Unternehmen einzusteigen, geringer sind, als in einer Kanzlei.
Man könnte ja auch annehmen, dass durch den ganzen Ausbau der EE bzw. der entsprechenden Netze und dem damit einhergehenden Auftragsvolumen, entsprechende Unternehmen deutlich mehr Juristen benötigen, um diese Aufträge juristisch bewältigen zu können. Aber dem scheint ja nicht so zu sein.
Juristen bringen dem Unternehmen aber keinen Umsatz und tragen damit auch nicht zum Gewinn bei. Sie können womöglich Risiken reduzieren, das ist aber im Verhältnis weniger gewichtig. (Industrie-)Unternehmen fördern Umsatz durch mehr Aufträge, die durch die produzierenden Mitarbeiter bearbeitet werden, die entsprechend bei größerer Auftragslage in größerer Anzahl vorhanden sein müssen.
Natürlich tragen Juristen zum Umsatz bei. Kannst ja keinen einzigen Auftrag bearbeiten ohne Vertragsschluss.
Das hängt vermutlich davon ab, wie individuell Verträge in der Branche ausgehandelt werden. Wenn immer die gleichen AGB verwendet werden, ist doppelter Umsatz ohne zusätzliche Juristenarbeit möglich.
05.09.2024, 07:30
(05.09.2024, 07:14)advocatus diaboli schrieb: Für einen Vertragsschluss braucht man aber nicht unbedingt einen Juristen. Juristen tragen m.E. nicht aktiv zum Umsatz bei, da würde ich RefNds zustimmen.
Nach dieser sehr originellen Sichtweise ist ja nur der Malocher am Band umsatzsteigernd. Vertrieb reine Kostenstelle. Das Angebot schreibt der Malocher mit ChatGPT. Einkauf reine Kostenstelle. Um die Lieferanten kümmert sich der Malocher nebenbei. Daher bestehen mittlere und größere Unternehmen in Deutschland ja auch nur aus Produktionsmitarbeitern.
Glaubt ihr, die deutsche Wirtschaft besteht nur aus Bäckereien oder so?! So wie ich nicht die Arbeit des Vertriebs mache und ein Angebot herauskacke, so macht der Vertrieb auch keinen Vertragsschluss ohne mich, weil der Knebelvertrag mit seinen 50 Anlagen und weiteren Vertragsbestandteilen des Kunden uns sonst ruiniert . Das nennt sich in der modernen komplexen Wirtschaft Arbeitsteilung und Spezialisierung. Es gibt keinen Grund sich als Jurist selbst klein zu reden.
05.09.2024, 07:49
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05.09.2024, 08:27
(05.09.2024, 07:49)nachdenklich schrieb:(05.09.2024, 07:30)guga schrieb:(05.09.2024, 07:14)advocatus diaboli schrieb: Für einen Vertragsschluss braucht man aber nicht unbedingt einen Juristen. Juristen tragen m.E. nicht aktiv zum Umsatz bei, da würde ich RefNds zustimmen.
Nach dieser sehr originellen Sichtweise ist ja nur der Malocher am Band umsatzsteigernd. Vertrieb reine Kostenstelle. Das Angebot schreibt der Malocher mit ChatGPT. Einkauf reine Kostenstelle. Um die Lieferanten kümmert sich der Malocher nebenbei. Daher bestehen mittlere und größere Unternehmen in Deutschland ja auch nur aus Produktionsmitarbeitern.
Glaubt ihr, die deutsche Wirtschaft besteht nur aus Bäckereien oder so?! So wie ich nicht die Arbeit des Vertriebs mache und ein Angebot herauskacke, so macht der Vertrieb auch keinen Vertragsschluss ohne mich, weil der Knebelvertrag mit seinen 50 Anlagen und weiteren Vertragsbestandteilen des Kunden uns sonst ruiniert . Das nennt sich in der modernen komplexen Wirtschaft Arbeitsteilung und Spezialisierung. Es gibt keinen Grund sich als Jurist selbst klein zu reden.
Ich glaube, uns ist doch allen klar, dass wir in Zukunft weniger menschliche Arbeitskräfte benötigen werden. Das ist der Sinn und Zweck von Automatisierung.
Fixed. Wenn man nur die Kostenseite anschaut, dann ist jeder Arbeitskraft ein reiner Kostenfaktor. Inhaltsleere Aussage.
05.09.2024, 08:41
(05.09.2024, 07:49)nachdenklich schrieb:Bist du eigentlich in Therapie? Es kann nicht gesund sein, wenn man sich jeden Tag nur einredet, wie unnötig und überflüssig die eigene Existenz sei...(05.09.2024, 07:30)guga schrieb:(05.09.2024, 07:14)advocatus diaboli schrieb: Für einen Vertragsschluss braucht man aber nicht unbedingt einen Juristen. Juristen tragen m.E. nicht aktiv zum Umsatz bei, da würde ich RefNds zustimmen.
Nach dieser sehr originellen Sichtweise ist ja nur der Malocher am Band umsatzsteigernd. Vertrieb reine Kostenstelle. Das Angebot schreibt der Malocher mit ChatGPT. Einkauf reine Kostenstelle. Um die Lieferanten kümmert sich der Malocher nebenbei. Daher bestehen mittlere und größere Unternehmen in Deutschland ja auch nur aus Produktionsmitarbeitern.
Glaubt ihr, die deutsche Wirtschaft besteht nur aus Bäckereien oder so?! So wie ich nicht die Arbeit des Vertriebs mache und ein Angebot herauskacke, so macht der Vertrieb auch keinen Vertragsschluss ohne mich, weil der Knebelvertrag mit seinen 50 Anlagen und weiteren Vertragsbestandteilen des Kunden uns sonst ruiniert . Das nennt sich in der modernen komplexen Wirtschaft Arbeitsteilung und Spezialisierung. Es gibt keinen Grund sich als Jurist selbst klein zu reden.
Das nicht. Aber Juristen sind natürlich ein Kostenfaktor. RIchtig ist, dass Juristen auch das Entstehen von Problemen (z.B. Katellrecht) verhindern und Lösungen antizipieren sollen. Aber im Endeffekt ist der Jurist ein reiner Kostenfaktor.
Und was du gerade umschrieben hast, nennt sich "Bullshitjobs", gerne in der Verwaltung (Behörde/Unternehmen) zu finden. Viele Jobs braucht man eigentlich gar nicht bzw lassen sich (zukünftig) stark automatisieren, sodass die selbe Arbeit von weniger Personal bewerkstelligt werden kann. Allgemeine Verwaltung, Vertrieb, Marketing, Controlling, Graphic-Design usw sind im besonderen Maße von Automatisierung betroffen. Gleiches wird auch in vielen Juristenjobs gelten. Je nachdem wie gut du dein Unternehmens-LLM mit Daten gefüttert hast, wirst du zukünftig den aktuellen Vertrag (mitsamt hundert Anlagen) in Sekunden mit Altverträgen vergleichen oder AGBs mit aktueller Rechtsprechung abgleichen können.
Gerade Behörden bzw Unternehmen unterliegen in regelmäßigen Abständen einer Katharsis, da der Verwaltungswasserkopf einfach zu groß geworden ist. Siehe DB (30.000 Verwaltungsstellen sollen abgebaut werden) oder VW (20% der Stellen in der Verwaltung sollen abgebaut werden), Continental, Vitesco, Bayer usw.
Mit den KI-Lösungen von Aleph Alpha, sollen in Behörden ca 165.000 Vollzeitstellen zukünftig nicht mehr nachbesetz werden müssen.
Ich glaube, uns ist doch allen klar, dass wir in Zukunft weniger Juristen benötigen werden. Das ist der Sinn und Zweck von Automatisierung.
05.09.2024, 09:49
(04.09.2024, 23:03)guga schrieb:(04.09.2024, 22:53)RefNdsOL schrieb:(04.09.2024, 20:24)nachdenklich schrieb:(04.09.2024, 19:46)Egal schrieb: Kommt vielleicht auf die Branche an. Während VW Stellen abbauen will, geht es uns in der Energiebranche gut, den Forderungen der BReg sei Dank. Durch den Ausbau der regenerativen Energien haben wir viel zu tun und bauen verstärkt Personal auf. Allerdings überwiegend Ingenieure, Elektroniker, ITler und ähnliche Berufe. Die anderen Abteilungen betreiben nicht das Kerngeschäft, daher brauchen wir von ihnen weniger.
Schon immer war es in Unternehmen zudem so, dass bevorzugt Berufserfahrene Juristen und keine Einsteiger gesucht werden, sodass die Chance, als Berufseinsteiger in einem Unternehmen einzusteigen, geringer sind, als in einer Kanzlei.
Man könnte ja auch annehmen, dass durch den ganzen Ausbau der EE bzw. der entsprechenden Netze und dem damit einhergehenden Auftragsvolumen, entsprechende Unternehmen deutlich mehr Juristen benötigen, um diese Aufträge juristisch bewältigen zu können. Aber dem scheint ja nicht so zu sein.
Juristen bringen dem Unternehmen aber keinen Umsatz und tragen damit auch nicht zum Gewinn bei. Sie können womöglich Risiken reduzieren, das ist aber im Verhältnis weniger gewichtig. (Industrie-)Unternehmen fördern Umsatz durch mehr Aufträge, die durch die produzierenden Mitarbeiter bearbeitet werden, die entsprechend bei größerer Auftragslage in größerer Anzahl vorhanden sein müssen.
Natürlich tragen Juristen zum Umsatz bei. Kannst ja keinen einzigen Auftrag bearbeiten ohne Vertragsschluss.
Die Juristen erbringen aber nicht die Leistung weswegen der Vertrag eigentlich geschlossen wird, sondern tragen nur zur Risikominimierung durch eine günstige Vertragsgestaltung bei.
Man kann es drehen und wenden, in Kanzleien erwirtschaften Juristen den Umsatz, in Unternehmen nicht.
05.09.2024, 09:56
Bullshit-Jobs sind wohl mit das beste Beispiel, in welchem Unternehmen Menschen Vollzeit zahlen, selbst wenn sie die Arbeitskraft nur sehr punktuell brauchen. Woran mag das liegen? ;)
Ich denke ebenfalls nicht, dass du hier belächelt wirst, @nachdenklich. Es fällt eben nur auf, dass es hier kaum ein Gegengewicht gibt, welches KI positiv darstellt, und dass du, der sich offensichtlich durchaus intensiv mit dem Thema beschäftigt und viel Zeit in die Darstellungen hier investiert, nicht auch selbst Gegengewicht in deine für mich grundsätzlich interessante Berichterstattung mit einbringst. Das lässt mich zum Teil daran zweifeln, wie ernst du das alles wirklich meinst, und vielleicht gab es hier auch nur eine gewisse Spirale, weil du dich nicht ernst genommen fühlst. Allerdings, dich dafür zu belächeln sehe ich keinen guten Grund.
Ich denke ebenfalls nicht, dass du hier belächelt wirst, @nachdenklich. Es fällt eben nur auf, dass es hier kaum ein Gegengewicht gibt, welches KI positiv darstellt, und dass du, der sich offensichtlich durchaus intensiv mit dem Thema beschäftigt und viel Zeit in die Darstellungen hier investiert, nicht auch selbst Gegengewicht in deine für mich grundsätzlich interessante Berichterstattung mit einbringst. Das lässt mich zum Teil daran zweifeln, wie ernst du das alles wirklich meinst, und vielleicht gab es hier auch nur eine gewisse Spirale, weil du dich nicht ernst genommen fühlst. Allerdings, dich dafür zu belächeln sehe ich keinen guten Grund.