16.07.2024, 19:05
Hallo zusammen,
kann jemand Auskunft über die IT-Ausstattung während dem Rechts-Referendariat geben?
Wird ein Arbeits-Laptop gestellt? Ist ein Login mit VPN über den Privat-Laptop möglich?
Würde mich über Erfahrungen und Auskunft für das Ref in Berlin, aber auch aus anderen Bundesländern freuen.
Ich überlege nämlich für das Ref ein Ipad mit Apple Pencil zu kaufen. Ich gehe bisher aber davon aus, dass Akten darauf eher nicht gelesen werden können?
Vielen Dank im Voraus!
kann jemand Auskunft über die IT-Ausstattung während dem Rechts-Referendariat geben?
Wird ein Arbeits-Laptop gestellt? Ist ein Login mit VPN über den Privat-Laptop möglich?
Würde mich über Erfahrungen und Auskunft für das Ref in Berlin, aber auch aus anderen Bundesländern freuen.
Ich überlege nämlich für das Ref ein Ipad mit Apple Pencil zu kaufen. Ich gehe bisher aber davon aus, dass Akten darauf eher nicht gelesen werden können?
Vielen Dank im Voraus!
Ich kann Dir empfehlen, zur Vorbereitung auf das Referendariat das Buch "99 Tipps & Hinweise für ein erfolgreiches Rechtsreferendariat" zu lesen. Das Buch gibt es als Print-Ausgabe und E-Book. Infos hierzu findest Du auf folgender Seite:
https://www.juristenkoffer.de/rechtsreferendariat/99-tipps-hinweise.php
Neben Tipps zur Planung des Referendariats beinhaltet das Buch auch viele hilfreiche Hinweise zur optimalen Examensvorbereitung sowie viele konkrete Tipps für das Schreiben der Klausuren.
https://www.juristenkoffer.de/rechtsreferendariat/99-tipps-hinweise.php
Neben Tipps zur Planung des Referendariats beinhaltet das Buch auch viele hilfreiche Hinweise zur optimalen Examensvorbereitung sowie viele konkrete Tipps für das Schreiben der Klausuren.
16.07.2024, 21:16
oh, das ist ja eine süße frage. ne, wir haben keine technik gestellt bekommen (brandenburg). wir haben nicht mal wlan im gericht.
17.07.2024, 09:36
Ich habe mir in der Ziv-Station bereits (als einzige in meiner AG übrigens) ein Tablet mit Tastatur und USB Reader Device kaufen müsssen, weil mir nicht einmal im Gericht selbst ein PC Platz bereitgestellt wurde. Auf eigene Kosten, binnen 4 Tagen. War toll.
17.07.2024, 09:37
17.07.2024, 16:38
Vielen Dank für die Antworten!
Verwenden die Gerichte dann eine spezielle Software zur Akten-Bearbeitung? Oder bekommt man die Akten als PDF-Dokumente per E-Mail zugesendet?
Ich würde gerne ein iPad mit Apple Pencil zum Lernen fürs 2. Staatsecamen haben, und es wäre super, wenn man dort auch Akten bearbeiten könnte etc. Vielen Dank im Voraus!
Verwenden die Gerichte dann eine spezielle Software zur Akten-Bearbeitung? Oder bekommt man die Akten als PDF-Dokumente per E-Mail zugesendet?
Ich würde gerne ein iPad mit Apple Pencil zum Lernen fürs 2. Staatsecamen haben, und es wäre super, wenn man dort auch Akten bearbeiten könnte etc. Vielen Dank im Voraus!
17.07.2024, 16:50
in NRW wurden die E-Akten der Gerichte auf einen USB-Stick gezogen, dessen "Aktivierung" man zuerst mit einem Zahlencode auf dem USB-Stick freischalten musste.
18.07.2024, 13:44
(17.07.2024, 16:38)tycholex42 schrieb: Vielen Dank für die Antworten!
Verwenden die Gerichte dann eine spezielle Software zur Akten-Bearbeitung? Oder bekommt man die Akten als PDF-Dokumente per E-Mail zugesendet?
Ich würde gerne ein iPad mit Apple Pencil zum Lernen fürs 2. Staatsecamen haben, und es wäre super, wenn man dort auch Akten bearbeiten könnte etc. Vielen Dank im Voraus!
also, bei uns ist es so, dass wir einen verschlüsselten USB stick mit den akten kriegen! du könntest theoretisch die akten auf einem separaten computer lesen und dann auf einem ipad deinen entwurf schreiben, aber da das nicht handschriftlich sein wird, hält sich der nutzen wohl eher in grenzen. ipad zum lernen klingt super, aber für die stationsarbeit an sich brauchst du bloß word oä und einen usb anschluss
24.07.2024, 00:28
Ich habe Ref in Berlin gemacht und rein gar nichts war digital. Man bekommt einen Beck-Online Zugang, Moodle für die AGs und mittlerweile darf man die Urlaubsanträge per Email einreichen. Eine Emailadresse wird übrigens nicht gestellt, sondern du musst eine private Nutzen. Ansonsten gibt es die digitale Akte fast kaum an Berliner Gerichten, sodass du immer die Papierakten bekommst.
24.07.2024, 21:46
In Mecklenburg-Vorpommern haben wir vom Land beim Start der Zivilstation einen Laptop gestellt bekommen.
26.07.2024, 11:55
Ich bin gerade in der Zivilstation am LG Berlin und kann ja mal aus erster Hand berichten.
An IT-Ausstattung wird nichts gestellt, die technischen Geräte musst du selber haben. Betonung auf muss, weil die gesamte Ausbildung nun digital ausgerichtet ist. Die AG-Unterlagen bekommt man per Mail, Klausuren werden in Word geschrieben und du wirst bei Gericht auf jeden Fall mindestens eine e-Akte bekommen (dazu gleich mehr). Einen Arbeits-Laptop gibt es insofern nicht und du wirst auch kein VPN o.ä. brauchen um dich irgendwie einzuloggen. Die Kommunikation mit dem AG-Leiter erfolgt über ein sog. E-Learning-Portal (im Prinzip wie moodle) oder per WhatsApp, mit meiner Richterin kommuniziere ich über E-Mail oder Telefon.
Zu Beginn des Refs wirst du einen Zugang zu beck-online und juris bekommen, leider ohne einen Großteil der dort verfügbaren Kommentare, was zu seltsamen Situationen führt, wenn ich Urteile für eine Baurechts- und Architektenrechtkammer schreiben soll, aber keinerlei Zugriff auf baurechtliche Kommentierung habe. Ähnlich seltsam wirst du feststellen, dass es kein WLAN an Gerichten gibt - zumindest nicht für Reffis, denn die sind wohl nicht vertrauenswürdig genug. Hier solltest du auf jeden Fall dein Handy immer dabei haben, um dir einen eigenen Hotspot setzen zu können.
Nun zur E-Akte: Du wirst dir einen Zugang einrichten müssen und bekommst eine komplizierte 40-Stellige ID-Nummer, welche du vor Ort bei der Geschäftsstelle deiner jeweiligen Kammer dann Ziffer für Ziffer diktieren und händisch überprüfen musst und zwar für jede einzelne Akte von neuem (kann sich echt kein Mensch ausdenken ...). Aber wenn das gemeistert ist, bekommst du über ein Portal Zugang zu der Akte. Die kannst du dann im Ganzen als PDF herunterladen um anfangen damit zu arbeiten. Eine spezielle Software gibt es nicht. Ich habe Acrobat Pro installiert und kann mir damit Verweise in der E-Akte setzen bzw. eine Art Inhaltsverzeichnis aufbauen, was sehr hilfreich ist, wenn man zu 300 Seiten Schriftsätze + 400 Seiten Anlagen innerhalb von einer Woche ein Urteil verfassen soll. Und ich kann mit Strg + F nach bestimmten Schlagwörtern suchen, was im Gegensatz zur Handakte auf jeden Fall ein absoluter Gamechanger ist.
Ich hatte mir vor Beginn des Refs auch überlegt, ein iPad zu holen, bin aber nun froh, dass ich das Geld nicht ausgegeben habe, weil mein Lenovo Thinkpad vollkommen ausreicht. Mehr als Word, Acrobat und einen E-Mail-Account brauchst du im Prinzip nicht. Wenn du lieber mit so einem Stift arbeitest um "handschriftlich" Notizen in der PDF zu machen, ist das natürlich persönliche Präferenz, aber einen wirklichen Vorteil sehe ich hierin nicht. Du wirst die Hauptarbeit weiterhin in Word machen müssen und das macht sich auf einem iPad glaube ich eher nicht so gut. Meine Workstation zuhause besteht aus meinem Lenovo Thinkpad + 2. großen Bildschirm + Maus + Tastatur. Zwei Bildschirme sind auf jeden Fall sehr hilfreich, wenn du 30 Tabs auf beck / juris offen hast und viel querlesen musst.
Insofern würde ich an deiner Stelle vielleicht die ersten drei / vier Wochen abwarten und schauen, wie du mit deinem Laptop (sofern du schon einen hast) zurechtkommst. Wenn du dir das iPad generell zum Lernen holst, ist dagegen sicherlich nichts einzuwenden. Aber für die Stationsarbeit wäre es m.E. (in Ergänzung zu einem bereits vorhandenen technischen Endgerät) eher überflüssig.
LG
An IT-Ausstattung wird nichts gestellt, die technischen Geräte musst du selber haben. Betonung auf muss, weil die gesamte Ausbildung nun digital ausgerichtet ist. Die AG-Unterlagen bekommt man per Mail, Klausuren werden in Word geschrieben und du wirst bei Gericht auf jeden Fall mindestens eine e-Akte bekommen (dazu gleich mehr). Einen Arbeits-Laptop gibt es insofern nicht und du wirst auch kein VPN o.ä. brauchen um dich irgendwie einzuloggen. Die Kommunikation mit dem AG-Leiter erfolgt über ein sog. E-Learning-Portal (im Prinzip wie moodle) oder per WhatsApp, mit meiner Richterin kommuniziere ich über E-Mail oder Telefon.
Zu Beginn des Refs wirst du einen Zugang zu beck-online und juris bekommen, leider ohne einen Großteil der dort verfügbaren Kommentare, was zu seltsamen Situationen führt, wenn ich Urteile für eine Baurechts- und Architektenrechtkammer schreiben soll, aber keinerlei Zugriff auf baurechtliche Kommentierung habe. Ähnlich seltsam wirst du feststellen, dass es kein WLAN an Gerichten gibt - zumindest nicht für Reffis, denn die sind wohl nicht vertrauenswürdig genug. Hier solltest du auf jeden Fall dein Handy immer dabei haben, um dir einen eigenen Hotspot setzen zu können.
Nun zur E-Akte: Du wirst dir einen Zugang einrichten müssen und bekommst eine komplizierte 40-Stellige ID-Nummer, welche du vor Ort bei der Geschäftsstelle deiner jeweiligen Kammer dann Ziffer für Ziffer diktieren und händisch überprüfen musst und zwar für jede einzelne Akte von neuem (kann sich echt kein Mensch ausdenken ...). Aber wenn das gemeistert ist, bekommst du über ein Portal Zugang zu der Akte. Die kannst du dann im Ganzen als PDF herunterladen um anfangen damit zu arbeiten. Eine spezielle Software gibt es nicht. Ich habe Acrobat Pro installiert und kann mir damit Verweise in der E-Akte setzen bzw. eine Art Inhaltsverzeichnis aufbauen, was sehr hilfreich ist, wenn man zu 300 Seiten Schriftsätze + 400 Seiten Anlagen innerhalb von einer Woche ein Urteil verfassen soll. Und ich kann mit Strg + F nach bestimmten Schlagwörtern suchen, was im Gegensatz zur Handakte auf jeden Fall ein absoluter Gamechanger ist.
Ich hatte mir vor Beginn des Refs auch überlegt, ein iPad zu holen, bin aber nun froh, dass ich das Geld nicht ausgegeben habe, weil mein Lenovo Thinkpad vollkommen ausreicht. Mehr als Word, Acrobat und einen E-Mail-Account brauchst du im Prinzip nicht. Wenn du lieber mit so einem Stift arbeitest um "handschriftlich" Notizen in der PDF zu machen, ist das natürlich persönliche Präferenz, aber einen wirklichen Vorteil sehe ich hierin nicht. Du wirst die Hauptarbeit weiterhin in Word machen müssen und das macht sich auf einem iPad glaube ich eher nicht so gut. Meine Workstation zuhause besteht aus meinem Lenovo Thinkpad + 2. großen Bildschirm + Maus + Tastatur. Zwei Bildschirme sind auf jeden Fall sehr hilfreich, wenn du 30 Tabs auf beck / juris offen hast und viel querlesen musst.
Insofern würde ich an deiner Stelle vielleicht die ersten drei / vier Wochen abwarten und schauen, wie du mit deinem Laptop (sofern du schon einen hast) zurechtkommst. Wenn du dir das iPad generell zum Lernen holst, ist dagegen sicherlich nichts einzuwenden. Aber für die Stationsarbeit wäre es m.E. (in Ergänzung zu einem bereits vorhandenen technischen Endgerät) eher überflüssig.
LG