04.07.2024, 08:17
Hallo!
Wenn man hier das Forum und aber auch die Presse durchliest, bekommt man den Eindruck, dass die Justiz kurz vor dem kollaps steht und die Arbeit dort einer Hölle gleicht. An die, die (dennoch) den Weg gegangen sind: habt ihr es bereut, würdet ihr es nochmal machen? Wenn ja, was sind eure Beweggründe, die sich vielleicht sogar bestätigt haben? Wäre über antworten dankbar :) vielleicht mit den Infos dazu, ob ihr bei der StA, einem fachgericht oder der ordentlichen Gerichtsbarkeit seid und wie die Belastung so ist. Danke
Wenn man hier das Forum und aber auch die Presse durchliest, bekommt man den Eindruck, dass die Justiz kurz vor dem kollaps steht und die Arbeit dort einer Hölle gleicht. An die, die (dennoch) den Weg gegangen sind: habt ihr es bereut, würdet ihr es nochmal machen? Wenn ja, was sind eure Beweggründe, die sich vielleicht sogar bestätigt haben? Wäre über antworten dankbar :) vielleicht mit den Infos dazu, ob ihr bei der StA, einem fachgericht oder der ordentlichen Gerichtsbarkeit seid und wie die Belastung so ist. Danke
Erste Infos zum Bewerbungsverfahren für den Justizdienst findest Du auf den Richter-Infoseiten von Juristenkoffer.de:
https://www.juristenkoffer.de/richter/
Darüber hinaus sollte man sich dann mit dem Karriere-Dossier über die Einstellungschancen und Bewerbungsvoraussetzungen informieren. Optional besteht zudem die Möglichkeit, auf die vielen hunderten Erfahrungsberichte anderer Juristen zuzugreifen, die bereits das Bewerbungsverfahren erfolgreich absolviert haben:
https://www.juristenkoffer.de/richter/karriere-dossier-richter-staatsanwalt-werden.php
https://www.juristenkoffer.de/richter/
Darüber hinaus sollte man sich dann mit dem Karriere-Dossier über die Einstellungschancen und Bewerbungsvoraussetzungen informieren. Optional besteht zudem die Möglichkeit, auf die vielen hunderten Erfahrungsberichte anderer Juristen zuzugreifen, die bereits das Bewerbungsverfahren erfolgreich absolviert haben:
https://www.juristenkoffer.de/richter/karriere-dossier-richter-staatsanwalt-werden.php
04.07.2024, 08:31
Ich bin von der Anwaltschaft in die ordentliche Gerichtsbarkeit gewechselt und es war die beste berufliche Entscheidung meines juristischen Werdeganges bisher
04.07.2024, 09:44
04.07.2024, 09:50
Ich würde mich wieder für die Justiz entscheiden, wenn ich an der damaligen Stelle meines beruflichen Lebenswegs stünde. Trotzdem würde ich nicht sagen, dass ich den Job jetzt für alle Zeiten machen wollte. Es gibt ja später auch noch ausserhalb der Justiz Entwicklungsmöglichkeiten, dh den Laufbahnwechsel in die (Ministerial-) Verwaltung, den einige machen. Auf Dauer fehlen mir als Richter ein wenig die Abwechslung und auch die Entwicklungsmöglichkeiten. Hätte früher nicht gedacht, dass mich das mal stören würde. Viele meiner Kollegen stört es übrigens auch nicht.
04.07.2024, 10:22
(04.07.2024, 09:44)guga schrieb:(04.07.2024, 08:31)JuraLiebhaber schrieb: Ich bin von der Anwaltschaft in die ordentliche Gerichtsbarkeit gewechselt und es war die beste berufliche Entscheidung meines juristischen Werdeganges bisher
Was hast du in der Anwaltschaft gemacht und warum ist die Justiz so viel besser für dich?
War in einer GK.
Warum die Justiz besser für mich ist:
Keine Tätigkeit für fremde Interessen, sondern unabhängige Sprechung von Recht. Den verfassungsrechtlichen Auftrag eines Richters zu erfüllen, gibt mir mehr Sinnstiftung als für Mandant XY einen Betrag N zu erstreiten. Auch entscheidet meine juristische Überzeugung und nicht die Mandanteninteressen, wie ich juristisch argumentiere.
Muss mich vor niemanden rechtfertigen, wann und warum ich Aufgabe XY und nicht Aufgabe YZ zuerst erledige. Als Anwalt war ich mit mir unpassenden Arbeitsaufforderungen seitens Mandanten oder Partner konfrontiert. Als Richter bin ich frei in der Entscheidung, jetzt eine Stunde essen zu gehen und den Beschluss später zu Ende zu schreiben, ohne mich irgendjemanden rechtfertigen oder abmelden zu müssen.
Verhältnis von Gehalt zu Arbeitszeit ist besser.
Als Anwalt besteht die theoretische Möglichkeit, ein Vielfaches mehr zu verdienen als ein richter. Dann sehr häufig aber auch bei deutlich höherer Arbeitslast. Wer (wie ich) noch viele private Interessen abseits von Jura und ein Familienleben pflegen will, kriegt in der Justiz ein ordentliches Gesamtpaket aus guter Bezahlung (ja, geht immer mehr) und Arbeitslast, welches in der Anwaltschaft schwieriger zu finden ist.
Jobsicherheit bis zum Ruhestand. Pension in der Regel lukrativer als Versorgungswerk oder GRV
Das sind die Gründe, die mir spontan einfallen.
04.07.2024, 11:00
Ich bin von der Justiz in die Verwaltung gewechselt und werde mich sofort wieder für die Justiz entscheiden, wenn die Verwaltung mir nicht mehr gefällt.
04.07.2024, 11:09
@ Praktiker:
Was (ungefähr) machst du denn gerade und wie gefällts dir?
Was (ungefähr) machst du denn gerade und wie gefällts dir?
04.07.2024, 21:58
05.07.2024, 08:28
(04.07.2024, 21:58)juraistschön schrieb:(04.07.2024, 11:00)Praktiker schrieb: Ich bin von der Justiz in die Verwaltung gewechselt und werde mich sofort wieder für die Justiz entscheiden, wenn die Verwaltung mir nicht mehr gefällt.
ich bin auch in diese Richtung gewechselt und es war die richtige Entscheidung.
Da kann ich mich ebenfalls so anschließen.
05.07.2024, 08:40
Könntet ihr mal - ungefähr - umreissen, was ihr in der Verwaltung macht?