25.03.2024, 15:14
Rechtsanwältinnen und Rechtsanwälte werden in Zukunft obsolet. Gestern erst erschien ein neuer Artikel, nachdem Elon Musk wohl zusammen mit einem Joint Venture aus UK daran arbeitet, Rechtsberatung und Rechtsdienstleistungen global und grundsätzlich kostenfrei jedem zur Verfügung zu stellen. Also: lieber umgehend das Studium abbrechen und zB Romanistik, Lehramt studieren oder sich zum Pfleger oder zur Pflegerin ausbilden lassen.
25.03.2024, 15:42
(25.03.2024, 15:07)nachdenklich schrieb:(25.03.2024, 14:38)Patenter Gast schrieb:(25.03.2024, 13:56)nachdenklich schrieb:(25.03.2024, 13:36)gastbw321 schrieb:(25.03.2024, 10:46)Patenter Gast schrieb: 1. Wieso glaubst du, dass die Kanzleien diese Chatbots kostenlos anbieten?die entwickeln die Dinger doch nicht aus reiner Menschenliebe, sondern die werden aktuell trainiert und dann teuer verkauft. Monatliche Nutzung des Chatbots für 50 User? 50.000 Euro im Monat. Das ist ein Geschäftsmodell.
Ein Geschäftsmodell ist das auf jeden Fall. Aber keines, wozu man in Zukunft noch Juristen braucht.
Zumindest deutlich weniger als aktuell und in der Vergangenheit.
Im podcast des "legal tech verzeichnis" geht bspw ein Partner einer renommierten Restrukturierungs-/Gesellschaftsrechtsboutique davon aus, dass in naher Zukunft Unternehmen deutlich weniger Beratungsbedarf haben werden. Gerade wenn es um Gutachten, Vertragsentwürfe oder übersichtliche Rechtsstreitigkeiten geht, die aktuell - gerade bei KMUs und Mittelständlern - oftmals noch ausgelagert werden. Die Kanzleien müssten sich schnell neu orientieren. Wie diese Neuorientierung en Detail aussehen könnte, wird leider im Podcast nicht weiter verfolgt.
Wie ich oben geschildert habe, viel Vertragsarbeit wird aktuell gar nichts ausgelagert, sondern macht Sales selbst mehr schlecht als recht. Du kannst also zusätzlichen Umsatz generieren, indem du ihnen ein einfach zugängliches Modell für kleinere Fragen anbietet. Gleichzeitig kannst du damit ein Unternehmen an dich als Kanzlei binden, die dich dann für die größeren Fragen auch mandatieren. Bzw. ich würde das direkt in den Chatbot einbauen; so nach dem Motto "Oh, das ist ein größeres Problem, kontaktiere Anwalt XY von uns hierzu".
Damit fällt im Endeffekt nur stupide Basisarbeit weg, die eh kaum eine GK noch macht.
Abgesehen davon - das ignoriert ihr ja weiterhin - meine Mandanten geben mir die Sachen, damit es dann mein Problem ist. Inhouse sind es Angestellte. Denen sind meine Kosten erstmal egal, solange sie Budget haben. Wenn sie sich selbst mit einem Chatbot herumschlagen müssen, bleibt das Problem ihr Problem. Ihr dürft die Faulheit der Leute nicht unterschätzen. Viele Inhouse Angestellte haben keinen Bock selbst ein Rechtsgutachten zu erstellen, auch nicht mit einem Chatbot. Dann müssen sie sich um die Fragen kümmern, die Antworten prüfen, überlegen ob ihre Fragen jetzt umfassend beantwortet sind, das Ganze in ein Memo gießen, Korrekturlesen usw. Die werden weiterhin die Dokumente einfach an eine Email anhängen und mir schicken mit der Frage "Kann man das so machen?" und dann bekommen sie von mir ein paar Tage später ein Memo, was sie so direkt an ihren GC oder C-Suite schicken können. Kostet das Geld? Natürlich. Aber ist denen doch egal, sie bekommen weiterhin das gleiche Gehalt, egal, ob sie mir 10k dafür überweisen oder nicht.
Interessante Sichtweise, die ich immer gerne lese (da sie mir auch Hofgnung macht). Nur ein paar Anmerkungen.
1. Du arugumenrierst häufig aus der Sicht der GK oder Boutique. Kann man derartige Gedankengänge auf KMUs übertragen, die eher lokale mittlere Sozietäten beauftragen und wo das Geld im Unternehmen nicht so locker sitzt? Der mit Abstand größte Teil der RAe arbeitet nicht in der GK, Boutique oder renommierten MK....
2. gerade heute kam der neue LTO Podcast raus. Als Gast war der Head Of Legal der Kfw Bank eingeladen.
Er geht fest davon aus, dass sich die Preisstruktur ändern wird. Zu Lasten der Sozietäten. Als Beispiel hat er angeführt, dass bisher neben Recherche durch den Associate noch die Seniorität drüber geschaut hat und dafür bspw. 4h abgerechnet hat. 4h wird man mit KI nicht mehr rechtfertigen können, da Recherche und Ergebnis nur noch einen Bruchteil an Zeit beanspruchen. Auch müssen Sozietäten in Zukunft deutlich transparenter aufweisen, wo und wie sie KI eingesetzt haben.
Als dann die Nachfrage kam, ob Unternehmen und Sozietäten sich den Vorteil durch den Einsatz von KI (und dadurch wegfallende Stundensätze) nicht teilen könnten, da das Unternehmen dadurch schneller an das Ergebnis kommt, meinte der Head nur: "das hätten die Sozietäten wohl gerne". Er jedenfalls geht nicht davon aus.
Zum Interview, das ist das typische Porsche fahren wollen, aber nur Golf zahlen wollen. Natürlich wünscht er sich, dass weiterhin Freshfields und Co auf seine Probleme schauen (sicherlich mit vollem Haftungsrisiko und allen Antworten), aber das ganze für 1,80 Euro machen, weil sie KI nutzen. Wird nicht passieren. Vor allem in Deutschland. In den USA sind die Anwaltskosten das Fünf- bis Zwanzigfache. Für die Kosten, die hier ein GK Partner ein Memo kontrolliert, liest sich in den USA ein Associate nicht mal in den Fall ein. Daher, wir haben in Deutschland noch sehr viel Raum, was die Anwaltskosten anbelangt.
Zu den KMUs: Bis ein KMU einen Legal Chatbot verwendet, wird noch einiges an Zeit vergehen. Viele junge, technikaffine Menschen unterschätzen wie verstaubt viele Unternehmen sind. Und da gute Chatbots auch nicht kostenlos angeboten werden, wird es weiterhin eine Kosten-Nutzen-Abwägung sein und auch in KMUs sind die Inhouse Angestellten faul. Auch wenn dort das Geld nicht locker sitzt, die Budgets sind vorhanden, nur eben in kleiner.
05.04.2024, 21:42
Joa, so langsam glaube ich auch dran. KI wird mittelfristig die Gesellschaft und das Arbeitsleben massiv verändern.
11.04.2024, 09:53
(11.04.2024, 08:28)nachdenklich schrieb: 1. KI wird die Beratungspreise ändern und den Stundensatz, den man bisher auch für einfache/triviale Tätigkeiten abrechnen konnte, ablösen. Wer nicht mitzieht, wird nach Aussage eines "Pricing-Experten" wohl in wirtschaftlich schwierige Fahrwasser geraten.
Quelle: https://www.juve.de/markt-und-management...auswirken/
Der Inhaber einer Beratungsfirma für Legal Pricing sagt, dass Anwaltskanzleien ihr Pricing im Hinblick auf KI überarbeiten sollten... das ist ja ein Ding. Wahrscheinlich am besten mit seiner Hilfe
Ansonsten ja, GKs werden für datenintensitive Tätigkeiten weniger über die Stunde abrechnen, dafür mehr über fixing pricing Modelle. Das wird aber nicht wirklich günstiger. Und wie gesagt, im internationalen Vergleich sind wir in Deutschland billig, billig, billig. Wenn man sieht, was in den USA und UK abgerechnet wird (und von den Mandanten bezahlt wird), könnten wir unser Pricing eher um 50% erhöhen als um 20% zu reduzieren.
11.04.2024, 22:11
(11.04.2024, 08:28)nachdenklich schrieb: 3. Kurios: Aufgrund von KI zweifelt Kretschmann an der Notwendigkeit des Erlernens der Rechtschreibung und einer Fremdsprache.
Quelle: https://www.tagesspiegel.de/politik/unte...92114.html
Einzige echte Quelle ist das Originalinterview in der ZEIT von heute. Es geht dort nur um die zweite Fremdsprache.
12.04.2024, 08:55
Halleluja! Endlich kommt ein Chatbot für Beck Online. Zunächst nur im Arbeits- und mietrecht aber immerhin
12.04.2024, 09:16
https://www.linkedin.com/feed/update/urn...1105408%29
für den Zugriff bedarf es wohl des OPTIMUM als auch des Premium Moduls in den Bereichen, um einen Einladungslink zufällig zu erhalten
für den Zugriff bedarf es wohl des OPTIMUM als auch des Premium Moduls in den Bereichen, um einen Einladungslink zufällig zu erhalten
12.04.2024, 12:07
(12.04.2024, 09:26)nachdenklich schrieb:(12.04.2024, 09:16)Konova schrieb: https://www.linkedin.com/feed/update/urn...1105408%29
für den Zugriff bedarf es wohl des OPTIMUM als auch des Premium Moduls in den Bereichen, um einen Einladungslink zufällig zu erhalten
Danke. Nun ja, das ist der erste Schritt. Das wird ja stetig optimiert und dann allen Abonnenten zur Verfügung gestellt. Sukzessiv wird das Ziel sein, alle Rechtsbereich zu erfassen.
Man darf gespannt sein, wie sich dies in den nächsten Monaten/Jahren auf den Rechtsdiensleistungsmarkt, insbesondere auf Associates/Berufseinsteiger auswirken wird.
Zitat: „Hi Becky schau dir doch mal bitte diese AGBs an und sage mir, ob der BGH seine Rechtsprechung dazu geändert hat, und passe sie dann entsprechend an, falls das so ist."
EDIT: Kennt hier jemand die Preise für Beck-Online Zugänge (insbesondere die Premium-Zugänge) ? Man hat sich ja im Ref eigentlich keine Gedanken darüber gemacht.
EDIT2: Brägelmann scheint auch nur in seiner eigenen Sphäre zu schweben. Wundert er sich in einem Linkedin Beitrag über den Mangel von Nachwuchs im ReFa-Bereich. Oft schlechte Bezahlung und wenig Wetschätzung, (Fach-)Abitur wird von 60% der Jahrgänge erreicht (= Studium) + wird gerade in diesem Bereich besonders viel digitalisiert (werden können).
Ferner: Mit ReFa Ausbildung und nach anschließender Fortbildung zur Rechtsfachwirtin, ist es heutzutage möglich einen LLM zu erwerben.
Arbeitsrecht OPTIMUM sind 311 Euro im Monat und Miet- und WEG Recht Premium sind 111 im Monat, beide sind für den Bot notwendig
12.04.2024, 14:36
(12.04.2024, 13:35)nachdenklich schrieb: Danke, dachte das wäre z.T. deutlich teurer.
Es bleibt abzuwarten, wie der Chatbot konkret aussieht. Aber so wie es scheint, handelt es sich nicht nur um eine Recherchehilfe, sondern man kann konkrete (Rechts-)Fragen stellen oder (Vertrags-) Entwürfe anfertigen, überprüfen bzw. updaten lassen. Es werden die richtigen Urteile zitiert. Da der Bot ausschließlich mit Fachmaterialien trainiert wurde, dürften die Antworten zu einem sehr hohen Anteil auch korrekt sein. Diese 200 € im Monat lohnen sich dann bspw für Immobilienmakler, Bauunternehmer, Architekten, WEGs bzw. im allgemeinen kleinere Unternehmen.... Beck wird dadurch einen deutlich größeren Kundenstamm erreichen.
Das glaube ich nicht. Ich glaube die Anwendung bleibt idR bei Rechtsanwälten und nachstehenden Berufen vorbehalten. Du vergisst, das Bauunternehmer 0 Ahnung haben was BeckOnline ist und ich würde keiner KI so sehr vertrauen, dass ich die Ergebnisse zu 100 % ohne Anwalt übernehmen würde. Würdest du als Anwalt ein Haus bauen, aufgrund einer Bauanleitung, die dir eine KI präsentiert, die du aber inhaltlich nicht nachvollziehen kannst? Ich nicht.
Unternehmen beauftragen auch Anwälte um Haftungsrisiken auszuschließen, du hast das Haftungsrisiko aber voll an der Backe, wenn du einfach einen Text einer KI als deinen Vertrag übernimmst.
13.04.2024, 10:40
(13.04.2024, 09:02)nachdenklich schrieb: Und ob dann das lokale Bauunternehmen oder der Immobilienmakler/Architekt immer noch für den Vertragsentwurf/Update der AGBs, für die Prüfung des Architektenhonorars oder für ein gut formuliertes und juristisch versiertes "ersten Anschreiben" auf RAe zurückgreifen und 300 €/h zahlen werden?
Oder aber, DU nutzt als Anwalt diese Tools und bietest diese einfachen Leistungen in Zukunft günstiger an. Was aber kein Problem ist, weil du dank AI schneller arbeiten kannst und dadurch mehr Arbeit in der Zeit schaffst.
Während heute viele Selbstständige vor einer 1.500 Euro teuren Überprüfung ihrer AGB zurückschrecken, kannst du diese in Zukunft mittels AI für 300 Euro anbieten. Dadurch eröffnest du einen Markt für Dienstleistungen, die aktuell noch gar nicht abgefragt werden.
Die meisten Selbstständigen und kleinen Unternehmen haben keinen Bock auf das Rechtliche. Die wollen sich nicht mit einem kostenpflichten Chatbot hinsetzen, um dann ihre AGB schön zu machen. Ebenso Verträge rechtssicher zu gestalten. Für den Normalbürger liegt das auf das Spaßskala ungefähr auf Höhe einer Wurzelbehandlung. Wenn das ein Anwalt zu für Selbstständige vertretbaren Kosten machen würde, rennen die ihm wahrscheinlich die Bude ein.



die entwickeln die Dinger doch nicht aus reiner Menschenliebe, sondern die werden aktuell trainiert und dann teuer verkauft. Monatliche Nutzung des Chatbots für 50 User? 50.000 Euro im Monat. Das ist ein Geschäftsmodell.