15.02.2024, 18:14
(17.02.2023, 18:02)VerzweifelterJurist schrieb:(17.02.2023, 17:13)Gast111 schrieb:(17.02.2023, 13:35)Ref.HH schrieb: Ich habe mal gehört, wenn man das Assessorexamen in Deutschland endgültig nicht bestanden hat, dass man es noch in Österreich machen könnte. Wahrscheinlich erkennen sie das dt. 1. Examen an. Ich habe aber keine Ahnung ob es stimmt. Könnte man ja mal recherchieren. Mal ganz ehrlich und nüchtern betrachtet, was denkst Du denn, was passieren würde, wenn dir ein Gericht den einen Punkt zuspricht? Das Prüfungsamt würde dich mit Pauken und Trompeten durch die Mündliche fallen lassen.
Das mag sein. Trotzdem will ich nichts unversucht lassen. Ich möchte mich nicht später fragen " was wäre passiert,wenn ich dass und das gemacht hätte". Wer kämpft kann verlieren, wer nicht kämpft hat schon verloren. Auch meine Anwälte haben mir geraten den Klageweg zu gehen, da ich schon soweit gegangen bin. Der Klageweg kostet mich nochmal 7000 Euro. Die Gerichtskosten belaufen sich davon alleine auf 972 Euro, da der Streitwert im 2. Staatsexamen bei 15.000 Euro liegt.
Aber vielleicht hättest du einfach in der Examensvorbereitung mehr kämpfen sollen? Du hattest deine Chance. Dreimal. Du warst nicht gut genug. Irgendwann sollte man es dann auch gut sein lassen. 20.000€ für Widerspruchs- und Klageverfahren für was? Um dann also 4-Punkte-Anwalt 50h die Woche für 1600€ netto zu kloppen? Spar dir deine Energie. Such dir einen Job mit erstem Examen und lass es gut sein.
Bei dir ist der Accountname Programm, oder?
Sollte dir mal auffallen, dass du empathiemäßig deutlich unterdurchschnittlich ausgestattet bist, helfen dir hier sicher einige gerne weiter.
@Threadersteller: Das tut mir wirklich unglaublich leid. Es muss sich furchtbar für dich anfühlen, und ich glaube, jede*r von uns wäre auch völlig am Boden.
Ich kann inhaltlich nicht helfen, aber jedenfalls zuhören können wir hier.
Wie haben denn die Anwälte, die dich vertreten, deine Chancen auf erfolgreichen Widerspruch/auf erfolgreiche Klage beurteilt?
15.02.2024, 20:14
Es tut mir sehr Leid! Musste selbst in den Drittversuch. Das ganze System macht mich einfach nur sprachlos. Tu, was du für richtig hälst und dir inneren Frieden gibt. Ich wünsche dir alles Gute!!!
15.02.2024, 22:59
(15.02.2024, 18:14)hyaene_mit_hut schrieb:(17.02.2023, 18:02)VerzweifelterJurist schrieb:(17.02.2023, 17:13)Gast111 schrieb:(17.02.2023, 13:35)Ref.HH schrieb: Ich habe mal gehört, wenn man das Assessorexamen in Deutschland endgültig nicht bestanden hat, dass man es noch in Österreich machen könnte. Wahrscheinlich erkennen sie das dt. 1. Examen an. Ich habe aber keine Ahnung ob es stimmt. Könnte man ja mal recherchieren. Mal ganz ehrlich und nüchtern betrachtet, was denkst Du denn, was passieren würde, wenn dir ein Gericht den einen Punkt zuspricht? Das Prüfungsamt würde dich mit Pauken und Trompeten durch die Mündliche fallen lassen.
Das mag sein. Trotzdem will ich nichts unversucht lassen. Ich möchte mich nicht später fragen " was wäre passiert,wenn ich dass und das gemacht hätte". Wer kämpft kann verlieren, wer nicht kämpft hat schon verloren. Auch meine Anwälte haben mir geraten den Klageweg zu gehen, da ich schon soweit gegangen bin. Der Klageweg kostet mich nochmal 7000 Euro. Die Gerichtskosten belaufen sich davon alleine auf 972 Euro, da der Streitwert im 2. Staatsexamen bei 15.000 Euro liegt.
Aber vielleicht hättest du einfach in der Examensvorbereitung mehr kämpfen sollen? Du hattest deine Chance. Dreimal. Du warst nicht gut genug. Irgendwann sollte man es dann auch gut sein lassen. 20.000€ für Widerspruchs- und Klageverfahren für was? Um dann also 4-Punkte-Anwalt 50h die Woche für 1600€ netto zu kloppen? Spar dir deine Energie. Such dir einen Job mit erstem Examen und lass es gut sein.
Bei dir ist der Accountname Programm, oder?
Sollte dir mal auffallen, dass du empathiemäßig deutlich unterdurchschnittlich ausgestattet bist, helfen dir hier sicher einige gerne weiter.
@Threadersteller: Das tut mir wirklich unglaublich leid...
@hyaene_mit_hut
Wieso bringst Du mich hier mit ins Spiel? Ich habe weder was empathieloses noch etwas menschenverachtendes geschrieben. Auch wenn nach der aktuellen politischen Lage so gut wie alle Äußerungen menschenverachtend sind. Apropos politische Lage: Jedenfalls mit einem nicht bestandenem 1. Examen hat man beste Voraussetzungen für eine grandiose politische Karriere. Die Karrierechance verfliegt aber mit dem Nichtbestehen des Assessorexamens. Dann ist man überqualifiziert.
Im Übrigen ist der Thread schon 1 Jahr alt!
15.02.2024, 23:07
Hyaene hat sich auf Verzweifelter Jurist bezogen.
16.02.2024, 00:29
(15.02.2024, 11:41)kingofkittys schrieb:(15.02.2024, 05:34)DreiGeld schrieb: Ich bin wie einige hier unfassbar schockiert über die Antworten.
Ich weiß nicht wie es euch geht, aber da zeichnet sich ein Wandel ab, dem ich mit Bedenken begegne.
Auch wenn man bestanden hat, gerne auch mit Erfolg, darf man die Ehrfurcht vor diesem harten System nicht vergessen.
Man darf niemals vergessen, wo man selbst einmal stand.
Und ja, es gibt auch diejenigen unter uns, die im Studium und im Referendariat bei jeder einzelnen Leistung viel investiert und gute Noten mitgenommen haben, dem Examen — man bedenke zwei Wochen (!!!!!!!!) entscheiden alles — sodann aus vielerlei Gründen leider nicht standhalten.
All diese Leistungen bis zu den jeweiligen Examina, zählen NICHTS! (Ausgenommen der SP). Andernfalls würden nicht wenige mit einem VB Abschluss aus der Ausbildung herausgehen.
Ich bin mir sicher, würde man den Durchgefallenen (Ausnahmen gibt es immer) außerhalb der Prüfung den Klausurfall als echte Akte (und damit umfangreicher) in die Hand drücken und auch nur einen Tag Zeit geben, dann würde über die Hälfte einen ordentlichen Entwurf zustandebringen.
Das eine muss mit dem anderen also nicht immer was zu tun haben.
Die Klausuren sind auch einfach in der Zeit nicht machbar. Wissen, das da wäre, kann gar nicht gezeigt werden. Es kommt gar nicht zu Papier (bzw. jetzt im E-Examen am Laptop)
Allein die Sache mit dem Tatbestand. So ein Zeitfresser.
Meinetwegen die Anträge und Prozessgeschichte fordern.
Warum nicht so abprüfen, wie im Studium, dass jeder zeitlich gesehen garantiert 70-80% prüfen wird, materiell-rechtlich wie auch prozessual, sodass man erkennen kann, wie der Einzelne juristisch arbeitet und darauf basierend logische Schlussfolgerungen zieht. Sprich: Wie wird der Fall gelöst, wenn man tatsächlich nachdenken DARF.
Man darf auch nicht vergessen: Nicht jeder der im Examen sitzt, konnte sich Kaiser und Co leisten. Es ist bekannt, dass Kaiser einfach genau lehrt, was zu wissen ist. Diese Leute sitzen mithin aus wirklich eigener Kraft im Examen. Ja, dann kann es sein, dass man nicht die erwartete Lösung bringt. Und ja, man weicht von der Mehrheit ab.
Es ist ja auch ein offenes Geheimnis, dass bekannt ist, wie die original Lösungsskizzen des Prüfungsamtes aussehen…..
Und was auch niemand hören will: Die vermeintlich nicht Geeigneten, die durchfallen, wir wissen doch alle gar nicht, was jeder einzelne Kandidat noch so durchmacht. Allein hier, man geht ins Examen und der Vater ist auf dem Weg zu sterben.
Nochmal: Diese zwei Wochen entscheiden
alles.
Ich finde auch nach dem ersten Durchfallen, da ist doch kaum wer positiv und hüpft fröhlich durch die Gegend. Dann der EDV und alles Weitere. In kürzester Zeit soll man reflektieren, intensiv lernen, gestärkt sein, seine Fehler ausmerzen und dann ERFOLGREICH ein zweites Mal ran?
Wie auch immer, ich kann die Frustration des Posterstellers sehr gut nachvollziehen.
Daher an dich: Ich drücke dir die Daumen, dass du doch noch den einen Punkt, warum auch immer, wenn auch wie durch ein Wunder, bekommst.
Und dann der Welt zeigst, dass du ein guter Praktiker bist.
So oder so: Glaube an dich. Lass dich nicht unterkriegen von manchen Kommentaren hier und blende alles aus, was dir nicht gut tut. Auch dieses Forum zur Not.
Du bist gut so wie du bist und Jura sagt NICHT aus, welcher Wert dir als Mensch zukommt!!!!!
Und wenn du Hilfe brauchst oder einfach nur jemanden zum reden, sag Bescheid.
Alles Liebe dir:)!
In einem Punkt stimme ich dir nicht zu und finde es auch fast schon dreist- zu sagen, die Leute, die nicht bei Kaiser waren, würden "wirklich aus eigener Kraft" im Examen sitzen. Und die Leute, die bei Kaiser waren, haben sich nur eingekauft? Wo ziehst du denn da die Grenze, bin ich nur "wirklich aus eigener Kraft" im Examen, wenn ich auch ganz ohne Lehrbücher auskomme?
Ja, Kaiser ist teuer. Man kann da auch viel Geld für unnötige Sachen ausgeben. Man kann sich aber auch im Internet belesen und seine Kollegen fragen, welche Kurse sich denn lohnen und welche nicht. Und wenn man nachher vielleicht 2 Crashkurse macht und den Klausurenkurs dann kannst du mir doch nicht erzählen, dass das mit guter Planung nicht leistbar ist?
Persönlich habe ich beispielsweise während des gesamten Studiums, Refs und bis jeweils kurz vor dem Examen einen Nebenjob gehabt. War natürlich anstrengend, hat mir aber Lehrmaterialien und Kurse finanziert. War das kräftezehrend? Ja. Hätte ich mein Examen auch ohne Kurse und dafür ohne Nebenjob hinbekommen? Vielleicht. Aber aus meiner Sicht habe ich meine Kräfte so am effizientesten aufgeteilt. Und dann finde ich es wirklich krass, wenn jemand kommt und mir das Examen "aus eigener Kraft" abspricht.
Mach da doch nicht so eine Neiddebatte draus, das untergräbt deinen Standpunkt, der im Kern wahrscheinlich gut gemeint ist.
Der obige Kommentar ist sowieso - sorry - vollkommener Unsinn.
"Die Klausuren sind in der Zeit nicht machbar" - doch, sind sie. In JEDEM Durchgang schaffen es 10-20 Prozent auf ein VB. Diese Leute zeigen, dass es eben doch machbar ist. Die Bedingungen sind für alle gleich. Es gibt so viele Kandidaten, die permanent über das ach so gemeine System meckern. Zeitgleich gibt es andere, die die Zeit lieber zum Lernen und Klausurenschreiben nutzen und am Ende mit einem ordentlichen Ergebnis dastehen. Ich empfehle Letzteres und wem es nach dem Examen (!) ein Anliegen ist, kann sich dann ja gern für eine Reform der Juristenausbildung engagieren. Wir sind uns sicherlich alle einig, dass es hier durchaus Verbesserungspotenzial gibt.
Dass der Besuch bei Kaiser untrennbar mit einem ordentlichen Examen zusammenhängt, halte ich für ein totales Gerücht. Wo kommt das her? Ich habe im zweiten Examen ein VB erreicht, habe in der Vorbereitung insg. drei Kaiserseminare besucht und war dreimal enttäuscht, weil es mir wenig bis gar nichts gebracht hat. Mein VB hat mir nicht Kaiser geschenkt, sondern ich habe es mir durch zwei Jahre konstantes lernen und circa 70 ausgeschriebene Probeklausuren selbst erarbeitet.
16.02.2024, 00:33
(16.02.2024, 00:29)Strafrechtler1993 schrieb:(15.02.2024, 11:41)kingofkittys schrieb:(15.02.2024, 05:34)DreiGeld schrieb: Ich bin wie einige hier unfassbar schockiert über die Antworten.
Ich weiß nicht wie es euch geht, aber da zeichnet sich ein Wandel ab, dem ich mit Bedenken begegne.
Auch wenn man bestanden hat, gerne auch mit Erfolg, darf man die Ehrfurcht vor diesem harten System nicht vergessen.
Man darf niemals vergessen, wo man selbst einmal stand.
Und ja, es gibt auch diejenigen unter uns, die im Studium und im Referendariat bei jeder einzelnen Leistung viel investiert und gute Noten mitgenommen haben, dem Examen — man bedenke zwei Wochen (!!!!!!!!) entscheiden alles — sodann aus vielerlei Gründen leider nicht standhalten.
All diese Leistungen bis zu den jeweiligen Examina, zählen NICHTS! (Ausgenommen der SP). Andernfalls würden nicht wenige mit einem VB Abschluss aus der Ausbildung herausgehen.
Ich bin mir sicher, würde man den Durchgefallenen (Ausnahmen gibt es immer) außerhalb der Prüfung den Klausurfall als echte Akte (und damit umfangreicher) in die Hand drücken und auch nur einen Tag Zeit geben, dann würde über die Hälfte einen ordentlichen Entwurf zustandebringen.
Das eine muss mit dem anderen also nicht immer was zu tun haben.
Die Klausuren sind auch einfach in der Zeit nicht machbar. Wissen, das da wäre, kann gar nicht gezeigt werden. Es kommt gar nicht zu Papier (bzw. jetzt im E-Examen am Laptop)
Allein die Sache mit dem Tatbestand. So ein Zeitfresser.
Meinetwegen die Anträge und Prozessgeschichte fordern.
Warum nicht so abprüfen, wie im Studium, dass jeder zeitlich gesehen garantiert 70-80% prüfen wird, materiell-rechtlich wie auch prozessual, sodass man erkennen kann, wie der Einzelne juristisch arbeitet und darauf basierend logische Schlussfolgerungen zieht. Sprich: Wie wird der Fall gelöst, wenn man tatsächlich nachdenken DARF.
Man darf auch nicht vergessen: Nicht jeder der im Examen sitzt, konnte sich Kaiser und Co leisten. Es ist bekannt, dass Kaiser einfach genau lehrt, was zu wissen ist. Diese Leute sitzen mithin aus wirklich eigener Kraft im Examen. Ja, dann kann es sein, dass man nicht die erwartete Lösung bringt. Und ja, man weicht von der Mehrheit ab.
Es ist ja auch ein offenes Geheimnis, dass bekannt ist, wie die original Lösungsskizzen des Prüfungsamtes aussehen…..
Und was auch niemand hören will: Die vermeintlich nicht Geeigneten, die durchfallen, wir wissen doch alle gar nicht, was jeder einzelne Kandidat noch so durchmacht. Allein hier, man geht ins Examen und der Vater ist auf dem Weg zu sterben.
Nochmal: Diese zwei Wochen entscheiden
alles.
Ich finde auch nach dem ersten Durchfallen, da ist doch kaum wer positiv und hüpft fröhlich durch die Gegend. Dann der EDV und alles Weitere. In kürzester Zeit soll man reflektieren, intensiv lernen, gestärkt sein, seine Fehler ausmerzen und dann ERFOLGREICH ein zweites Mal ran?
Wie auch immer, ich kann die Frustration des Posterstellers sehr gut nachvollziehen.
Daher an dich: Ich drücke dir die Daumen, dass du doch noch den einen Punkt, warum auch immer, wenn auch wie durch ein Wunder, bekommst.
Und dann der Welt zeigst, dass du ein guter Praktiker bist.
So oder so: Glaube an dich. Lass dich nicht unterkriegen von manchen Kommentaren hier und blende alles aus, was dir nicht gut tut. Auch dieses Forum zur Not.
Du bist gut so wie du bist und Jura sagt NICHT aus, welcher Wert dir als Mensch zukommt!!!!!
Und wenn du Hilfe brauchst oder einfach nur jemanden zum reden, sag Bescheid.
Alles Liebe dir:)!
In einem Punkt stimme ich dir nicht zu und finde es auch fast schon dreist- zu sagen, die Leute, die nicht bei Kaiser waren, würden "wirklich aus eigener Kraft" im Examen sitzen. Und die Leute, die bei Kaiser waren, haben sich nur eingekauft? Wo ziehst du denn da die Grenze, bin ich nur "wirklich aus eigener Kraft" im Examen, wenn ich auch ganz ohne Lehrbücher auskomme?
Ja, Kaiser ist teuer. Man kann da auch viel Geld für unnötige Sachen ausgeben. Man kann sich aber auch im Internet belesen und seine Kollegen fragen, welche Kurse sich denn lohnen und welche nicht. Und wenn man nachher vielleicht 2 Crashkurse macht und den Klausurenkurs dann kannst du mir doch nicht erzählen, dass das mit guter Planung nicht leistbar ist?
Persönlich habe ich beispielsweise während des gesamten Studiums, Refs und bis jeweils kurz vor dem Examen einen Nebenjob gehabt. War natürlich anstrengend, hat mir aber Lehrmaterialien und Kurse finanziert. War das kräftezehrend? Ja. Hätte ich mein Examen auch ohne Kurse und dafür ohne Nebenjob hinbekommen? Vielleicht. Aber aus meiner Sicht habe ich meine Kräfte so am effizientesten aufgeteilt. Und dann finde ich es wirklich krass, wenn jemand kommt und mir das Examen "aus eigener Kraft" abspricht.
Mach da doch nicht so eine Neiddebatte draus, das untergräbt deinen Standpunkt, der im Kern wahrscheinlich gut gemeint ist.
Der obige Kommentar ist sowieso - sorry - vollkommener Unsinn.
"Die Klausuren sind in der Zeit nicht machbar" - doch, sind sie. In JEDEM Durchgang schaffen es 10-20 Prozent auf ein VB. Diese Leute zeigen, dass es eben doch machbar ist. Die Bedingungen sind für alle gleich. Es gibt so viele Kandidaten, die permanent über das ach so gemeine System meckern. Zeitgleich gibt es andere, die die Zeit lieber zum Lernen und Klausurenschreiben nutzen und am Ende mit einem ordentlichen Ergebnis dastehen. Ich empfehle Letzteres und wem es nach dem Examen (!) ein Anliegen ist, kann sich dann ja gern für eine Reform der Juristenausbildung engagieren. Wir sind uns sicherlich alle einig, dass es hier durchaus Verbesserungspotenzial gibt.
Dass der Besuch bei Kaiser untrennbar mit einem ordentlichen Examen zusammenhängt, halte ich für ein totales Gerücht. Wo kommt das her? Ich habe im zweiten Examen ein VB erreicht, habe in der Vorbereitung insg. drei Kaiserseminare besucht und war dreimal enttäuscht, weil es mir wenig bis gar nichts gebracht hat. Mein VB hat mir nicht Kaiser geschenkt, sondern ich habe es mir durch zwei Jahre konstantes lernen und circa 70 ausgeschriebene Probeklausuren selbst erarbeitet.
Hallo Strafrechtler 1993,
schön, dass es für dich geklappt hat. In diesem Beitrag geht es aber nicht darum, was man persönlich geschafft hat oder was man nicht geschafft hat. Vielleicht solltest du dir die Fähigkeiten, die du dir beim Erfassen von juristischen Sachverhalten angeeignet hast, auch im Alltag aneignen. VG
16.02.2024, 00:43
(16.02.2024, 00:33)Examen2023 schrieb:(16.02.2024, 00:29)Strafrechtler1993 schrieb:(15.02.2024, 11:41)kingofkittys schrieb:(15.02.2024, 05:34)DreiGeld schrieb: Ich bin wie einige hier unfassbar schockiert über die Antworten.
Ich weiß nicht wie es euch geht, aber da zeichnet sich ein Wandel ab, dem ich mit Bedenken begegne.
Auch wenn man bestanden hat, gerne auch mit Erfolg, darf man die Ehrfurcht vor diesem harten System nicht vergessen.
Man darf niemals vergessen, wo man selbst einmal stand.
Und ja, es gibt auch diejenigen unter uns, die im Studium und im Referendariat bei jeder einzelnen Leistung viel investiert und gute Noten mitgenommen haben, dem Examen — man bedenke zwei Wochen (!!!!!!!!) entscheiden alles — sodann aus vielerlei Gründen leider nicht standhalten.
All diese Leistungen bis zu den jeweiligen Examina, zählen NICHTS! (Ausgenommen der SP). Andernfalls würden nicht wenige mit einem VB Abschluss aus der Ausbildung herausgehen.
Ich bin mir sicher, würde man den Durchgefallenen (Ausnahmen gibt es immer) außerhalb der Prüfung den Klausurfall als echte Akte (und damit umfangreicher) in die Hand drücken und auch nur einen Tag Zeit geben, dann würde über die Hälfte einen ordentlichen Entwurf zustandebringen.
Das eine muss mit dem anderen also nicht immer was zu tun haben.
Die Klausuren sind auch einfach in der Zeit nicht machbar. Wissen, das da wäre, kann gar nicht gezeigt werden. Es kommt gar nicht zu Papier (bzw. jetzt im E-Examen am Laptop)
Allein die Sache mit dem Tatbestand. So ein Zeitfresser.
Meinetwegen die Anträge und Prozessgeschichte fordern.
Warum nicht so abprüfen, wie im Studium, dass jeder zeitlich gesehen garantiert 70-80% prüfen wird, materiell-rechtlich wie auch prozessual, sodass man erkennen kann, wie der Einzelne juristisch arbeitet und darauf basierend logische Schlussfolgerungen zieht. Sprich: Wie wird der Fall gelöst, wenn man tatsächlich nachdenken DARF.
Man darf auch nicht vergessen: Nicht jeder der im Examen sitzt, konnte sich Kaiser und Co leisten. Es ist bekannt, dass Kaiser einfach genau lehrt, was zu wissen ist. Diese Leute sitzen mithin aus wirklich eigener Kraft im Examen. Ja, dann kann es sein, dass man nicht die erwartete Lösung bringt. Und ja, man weicht von der Mehrheit ab.
Es ist ja auch ein offenes Geheimnis, dass bekannt ist, wie die original Lösungsskizzen des Prüfungsamtes aussehen…..
Und was auch niemand hören will: Die vermeintlich nicht Geeigneten, die durchfallen, wir wissen doch alle gar nicht, was jeder einzelne Kandidat noch so durchmacht. Allein hier, man geht ins Examen und der Vater ist auf dem Weg zu sterben.
Nochmal: Diese zwei Wochen entscheiden
alles.
Ich finde auch nach dem ersten Durchfallen, da ist doch kaum wer positiv und hüpft fröhlich durch die Gegend. Dann der EDV und alles Weitere. In kürzester Zeit soll man reflektieren, intensiv lernen, gestärkt sein, seine Fehler ausmerzen und dann ERFOLGREICH ein zweites Mal ran?
Wie auch immer, ich kann die Frustration des Posterstellers sehr gut nachvollziehen.
Daher an dich: Ich drücke dir die Daumen, dass du doch noch den einen Punkt, warum auch immer, wenn auch wie durch ein Wunder, bekommst.
Und dann der Welt zeigst, dass du ein guter Praktiker bist.
So oder so: Glaube an dich. Lass dich nicht unterkriegen von manchen Kommentaren hier und blende alles aus, was dir nicht gut tut. Auch dieses Forum zur Not.
Du bist gut so wie du bist und Jura sagt NICHT aus, welcher Wert dir als Mensch zukommt!!!!!
Und wenn du Hilfe brauchst oder einfach nur jemanden zum reden, sag Bescheid.
Alles Liebe dir:)!
In einem Punkt stimme ich dir nicht zu und finde es auch fast schon dreist- zu sagen, die Leute, die nicht bei Kaiser waren, würden "wirklich aus eigener Kraft" im Examen sitzen. Und die Leute, die bei Kaiser waren, haben sich nur eingekauft? Wo ziehst du denn da die Grenze, bin ich nur "wirklich aus eigener Kraft" im Examen, wenn ich auch ganz ohne Lehrbücher auskomme?
Ja, Kaiser ist teuer. Man kann da auch viel Geld für unnötige Sachen ausgeben. Man kann sich aber auch im Internet belesen und seine Kollegen fragen, welche Kurse sich denn lohnen und welche nicht. Und wenn man nachher vielleicht 2 Crashkurse macht und den Klausurenkurs dann kannst du mir doch nicht erzählen, dass das mit guter Planung nicht leistbar ist?
Persönlich habe ich beispielsweise während des gesamten Studiums, Refs und bis jeweils kurz vor dem Examen einen Nebenjob gehabt. War natürlich anstrengend, hat mir aber Lehrmaterialien und Kurse finanziert. War das kräftezehrend? Ja. Hätte ich mein Examen auch ohne Kurse und dafür ohne Nebenjob hinbekommen? Vielleicht. Aber aus meiner Sicht habe ich meine Kräfte so am effizientesten aufgeteilt. Und dann finde ich es wirklich krass, wenn jemand kommt und mir das Examen "aus eigener Kraft" abspricht.
Mach da doch nicht so eine Neiddebatte draus, das untergräbt deinen Standpunkt, der im Kern wahrscheinlich gut gemeint ist.
Der obige Kommentar ist sowieso - sorry - vollkommener Unsinn.
"Die Klausuren sind in der Zeit nicht machbar" - doch, sind sie. In JEDEM Durchgang schaffen es 10-20 Prozent auf ein VB. Diese Leute zeigen, dass es eben doch machbar ist. Die Bedingungen sind für alle gleich. Es gibt so viele Kandidaten, die permanent über das ach so gemeine System meckern. Zeitgleich gibt es andere, die die Zeit lieber zum Lernen und Klausurenschreiben nutzen und am Ende mit einem ordentlichen Ergebnis dastehen. Ich empfehle Letzteres und wem es nach dem Examen (!) ein Anliegen ist, kann sich dann ja gern für eine Reform der Juristenausbildung engagieren. Wir sind uns sicherlich alle einig, dass es hier durchaus Verbesserungspotenzial gibt.
Dass der Besuch bei Kaiser untrennbar mit einem ordentlichen Examen zusammenhängt, halte ich für ein totales Gerücht. Wo kommt das her? Ich habe im zweiten Examen ein VB erreicht, habe in der Vorbereitung insg. drei Kaiserseminare besucht und war dreimal enttäuscht, weil es mir wenig bis gar nichts gebracht hat. Mein VB hat mir nicht Kaiser geschenkt, sondern ich habe es mir durch zwei Jahre konstantes lernen und circa 70 ausgeschriebene Probeklausuren selbst erarbeitet.
Hallo Strafrechtler 1993,
schön, dass es für dich geklappt hat. In diesem Beitrag geht es aber nicht darum, was man persönlich geschafft hat oder was man nicht geschafft hat. Vielleicht solltest du dir die Fähigkeiten, die du dir beim Erfassen von juristischen Sachverhalten angeeignet hast, auch im Alltag aneignen. VG
Hallo Examen2023,
ich wollte mit meinem Beitrag nicht meine eigene Leistung exponieren, sondern anmerken, dass sich mMn zu viele Examenskandidaten auf das Meckern über das (angeblich) so ungerechte System konzentrieren, anstatt dieses für den Moment der eigenen Examensvorbereitung als unveränderlich anzuerkennen und das beste daraus zu machen. Ich kann den Impuls sich zu beklagen ja verstehen, es bringt aber nun mal nichts.
16.02.2024, 01:43
(16.02.2024, 00:33)Examen2023 schrieb:(16.02.2024, 00:29)Strafrechtler1993 schrieb:(15.02.2024, 11:41)kingofkittys schrieb:(15.02.2024, 05:34)DreiGeld schrieb: Man darf auch nicht vergessen: Nicht jeder der im Examen sitzt, konnte sich Kaiser und Co leisten. Es ist bekannt, dass Kaiser einfach genau lehrt, was zu wissen ist. Diese Leute sitzen mithin aus wirklich eigener Kraft im Examen. Ja, dann kann es sein, dass man nicht die erwartete Lösung bringt. Und ja, man weicht von der Mehrheit ab.
Es ist ja auch ein offenes Geheimnis, dass bekannt ist, wie die original Lösungsskizzen des Prüfungsamtes aussehen…..
In einem Punkt stimme ich dir nicht zu und finde es auch fast schon dreist- zu sagen, die Leute, die nicht bei Kaiser waren, würden "wirklich aus eigener Kraft" im Examen sitzen. Und die Leute, die bei Kaiser waren, haben sich nur eingekauft? Wo ziehst du denn da die Grenze, bin ich nur "wirklich aus eigener Kraft" im Examen, wenn ich auch ganz ohne Lehrbücher auskomme?
Der obige Kommentar ist sowieso - sorry - vollkommener Unsinn.
"Die Klausuren sind in der Zeit nicht machbar" - doch, sind sie. In JEDEM Durchgang schaffen es 10-20 Prozent auf ein VB. Diese Leute zeigen, dass es eben doch machbar ist. Die Bedingungen sind für alle gleich. Es gibt so viele Kandidaten, die permanent über das ach so gemeine System meckern. Zeitgleich gibt es andere, die die Zeit lieber zum Lernen und Klausurenschreiben nutzen und am Ende mit einem ordentlichen Ergebnis dastehen. Ich empfehle Letzteres und wem es nach dem Examen (!) ein Anliegen ist, kann sich dann ja gern für eine Reform der Juristenausbildung engagieren. Wir sind uns sicherlich alle einig, dass es hier durchaus Verbesserungspotenzial gibt.
Dass der Besuch bei Kaiser untrennbar mit einem ordentlichen Examen zusammenhängt, halte ich für ein totales Gerücht. Wo kommt das her? Ich habe im zweiten Examen ein VB erreicht, habe in der Vorbereitung insg. drei Kaiserseminare besucht und war dreimal enttäuscht, weil es mir wenig bis gar nichts gebracht hat. Mein VB hat mir nicht Kaiser geschenkt, sondern ich habe es mir durch zwei Jahre konstantes lernen und circa 70 ausgeschriebene Probeklausuren selbst erarbeitet.
Hallo Strafrechtler 1993,
schön, dass es für dich geklappt hat. In diesem Beitrag geht es aber nicht darum, was man persönlich geschafft hat oder was man nicht geschafft hat. Vielleicht solltest du dir die Fähigkeiten, die du dir beim Erfassen von juristischen Sachverhalten angeeignet hast, auch im Alltag aneignen. VG
Ich gehe mal davon aus, dass "Strafrechtler1993" die These von "DreiGeld" wiederlegen wollte, dass die Kaiserseminare eine Garantie für ein gutes Examen sind. Ihn deswegen zu kritisieren finde ich nicht in Ordnung.
16.02.2024, 03:56
(15.02.2024, 08:51)KonBerlin schrieb:(15.02.2024, 02:39)GPAKandidat2023 schrieb:(15.02.2024, 01:45)KonBerlin schrieb:(16.02.2023, 22:41)Gast111 schrieb: Hallo Leute
Ich weiß echt nicht mehr, was ich sagen soll. Ich habe das 2. Staatsexamen leider nicht bestanden. Ich bin im ersten Versuch durchgefallen, weil ich unvorbereitet war. Im zweiten Versuch habe ich die erforderlichen Klausuren für Zulassung zur mündlichen Prüfung bestanden. Ich habe 3 Klausuren bestanden. Jedoch hatte ich nicht den erforderlichen Schnitt von 3,50. Mir fehlte nur ein Punkt aus irgendeinen der 8 Klausuren. Gegen den Bescheid habe ich dann durch meine Rechtsanwälte Widerspruch eingelegt. Ich habe alle 8 Klausuren angegriffen in der Hoffnung irgendwo einen Punkt rauszuholen. Leider vergeblich. Ich ging dann in den Gnadenversuch. Im dritten Versuch hatte ich 4 Klausuren bestanden gehabt. Jedoch fehlte mir auch hier wieder 1 Punkt für den erforderlichen Durchschnitt von 3,50 . Auch dagegen habe ich durch meine Rechtsanwälte Widerspruch eingelegt. Und auch hier war der Widerspruch nicht erfolgreich. Keiner der Prüfer hat im überdenkungsverfahren die Note um einen Punkt angehoben. Ich habe zweimal das Pech gehabt, dass mir nur 1 Punkt fehlte. Insgesamt hat mich das Widerspruchsverfahren knapp 10.000 Euro gekostet. Ich habe nunmehr Klage gegen beide Widerspruchsbescheide eingelegt, in der Hoffnung doch noch irgendwie einen einzigen Punkt aus einen der 16 Klausuren zu bekommen. Ich weiß echt nicht mehr weiter. Ich glaube keinem ist das passiert, was mir gerade passiert. Meine Zukunft hängt von einem Punkt ab. Und dann heißt es immer, die justiz wäre unterbesetzt......
Ich bin schockiert und sprachlos von den Kommentarien, Leute sagt das euren Kindern oder Verwandten, wenn sie durchfallen, vielleicht bekommt ihr dadurch mehr Selbstbestätigung?!
Ekelhaft.
Ich hoffe Du hast den Gerichtsweg in Anspruchgenommen, nach allem was du durchgemacht hast, bist du wahrscheinlich ein besserer Jurist als viele von diesen Kollegen , und übrigens die Praxis zählt und nicht was man wie ein Roboter an den Definitionen gelernt hat. Egal was kommt, kämpf weiter - Österreich, Frankreich, kA was noch.
Das System ist veraltet und nicht mehr lebensfähig, vieles muss angepasst werden.
Hab den 4-Punkte-Juristen gefunden.
Ich habe VB im 1. und hoffe auf ein ähnliches Ergebnis im 2., wenn das für dich eine Rolle spielt. Jetzt solltest du mich scheinbar vergöttern.
Im ersten Examen hat doch praktisch jeder, der mal fünf Minuten in sein Studium investiert hat, mindestens ein VB? Das ist jetzt nicht wirklich etwas besonderes. Mit weniger als einem Gut angeben zu wollen, ist schon traurig und ganz sicher nichts, was dazu führt, von irgendwem vergöttert zu werden. Zumal selbst dein VB offensichtlich unverdient ist, wenn man sich mal deinen Beitrag anschaut. Wie ein Roboter Definitionen lernen? Das ist deine Vorstellung von der juristischen Ausbildung? Und du glaubst ernsthaft, dass ein 3-facher Durchfaller ein besserer Jurist ist als andere, weil er Rechtsanwälte beauftragt hat, um zu schaffen, was er nicht konnte? Das klingt für mich alles nach jemandem, der ohne Alpmann, Hemmer und Kaiser allenfalls gerade so bestanden hätte und im echten Leben sofort bei jedem Fall, der nicht schon von jemand anderem entschieden wurde, scheitern würde, weil er lieber billige Karteikarten auswendig gelernt hat, anstatt juristisches Denken zu üben.
16.02.2024, 08:48
(15.02.2024, 11:41)kingofkittys schrieb:(15.02.2024, 05:34)DreiGeld schrieb: Ich bin wie einige hier unfassbar schockiert über die Antworten.
Ich weiß nicht wie es euch geht, aber da zeichnet sich ein Wandel ab, dem ich mit Bedenken begegne.
Auch wenn man bestanden hat, gerne auch mit Erfolg, darf man die Ehrfurcht vor diesem harten System nicht vergessen.
Man darf niemals vergessen, wo man selbst einmal stand.
Und ja, es gibt auch diejenigen unter uns, die im Studium und im Referendariat bei jeder einzelnen Leistung viel investiert und gute Noten mitgenommen haben, dem Examen — man bedenke zwei Wochen (!!!!!!!!) entscheiden alles — sodann aus vielerlei Gründen leider nicht standhalten.
All diese Leistungen bis zu den jeweiligen Examina, zählen NICHTS! (Ausgenommen der SP). Andernfalls würden nicht wenige mit einem VB Abschluss aus der Ausbildung herausgehen.
Ich bin mir sicher, würde man den Durchgefallenen (Ausnahmen gibt es immer) außerhalb der Prüfung den Klausurfall als echte Akte (und damit umfangreicher) in die Hand drücken und auch nur einen Tag Zeit geben, dann würde über die Hälfte einen ordentlichen Entwurf zustandebringen.
Das eine muss mit dem anderen also nicht immer was zu tun haben.
Die Klausuren sind auch einfach in der Zeit nicht machbar. Wissen, das da wäre, kann gar nicht gezeigt werden. Es kommt gar nicht zu Papier (bzw. jetzt im E-Examen am Laptop)
Allein die Sache mit dem Tatbestand. So ein Zeitfresser.
Meinetwegen die Anträge und Prozessgeschichte fordern.
Warum nicht so abprüfen, wie im Studium, dass jeder zeitlich gesehen garantiert 70-80% prüfen wird, materiell-rechtlich wie auch prozessual, sodass man erkennen kann, wie der Einzelne juristisch arbeitet und darauf basierend logische Schlussfolgerungen zieht. Sprich: Wie wird der Fall gelöst, wenn man tatsächlich nachdenken DARF.
Man darf auch nicht vergessen: Nicht jeder der im Examen sitzt, konnte sich Kaiser und Co leisten. Es ist bekannt, dass Kaiser einfach genau lehrt, was zu wissen ist. Diese Leute sitzen mithin aus wirklich eigener Kraft im Examen. Ja, dann kann es sein, dass man nicht die erwartete Lösung bringt. Und ja, man weicht von der Mehrheit ab.
Es ist ja auch ein offenes Geheimnis, dass bekannt ist, wie die original Lösungsskizzen des Prüfungsamtes aussehen…..
Und was auch niemand hören will: Die vermeintlich nicht Geeigneten, die durchfallen, wir wissen doch alle gar nicht, was jeder einzelne Kandidat noch so durchmacht. Allein hier, man geht ins Examen und der Vater ist auf dem Weg zu sterben.
Nochmal: Diese zwei Wochen entscheiden
alles.
Ich finde auch nach dem ersten Durchfallen, da ist doch kaum wer positiv und hüpft fröhlich durch die Gegend. Dann der EDV und alles Weitere. In kürzester Zeit soll man reflektieren, intensiv lernen, gestärkt sein, seine Fehler ausmerzen und dann ERFOLGREICH ein zweites Mal ran?
Wie auch immer, ich kann die Frustration des Posterstellers sehr gut nachvollziehen.
Daher an dich: Ich drücke dir die Daumen, dass du doch noch den einen Punkt, warum auch immer, wenn auch wie durch ein Wunder, bekommst.
Und dann der Welt zeigst, dass du ein guter Praktiker bist.
So oder so: Glaube an dich. Lass dich nicht unterkriegen von manchen Kommentaren hier und blende alles aus, was dir nicht gut tut. Auch dieses Forum zur Not.
Du bist gut so wie du bist und Jura sagt NICHT aus, welcher Wert dir als Mensch zukommt!!!!!
Und wenn du Hilfe brauchst oder einfach nur jemanden zum reden, sag Bescheid.
Alles Liebe dir:)!
In einem Punkt stimme ich dir nicht zu und finde es auch fast schon dreist- zu sagen, die Leute, die nicht bei Kaiser waren, würden "wirklich aus eigener Kraft" im Examen sitzen. Und die Leute, die bei Kaiser waren, haben sich nur eingekauft? Wo ziehst du denn da die Grenze, bin ich nur "wirklich aus eigener Kraft" im Examen, wenn ich auch ganz ohne Lehrbücher auskomme?
Ja, Kaiser ist teuer. Man kann da auch viel Geld für unnötige Sachen ausgeben. Man kann sich aber auch im Internet belesen und seine Kollegen fragen, welche Kurse sich denn lohnen und welche nicht. Und wenn man nachher vielleicht 2 Crashkurse macht und den Klausurenkurs dann kannst du mir doch nicht erzählen, dass das mit guter Planung nicht leistbar ist?
Persönlich habe ich beispielsweise während des gesamten Studiums, Refs und bis jeweils kurz vor dem Examen einen Nebenjob gehabt. War natürlich anstrengend, hat mir aber Lehrmaterialien und Kurse finanziert. War das kräftezehrend? Ja. Hätte ich mein Examen auch ohne Kurse und dafür ohne Nebenjob hinbekommen? Vielleicht. Aber aus meiner Sicht habe ich meine Kräfte so am effizientesten aufgeteilt. Und dann finde ich es wirklich krass, wenn jemand kommt und mir das Examen "aus eigener Kraft" abspricht.
Mach da doch nicht so eine Neiddebatte draus, das untergräbt deinen Standpunkt, der im Kern wahrscheinlich gut gemeint ist.
Ach Gott, das war wirklich nicht so abwertend gemeint, um Himmels Willen!
War vielleicht absolut missverständlich formuliert. Das tut mir leid.
Ob mit oder ohne Staatsexamen, jeder kann stolz sein, dass er bis zu diesem Punkt unglaublich viel geleistet und durchgehalten hat. Klar gibt es verdammt gute Absolventen. Davor ziehe ich persönlich auch meinen Hut.
Aber der Respekt vor jedem bleibt gleich. Und dahingehend, ist es im Anschluss auch ebenso irrelevant, ob man im 4 Punkte oder 14 Punkte Bereiche liegt.
Jeder sollte stolz auf sich sein. Ja, auch der am Ende Durchgefallene.
Dieser Kampf ist bis zum Schluss nicht ohne.
Überlegt mal, wir saßen alle mal in ersten Semester und hatten hunderte Fragezeichen um den Kopf herumschwirren.
Und jetzt stehen wir hier, egal, ob kurz vor oder nach dem zweiten Staatsexamen. Dieser ganze Weg bis hierhin ist nicht mal eben gemacht.
Ich habe in all der Zeit sehr viele unglaublich nette Richter, Professoren und Anwälte kennengelernt, schon im Studienpraktikum, die so unfassbar herzlich waren und Mut zusprachen. Einige sprachen über den Druck und die Notenerwartung und betonten, dass die Note am Ende in der Praxis gar nichts bedeuten muss. Meine Chefin zum Beispiel war Richterin (lange her) und hat nach kurzer Zeit freiwillig aufgehört, weil sie sich eingestanden hat, nicht geeignet zu sein und die Verantwortung nicht tragen kann.
Ein mittlerweile bundesweit sehr erfolgreicher Anwalt sagt bis heute: Ich bin nicht erfolgreicher und wertvoller als andere, wir sind als Juristen und vor allem als Mensch gleich wertvoll, jeder zeigt auf seine Weise, was er leistet.
Das soll jetzt keine blinde Naivität darstellen, es gibt wie in jedem Beruf solche und solche.
Aber mich hat diese Achtung sehr beeindruckt
Nichtsdestotrotz, @TE, wie fühlst du dich und brauchst du noch Rat?