06.12.2021, 16:53
Interessantes Thema.
Aus meinem eigenen (wohlgemerkt überwiegend juristischen bzw. sonst akademischen) Umfeld kann ich den vermeintlichen Trend zum Nichtrauchen so nicht unbedingt bestätigen. Vielleicht verkehre ich auch einfach in den falschen Kreisen oder habe - da ich selber relativ starke Raucherin bin - eine zu selektive Wahrnehmung, aber es gibt schon immer noch gar nicht so wenige von uns. Was allerdings nach meinem Eindruck tatsächlich zugenommen hat, ist die Neigung, es überwiegend "heimlich" zu tun. Letzteres scheint interessanterweise v.a. bei Frauen en vogue zu sein, da gibt es z.B. diejenigen, die irgendwann einmal offiziell aufgehört haben (meist wegen Schwangerschaft), danach dann aber durchaus immer noch gerne "heimlich" die eine oder andere oder auch mehr rauchen. Auch in der von einigen Vorpostern so schön beschriebenen durchoptimierten Millennial-Generation ist dieses Phänomen wohl nicht so selten: vor gar nicht langer Zeit traf ich eine junge Kollegin, natürlich Veganerin, Radfahrerin/körperlich fit, vermutlich Greta-begeisterte Grünenwählerin und alles, was noch so dazugehört, zufällig im Raucherbereich am Bahnhof einer anderen Stadt. Ich habe mich eigentlich gefreut, dort mir ihr gemeinsam eine rauchen zu können, aber es war ihr zunächst sichtlich unangenehm, bei ihrem "dunklen Geheimnis ertappt" worden zu sein, und im anschließenden Gespräch meinte sie dann u.a., dass es auch ihre Eltern immer noch nicht wüssten (sie ist knapp 30!). Hat mich schon irgendwie nachdenklich gemacht.
Zur GK: ganz ehrlich, solange Du nicht übel nach Rauch stinkend ins Meeting oder gar Mandantengespräch kommst (was ohnehin selbstverständlich sein sollte, auch bezgl. aller anderen Arten von Gerüchen), wird sich niemand darum scheren und Dir schon gar keine Karrierenachteile einbringen. Als Referendarin und Wima habe ich seinerzeit immer mit zwei Kolleginnen unten im Hof geraucht, da waren wir für alle bestens sichtbar, aber gesagt hat nie jemand was (und die betreffende Kanzlei hätte mich nach dem Examen i.Ü. auch eingestellt, wenn ich gewollt hätte). Jetzt am Gericht ist es rein numerisch natürlich mehr das Verwaltungspersonal und die Rechtspflegerschaft, die mir Gesellschaft leisten, aber eben durchaus auch der eine oder die andere richterliche Kollegin - die oben erwähnte gehört inzwischen nun auch dazu.
Aus meinem eigenen (wohlgemerkt überwiegend juristischen bzw. sonst akademischen) Umfeld kann ich den vermeintlichen Trend zum Nichtrauchen so nicht unbedingt bestätigen. Vielleicht verkehre ich auch einfach in den falschen Kreisen oder habe - da ich selber relativ starke Raucherin bin - eine zu selektive Wahrnehmung, aber es gibt schon immer noch gar nicht so wenige von uns. Was allerdings nach meinem Eindruck tatsächlich zugenommen hat, ist die Neigung, es überwiegend "heimlich" zu tun. Letzteres scheint interessanterweise v.a. bei Frauen en vogue zu sein, da gibt es z.B. diejenigen, die irgendwann einmal offiziell aufgehört haben (meist wegen Schwangerschaft), danach dann aber durchaus immer noch gerne "heimlich" die eine oder andere oder auch mehr rauchen. Auch in der von einigen Vorpostern so schön beschriebenen durchoptimierten Millennial-Generation ist dieses Phänomen wohl nicht so selten: vor gar nicht langer Zeit traf ich eine junge Kollegin, natürlich Veganerin, Radfahrerin/körperlich fit, vermutlich Greta-begeisterte Grünenwählerin und alles, was noch so dazugehört, zufällig im Raucherbereich am Bahnhof einer anderen Stadt. Ich habe mich eigentlich gefreut, dort mir ihr gemeinsam eine rauchen zu können, aber es war ihr zunächst sichtlich unangenehm, bei ihrem "dunklen Geheimnis ertappt" worden zu sein, und im anschließenden Gespräch meinte sie dann u.a., dass es auch ihre Eltern immer noch nicht wüssten (sie ist knapp 30!). Hat mich schon irgendwie nachdenklich gemacht.
Zur GK: ganz ehrlich, solange Du nicht übel nach Rauch stinkend ins Meeting oder gar Mandantengespräch kommst (was ohnehin selbstverständlich sein sollte, auch bezgl. aller anderen Arten von Gerüchen), wird sich niemand darum scheren und Dir schon gar keine Karrierenachteile einbringen. Als Referendarin und Wima habe ich seinerzeit immer mit zwei Kolleginnen unten im Hof geraucht, da waren wir für alle bestens sichtbar, aber gesagt hat nie jemand was (und die betreffende Kanzlei hätte mich nach dem Examen i.Ü. auch eingestellt, wenn ich gewollt hätte). Jetzt am Gericht ist es rein numerisch natürlich mehr das Verwaltungspersonal und die Rechtspflegerschaft, die mir Gesellschaft leisten, aber eben durchaus auch der eine oder die andere richterliche Kollegin - die oben erwähnte gehört inzwischen nun auch dazu.
10.12.2021, 20:36
(06.12.2021, 16:53)Gast schrieb: Interessantes Thema.
Aus meinem eigenen (wohlgemerkt überwiegend juristischen bzw. sonst akademischen) Umfeld kann ich den vermeintlichen Trend zum Nichtrauchen so nicht unbedingt bestätigen. Vielleicht verkehre ich auch einfach in den falschen Kreisen oder habe - da ich selber relativ starke Raucherin bin - eine zu selektive Wahrnehmung, aber es gibt schon immer noch gar nicht so wenige von uns. Was allerdings nach meinem Eindruck tatsächlich zugenommen hat, ist die Neigung, es überwiegend "heimlich" zu tun. Letzteres scheint interessanterweise v.a. bei Frauen en vogue zu sein, da gibt es z.B. diejenigen, die irgendwann einmal offiziell aufgehört haben (meist wegen Schwangerschaft), danach dann aber durchaus immer noch gerne "heimlich" die eine oder andere oder auch mehr rauchen. Auch in der von einigen Vorpostern so schön beschriebenen durchoptimierten Millennial-Generation ist dieses Phänomen wohl nicht so selten: vor gar nicht langer Zeit traf ich eine junge Kollegin, natürlich Veganerin, Radfahrerin/körperlich fit, vermutlich Greta-begeisterte Grünenwählerin und alles, was noch so dazugehört, zufällig im Raucherbereich am Bahnhof einer anderen Stadt. Ich habe mich eigentlich gefreut, dort mir ihr gemeinsam eine rauchen zu können, aber es war ihr zunächst sichtlich unangenehm, bei ihrem "dunklen Geheimnis ertappt" worden zu sein, und im anschließenden Gespräch meinte sie dann u.a., dass es auch ihre Eltern immer noch nicht wüssten (sie ist knapp 30!). Hat mich schon irgendwie nachdenklich gemacht.
Zur GK: ganz ehrlich, solange Du nicht übel nach Rauch stinkend ins Meeting oder gar Mandantengespräch kommst (was ohnehin selbstverständlich sein sollte, auch bezgl. aller anderen Arten von Gerüchen), wird sich niemand darum scheren und Dir schon gar keine Karrierenachteile einbringen. Als Referendarin und Wima habe ich seinerzeit immer mit zwei Kolleginnen unten im Hof geraucht, da waren wir für alle bestens sichtbar, aber gesagt hat nie jemand was (und die betreffende Kanzlei hätte mich nach dem Examen i.Ü. auch eingestellt, wenn ich gewollt hätte). Jetzt am Gericht ist es rein numerisch natürlich mehr das Verwaltungspersonal und die Rechtspflegerschaft, die mir Gesellschaft leisten, aber eben durchaus auch der eine oder die andere richterliche Kollegin - die oben erwähnte gehört inzwischen nun auch dazu.
Kann alles so bestätigen. Es raucht offiziell keiner - aber an den Afterwork-Abenden steht ab 2230 ein Drittel der Associates geschlossen am Aschenbecher
13.12.2021, 08:24
(10.12.2021, 20:36)Elvis schrieb:(06.12.2021, 16:53)Gast schrieb: Interessantes Thema.
Aus meinem eigenen (wohlgemerkt überwiegend juristischen bzw. sonst akademischen) Umfeld kann ich den vermeintlichen Trend zum Nichtrauchen so nicht unbedingt bestätigen. Vielleicht verkehre ich auch einfach in den falschen Kreisen oder habe - da ich selber relativ starke Raucherin bin - eine zu selektive Wahrnehmung, aber es gibt schon immer noch gar nicht so wenige von uns. Was allerdings nach meinem Eindruck tatsächlich zugenommen hat, ist die Neigung, es überwiegend "heimlich" zu tun. Letzteres scheint interessanterweise v.a. bei Frauen en vogue zu sein, da gibt es z.B. diejenigen, die irgendwann einmal offiziell aufgehört haben (meist wegen Schwangerschaft), danach dann aber durchaus immer noch gerne "heimlich" die eine oder andere oder auch mehr rauchen. Auch in der von einigen Vorpostern so schön beschriebenen durchoptimierten Millennial-Generation ist dieses Phänomen wohl nicht so selten: vor gar nicht langer Zeit traf ich eine junge Kollegin, natürlich Veganerin, Radfahrerin/körperlich fit, vermutlich Greta-begeisterte Grünenwählerin und alles, was noch so dazugehört, zufällig im Raucherbereich am Bahnhof einer anderen Stadt. Ich habe mich eigentlich gefreut, dort mir ihr gemeinsam eine rauchen zu können, aber es war ihr zunächst sichtlich unangenehm, bei ihrem "dunklen Geheimnis ertappt" worden zu sein, und im anschließenden Gespräch meinte sie dann u.a., dass es auch ihre Eltern immer noch nicht wüssten (sie ist knapp 30!). Hat mich schon irgendwie nachdenklich gemacht.
Zur GK: ganz ehrlich, solange Du nicht übel nach Rauch stinkend ins Meeting oder gar Mandantengespräch kommst (was ohnehin selbstverständlich sein sollte, auch bezgl. aller anderen Arten von Gerüchen), wird sich niemand darum scheren und Dir schon gar keine Karrierenachteile einbringen. Als Referendarin und Wima habe ich seinerzeit immer mit zwei Kolleginnen unten im Hof geraucht, da waren wir für alle bestens sichtbar, aber gesagt hat nie jemand was (und die betreffende Kanzlei hätte mich nach dem Examen i.Ü. auch eingestellt, wenn ich gewollt hätte). Jetzt am Gericht ist es rein numerisch natürlich mehr das Verwaltungspersonal und die Rechtspflegerschaft, die mir Gesellschaft leisten, aber eben durchaus auch der eine oder die andere richterliche Kollegin - die oben erwähnte gehört inzwischen nun auch dazu.
Kann alles so bestätigen. Es raucht offiziell keiner - aber an den Afterwork-Abenden steht ab 2230 ein Drittel der Associates geschlossen am Aschenbecher
+1
31.01.2024, 18:32
01.02.2024, 21:50
Bin in ner Boutique fast vom Glauben abgefallen, als nach meinem Vorstellungsgesprächs-Mittagessen mit drei Partner:innen alle (exklusive mir) angefangen haben zu quarzen. Waren dann aber glaub ich auch alle Raucher:innen des anwaltlichen Personals der Kanzlei :D
02.02.2024, 14:00
(01.02.2024, 21:50)sl4442 schrieb: Bin in ner Boutique fast vom Glauben abgefallen, als nach meinem Vorstellungsgesprächs-Mittagessen mit drei Partner:innen alle (exklusive mir) angefangen haben zu quarzen. Waren dann aber glaub ich auch alle Raucher:innen des anwaltlichen Personals der Kanzlei :D
Haha
Frage: "Es stört Sie doch nicht, wenn wir eine rauchen?"
Antwort: "Nein, machen Sie nur."
Und in Gedanken: Danke für das Passivrauchen...*Ironie off*
05.02.2024, 21:30
Zu ihrer Verteidigung, es war nicht im Außenbereich des Restaurants nach oder während dem Essen, sondern auf dem zweiminütigem Fußweg zurück zur Kanzlei, wo ich mich wie geplant verabschiedet habe
14.05.2024, 15:07
In meiner Erfahrung ist Rauchen in Großkanzleien (GK) zunehmend eine Randerscheinung. Viele Kollegen sehen es kritisch, vor allem wegen des generellen gesellschaftlichen Trends hin zu einem gesünderen Lebensstil. Es kann durchaus passieren, dass Raucher hier und da auf Widerstand stoßen. Ich persönlich habe gemerkt, dass das Verheimlichen des Rauchens keine langfristige Lösung ist, da es letztlich doch auffällt. In meiner Kanzlei gibt es glücklicherweise Verständnis für gelegentliche Pausen, aber das hängt sehr vom individuellen Umfeld ab.
14.05.2024, 19:43
(14.05.2024, 15:07)Inaha schrieb: In meiner Erfahrung ist Rauchen in Großkanzleien (GK) zunehmend eine Randerscheinung. Viele Kollegen sehen es kritisch, vor allem wegen des generellen gesellschaftlichen Trends hin zu einem gesünderen Lebensstil. Es kann durchaus passieren, dass Raucher hier und da auf Widerstand stoßen. Ich persönlich habe gemerkt, dass das Verheimlichen des Rauchens keine langfristige Lösung ist, da es letztlich doch auffällt. In meiner Kanzlei gibt es glücklicherweise Verständnis für gelegentliche Pausen, aber das hängt sehr vom individuellen Umfeld ab.
Sehr gütig