28.11.2023, 12:38
Ganz einheitlicher Konsens scheint ja zu sein, dass Kaiserklausuren examensnäher sind und Alpmann Schmidt Klausuren zu einfach sind und zu gut bewertet werden. Ich bereite mich zur Zeit auf meinen Verbesserungsversuch in NRW vor und finde die Alpmann Schmidt Klausuren sowohl in Komplexität als auch in der Bewertung wesentlich schwieriger bzw. strenger und realistischer. Hat hier Alpmann Schmidt womöglich das eigene Konzept überworfen und angepasst? Mich interessieren auch eure Einschätzungen.
VG
VG
28.11.2023, 13:33
Ich schreibe seit März Klausuren und habe in den ersten Monaten Kaiser und Alpmann geschrieben, mittlerweile nur noch Kaiser. Hier meine 2 Cents:
Zum Punkt "einfacher": teilweise sind die Alpmann-Klausuren AG-Klausuren, also Originalklausuren, aus denen aber einzelne Probleme rausgenommen worden sind. Es ist also eventuell nicht so realistisch. Ich hatte bei Alpmann (im Gegensatz zu AG-, OLG- oder Kaiserklausuren= auch nie Zeitprobleme.
Komischerweise schneide ich dort dennoch nicht viel besser ab als bei Kaiser, auch wenn ich die Lösungsskizze ziemlich genau treffe. Die Bewertung kommt mir bei Alpmann unverhältnismäßig streng vor, aber das ist ja auch ziemlich subjektiv.
Außerdem ist mir aufgefallen, dass die Lösungsskizzen in vielen Fällen untauglich fürs 2. Examen sind. Dieses seitenlange Runterbeten von Meinungsstreitigkeiten ist überhaupt nicht nah an dem, was im zweiten Examen wirklich verlangt wird. Ich bin damit in den meisten Fällen nicht zufrieden beim Nacharbeiten.
Das Gute an Alpmann ist allerdings, dass man 1-2 Klausuren die Woche bekommt und dadurch an deren Inhalte und Fristen gebunden ist. So kommt man gar nicht erst in Versuchung, eher die Klausuren zu schreiben, bei denen man die Themen kann oder Klausuren zu schieben. Dieser vorgegebene Zeitplan ist mMn sehr hilfreich für die Vorbereitung "in the long run", auch wenn es während der Anwaltsstation sehr geschlaucht hat, die Klausuren immer rechtzeitig anzufertigen. Kurz vor dem Examen ist es eher sinnvoll, sich bei Kaiser Klausuren zu den Themen rauszusuchen, die man noch nicht so gut beherrscht.
Zum Punkt "einfacher": teilweise sind die Alpmann-Klausuren AG-Klausuren, also Originalklausuren, aus denen aber einzelne Probleme rausgenommen worden sind. Es ist also eventuell nicht so realistisch. Ich hatte bei Alpmann (im Gegensatz zu AG-, OLG- oder Kaiserklausuren= auch nie Zeitprobleme.
Komischerweise schneide ich dort dennoch nicht viel besser ab als bei Kaiser, auch wenn ich die Lösungsskizze ziemlich genau treffe. Die Bewertung kommt mir bei Alpmann unverhältnismäßig streng vor, aber das ist ja auch ziemlich subjektiv.
Außerdem ist mir aufgefallen, dass die Lösungsskizzen in vielen Fällen untauglich fürs 2. Examen sind. Dieses seitenlange Runterbeten von Meinungsstreitigkeiten ist überhaupt nicht nah an dem, was im zweiten Examen wirklich verlangt wird. Ich bin damit in den meisten Fällen nicht zufrieden beim Nacharbeiten.
Das Gute an Alpmann ist allerdings, dass man 1-2 Klausuren die Woche bekommt und dadurch an deren Inhalte und Fristen gebunden ist. So kommt man gar nicht erst in Versuchung, eher die Klausuren zu schreiben, bei denen man die Themen kann oder Klausuren zu schieben. Dieser vorgegebene Zeitplan ist mMn sehr hilfreich für die Vorbereitung "in the long run", auch wenn es während der Anwaltsstation sehr geschlaucht hat, die Klausuren immer rechtzeitig anzufertigen. Kurz vor dem Examen ist es eher sinnvoll, sich bei Kaiser Klausuren zu den Themen rauszusuchen, die man noch nicht so gut beherrscht.
28.11.2023, 13:43
Interessant, wie unterschiedlich die Wahrnehmungen sein können.
Zeitprobleme hatte ich bisher nur bei Alpmann Schmidt.
Bei Kaiser hatte ich oft das Gefühl, dass die abgefragten Konstellationen so einfach waren, dass sie im Examen so nie laufen könnten.
Zeitprobleme hatte ich bisher nur bei Alpmann Schmidt.
Bei Kaiser hatte ich oft das Gefühl, dass die abgefragten Konstellationen so einfach waren, dass sie im Examen so nie laufen könnten.
28.11.2023, 15:11
@Examen2023 ich teile deine Erfahrungen im Wesentlichen. Hab mich auch immer gewundert über die gegenteilige Wahrnehmung
29.11.2023, 00:08
Ich fand die Klausuren von Alpmann konzeptionell etwas weniger nah an den Examensklausuren, dafür hatte ich das Gefühl, dass man teilweise mit aktuelleren Fällen konfrontiert war, was die Wahrscheinlichkeit eines "Examenstreffers" erhöht.
Zudem hatte ich das Gefühl, dass viele Korrektoren bei Alpmann mehr auf die äußere Form achten und den Inhalt recht "stumpf" anhand der Lösungsskizze korrigieren, während bei Kaiser eine tiefere Auseinandersetzung mit der inhaltlichen Lösung erfolgte.
Zudem hatte ich das Gefühl, dass viele Korrektoren bei Alpmann mehr auf die äußere Form achten und den Inhalt recht "stumpf" anhand der Lösungsskizze korrigieren, während bei Kaiser eine tiefere Auseinandersetzung mit der inhaltlichen Lösung erfolgte.
29.11.2023, 14:28
Zu den Kaiserklausuren: ich fand das ab und zu runterbeten des Skripts. Insbesondere bei ZVS fand ich, dass man genau wusste, worauf die hinaus wollten. Es war meist super viel, aber fand die Bewertung sehr wohlwollend.
Zu Alpmann: ich fand diese nicht brauchbar. Es waren viele tiefe und abwegige Probleme drin. Auch die Lösungsskizze war nicht für das 2. Examen tauglich.
Zu Alpmann: ich fand diese nicht brauchbar. Es waren viele tiefe und abwegige Probleme drin. Auch die Lösungsskizze war nicht für das 2. Examen tauglich.
29.11.2023, 15:22
(29.11.2023, 14:28)NB_2022 schrieb: Zu den Kaiserklausuren: ich fand das ab und zu runterbeten des Skripts. Insbesondere bei ZVS fand ich, dass man genau wusste, worauf die hinaus wollten. Es war meist super viel, aber fand die Bewertung sehr wohlwollend.
Zu Alpmann: ich fand diese nicht brauchbar. Es waren viele tiefe und abwegige Probleme drin. Auch die Lösungsskizze war nicht für das 2. Examen tauglich.
Dies kann ich so nur bestätigen!
Zudem fand ich bei Alpmann die Bewertung manchmal gar nicht nachvollziehbar. Um Schreibübung zu erlangen, würde ich aus Preis-Leistungs-Verhältnis her trotzdem eher bei Alpmann die Klausuren mitnehmen. Kaiser finde ich einfach für das, was sie anbieten extrem teuer.
29.11.2023, 16:06
Wie ist denn Hemmer? Hat jemand mit dem Klausurenkurs Erfahrungen? Vor allem bieten die auch immer eine Besprechung an
01.12.2023, 00:34
Ich empfinde die AS-Klausuren leider auch als nicht examensgerecht. Die Examensklausuren aus den Jahren 2021-2022, die ich im Klausurenkurs meines LGs geschrieben habe, waren doch deutlich anders.
Bei AS hatte ich selten Zeitproblem. Zudem finde ich, dass dort viel zu häufig irgendwelche speziellen Konstellationen abgeprüft werden, die so in der Häufigkeit bestimmt nicht im Examen drankommen. Außerdem werden da - wie bereits erwähnt - viel zu viele Meinungsstreitigkeiten vertieft aufgeworfen.
Bei AS hatte ich selten Zeitproblem. Zudem finde ich, dass dort viel zu häufig irgendwelche speziellen Konstellationen abgeprüft werden, die so in der Häufigkeit bestimmt nicht im Examen drankommen. Außerdem werden da - wie bereits erwähnt - viel zu viele Meinungsstreitigkeiten vertieft aufgeworfen.
20.02.2024, 20:59
Ich möchte auch mal meinen Senf zum Alpmann Schmidt Klausurenkurs abgeben.
Ich habe den Fernklausurenkurs von April 2023 bis Oktober 2023 abonniert, da der Examensklausurenkurs meines Bundeslandes lediglich alle zwei Wochen eine Klausur zur Verfügung gestellt hat und man bei der Besprechung auch nie eine Lösungsskizze bekommen hat bzw. lediglich eine Übersicht über den Aufbau der Klausur (also z.B. angesprochene Punkte in der Zulässigkeit und Begründetheit etc.).
Gezahlt habe ich 44 Euro pro Monat. Hierfür bekommt man mindestens eine Klausur in der Woche für die Themenbereiche Zivilrecht, Strafrecht, Zwangsvollstreckungsrecht und öffentliches Recht. Diese waren dann abwechselnd aus gerichtlicher Sicht, Staatsanwalts-Klausuren, Behördenklausuren oder Anwaltsklausuren.
Oft hat man zwei Klausuren in der Woche bekommen, da man z.B. im Strafrecht meisten eine Staatsanwaltsklausur bekommen hat und eine zusätzliche "Spezialklausur" welche meistens eine Revisionsklausur aus Anwaltssicht war. Im öffentlichen Recht gab es zumeist eine Gerichtsklausur und zusätzlich eine Behördenklausur. Hin und wieder gab es auch eine Anwaltsklausur im öffentlichen Recht.
Die Klausuren selber entsprechen dabei hinsichtlich des Umfangs nicht denen des Klausurenkurs des Landes und den Klausuren im Examen. Meist liegt hier die Seitenanzahl bei 15-20 Seiten oder sogar mehr. Bei Alpmann Schmidt liegt die Seitenanzahl meist bei 10-15 Seiten.
Hierbei gibt es natürlich Ausnahmen, insbesondere bei den Staatsanwaltschaftsklausuren.
Auch kommt es mir so vor, als seien die Klausur von Alpmann Schmidt in Bezug auf die rechtlichen Probleme weniger umfangreich als die Klausuren des Landes und im Examen. Dafür werden die einzelnen Probleme besonders tief gehend abgefragt.
Auch werden manchmal reine Gutachtensklausuren gestellt in denen kein Antrag oder ein Schriftsatz ausformuliert werden müssen.
Das erscheint mir nicht besonders examensnah. Anwaltsklausuren, in denen ein Gutachten, die Zweckmäßigkeit und ein anschließender Schriftsatz erstellt werden müssen, sind mir bei Alpmann Schmidt auch nur im Zwangsvollstreckungsrecht untergekommen.
Somit sind leider nicht alle Klausuren tauglich zur Vorbereitung.
Die Lösungsskizzen sind detailiert und mit Fußnoten zu den entsprechenden Kommentarstellen oder der BGH-Rechtsprechung versehen, so dass man die Klausuren dementsprechend nacharbeiten kann. Die praktischen Entwürfsschreiben sind dabei am Ende der Lösungsskizze ausformuliert.
Zwar gehen die Lösungsskizzen teilweise unnötig detailliert auf Meinungsstreite ein. Allerdings stellen sie zumindest eine Lösungsskizze mit ausformulierten praktischen Entwurf dar, wohin beim Klausurenkurs meines Bundeslandes oder den AG-Klausuren keine Lösungsskizzen rausgegeben wurden.
Auch werden die Klausurkorrekturen digital verfasst anhand von Randbemerkungen und einem Fazit mit Benotung. Darin liegt meines Erachtens die große Stärke des Alpmann Schmidt Klausurenkurses.
Die Korrektur hat man meist nach 1 1/2 Wochen. Es kommt manchmal auch vor, dass die Korrektur drei Wochen auf sich warten lässt.
Abschließend muss ich sagen, dass der Alpmann Schmidt Klausurenkurs leider inhaltliche Schwächen aufweist. Für den Preis gibt es allerdings keine Alternative. Wer möglichst viele Klausuren schreiben möchte, was ja auch immer empfohlen wird, kommt um den Alpmann Schmidt Klausurenkurs nicht herum. Dabei sollte auf jeden Fall nicht nur auf die Klausuren von Alpmann Schmidt zurück gegriffen werden.
Er sollte meiner Meinung nach als Ergänzung zum Klausurenkurs der Bundesländer oder zur den öffentlich zugänglichen Klausursammlungen genutzt werden.
Ich habe den Fernklausurenkurs von April 2023 bis Oktober 2023 abonniert, da der Examensklausurenkurs meines Bundeslandes lediglich alle zwei Wochen eine Klausur zur Verfügung gestellt hat und man bei der Besprechung auch nie eine Lösungsskizze bekommen hat bzw. lediglich eine Übersicht über den Aufbau der Klausur (also z.B. angesprochene Punkte in der Zulässigkeit und Begründetheit etc.).
Gezahlt habe ich 44 Euro pro Monat. Hierfür bekommt man mindestens eine Klausur in der Woche für die Themenbereiche Zivilrecht, Strafrecht, Zwangsvollstreckungsrecht und öffentliches Recht. Diese waren dann abwechselnd aus gerichtlicher Sicht, Staatsanwalts-Klausuren, Behördenklausuren oder Anwaltsklausuren.
Oft hat man zwei Klausuren in der Woche bekommen, da man z.B. im Strafrecht meisten eine Staatsanwaltsklausur bekommen hat und eine zusätzliche "Spezialklausur" welche meistens eine Revisionsklausur aus Anwaltssicht war. Im öffentlichen Recht gab es zumeist eine Gerichtsklausur und zusätzlich eine Behördenklausur. Hin und wieder gab es auch eine Anwaltsklausur im öffentlichen Recht.
Die Klausuren selber entsprechen dabei hinsichtlich des Umfangs nicht denen des Klausurenkurs des Landes und den Klausuren im Examen. Meist liegt hier die Seitenanzahl bei 15-20 Seiten oder sogar mehr. Bei Alpmann Schmidt liegt die Seitenanzahl meist bei 10-15 Seiten.
Hierbei gibt es natürlich Ausnahmen, insbesondere bei den Staatsanwaltschaftsklausuren.
Auch kommt es mir so vor, als seien die Klausur von Alpmann Schmidt in Bezug auf die rechtlichen Probleme weniger umfangreich als die Klausuren des Landes und im Examen. Dafür werden die einzelnen Probleme besonders tief gehend abgefragt.
Auch werden manchmal reine Gutachtensklausuren gestellt in denen kein Antrag oder ein Schriftsatz ausformuliert werden müssen.
Das erscheint mir nicht besonders examensnah. Anwaltsklausuren, in denen ein Gutachten, die Zweckmäßigkeit und ein anschließender Schriftsatz erstellt werden müssen, sind mir bei Alpmann Schmidt auch nur im Zwangsvollstreckungsrecht untergekommen.
Somit sind leider nicht alle Klausuren tauglich zur Vorbereitung.
Die Lösungsskizzen sind detailiert und mit Fußnoten zu den entsprechenden Kommentarstellen oder der BGH-Rechtsprechung versehen, so dass man die Klausuren dementsprechend nacharbeiten kann. Die praktischen Entwürfsschreiben sind dabei am Ende der Lösungsskizze ausformuliert.
Zwar gehen die Lösungsskizzen teilweise unnötig detailliert auf Meinungsstreite ein. Allerdings stellen sie zumindest eine Lösungsskizze mit ausformulierten praktischen Entwurf dar, wohin beim Klausurenkurs meines Bundeslandes oder den AG-Klausuren keine Lösungsskizzen rausgegeben wurden.
Auch werden die Klausurkorrekturen digital verfasst anhand von Randbemerkungen und einem Fazit mit Benotung. Darin liegt meines Erachtens die große Stärke des Alpmann Schmidt Klausurenkurses.
Die Korrektur hat man meist nach 1 1/2 Wochen. Es kommt manchmal auch vor, dass die Korrektur drei Wochen auf sich warten lässt.
Abschließend muss ich sagen, dass der Alpmann Schmidt Klausurenkurs leider inhaltliche Schwächen aufweist. Für den Preis gibt es allerdings keine Alternative. Wer möglichst viele Klausuren schreiben möchte, was ja auch immer empfohlen wird, kommt um den Alpmann Schmidt Klausurenkurs nicht herum. Dabei sollte auf jeden Fall nicht nur auf die Klausuren von Alpmann Schmidt zurück gegriffen werden.
Er sollte meiner Meinung nach als Ergänzung zum Klausurenkurs der Bundesländer oder zur den öffentlich zugänglichen Klausursammlungen genutzt werden.