10.10.2023, 06:10
Hallo liebes Forum,
zunächst würde ich diejenigen, die sich an der vorliegenden Frage beteiligen wollen, bitten, die Netiquette zu beachten. Mein Selbstbewusstsein leidet eh schon und wir Juristen schenken und wirklich keine Liebe…
Nun zu meinem Problem bzw. Frage:
Ich bin nun seit einem Jahr im Job als angestellte Rechtsanwältin in einer kleineren Einheit. Eingesetzt werde ich vornehmlich im Zivilrecht. Nun ist es so, dass mein Vorgesetzer mir weder helfen kann noch will. Hierzu muss ich betonen, dass ich tatsächlich keine große Hilfe erwarte, schließlich habe ich zwei Staatsexamina und sollte durchaus in der Lage sein, rechtlich beraten zu können. Es geht mir vielmehr um vereinzelte Rückfragen, wenn ich mir mal nicht sicher bin. Ich denke sehr viel über evtl. Haftung nach und will einfach keine Fehler machen.
Jedenfalls werde ich dann ziemlich unschön weggeschickt. Sobald ein Fall schief läuft, was nicht immer oder eher selten auf meinem
Mist gewachsen ist, schiebt mir mein Vorgesetzter den schwarzen Peter zu und stellt meine fachliche Kompetenz infrage. Dies dann auch immer ziemlich direkt und unverblümt. Mir geht es damit dann wirklich sehr schlecht. Ich habe schon mehrfach überlegt den Job einfach sein zu lassen und was anderes zu machen.
Wie geht ihr damit um, wenn auf euch rumgehackt wird? Wie geht ihr damit um, wenn ein Fall mal nicht so läuft? Wie geht ihr mit Fehlern um?
Ich freue mich riesig über Rückmeldungen.
Danke
zunächst würde ich diejenigen, die sich an der vorliegenden Frage beteiligen wollen, bitten, die Netiquette zu beachten. Mein Selbstbewusstsein leidet eh schon und wir Juristen schenken und wirklich keine Liebe…
Nun zu meinem Problem bzw. Frage:
Ich bin nun seit einem Jahr im Job als angestellte Rechtsanwältin in einer kleineren Einheit. Eingesetzt werde ich vornehmlich im Zivilrecht. Nun ist es so, dass mein Vorgesetzer mir weder helfen kann noch will. Hierzu muss ich betonen, dass ich tatsächlich keine große Hilfe erwarte, schließlich habe ich zwei Staatsexamina und sollte durchaus in der Lage sein, rechtlich beraten zu können. Es geht mir vielmehr um vereinzelte Rückfragen, wenn ich mir mal nicht sicher bin. Ich denke sehr viel über evtl. Haftung nach und will einfach keine Fehler machen.
Jedenfalls werde ich dann ziemlich unschön weggeschickt. Sobald ein Fall schief läuft, was nicht immer oder eher selten auf meinem
Mist gewachsen ist, schiebt mir mein Vorgesetzter den schwarzen Peter zu und stellt meine fachliche Kompetenz infrage. Dies dann auch immer ziemlich direkt und unverblümt. Mir geht es damit dann wirklich sehr schlecht. Ich habe schon mehrfach überlegt den Job einfach sein zu lassen und was anderes zu machen.
Wie geht ihr damit um, wenn auf euch rumgehackt wird? Wie geht ihr damit um, wenn ein Fall mal nicht so läuft? Wie geht ihr mit Fehlern um?
Ich freue mich riesig über Rückmeldungen.
Danke
10.10.2023, 07:17
Wechsel den Arbeitgeber. Es liegt nicht an Dir und Deiner Qualifikation, sondern an Deinem Chef.
10.10.2023, 08:39
Das hängt halt auch von Deiner Persönlichkeit und den Gesamtumständen ab. Eine generelle Handlungsempfehlung gibt es sicher nicht. Wichtig ist glaube ich, dass Du Dich selbst nicht in einer Opferrolle siehst. Ich würde zunächst kritisch prüfen, ob es sich um allgemeine Kritik handelt, die womöglich berechtigt ist. Dann ist es eine Frage des Stils oder des Umgangs. Ich habe selbst auch schon auf Stellen gearbeitet, in denen so gut wie nie gelobt und ständig kritisiert wurde. Nicht jede Kritik ist gleich "hate". Aber wenn es persönlich wird, dann ist definitiv eine Grenze überschritten.
Ich würde wahrscheinlich um ein Personalgespräch mit meinem Chef bitten und ihn offen fragen, wie er sich die gemeinsame Zusammenarbeit ganz grundsätzlich vorstellt und wie seine Kritik und sein Feedback auf Dich wirkt. Möglicherweise ist es ihm garnicht bewusst oder er schätzt ansonsten Deine Arbeit durchaus, kann es aber nicht gut zum Ausdruck bringen und hängt sich nur am Negativen auf. Das lässt sich natürlich alles Deinem Post nicht entnehmen. Mir scheint das aber eine zwischenmenschliche Sache zu sein.
Wenn es für Dich nicht geht, dann musst Du die Konsequenzen ziehen. Und dann besser früher als später.
Und was Fehler anbelangt: Ich versuche eine gute Fehlerkultur zu pflegen. Fehler passieren jeden Tag, die Frage ist, wie man damit umgeht. Keiner hört Kritik gerne und niemand macht gerne Fehler. Man bekommt irgendwann ein dickeres Fell und kann gut trennen zwischen Kritik und Kränkung. Das braucht aber bisweilen etwas Zeit und Erfahrung.
Ich würde wahrscheinlich um ein Personalgespräch mit meinem Chef bitten und ihn offen fragen, wie er sich die gemeinsame Zusammenarbeit ganz grundsätzlich vorstellt und wie seine Kritik und sein Feedback auf Dich wirkt. Möglicherweise ist es ihm garnicht bewusst oder er schätzt ansonsten Deine Arbeit durchaus, kann es aber nicht gut zum Ausdruck bringen und hängt sich nur am Negativen auf. Das lässt sich natürlich alles Deinem Post nicht entnehmen. Mir scheint das aber eine zwischenmenschliche Sache zu sein.
Wenn es für Dich nicht geht, dann musst Du die Konsequenzen ziehen. Und dann besser früher als später.
Und was Fehler anbelangt: Ich versuche eine gute Fehlerkultur zu pflegen. Fehler passieren jeden Tag, die Frage ist, wie man damit umgeht. Keiner hört Kritik gerne und niemand macht gerne Fehler. Man bekommt irgendwann ein dickeres Fell und kann gut trennen zwischen Kritik und Kränkung. Das braucht aber bisweilen etwas Zeit und Erfahrung.
10.10.2023, 09:35
Such dir einen neuen Arbeitgeber, in welchem ein kollegialerer und teamorientierterer Umgang gepflegt wird.
Kleine Einheiten gibt es wie Sand am Meer, der Bewerbermarkt ist gut.
Charakterschwache Chefs muss man sich heutzutage nicht länger antun.
Kleine Einheiten gibt es wie Sand am Meer, der Bewerbermarkt ist gut.
Charakterschwache Chefs muss man sich heutzutage nicht länger antun.
10.10.2023, 11:39
(10.10.2023, 06:10)Brunette.Godess schrieb: Hallo liebes Forum,
zunächst würde ich diejenigen, die sich an der vorliegenden Frage beteiligen wollen, bitten, die Netiquette zu beachten. Mein Selbstbewusstsein leidet eh schon und wir Juristen schenken und wirklich keine Liebe…
Nun zu meinem Problem bzw. Frage:
Ich bin nun seit einem Jahr im Job als angestellte Rechtsanwältin in einer kleineren Einheit. Eingesetzt werde ich vornehmlich im Zivilrecht. Nun ist es so, dass mein Vorgesetzer mir weder helfen kann noch will. Hierzu muss ich betonen, dass ich tatsächlich keine große Hilfe erwarte, schließlich habe ich zwei Staatsexamina und sollte durchaus in der Lage sein, rechtlich beraten zu können. Es geht mir vielmehr um vereinzelte Rückfragen, wenn ich mir mal nicht sicher bin. Ich denke sehr viel über evtl. Haftung nach und will einfach keine Fehler machen.
Jedenfalls werde ich dann ziemlich unschön weggeschickt. Sobald ein Fall schief läuft, was nicht immer oder eher selten auf meinem
Mist gewachsen ist, schiebt mir mein Vorgesetzter den schwarzen Peter zu und stellt meine fachliche Kompetenz infrage. Dies dann auch immer ziemlich direkt und unverblümt. Mir geht es damit dann wirklich sehr schlecht. Ich habe schon mehrfach überlegt den Job einfach sein zu lassen und was anderes zu machen.
Wie geht ihr damit um, wenn auf euch rumgehackt wird? Wie geht ihr damit um, wenn ein Fall mal nicht so läuft? Wie geht ihr mit Fehlern um?
Ich freue mich riesig über Rückmeldungen.
Danke
Die Frage ist eigentlich nicht, wie du mit Fehler umgehst (ich lese aus deinem Post heraus, dass du dir dieser bewusst bist, versuchst, sie zu vermeiden, lernwillig bist und bereit, dich anzupassen), sondern wie dein Chef damit umgeht und da sehe ich ziemlich schwarz. Wenn er dir keine Anleitung (also Führung) geben will, aber dich gleichzeitig nieder macht und deine fachliche Kompetenz in Frage stellt, wenn ein Fehler passiert, wirft das kein gutes Licht auf ihn. Du hast in so einer Kanzlei keine Chance, angstfrei persönlich und fachlich zu wachsen. Vielleicht war sein Führungsstil in den 70er Jahren normal und er hat das Gefühl, nun genauso weiter machen zu wollen. Aber es ist 2023, der Arbeitsmarkt ist so gut wie nie und es gibt zig gute Chefs da draußen, die sich über motivierte Berufsanfänger:innen freuen würden und Lust hätten, die Dinge beizubringen und dir auf deinem Weg zu helfen. Ich würde mich nach einem neuen Arbeitgeber umschauen.
10.10.2023, 23:53
Danke an alle. Ihr habt mich sehr aufgebaut und mir weitergeholfen!
13.10.2023, 09:46
(10.10.2023, 06:10)Brunette.Godess schrieb: Hallo liebes Forum,
zunächst würde ich diejenigen, die sich an der vorliegenden Frage beteiligen wollen, bitten, die Netiquette zu beachten. Mein Selbstbewusstsein leidet eh schon und wir Juristen schenken und wirklich keine Liebe…
Nun zu meinem Problem bzw. Frage:
Ich bin nun seit einem Jahr im Job als angestellte Rechtsanwältin in einer kleineren Einheit. Eingesetzt werde ich vornehmlich im Zivilrecht. Nun ist es so, dass mein Vorgesetzer mir weder helfen kann noch will. Hierzu muss ich betonen, dass ich tatsächlich keine große Hilfe erwarte, schließlich habe ich zwei Staatsexamina und sollte durchaus in der Lage sein, rechtlich beraten zu können. Es geht mir vielmehr um vereinzelte Rückfragen, wenn ich mir mal nicht sicher bin. Ich denke sehr viel über evtl. Haftung nach und will einfach keine Fehler machen.
Jedenfalls werde ich dann ziemlich unschön weggeschickt. Sobald ein Fall schief läuft, was nicht immer oder eher selten auf meinem
Mist gewachsen ist, schiebt mir mein Vorgesetzter den schwarzen Peter zu und stellt meine fachliche Kompetenz infrage. Dies dann auch immer ziemlich direkt und unverblümt. Mir geht es damit dann wirklich sehr schlecht. Ich habe schon mehrfach überlegt den Job einfach sein zu lassen und was anderes zu machen.
Wie geht ihr damit um, wenn auf euch rumgehackt wird? Wie geht ihr damit um, wenn ein Fall mal nicht so läuft? Wie geht ihr mit Fehlern um?
Ich freue mich riesig über Rückmeldungen.
Danke
Ich würde da schon ansetzen. Die Anwaltstätigkeit ist so viel mehr als nur die Einschätzung der Rechtslage. Klar kannst du dir das drumherum auch selbst aneignen, aber ohne Hilfe ist das doch ein riesiges Tal der Tränen, auf das zumindest ich kein Bock hätte. Vielleicht bin ich auch zu sehr Gen Z, aber ich hab durchaus die Erwartungshaltung an meinen Arbeitgeber, dass er mich zum Berufseinstieg an die Hand nimmt und mich ordentlich ausbildet. Mittlerweile bin ich mehr als 1,5 Jahre dabei und stehe trotzdem noch mindestens drei Mal die Woche bei Kollegen mit mehr Erfahrung im Büro und spreche Fälle durch, hole mir Tipps zur Strategie ab, frag nach deren rechtlichen Einschätzung usw.
Ich würde an deiner Stelle das Gespräch mit deinem Chef suchen und um mehr Ausbildung etc. bitten. Wenn er das nicht einsieht, wäre das mein Punkt, an dem ich mich anderweitig umschauen würde.
13.10.2023, 10:11
Ich würde mir da keine Sorgen machen. Der Unterschied vom Ref zum RA sind ja nur wenige Wochen/Monate. Ich habe meine RA-Station in einer mittleren Kanzlei in BW gemacht, die in der Region renommiert ist und lokale Verbände, Kommunen und Unternehmen als Mandanten aufweist. Ich war mit 7,2 Pkt mit Abstand der schlechteste Ref, meine drei anderen Ref-Kollegen hatten Prädikat (zwei mit SP). Wir hatten viel mit einem jungen RA-Kollegen (2x hohes Befr.) zu tun (vom Alter ja nahezu identisch), der seit ca 8 Monaten in der Kanzlei arbeitete. Und die Prädikats-Refs und auch der junge RA haben genauso Fehler gemacht. Da wurden Verträge nicht ordentlich ausgelegt und dem Mandanten somit im Entwurf ein falsches Vorgehen empfohlen (Ja bei Verträgen die mehr als 40 Seiten aufweisen, kann das mal passieren, insb wenn man dazu noch diverser Schriftverkehr kommt). Oder in der Akte bzgl einer Kreditgewährung wurde die Sicherungsübereignung auf Seite 113 der Akte übersehen. Bei einem anderen Mandat wurde das Beweislastrisiko nicht richtig in die Erwägungen bzgl des weiteren Vorgehens einbezogen. Das kann passieren. Das gute war: Der Partner schaute immer drüber und verfasste per E-Mail eine schriftliche Stellungnahme zu den Entwürfen und lud ggfs auch zu einem Gespräch ein, indem man ganz offen über die Lösungsansätze und Argumente diskutieren konnte. Das fand ich super. So muss die Ausbildung funktionieren. Bis auf banale Standartkorrespondent ging nichts ans Gericht/Mandanten raus, bevor der Partner ordentlich drüber geschaut hatte.
Was ich sagen will: Man kann bei weiteren nicht alles wissen. Und ich rede nicht einmal von Spezialgebieten, sondern vom BGB. Und es ist auch kein Beinbruch bei ganzen Aktenbergen Sachen zu übersehen. Wichtig ist nur, dass man aus den Fehlern lernt.
Mein Ausbilder sagte mir, um überhaupt ein gewisses Repertoire aufzubauen auf das man bei Bedarf zurückgreifen kann, bräuchte man 2-3 Jahre Berufserfahrung, oft sogar mehr.
Du bist seit einem Jahr als angestellte Rechtsanwältin tätig. Man lernt jeden Tag etwas neues, sei es prozessrechtlich oder auf materieller Ebene. Den Fehler sehe ich hier somit eher bei deinem Chef
PS: ich würde mich auch nicht durch die hier im Forum vorherrschenden Doppel-VBler verrückt machen, die angeblich schon als Ref perfekte Arbeit geleistet haben und brillante Schriftsätze formulierten, die selbst strebend - auch in der GK - ohne Verbesserung/Änderung raus gingen. Das mag es zwar geben, spiegelt aber mit Sicherheit nicht die Mehrheit wider, auch nicht unter den VBlern. Auch war ich im Rahmen meiner Anwaltsstage mit der einen oder anderen bekannte MK als gegnerische Kanzlei konfrontiert....und die Schriftsätze und Argumentationen stachen bei weitem nicht immer an Perfektion am juristischem Hochreck hervor....
Was ich sagen will: Man kann bei weiteren nicht alles wissen. Und ich rede nicht einmal von Spezialgebieten, sondern vom BGB. Und es ist auch kein Beinbruch bei ganzen Aktenbergen Sachen zu übersehen. Wichtig ist nur, dass man aus den Fehlern lernt.
Mein Ausbilder sagte mir, um überhaupt ein gewisses Repertoire aufzubauen auf das man bei Bedarf zurückgreifen kann, bräuchte man 2-3 Jahre Berufserfahrung, oft sogar mehr.
Du bist seit einem Jahr als angestellte Rechtsanwältin tätig. Man lernt jeden Tag etwas neues, sei es prozessrechtlich oder auf materieller Ebene. Den Fehler sehe ich hier somit eher bei deinem Chef
PS: ich würde mich auch nicht durch die hier im Forum vorherrschenden Doppel-VBler verrückt machen, die angeblich schon als Ref perfekte Arbeit geleistet haben und brillante Schriftsätze formulierten, die selbst strebend - auch in der GK - ohne Verbesserung/Änderung raus gingen. Das mag es zwar geben, spiegelt aber mit Sicherheit nicht die Mehrheit wider, auch nicht unter den VBlern. Auch war ich im Rahmen meiner Anwaltsstage mit der einen oder anderen bekannte MK als gegnerische Kanzlei konfrontiert....und die Schriftsätze und Argumentationen stachen bei weitem nicht immer an Perfektion am juristischem Hochreck hervor....
13.10.2023, 11:29
Ich kann dich gut verstehen. Ich mache ständig Fehler und hoffe nur, dass das irgendwann besser wird und dass es keiner merkt
Irgendwann wird es sicher besser, aber zu 100% fehlerfrei sind nach meinem Empfinden nicht einmal Anwälte mit jahrelanger Berufserfahrung/Partner. Die Fehlerkultur in einer Kanzlei ist aber wirklich etwas, was einen Arbeitgeber ins Aus schießen kann. Hier wird oft geschrieben, man dürfe dir als Anfänger nicht die Schuld geben- ich würde sogar so weit gehen und sagen, dass es egal ist, ob du Anfänger bist, oder nicht. Was genau bringt es, seine Angestellten in jeder Phase des Berufslebens wegen eines Fehlers runterzumachen? Es ist doch viel besser, Strategien aufzuzeigen, wie man Fehler vermeiden kann. Z.B. hat mir jemand mal den Tipp gegeben, wenn möglich alles noch einmal am nächsten Tag mit frischem Verstand zu lesen, bevor ich es abschicke. Ich mache mir mental auch "Fehlerlisten" mit den Best of
Wenn von einem Vorgesetzten keine Ratschläge kommen, hat er wahrscheinlich selbst keinen guten Umgang mit seinen Fehlern gefunden, den er weitergeben kann. Finde ich fachlich (und menschlich) schon ziemlich schwach.

Irgendwann wird es sicher besser, aber zu 100% fehlerfrei sind nach meinem Empfinden nicht einmal Anwälte mit jahrelanger Berufserfahrung/Partner. Die Fehlerkultur in einer Kanzlei ist aber wirklich etwas, was einen Arbeitgeber ins Aus schießen kann. Hier wird oft geschrieben, man dürfe dir als Anfänger nicht die Schuld geben- ich würde sogar so weit gehen und sagen, dass es egal ist, ob du Anfänger bist, oder nicht. Was genau bringt es, seine Angestellten in jeder Phase des Berufslebens wegen eines Fehlers runterzumachen? Es ist doch viel besser, Strategien aufzuzeigen, wie man Fehler vermeiden kann. Z.B. hat mir jemand mal den Tipp gegeben, wenn möglich alles noch einmal am nächsten Tag mit frischem Verstand zu lesen, bevor ich es abschicke. Ich mache mir mental auch "Fehlerlisten" mit den Best of

Wenn von einem Vorgesetzten keine Ratschläge kommen, hat er wahrscheinlich selbst keinen guten Umgang mit seinen Fehlern gefunden, den er weitergeben kann. Finde ich fachlich (und menschlich) schon ziemlich schwach.