03.10.2023, 23:26
Das ist falsch.Die Anwaltszahlen sinken seit ein paar Jahren. Die Anzahl der Anwälte sagt außerdem wenig darüber aus, wie es den Anwälten überhaupt wirtschaftlich geht.
Auch deine „Schriftsatzschlacht“ ist empirisch widerlegt. Die Eingangszahlen am AG und LG sind im freien Fall.
Auch deine „Schriftsatzschlacht“ ist empirisch widerlegt. Die Eingangszahlen am AG und LG sind im freien Fall.
04.10.2023, 07:19
(03.10.2023, 23:26)guga schrieb: Das ist falsch.Die Anwaltszahlen sinken seit ein paar Jahren. Die Anzahl der Anwälte sagt außerdem wenig darüber aus, wie es den Anwälten überhaupt wirtschaftlich geht.
Auch deine „Schriftsatzschlacht“ ist empirisch widerlegt. Die Eingangszahlen am AG und LG sind im freien Fall.
Das widerspricht den Zahlen der BRAK, nach denen 2020 der Höchststand erreicht war und seitdem nur wenige hundert RA weniger zugelassen sind, was sich viel eher durch die demografische Entwicklung erklärt. Wie es Anwälten wirtschaftlich geht - den Spruch des taxifahrenden RA gab es schon vor 20 Jahren.
Die Eingangszahlen sagen nichts darüber aus, wie vollgeladen jedes einzelne Verfahren mit Schriftsatzwust ist.
04.10.2023, 07:56
Kollege, wir haben Ende 2023.
04.10.2023, 08:20
(03.10.2023, 22:34)guga schrieb: Falls ChatGPT oder eine andere KI auch nur 20% der juristischen Jobs ersetzt, dann gibt es ein Blutbad auf dem juristischen Arbeitsmarkt.
Ansonsten lol, Medizin ist in ALLEN Punkten besser als Jura: Gehaltsaussichten, Karriereaussichten, Internationalität, Arbeitszeiten etc.
Einzige Grund für Jura, man will nicht als Arzt arbeiten.
Stimme mit dir überein. Ich erwarte in den nächsten 1-2 Jahren noch einmal deutliche Leistungssprünge im Legal-Tech (AI) Bereich.
Ich weiß noch, wie zu meiner Studienzeit, die legal-tech/AI-Branche belächelt wurde. Und es stimmte iwie ja auch, da man gefühlt seit 15 Jahren davon sprach, ohne wirkliche "Quantensprünge" zu realisieren. Erstaunlich wie die Entwicklung von chatgbt dies alles umgewälzt hat. Auch Goldman-Sachs hält Verwaltungsangestellte und Juristen massiv von KI bedroht.
und @guga: ich weiß nicht in welchem Unternehmen du arbeitest. Aber ein ehemaliger Studienkollege arbeitet in einem großen Dax-Konzern als Vertragsjurist. Und bei denen wird legal-tech immer wichtiger, seit letzten Herbst wird das noch einmal massiv forciert.
04.10.2023, 08:24
(03.10.2023, 21:42)Maxim schrieb: Mir bereiten diese Entwicklungen enorme Sorgen. Ich bin noch im dritten Semester meines Jurastudiums und habe große Angst, später keinen vernünftigen Job zu finden. Ich interessiere mich zwar für die juristische Materie und empfinde auch so etwas wie „Leidenschaft“, jedoch möchte ich auch später einen angesehenen Job haben, in dem ich viel Geld verdiene. Meine Eltern (beide Migranten und Arbeiter) raten mir den Studiengang zu wechseln, um Medizin zu studieren, weil ich mein 1,0er Abi sonst „verschwenden“ würde. Jetzt mit dem Wissen über die düsteren Zukunftsaussichten der Rechtsbranche überlege ich diesen Rat anzunehmen. Was sagt Ihr dazu: Sind meine Sorgen berechtigt und was würdet Ihr mir raten?
Wer ein 1,0 Abitur ablegt, ist mir leicht suspekt - aber nun denn.
Interessant finde ich ja die Entwicklung in meiner Ref-AG. Die meisten haben das Jurastudium nicht als Idealisten angefangen, sondern natürlich mit der Hoffnung verbunden, als Richter oder Wirtschaftsjurist Prestige oder Geld zu erreichen. Einige haben sich bspw auch gegen das sichere Lehramtsstudium entschieden. Nun wollten bestimmt 80-90% meiner Ref-AG in den ÖD/Justiz (Also A13/E13, genau wie Lehrer, was man ja bewusst nicht studiert hatte ). Geschafft haben es die wenigsten.
Überleg es dir sehr gut, ob du nicht noch wechseln möchtest.
04.10.2023, 10:25
Ich habe vor KI überhaupt keine Angst.
Ich gehe auch davon aus, dass es in den nächsten Jahren nochmal Qualitätssteigerungen geben wird. Aber evolutionär und nicht revolutionär. Das Prinzip steht und wie soll ki da die Tätigkeit als jurist ersetzen? Sie kann schriftsätze und urteile vorbereiten, Dokumente prüfen und ähnliches - mehr aber auch nicht. Insbesondere kann sie keine Verantwortung übernehmen und hat auch keine Haftpflichtversicherung.
Außerdem hat technischer Fortschritt noch nie dazu geführt dass Arbeit weniger wurde, sondern die hat sich nur verändert.
Schließlich sind wir als Juristen hervorragend im strukturierten Denken ausgebildet. Da gibt es wirklich andere Berufsgruppen die größere Angst vor der Digitalisierung haben müssen.
Aus strategischer Sicht ist sicherlich trotzdem ein Informatikstudium die beste Wahl. Bedarf an IT Kräften wird in allen Branchen weiterhin stark wachsen. Vermutlich kommt man auch zB als Jurist künftig nicht umhin hier Grundkenntnisse zu erlangen.
Ich gehe auch davon aus, dass es in den nächsten Jahren nochmal Qualitätssteigerungen geben wird. Aber evolutionär und nicht revolutionär. Das Prinzip steht und wie soll ki da die Tätigkeit als jurist ersetzen? Sie kann schriftsätze und urteile vorbereiten, Dokumente prüfen und ähnliches - mehr aber auch nicht. Insbesondere kann sie keine Verantwortung übernehmen und hat auch keine Haftpflichtversicherung.
Außerdem hat technischer Fortschritt noch nie dazu geführt dass Arbeit weniger wurde, sondern die hat sich nur verändert.
Schließlich sind wir als Juristen hervorragend im strukturierten Denken ausgebildet. Da gibt es wirklich andere Berufsgruppen die größere Angst vor der Digitalisierung haben müssen.
Aus strategischer Sicht ist sicherlich trotzdem ein Informatikstudium die beste Wahl. Bedarf an IT Kräften wird in allen Branchen weiterhin stark wachsen. Vermutlich kommt man auch zB als Jurist künftig nicht umhin hier Grundkenntnisse zu erlangen.
04.10.2023, 15:19
Die Resultate sind schon erstaunlich. Ich habe mich heute mal ein wenig mehr eingelesen. Neben der juristischen Antwort auf eine Fragestellung, finde ich die Formulierung der Textentwürfe, also die sprachliche Versiertheit, beeindruckend.
04.10.2023, 15:29
(04.10.2023, 15:19)nachdenklich schrieb: Die Resultate sind schon erstaunlich. Ich habe mich heute mal ein wenig mehr eingelesen. Neben der juristischen Antwort auf eine Fragestellung, finde ich die Formulierung der Textentwürfe, also die sprachliche Versiertheit, beeindruckend.
Echt findest du? Ich finde ChatGPT so grottig schlecht. Frag doch mal ChatGPT eine ganz ganz einfache Frage: Welches Arbeitsgericht ist für Ansbach zuständig? Antwort: Das Arbeitsgericht Ansbach, ist klar ne:)
ChatGPT ist auch ein verlogenes Ding und erfindet halt einfach Urteile: https://www.lto.de/recht/kurioses/k/anwa...e-urteile/
Also ich mach mir hier gar keine Sorgen. Zur Unterstützung automatisierbarer Vorgänge klar, aber nicht existenzbedrohend.
Ich würde ChatGPT eher als große Chance für Kanzleien sehen und freue mich auf die weitere Entwicklung:)
04.10.2023, 16:36
(04.10.2023, 15:29)NemoTenetur schrieb:(04.10.2023, 15:19)nachdenklich schrieb: Die Resultate sind schon erstaunlich. Ich habe mich heute mal ein wenig mehr eingelesen. Neben der juristischen Antwort auf eine Fragestellung, finde ich die Formulierung der Textentwürfe, also die sprachliche Versiertheit, beeindruckend.
Echt findest du? Ich finde ChatGPT so grottig schlecht. Frag doch mal ChatGPT eine ganz ganz einfache Frage: Welches Arbeitsgericht ist für Ansbach zuständig? Antwort: Das Arbeitsgericht Ansbach, ist klar ne:)
ChatGPT ist auch ein verlogenes Ding und erfindet halt einfach Urteile: https://www.lto.de/recht/kurioses/k/anwa...e-urteile/
Also ich mach mir hier gar keine Sorgen. Zur Unterstützung automatisierbarer Vorgänge klar, aber nicht existenzbedrohend.
Ich würde ChatGPT eher als große Chance für Kanzleien sehen und freue mich auf die weitere Entwicklung:)
Ja den obigen Artikel kannte ich. Aber du vergisst in welcher Schnelligkeit hier Fortschritte gemacht werden. Der Abstand von chatgbt 4 zu 3 ist immens und die Entwicklungszeit zwischen den beiden Versionen war kaum der Rede wert.
04.10.2023, 16:55
(04.10.2023, 15:29)NemoTenetur schrieb:(04.10.2023, 15:19)nachdenklich schrieb: Die Resultate sind schon erstaunlich. Ich habe mich heute mal ein wenig mehr eingelesen. Neben der juristischen Antwort auf eine Fragestellung, finde ich die Formulierung der Textentwürfe, also die sprachliche Versiertheit, beeindruckend.
Echt findest du? Ich finde ChatGPT so grottig schlecht. Frag doch mal ChatGPT eine ganz ganz einfache Frage: Welches Arbeitsgericht ist für Ansbach zuständig? Antwort: Das Arbeitsgericht Ansbach, ist klar ne:)
ChatGPT ist auch ein verlogenes Ding und erfindet halt einfach Urteile: https://www.lto.de/recht/kurioses/k/anwa...e-urteile/
Also ich mach mir hier gar keine Sorgen. Zur Unterstützung automatisierbarer Vorgänge klar, aber nicht existenzbedrohend.
Ich würde ChatGPT eher als große Chance für Kanzleien sehen und freue mich auf die weitere Entwicklung:)
Fairerweise muss man sagen, dass chatgpt nicht gezielt mit geprüften juristischen Daten trainiert wurde. Da wäre das Ergebnis deutlich besser.