01.09.2023, 15:46
(01.09.2023, 14:40)omnimodo schrieb: Klingt ja ganz schön aufreibend. Wird das wenigstens gut bezahlt?
Ja, ehrlich gesagt einer der Gründe weshalb ich noch nicht weg bin. Verdiene 6stellig und bin noch nicht mal auf Senior Level. Also für in-House ganz gut. Muss aber auch ehrlich sagen, dass ein solches Arbeitsumfeld auch nicht durch gutes Gehalt dauerhaft Freude bereitet.
01.09.2023, 15:50
Finde das klingt aber auch super spannend.
Vielleicht ist die Funktion einer Rechtsabteilung in wachsenden Unternehmen auch ein bißchen eine andere, als in großen Konzernen. Bei ersteren geht es erstmal um schnelles Wachstum (so wie dein Bericht klingt) und Haftungsrisiken wiegen demgegenüber nicht ganz so schwer, während im Konzern Haftungsrisiken auch ganz andere Summen betreffen und einfach ein anderes Umfeld da ist.
Die wirtschaftlichen Prioritäten sind unterschiedliche und da muss die Arbeit mit dem Recht sich dran orientieren.
Vielleicht ist die Funktion einer Rechtsabteilung in wachsenden Unternehmen auch ein bißchen eine andere, als in großen Konzernen. Bei ersteren geht es erstmal um schnelles Wachstum (so wie dein Bericht klingt) und Haftungsrisiken wiegen demgegenüber nicht ganz so schwer, während im Konzern Haftungsrisiken auch ganz andere Summen betreffen und einfach ein anderes Umfeld da ist.
Die wirtschaftlichen Prioritäten sind unterschiedliche und da muss die Arbeit mit dem Recht sich dran orientieren.
01.09.2023, 15:51
(01.09.2023, 15:10)Egal schrieb: Ich glaube, man wird in der Hinsicht auch mit der Zunahme der Berufserfahrung gelassener. Ich bevorzuge die Arbeitsweise: ich weise die Leute darauf hin, dass sie mit bestimmten Sachen zu mir kommen sollen oder wenn Nachfragen bestehen. Ich laufe den Leuten jedoch nicht mehr hinterher. Mein Terminkalender und mein Kopf sind zu voll, als dass ich mir jedes Mal einen Reminder eintrage, bei X, Y und Z nachzufassen. Wer nicht auf mich zukommt und nach Gutdünken arbeitet, obwohl ich meine Unterstützung angeboten habe, hat Pech gehabt. Den Schuh, wenn es schief gelaufen ist, ziehe ich mir nicht an und auch den des Hinterherlaufens nicht.
Dazu gibt es Juristen, damit man uns einbindet und als Laie nicht alles selbst regelt.
Unseren Vorstand oder bestimmte Leute in unserer Konzernmuttergesellschaft lasse ich nicht warten, aber bei anderen habe ich auch schon mal die Antwort gegeben, dass wir so schnell nicht sind. Gerade wenn die Sache einer Abstimmung mit mehreren Leuten aus anderen Abteilungen bedarf und alle volle Kalender haben.
Kann ich vollkommen nachvollziehen. Wurdest du schon einmal darauf hingewiesen, dass du nachhaken sollst oder wird es akzeptiert, dass du es nicht tust?
01.09.2023, 15:56
(01.09.2023, 15:50)Paul Klee schrieb: Finde das klingt aber auch super spannend.
Vielleicht ist die Funktion einer Rechtsabteilung in wachsenden Unternehmen auch ein bißchen eine andere, als in großen Konzernen. Bei ersteren geht es erstmal um schnelles Wachstum (so wie dein Bericht klingt) und Haftungsrisiken wiegen demgegenüber nicht ganz so schwer, während im Konzern Haftungsrisiken auch ganz andere Summen betreffen und einfach ein anderes Umfeld da ist.
Die wirtschaftlichen Prioritäten sind unterschiedliche und da muss die Arbeit mit dem Recht sich dran orientieren.
Ist grundsätzlich auch sehr spannend, es gibt immer wieder ganz interessante Projekte und war ursprünglich auch einer der Gründe, weshalb ich das Angebot damals angenommen habe. Aber da war es mir zugegebenermaßen auch nicht bewusst, was es bedeutet in einem Umfeld als Jurist zu arbeiten, in dem Wachstum über allem steht. Ist zumindest eine Lehre für das weitere Berufsleben!
01.09.2023, 16:31
(01.09.2023, 15:10)Egal schrieb: Ich glaube, man wird in der Hinsicht auch mit der Zunahme der Berufserfahrung gelassener. Ich bevorzuge die Arbeitsweise: ich weise die Leute darauf hin, dass sie mit bestimmten Sachen zu mir kommen sollen oder wenn Nachfragen bestehen. Ich laufe den Leuten jedoch nicht mehr hinterher. Mein Terminkalender und mein Kopf sind zu voll, als dass ich mir jedes Mal einen Reminder eintrage, bei X, Y und Z nachzufassen. Wer nicht auf mich zukommt und nach Gutdünken arbeitet, obwohl ich meine Unterstützung angeboten habe, hat Pech gehabt. Den Schuh, wenn es schief gelaufen ist, ziehe ich mir nicht an und auch den des Hinterherlaufens nicht.
Dazu gibt es Juristen, damit man uns einbindet und als Laie nicht alles selbst regelt.
Unseren Vorstand oder bestimmte Leute in unserer Konzernmuttergesellschaft lasse ich nicht warten, aber bei anderen habe ich auch schon mal die Antwort gegeben, dass wir so schnell nicht sind. Gerade wenn die Sache einer Abstimmung mit mehreren Leuten aus anderen Abteilungen bedarf und alle volle Kalender haben.
So habe ich es auch immer gehalten.
Wenn ein Verstand was will, bekommt er zügig zumindest eine erste Einschätzung und verbindliche Zusage. Dem Marketing oder sonst wem unterhalb der Leitungsebene laufe ich grundsätzlich nicht hinterher. Wirkliche Fristen gibt es sowieso nur bei gerichtlichen Sachen.
Ich habe aber auch die Erfahrungen gemacht, dass es in höheren Ebenen sehr geschätzt wird, wenn man klar mal Nein sagt und gleichzeitig Alternativen aufzeigt.
Hab den Job damals auch angenommen, da die für normal Legal Counsel schon sehr deutlich sechsstellig bezahlt haben.
04.09.2023, 10:30
(01.09.2023, 16:31)FFM90 schrieb:(01.09.2023, 15:10)Egal schrieb: Ich glaube, man wird in der Hinsicht auch mit der Zunahme der Berufserfahrung gelassener. Ich bevorzuge die Arbeitsweise: ich weise die Leute darauf hin, dass sie mit bestimmten Sachen zu mir kommen sollen oder wenn Nachfragen bestehen. Ich laufe den Leuten jedoch nicht mehr hinterher. Mein Terminkalender und mein Kopf sind zu voll, als dass ich mir jedes Mal einen Reminder eintrage, bei X, Y und Z nachzufassen. Wer nicht auf mich zukommt und nach Gutdünken arbeitet, obwohl ich meine Unterstützung angeboten habe, hat Pech gehabt. Den Schuh, wenn es schief gelaufen ist, ziehe ich mir nicht an und auch den des Hinterherlaufens nicht.
Dazu gibt es Juristen, damit man uns einbindet und als Laie nicht alles selbst regelt.
Unseren Vorstand oder bestimmte Leute in unserer Konzernmuttergesellschaft lasse ich nicht warten, aber bei anderen habe ich auch schon mal die Antwort gegeben, dass wir so schnell nicht sind. Gerade wenn die Sache einer Abstimmung mit mehreren Leuten aus anderen Abteilungen bedarf und alle volle Kalender haben.
So habe ich es auch immer gehalten.
Wenn ein Verstand was will, bekommt er zügig zumindest eine erste Einschätzung und verbindliche Zusage. Dem Marketing oder sonst wem unterhalb der Leitungsebene laufe ich grundsätzlich nicht hinterher. Wirkliche Fristen gibt es sowieso nur bei gerichtlichen Sachen.
Ich habe aber auch die Erfahrungen gemacht, dass es in höheren Ebenen sehr geschätzt wird, wenn man klar mal Nein sagt und gleichzeitig Alternativen aufzeigt.
Hab den Job damals auch angenommen, da die für normal Legal Counsel schon sehr deutlich sechsstellig bezahlt haben.
Zu was für einem AG bist du denn dann anschließend gewechselt- weiter in-House, große oder kleine Rechtsabteilung?