28.06.2023, 15:20
Hallo zusammen,
ich habe im Frühjahr in BW das 1. Examen geschrieben. Die mündliche Prüfung steht noch aus, ich werde vermutlich irgendwo zwischen 6 und 7 Punkten landen.
Ich würde das Ref gerne hier in BW machen und habe mich auch bereits für den Start im Oktober beworben. Ob es bzgl. des Platzes etwas wird, muss ich abwarten. Alternativ würde ich es notfalls auch in Hessen versuchen oder Wartezeit in Kauf nehmen.
Während des Studiums habe ich gearbeitet aber auch den KFW-Studienkredit bezogen. Der steht nun zur Rückzahlung an, weswegen ich mir Gedanken zu den finanziellen Aspekten im Ref mache. Natürlich möchte ich dahingehend Stress vermeiden, der mich ablenkt. Daher sollte nicht alles genau auf Kante genäht sein. Dabei spielen auch die hohen Mieten und Lebenshaltungskosten hier mit rein. Nach meinen Infos bleiben in BW 1100€ netto von der Unterhaltsbeihilfe übrig. Leider kenne ich keine Referendare hier aus der Stadt persönlich gut, um mal mit denen zu sprechen. Im Forum hier habe ich schon ein bisschen rumgelesen.
Da ich unter den 8 Punkten bleibe, sind max. 35h/Monat bei einer Nebentätigkeit möglich. Das ist ein Wochenarbeitstag. Mal unabhängig davon, ob ich mit der Examensnote überhaupt ein Chance bei einer GK hätte, gibt es hier am Ort kaum große oder mittlere Kanzleien. Ich würde bei einer kleineren Kanzlei schätzen, dass es auf ca. 15€/h rausläuft, d.h. knapp unter 500€ im Monat netto.
Haltet ihr das für realistisch eingeschätzt ?
Weiter würde ich gerne wissen, wie realistisch es ist eine Nebentätigkeit/Stelle als WissMit zu finden, die man remote ausübt ? Ich stelle mir vor, dass für bekannte oder überdurchschnittlich gute Leute da sicher während des Refs was möglich gemacht wird aber sich mit der Prämisse, dass man nicht am Ort ist, irgendwo zu bewerben ist Quatsch, oder ?
Über allem schwebt die Frage, ob ich mir mit der Wahl der kleinen aber teuren Unistadt fürs Ref ein bisschen ins eigene Fleisch schneide. Auch weil es sicher schwieriger wird, hier ein Nebentätigkeit zu finden.
ich habe im Frühjahr in BW das 1. Examen geschrieben. Die mündliche Prüfung steht noch aus, ich werde vermutlich irgendwo zwischen 6 und 7 Punkten landen.
Ich würde das Ref gerne hier in BW machen und habe mich auch bereits für den Start im Oktober beworben. Ob es bzgl. des Platzes etwas wird, muss ich abwarten. Alternativ würde ich es notfalls auch in Hessen versuchen oder Wartezeit in Kauf nehmen.
Während des Studiums habe ich gearbeitet aber auch den KFW-Studienkredit bezogen. Der steht nun zur Rückzahlung an, weswegen ich mir Gedanken zu den finanziellen Aspekten im Ref mache. Natürlich möchte ich dahingehend Stress vermeiden, der mich ablenkt. Daher sollte nicht alles genau auf Kante genäht sein. Dabei spielen auch die hohen Mieten und Lebenshaltungskosten hier mit rein. Nach meinen Infos bleiben in BW 1100€ netto von der Unterhaltsbeihilfe übrig. Leider kenne ich keine Referendare hier aus der Stadt persönlich gut, um mal mit denen zu sprechen. Im Forum hier habe ich schon ein bisschen rumgelesen.
Da ich unter den 8 Punkten bleibe, sind max. 35h/Monat bei einer Nebentätigkeit möglich. Das ist ein Wochenarbeitstag. Mal unabhängig davon, ob ich mit der Examensnote überhaupt ein Chance bei einer GK hätte, gibt es hier am Ort kaum große oder mittlere Kanzleien. Ich würde bei einer kleineren Kanzlei schätzen, dass es auf ca. 15€/h rausläuft, d.h. knapp unter 500€ im Monat netto.
Haltet ihr das für realistisch eingeschätzt ?
Weiter würde ich gerne wissen, wie realistisch es ist eine Nebentätigkeit/Stelle als WissMit zu finden, die man remote ausübt ? Ich stelle mir vor, dass für bekannte oder überdurchschnittlich gute Leute da sicher während des Refs was möglich gemacht wird aber sich mit der Prämisse, dass man nicht am Ort ist, irgendwo zu bewerben ist Quatsch, oder ?
Über allem schwebt die Frage, ob ich mir mit der Wahl der kleinen aber teuren Unistadt fürs Ref ein bisschen ins eigene Fleisch schneide. Auch weil es sicher schwieriger wird, hier ein Nebentätigkeit zu finden.
28.06.2023, 15:28
Bei Wissmithub bekommst du 25€/h bei 100% Remote
Also ja, 15€ sind mehr als realistisch
Also ja, 15€ sind mehr als realistisch
28.06.2023, 15:42
Bist du sicher, dass der Kredit zur Rückzahlung ansteht? Ich habe keinen bezogen, meine aber dass es dort und beim Bafög Verdienstgrenzen und Möglichkeiten zum Aufschieben gibt.
28.06.2023, 16:10
28.06.2023, 16:13
(28.06.2023, 15:42)Egal schrieb: Bist du sicher, dass der Kredit zur Rückzahlung ansteht? Ich habe keinen bezogen, meine aber dass es dort und beim Bafög Verdienstgrenzen und Möglichkeiten zum Aufschieben gibt.
Ja bin ich - hatte bereits Kontakt zur KFW. Die Möglichkeit besteht grundsätzlich, für mich jedoch nicht mehr.
28.06.2023, 17:17
(28.06.2023, 16:13)GRS schrieb:(28.06.2023, 15:42)Egal schrieb: Bist du sicher, dass der Kredit zur Rückzahlung ansteht? Ich habe keinen bezogen, meine aber dass es dort und beim Bafög Verdienstgrenzen und Möglichkeiten zum Aufschieben gibt.
Ja bin ich - hatte bereits Kontakt zur KFW. Die Möglichkeit besteht grundsätzlich, für mich jedoch nicht mehr.
Ich bin mir sehr sicher, dass beim Kfw-Studienkredit bei einem Einkommen von 1,1k netto nicht zur Rückzahlung aufgefordert wird. Die Pfändungsfreigrenze liegt doch bei ca. 1,3k. Das würde ich also nochmal genauer prüfen.
Zur Sache: 15 Euro sind aber schon mickrig für nach dem 1. Examen. Klar, kleinere Kanzleien sind da knausrig, würde dir daher den Umzug zu Städten mit GKs und größeren Unternehmen/Konzernen empfehlen. Dann hast du auch mehr Auswahl und evtl. ingesamt bessere Verdienstchancen. In Hessen bspw. ist das monetäre im Rahmen des Refs. ganz gut.
28.06.2023, 17:23
(28.06.2023, 16:10)GRS schrieb:(28.06.2023, 15:28)Jurjoe schrieb: Bei Wissmithub bekommst du 25€/h bei 100% Remote
Also ja, 15€ sind mehr als realistisch
Super, danke für den Tipp - war bisher noch unbekannt. Bist/warst du dort tätig? Im Sinne von, ob die Plattform seriös ist.. :)
Ne, hatte vorher schon eine Zusage von "normalen" Bewerbungen.
Sofern bei mir irgendwann ein Stellenwechsel(als WiMi) ansteht, werde ich das höchstwahrscheinlich ausprobieren.
28.06.2023, 19:21
(28.06.2023, 17:17)Max Sauer schrieb:(28.06.2023, 16:13)GRS schrieb:(28.06.2023, 15:42)Egal schrieb: Bist du sicher, dass der Kredit zur Rückzahlung ansteht? Ich habe keinen bezogen, meine aber dass es dort und beim Bafög Verdienstgrenzen und Möglichkeiten zum Aufschieben gibt.
Ja bin ich - hatte bereits Kontakt zur KFW. Die Möglichkeit besteht grundsätzlich, für mich jedoch nicht mehr.
Ich bin mir sehr sicher, dass beim Kfw-Studienkredit bei einem Einkommen von 1,1k netto nicht zur Rückzahlung aufgefordert wird. Die Pfändungsfreigrenze liegt doch bei ca. 1,3k. Das würde ich also nochmal genauer prüfen.
Zur Sache: 15 Euro sind aber schon mickrig für nach dem 1. Examen. Klar, kleinere Kanzleien sind da knausrig, würde dir daher den Umzug zu Städten mit GKs und größeren Unternehmen/Konzernen empfehlen. Dann hast du auch mehr Auswahl und evtl. ingesamt bessere Verdienstchancen. In Hessen bspw. ist das monetäre im Rahmen des Refs. ganz gut.
Mit einer Nebentätigkeit wäre man dann wiederum wieder über den 1.3k.
Beim KFW Kredit ist das auch so, dass während der Karenzzeit, wo noch nicht getilgt wird, trotzdem Zinsen anfallen, die monatlich abgebucht werden. Ggf. lässt sich das stunden, das Problem ist damit aber leider auch nicht gelöst.
Bzgl. einer Nebentätigkeit:
Oft bieten auch Fernunis Nebentätigkeiten an, die remote sind.
Aber hab im Hinterkopf, dass es im besten Fall (leichter gesagt als getan) vereinbar mit den Stationen ist, d.h. im besten Fall flexible Arbeitszeiten. Während des Refs ist man extrem fremdbestimmt in seiner Zeit, da ständig etwas umgelegt wird bzw. man am Anfang der Woche noch nicht weiß, wie man während der Woche verplant wird.
Das ist ein Aspekt, den ich bei künftigen Arbeitgebern bzgl. der Nebentätigkeit abklären würde.
Ansonsten ganz viel Erfolg.
28.06.2023, 21:01
(28.06.2023, 19:21)Mate96 schrieb:(28.06.2023, 17:17)Max Sauer schrieb:(28.06.2023, 16:13)GRS schrieb:(28.06.2023, 15:42)Egal schrieb: Bist du sicher, dass der Kredit zur Rückzahlung ansteht? Ich habe keinen bezogen, meine aber dass es dort und beim Bafög Verdienstgrenzen und Möglichkeiten zum Aufschieben gibt.
Ja bin ich - hatte bereits Kontakt zur KFW. Die Möglichkeit besteht grundsätzlich, für mich jedoch nicht mehr.
Ich bin mir sehr sicher, dass beim Kfw-Studienkredit bei einem Einkommen von 1,1k netto nicht zur Rückzahlung aufgefordert wird. Die Pfändungsfreigrenze liegt doch bei ca. 1,3k. Das würde ich also nochmal genauer prüfen.
Zur Sache: 15 Euro sind aber schon mickrig für nach dem 1. Examen. Klar, kleinere Kanzleien sind da knausrig, würde dir daher den Umzug zu Städten mit GKs und größeren Unternehmen/Konzernen empfehlen. Dann hast du auch mehr Auswahl und evtl. ingesamt bessere Verdienstchancen. In Hessen bspw. ist das monetäre im Rahmen des Refs. ganz gut.
Mit einer Nebentätigkeit wäre man dann wiederum wieder über den 1.3k.
Beim KFW Kredit ist das auch so, dass während der Karenzzeit, wo noch nicht getilgt wird, trotzdem Zinsen anfallen, die monatlich abgebucht werden. Ggf. lässt sich das stunden, das Problem ist damit aber leider auch nicht gelöst.
Bzgl. einer Nebentätigkeit:
Oft bieten auch Fernunis Nebentätigkeiten an, die remote sind.
Aber hab im Hinterkopf, dass es im besten Fall (leichter gesagt als getan) vereinbar mit den Stationen ist, d.h. im besten Fall flexible Arbeitszeiten. Während des Refs ist man extrem fremdbestimmt in seiner Zeit, da ständig etwas umgelegt wird bzw. man am Anfang der Woche noch nicht weiß, wie man während der Woche verplant wird.
Das ist ein Aspekt, den ich bei künftigen Arbeitgebern bzgl. der Nebentätigkeit abklären würde.
Ansonsten ganz viel Erfolg.
Ich kann mich täuschen, aber es klingt so, als würde der TE den Nebenjob nur annehmen wollen, damit er den Kredit tilgen kann. Er würde das Geld aus dem Nebenjob also nicht zum Bestreiten des Lebenunterhalts verwenden, sondern komplett(?) zur Tilgung.
In dem Fall würde ich, wenn es möglich ist, mich lieber voll auf's Ref konzentrieren um ein möglichst gutes Examen zu erzielen. Mit dem Gehalt, was damit drin ist, kann er die Raten schneller tilgen als es jetzt möglich ist. Es sind dann zwar weitere Zinsen dazugekommen, aber mit mehr Gehalt zahlt sich ein Kredit angenehmer ab, als wenn man dafür jeden Monat extrem knapp lebt und sich nichts leisten möchte oder kann. Man will ja auch noch etwas vom Leben haben und nicht nur für den Kredit leben.
Bei Finanzfluss war dazu vor kurzem ein sehr guter Kommentare: 200 Euro von einem Gehalt in Höhe von 700 Euro netto abzwacken ist schwieriger als 1000 Euro von einem Nettogehalt von 3000 Euro.
Ich finde, an diesem Kommentar ist viel Wahres dran. Deswegen, @TE, vergesse nicht zu leben. Die Zeit des Refs ist noch eine relativ entspannte Zeit. Genieße sie. Wenn der Berufsalltag dich richtig erfasst und du 40 Stunden oder mehr arbeiten musst, wirst du dich nach der entspannten Zeit im Studium oder Ref zurücksehnen. Verbeiß dich daher nicht darin, um jeden Preis vorzeitig den Kredit zurückzuzahlen, sondern genieße auch dein Leben.
28.06.2023, 21:23
(28.06.2023, 21:01)Egal schrieb:(28.06.2023, 19:21)Mate96 schrieb:(28.06.2023, 17:17)Max Sauer schrieb:(28.06.2023, 16:13)GRS schrieb:(28.06.2023, 15:42)Egal schrieb: Bist du sicher, dass der Kredit zur Rückzahlung ansteht? Ich habe keinen bezogen, meine aber dass es dort und beim Bafög Verdienstgrenzen und Möglichkeiten zum Aufschieben gibt.
Ja bin ich - hatte bereits Kontakt zur KFW. Die Möglichkeit besteht grundsätzlich, für mich jedoch nicht mehr.
Ich bin mir sehr sicher, dass beim Kfw-Studienkredit bei einem Einkommen von 1,1k netto nicht zur Rückzahlung aufgefordert wird. Die Pfändungsfreigrenze liegt doch bei ca. 1,3k. Das würde ich also nochmal genauer prüfen.
Zur Sache: 15 Euro sind aber schon mickrig für nach dem 1. Examen. Klar, kleinere Kanzleien sind da knausrig, würde dir daher den Umzug zu Städten mit GKs und größeren Unternehmen/Konzernen empfehlen. Dann hast du auch mehr Auswahl und evtl. ingesamt bessere Verdienstchancen. In Hessen bspw. ist das monetäre im Rahmen des Refs. ganz gut.
Mit einer Nebentätigkeit wäre man dann wiederum wieder über den 1.3k.
Beim KFW Kredit ist das auch so, dass während der Karenzzeit, wo noch nicht getilgt wird, trotzdem Zinsen anfallen, die monatlich abgebucht werden. Ggf. lässt sich das stunden, das Problem ist damit aber leider auch nicht gelöst.
Bzgl. einer Nebentätigkeit:
Oft bieten auch Fernunis Nebentätigkeiten an, die remote sind.
Aber hab im Hinterkopf, dass es im besten Fall (leichter gesagt als getan) vereinbar mit den Stationen ist, d.h. im besten Fall flexible Arbeitszeiten. Während des Refs ist man extrem fremdbestimmt in seiner Zeit, da ständig etwas umgelegt wird bzw. man am Anfang der Woche noch nicht weiß, wie man während der Woche verplant wird.
Das ist ein Aspekt, den ich bei künftigen Arbeitgebern bzgl. der Nebentätigkeit abklären würde.
Ansonsten ganz viel Erfolg.
Ich kann mich täuschen, aber es klingt so, als würde der TE den Nebenjob nur annehmen wollen, damit er den Kredit tilgen kann. Er würde das Geld aus dem Nebenjob also nicht zum Bestreiten des Lebenunterhalts verwenden, sondern komplett(?) zur Tilgung.
In dem Fall würde ich, wenn es möglich ist, mich lieber voll auf's Ref konzentrieren um ein möglichst gutes Examen zu erzielen. Mit dem Gehalt, was damit drin ist, kann er die Raten schneller tilgen als es jetzt möglich ist. Es sind dann zwar weitere Zinsen dazugekommen, aber mit mehr Gehalt zahlt sich ein Kredit angenehmer ab, als wenn man dafür jeden Monat extrem knapp lebt und sich nichts leisten möchte oder kann. Man will ja auch noch etwas vom Leben haben und nicht nur für den Kredit leben.
Bei Finanzfluss war dazu vor kurzem ein sehr guter Kommentare: 200 Euro von einem Gehalt in Höhe von 700 Euro netto abzwacken ist schwieriger als 1000 Euro von einem Nettogehalt von 3000 Euro.
Ich finde, an diesem Kommentar ist viel Wahres dran. Deswegen, @TE, vergesse nicht zu leben. Die Zeit des Refs ist noch eine relativ entspannte Zeit. Genieße sie. Wenn der Berufsalltag dich richtig erfasst und du 40 Stunden oder mehr arbeiten musst, wirst du dich nach der entspannten Zeit im Studium oder Ref zurücksehnen. Verbeiß dich daher nicht darin, um jeden Preis vorzeitig den Kredit zurückzuzahlen, sondern genieße auch dein Leben.
Das Problem beim KFW-Kredit ist, dass man nach - ich meine - 18 Monaten nachdem die letzte Auszahlung seitens der KFW kam tilgen MUSS. Man kann die Tilgung dann nicht weiter aufschieben. Es gibt einen Mindestbetrag, den man pro Monat abzwacken muss, on top kommen allerdings die Zinsen (die als erstes bedient werden und das was übrig bleibt, von dem was man zahlt, wird dann erst auf die Kreditsumme angerechnet).
Ansonsten gebe ich dir vollkommen Recht.