04.03.2023, 18:17
(03.03.2023, 15:20)Hallihallo schrieb:(03.03.2023, 14:50)BayerJur. schrieb: Im November zweites Examen in Bayern gemacht.
1. 8,18 (staatl.)
2. 5,9
RefStation bei GK in DUE gemacht.
Habe seit Beginn der Bewerbungsphase zig Absagen in jeglichen Rechtsbereichen bekommen.
Was ist eurer Meinung nach drin?
Würde gerne in MK - GK landen, wissentlich, dass dies offensichtlich schwierig bis unmöglich ist.
Bewerbe mich in Düsseldorf bis Köln.
LG
GK ist halt leider nicht realistisch.
Allenfalls ginge da (wenn auch mit geringer Wahrscheinlichkeit) was über "bekannt und bewährt", aber das wirst du wohl schon bei Deiner Ref-Kanzlei ausprobiert haben. Ich würde davon ausgehen, dass es mit <6 Punkten in einem Examen schlicht nicht drin ist. Vielleicht mal bei Eversheds an deren neuen Frankfurter Standort probieren, aber mehr als nur ganz geringe Erfolgsaussichten sehe ich da auch nur in einem Rechtsgebiet, wofür (a) aktuell gesucht wird UND (b) Du dafür einen einigermaßen roten Faden im Lebenslauf hast.
Was noch möglich wäre, wären die Legal-Ableger der Big4, dann aber eher Düsseldorf/Frankfurt. Weil die "16 aus 2"-Typen, die in die Anwaltschaft gehen, dort zumeist in den dort zahlreichen Kanzleien, wo es zum Einstieg 100k+ gibt, sein dürften. In Köln gibt's von diesem Kanzlei-Typ doch deutlich weniger als in Düsseldorf oder gar Frankfurt. Ist gehaltsmäßig sicher nicht top bei den Big4-Ablegern, aber zumindest eine gewisse "Brand" für einen Inhouse- oder MK-Wechsel.
Meine Erfahrung aus den letzten Wochen ist, dass Düsseldorf wohl wieder ein härterer Markt ist. Bezogen auf IP und angrenzende Rechtsgebiete. Evtl. kannst Du, PatenterGast, Deine Einschätzung zum Markt hier zum Besten geben.
Habe knapp > 16/2 und habe bei eigentlich allen Größeren Kanzleien und Boutiquen Absagen erhalten, bei denen ich mich beworben habe (zum allergrößten Teil waren die Stellen auch ausgeschrieben. Meinem Eindruck nach wird auch viel gesucht).
Roter faden im Lebenslauf passt (mglw. bis auf eine Ausnahme, die mit meiner aktuellen Stelle zusammenhängt, auf die ich aber nicht näher eingehen kann, weil Identifizierbarkeit).
Mglw. stimmt was anderes an den Unterlagen nicht. Wobei ich nicht so richtig weiß, wo ansetzen soll. Die gleichen Unterlagen (abzüglich aktueller Station) haben vor zwei Jahren noch zu vielen Einladungen bzw. dazu geführt, dass Kanzleien auf mich zukamen.
05.03.2023, 16:23
(02.03.2023, 18:13)WiMi2001 schrieb: 1. SteX + Dr.
Wissenschaftliche Mitarbeiterin in Vollzeit für ein Jahr bei einer US-Bude in München, um Geld für den LLM zu sparen.
90k fix + üppig verhütete Überstunden, sodass man im Schnitt auf über 100k kommt.
Ich finde es wirklich untragbar, dass inzwischen schon Wissenschaftliche Mitarbeiter:innen das Doppelte einer R1-Besoldung verdienen.
05.03.2023, 16:48
(05.03.2023, 16:23)RiAG schrieb:(02.03.2023, 18:13)WiMi2001 schrieb: 1. SteX + Dr.
Wissenschaftliche Mitarbeiterin in Vollzeit für ein Jahr bei einer US-Bude in München, um Geld für den LLM zu sparen.
90k fix + üppig verhütete Überstunden, sodass man im Schnitt auf über 100k kommt.
Ich finde es wirklich untragbar, dass inzwischen schon Wissenschaftliche Mitarbeiter:innen das Doppelte einer R1-Besoldung verdienen.
Und wieso? Dem Steuerzahler ist die Justiz eben nicht so viel wert während in der Wirtschaft Angebot und Nachfrage über die Bezahlung geregelt werden.
05.03.2023, 18:42
(05.03.2023, 16:48)ProbeRi schrieb:(05.03.2023, 16:23)RiAG schrieb:(02.03.2023, 18:13)WiMi2001 schrieb: 1. SteX + Dr.
Wissenschaftliche Mitarbeiterin in Vollzeit für ein Jahr bei einer US-Bude in München, um Geld für den LLM zu sparen.
90k fix + üppig verhütete Überstunden, sodass man im Schnitt auf über 100k kommt.
Ich finde es wirklich untragbar, dass inzwischen schon Wissenschaftliche Mitarbeiter:innen das Doppelte einer R1-Besoldung verdienen.
Und wieso? Dem Steuerzahler ist die Justiz eben nicht so viel wert während in der Wirtschaft Angebot und Nachfrage über die Bezahlung geregelt werden.
Ganz einfach: Die Arbeit die ich zB verrichte, erfüllt einen 10000 mal relevanteren Wert für den gesellschaftlichen Zusammenhalt.
Da kann ich doch erwarten, dass inzwischen nicht schon 20 Jährige mit 1 SteC doppelt so viel verdienen wie ich.
Der Steuerzahler soll sich zum Teufel scheren!
Ich hoffe so sehr auf den Tag, an dem der Steuerzahler mit U-Haft Entlassungen etc. auseinandersetzen darf.
05.03.2023, 18:59
(05.03.2023, 18:42)RiAG schrieb: Ganz einfach: Die Arbeit die ich zB verrichte, erfüllt einen 10000 mal relevanteren Wert für den gesellschaftlichen Zusammenhalt.
Da kann ich doch erwarten, dass inzwischen nicht schon 20 Jährige mit 1 SteC doppelt so viel verdienen wie ich.
Der Steuerzahler soll sich zum Teufel scheren!
Ich hoffe so sehr auf den Tag, an dem der Steuerzahler mit U-Haft Entlassungen etc. auseinandersetzen darf.
Ich finde es problematisch, hier den Steuerzahler als Gegner auszumachen. Wenn man - was ich nicht fernliegend finde - die R-Besoldung als nicht mehr angemessen findet, sollte man sich vielleicht eher an den Dienstherren und die politisch Verantwortlichen halten!
05.03.2023, 19:16
(05.03.2023, 18:42)RiAG schrieb: Ganz einfach: Die Arbeit die ich zB verrichte, erfüllt einen 10000 mal relevanteren Wert für den gesellschaftlichen Zusammenhalt.
Da kann ich doch erwarten, dass inzwischen nicht schon 20 Jährige mit 1 SteC doppelt so viel verdienen wie ich.
Der Steuerzahler soll sich zum Teufel scheren!
Ich hoffe so sehr auf den Tag, an dem der Steuerzahler mit U-Haft Entlassungen etc. auseinandersetzen darf.
Das ist ein bisschen zu eindimensional betrachtet.
Als ob jedes Verfahren vor dem AG (!) eine hohe gesellschaftliche Relevanz besitzt. Das würde ich selbst für die Verfahren vor den obersten Bundesgerichten so nicht unterschreiben.
Was tust Du für den „gesellschaftlichen Zusammenhalt“, wenn Du über die Fluggastrechte-Klage eines Ehepaars nach dem Karibik-Urlaub oder über den Einspruch gegen den 40 TS-Strafbefehl wegen § 142 StGB entscheidest?
Im Corporate M&A/PE macht man auch für die Gesamtgesellschaft relevante Dinge. Indem man die Investitionsentscheidung eines Investors rechtlich umsetzt, eröffnet man dem Target neue geschäftliche Möglichkeiten und schafft/erhält damit mittelbar Arbeitsplätze und eine inländische Steuerquelle.
05.03.2023, 19:57
(05.03.2023, 16:23)RiAG schrieb:(02.03.2023, 18:13)WiMi2001 schrieb: 1. SteX + Dr.
Wissenschaftliche Mitarbeiterin in Vollzeit für ein Jahr bei einer US-Bude in München, um Geld für den LLM zu sparen.
90k fix + üppig verhütete Überstunden, sodass man im Schnitt auf über 100k kommt.
Ich finde es wirklich untragbar, dass inzwischen schon Wissenschaftliche Mitarbeiter:innen das Doppelte einer R1-Besoldung verdienen.
Du verdienst keinen Cent mehr, wenn der WiMi bei Skadden o.ä. weniger als du verdienst.
Verstehe dieses Neiddenken nicht.
Das sind im Übrigen ja auch verglichen mit den gesamten Absolventen in DE Promillezahlen an Stellen, bei denen man nach dem Ersten - übrigens zeitlich immer begrenzt - so viel verdient.
05.03.2023, 20:41
(05.03.2023, 16:23)RiAG schrieb:(02.03.2023, 18:13)WiMi2001 schrieb: 1. SteX + Dr.
Wissenschaftliche Mitarbeiterin in Vollzeit für ein Jahr bei einer US-Bude in München, um Geld für den LLM zu sparen.
90k fix + üppig verhütete Überstunden, sodass man im Schnitt auf über 100k kommt.
Ich finde es wirklich untragbar, dass inzwischen schon Wissenschaftliche Mitarbeiter:innen das Doppelte einer R1-Besoldung verdienen.
Er hat doch absolut recht. Die Besoldung der Richter ist eine reine Katastrophe. Man verdient teilweise als Referendar in seiner Anwaltsstation mehr als sein vorheriger Ausbilder am Gericht.
Das Problem ist aber die Politik. Was das mit dem Steuerzahler zutun haben soll liegt mir fern.
05.03.2023, 20:54
Dann sucht euch halt einen anderen Job. Dieses Gejammer ist unerträglich. Die Besoldung ist vorher bekannt.
05.03.2023, 21:59