04.01.2023, 12:58
Hallo,
vielleicht habt ihr ja eine Idee wie ich meine Situation verbessern kann.
Ich habe direkt nach dem Examen in einer kleinen Kanzlei angefangen. Es war furchtbar. Das (völlig exotische) Rechtsgebiet, dem ich ohne Vorkenntnisse absprachwidrig, zugeteilt wurde war die Hölle. Ich war völlig auf mich alleine gestellt, nur im Homeoffice, keine Möglichkeit für Rückfragen, volles Haftungsrisiko und die Mandanten waren die Hölle. Im Vorstellungsgespräch hat mir die Kanzlei ein völlig anderes Bild vermittelt.
Inzwischen habe ich den Ausstieg geschafft. Mein Traum war es immer zu promovieren, momentan erstelle ich ein Exposé für einen Doktorvater.
Mein Problem ist aber, dass ich gefühlt mein Lebennicht mehr im Griff habe. Ich fühle mich wahnsinnig müde und fast schon ausgebrannt, extrem frustriert, dass ich im ersten Beruf nicht klargekommen bin und weiß einfach nicht wohin mit mir. Mein Selbstbewusstsein ist trotz guter Noten völlig verloren gegangen. Aktuell schaffe ich es nichtmals mit dem Exposé voranzukommen. Meine Frustration zieht sich über jede juristische Tätigkeit hinweg, obwohl mir das Recht, sprachliches argumentieren und formulieren extrem viel Spaß gemacht hat.
Durch den Stress im ersten Job habe ich es nichtmals geschafft mir einen geregelten Alltag zu erschaffen. Mir fehlt jegliches Hobby, Ausgleich, Freizeit…
Und dann sehe ich meine Freunde, die fest im Beruf sind, viel verdienen und teure Reisen unternehmen.
Ich habe Angst als Wismit begleitend zur Promotion nicht genug Geld zu verdienen und Sorge, dass mir wertvolle Berufserfahrung für andere Berufe verloren geht. Einen Berufseinstieg in Teilzeit stelle ich mir sehr stressig vor und habe nicht mal ansatzweise eine Idee in welches Rechtsgebiet ich gehen könnte. Ich habe leider im Ref immer nur in einem Gebiet gearbeitet, dass für mich nun nicht mehr in Frage kommt.
Ich weiß beruflich nur, dass ich möglichst zuarbeiten möchte, und nicht mehr im Urlaub und/oder an freien Tagen arbeiten will. Ich wünsche mir jemanden für Rückfragen, der zumindest mal über meine Dokumente liest, bevor sie an den Mandanten gehen…
Habt ihr irgendwelche Ideen wie ich vorankommen kann? Wie ich meine Lage verbessern kann? Irgendwelche Ansatzpunkte?
Viele Grüße
vielleicht habt ihr ja eine Idee wie ich meine Situation verbessern kann.
Ich habe direkt nach dem Examen in einer kleinen Kanzlei angefangen. Es war furchtbar. Das (völlig exotische) Rechtsgebiet, dem ich ohne Vorkenntnisse absprachwidrig, zugeteilt wurde war die Hölle. Ich war völlig auf mich alleine gestellt, nur im Homeoffice, keine Möglichkeit für Rückfragen, volles Haftungsrisiko und die Mandanten waren die Hölle. Im Vorstellungsgespräch hat mir die Kanzlei ein völlig anderes Bild vermittelt.
Inzwischen habe ich den Ausstieg geschafft. Mein Traum war es immer zu promovieren, momentan erstelle ich ein Exposé für einen Doktorvater.
Mein Problem ist aber, dass ich gefühlt mein Lebennicht mehr im Griff habe. Ich fühle mich wahnsinnig müde und fast schon ausgebrannt, extrem frustriert, dass ich im ersten Beruf nicht klargekommen bin und weiß einfach nicht wohin mit mir. Mein Selbstbewusstsein ist trotz guter Noten völlig verloren gegangen. Aktuell schaffe ich es nichtmals mit dem Exposé voranzukommen. Meine Frustration zieht sich über jede juristische Tätigkeit hinweg, obwohl mir das Recht, sprachliches argumentieren und formulieren extrem viel Spaß gemacht hat.
Durch den Stress im ersten Job habe ich es nichtmals geschafft mir einen geregelten Alltag zu erschaffen. Mir fehlt jegliches Hobby, Ausgleich, Freizeit…
Und dann sehe ich meine Freunde, die fest im Beruf sind, viel verdienen und teure Reisen unternehmen.
Ich habe Angst als Wismit begleitend zur Promotion nicht genug Geld zu verdienen und Sorge, dass mir wertvolle Berufserfahrung für andere Berufe verloren geht. Einen Berufseinstieg in Teilzeit stelle ich mir sehr stressig vor und habe nicht mal ansatzweise eine Idee in welches Rechtsgebiet ich gehen könnte. Ich habe leider im Ref immer nur in einem Gebiet gearbeitet, dass für mich nun nicht mehr in Frage kommt.
Ich weiß beruflich nur, dass ich möglichst zuarbeiten möchte, und nicht mehr im Urlaub und/oder an freien Tagen arbeiten will. Ich wünsche mir jemanden für Rückfragen, der zumindest mal über meine Dokumente liest, bevor sie an den Mandanten gehen…
Habt ihr irgendwelche Ideen wie ich vorankommen kann? Wie ich meine Lage verbessern kann? Irgendwelche Ansatzpunkte?
Viele Grüße
04.01.2023, 15:09
wieso volles Haftungsrisiko als angestellter Anwalt?
04.01.2023, 18:17
Falls du die Promotion noch canceln kannst, käme die Justiz für dich in Betracht? Kein Haftungsrisiko, keine nervigen Mandanten und das, was dir juristisch Spaß gemacht hat (argumentieren und formulieren) deckt jedenfalls einen Teil der Arbeit dort ab.
04.01.2023, 23:20
1. Ruhig bleiben.
2. Keine Sorgen machen - es geht weiter.
3. Exposé schreiben.
4. In Ruhe promovieren. Einfach Scheuklappen aufsetzen.
5. WissMit Job suchen, Anwaltszulassung behalten.
6. Was danach kommt, kommt danach.
7. Es wird schon. Jeder macht mal eine schwierige Phase durch. Einfach weitermachen und in einem Jahr sieht alles ganz anders aus. Vielleicht bist du dann mit der Diss schon sehr weit. Staatsdienst geht auch noch.
2. Keine Sorgen machen - es geht weiter.
3. Exposé schreiben.
4. In Ruhe promovieren. Einfach Scheuklappen aufsetzen.
5. WissMit Job suchen, Anwaltszulassung behalten.
6. Was danach kommt, kommt danach.
7. Es wird schon. Jeder macht mal eine schwierige Phase durch. Einfach weitermachen und in einem Jahr sieht alles ganz anders aus. Vielleicht bist du dann mit der Diss schon sehr weit. Staatsdienst geht auch noch.
04.01.2023, 23:30
(04.01.2023, 12:58)Sophi3875 schrieb: Hallo,
vielleicht habt ihr ja eine Idee wie ich meine Situation verbessern kann.
Ich habe direkt nach dem Examen in einer kleinen Kanzlei angefangen. Es war furchtbar. Das (völlig exotische) Rechtsgebiet, dem ich ohne Vorkenntnisse absprachwidrig, zugeteilt wurde war die Hölle. Ich war völlig auf mich alleine gestellt, nur im Homeoffice, keine Möglichkeit für Rückfragen, volles Haftungsrisiko und die Mandanten waren die Hölle. Im Vorstellungsgespräch hat mir die Kanzlei ein völlig anderes Bild vermittelt.
Inzwischen habe ich den Ausstieg geschafft. Mein Traum war es immer zu promovieren, momentan erstelle ich ein Exposé für einen Doktorvater.
Mein Problem ist aber, dass ich gefühlt mein Lebennicht mehr im Griff habe. Ich fühle mich wahnsinnig müde und fast schon ausgebrannt, extrem frustriert, dass ich im ersten Beruf nicht klargekommen bin und weiß einfach nicht wohin mit mir. Mein Selbstbewusstsein ist trotz guter Noten völlig verloren gegangen. Aktuell schaffe ich es nichtmals mit dem Exposé voranzukommen. Meine Frustration zieht sich über jede juristische Tätigkeit hinweg, obwohl mir das Recht, sprachliches argumentieren und formulieren extrem viel Spaß gemacht hat.
Durch den Stress im ersten Job habe ich es nichtmals geschafft mir einen geregelten Alltag zu erschaffen. Mir fehlt jegliches Hobby, Ausgleich, Freizeit…
Und dann sehe ich meine Freunde, die fest im Beruf sind, viel verdienen und teure Reisen unternehmen.
Ich habe Angst als Wismit begleitend zur Promotion nicht genug Geld zu verdienen und Sorge, dass mir wertvolle Berufserfahrung für andere Berufe verloren geht. Einen Berufseinstieg in Teilzeit stelle ich mir sehr stressig vor und habe nicht mal ansatzweise eine Idee in welches Rechtsgebiet ich gehen könnte. Ich habe leider im Ref immer nur in einem Gebiet gearbeitet, dass für mich nun nicht mehr in Frage kommt.
Ich weiß beruflich nur, dass ich möglichst zuarbeiten möchte, und nicht mehr im Urlaub und/oder an freien Tagen arbeiten will. Ich wünsche mir jemanden für Rückfragen, der zumindest mal über meine Dokumente liest, bevor sie an den Mandanten gehen…
Habt ihr irgendwelche Ideen wie ich vorankommen kann? Wie ich meine Lage verbessern kann? Irgendwelche Ansatzpunkte?
Viele Grüße
Also dass du dich nach der ewig langen und steinigen Ausbildung zur Volljuristin und einem ersten Job, der Dich durchgehend gestresst und genervt hat, über einen ggf. mehrmonatigen Zeitraum leer und ausgebrannt fühlst, ist glaube ich - ohne psychologische Vorkenntnisse - nicht unnormal. Wenn sich eine so lange Phase in eine negative Richtung entwickelt, verarbeitet man das regelmäßig nicht von heute auf morgen. Vielleicht musst Du dem motivationalen Teil in Dir einfach noch ein bisschen Zeit geben.
Ansonsten finde ich, dass Du Dir die Antworten teilweise schon selbst lieferst. Schaffe Dir einen Alltag, der Dir grundsätzlich Freude bereitet. Dazu gehören in aller Regel natürlich auch Hobbys / Soziale Kontakte etc.. Was Deine Freunde beruflich machen und wie viel Geld die verdienen, sollte Dir herzlich egal sein.
Berufstechnisch würde ich mir an deiner Stelle ganz banal eine Liste machen, wie Dein beruflicher Alltag aussehen soll und dann nach einer entsprechenden passenden Stelle suchen. Das wird Dir keiner hier abnehmen können, da es dafür dann doch zu viele verschiedene mögliche Tätigkeiten gibt. Vielleicht macht es Sinn, sich breit zu bewerben und viele Gespräche zu führen, um dann das passende Match zu finden. Arbeitsvermittlungen wie legalhead etc. sind dafür nicht schlecht, weil du mit sehr wenig Aufwand in viele Gespräche kommen kannst.
06.01.2023, 16:21
Ich würde an deiner Stelle auch erstmal einen WiMijob suchen, damit du siehst, dass da nur mit Wasser gekocht wird. Such dir ein Team, das feste Arbeitszeiten bei den WiMis einhält, dann bist du durch den Job auch nicht so ausgelastet wie jetzt, verdienst aber Geld und Hast Zeit für die anderen Baustellen. Mich hat das Expose auch mehr gestresst, als es am Ende nötig gewesen wäre. Versuch es als ersten Einstieg in die Diss zu sehen, durch den du einen groben Überblick bekommst.
Mir hilft es immer sehr, die ganze große Lage in einzelne kleine Schritte aufzuteilen, die einen dann nicht mehr so erschlagen. Ich glaube, dass es wirklich vielen nach dem Examen so geht und viele darüber nur nicht reden. Gerade bei deinen Freunden, die alle mehr verdienen, werden viele mit der gesamten Situation auch total überfordert sein und Phasen haben, in denen ihnen alles über den Kopf wächst.
Mir hilft es immer sehr, die ganze große Lage in einzelne kleine Schritte aufzuteilen, die einen dann nicht mehr so erschlagen. Ich glaube, dass es wirklich vielen nach dem Examen so geht und viele darüber nur nicht reden. Gerade bei deinen Freunden, die alle mehr verdienen, werden viele mit der gesamten Situation auch total überfordert sein und Phasen haben, in denen ihnen alles über den Kopf wächst.
07.01.2023, 14:11
(04.01.2023, 12:58)Sophi3875 schrieb: Hallo,
vielleicht habt ihr ja eine Idee wie ich meine Situation verbessern kann.
Ich habe direkt nach dem Examen in einer kleinen Kanzlei angefangen. Es war furchtbar. Das (völlig exotische) Rechtsgebiet, dem ich ohne Vorkenntnisse absprachwidrig, zugeteilt wurde war die Hölle. Ich war völlig auf mich alleine gestellt, nur im Homeoffice, keine Möglichkeit für Rückfragen, volles Haftungsrisiko und die Mandanten waren die Hölle. Im Vorstellungsgespräch hat mir die Kanzlei ein völlig anderes Bild vermittelt.
Inzwischen habe ich den Ausstieg geschafft. Mein Traum war es immer zu promovieren, momentan erstelle ich ein Exposé für einen Doktorvater.
Mein Problem ist aber, dass ich gefühlt mein Lebennicht mehr im Griff habe. Ich fühle mich wahnsinnig müde und fast schon ausgebrannt, extrem frustriert, dass ich im ersten Beruf nicht klargekommen bin und weiß einfach nicht wohin mit mir. Mein Selbstbewusstsein ist trotz guter Noten völlig verloren gegangen. Aktuell schaffe ich es nichtmals mit dem Exposé voranzukommen. Meine Frustration zieht sich über jede juristische Tätigkeit hinweg, obwohl mir das Recht, sprachliches argumentieren und formulieren extrem viel Spaß gemacht hat.
Durch den Stress im ersten Job habe ich es nichtmals geschafft mir einen geregelten Alltag zu erschaffen. Mir fehlt jegliches Hobby, Ausgleich, Freizeit…
Und dann sehe ich meine Freunde, die fest im Beruf sind, viel verdienen und teure Reisen unternehmen.
Ich habe Angst als Wismit begleitend zur Promotion nicht genug Geld zu verdienen und Sorge, dass mir wertvolle Berufserfahrung für andere Berufe verloren geht. Einen Berufseinstieg in Teilzeit stelle ich mir sehr stressig vor und habe nicht mal ansatzweise eine Idee in welches Rechtsgebiet ich gehen könnte. Ich habe leider im Ref immer nur in einem Gebiet gearbeitet, dass für mich nun nicht mehr in Frage kommt.
Ich weiß beruflich nur, dass ich möglichst zuarbeiten möchte, und nicht mehr im Urlaub und/oder an freien Tagen arbeiten will. Ich wünsche mir jemanden für Rückfragen, der zumindest mal über meine Dokumente liest, bevor sie an den Mandanten gehen…
Habt ihr irgendwelche Ideen wie ich vorankommen kann? Wie ich meine Lage verbessern kann? Irgendwelche Ansatzpunkte?
Viele Grüße
Hey,
das klingt wirklich furchtbar. Vielleicht machst du derzeit zu wenig in deinem Leben. Damit meine ich nicht das juristische Leben, sondern dein persönliches Leben. Kannst du dir ggf. mal ein paar Wochen frei nehmen, sodass du dich auf dich konzentrieren kannst? Nimm dir die Zeit, alte Hobbys aufzugreifen, deinen Alltag zu strukturieren und dein Leben für dich akzeptabel zu gestalten. Erst wenn deine mentale Seite und dein persönliches Leben läuft, würde ich an deiner Stelle wieder an Jura denken. Klar kannst du in der Zeit was für die Diss machen, wenn du das möchtest, aber ohne Zwang.
Zu der WissMit Sache: Ich war selbst 5 Jahre WissMit an einem Lehrstuhl an der Uni und ich möchte die Zeit nicht missen. Ich habe gut verdient, meine sprachlichen Skills verbessert, rechtlich mich in einem Bereich vertieft, den ich sehr lieben gelernt habe und hatte ein tolles Arbeitsumfeld. Wie es in der GK ist, kann ich dir leider nicht sagen, aber an sich verdient man als WissMit nicht schlecht. Ich hatte eine 2/3 Stelle und hatte unfassbar viel Zeit für mich, meine Diss und meinen Alltag.