15.01.2019, 15:07
Hallo,
ich habe mein erstes Staatsexamen eingesackt und werden nun ab April das Referendariat in Baden-Württemberg beginnen.
Da das erste Staatsexamen leider nicht so gut lief wie gewünscht, möchte ich nun das Referendariat besser angehen. Diesbezüglich habe ich mich schon mal im Internet etwas informiert, bin aber leider noch nicht ganz so schlau daraus gewörden. Daher würde ich gerne die Experten hier einmal um Rat bitten. :)
1. Sollte man sich alle zugelassenen Kommentare schon vor dem Referendariat gebraucht kaufen und dann zum Staatsexamen neue Auflagen mieten? Falls das eine gute Herangehensweise ist: Soll ich direkt alle gebraucht kaufen oder reichen auch erstmal nur ein paar spezielle Werke?
2. Ich muss auf jeden Fall noch das materielle Recht weiter aufarbeiten. Bei Juratopia habe ich gelesen, dass man das nicht anhand der Materialien für das 1. Staatsexamen machen soll, sondern anhand spezieller Skripte für das materielle Recht im Assessorexamen (Kaiser). Stimmt ihr dem auch zu? Vor allem in Strafrecht hapert es bei mir, da muss ich nochmal einiges aufarbeiten. :rolleyes:
3. Sollte man sich jetzt schon für alle Stationen bewerben? So wie ich das verstanden habe, wird in Ba-Wü für die Zivil- und Strafstation zugeteilt und bei allen anderen bewirbt man sich. Aber jetzt schon?
4. Jetzt die letzte Frage :D :Bzgl. der Kaiserseminare habe ich gelesen, dass diese wohl ein "muss" sind. Würdet ihr empfehlen, dass man die Kurse direkt zur Station besucht? Auf der Internetseite von Kaiser wird empfohlen, die materiellen Kurse und die verfahrensrechtlich geprägten Kurse direkt zur Station zu besuchen. Haltet ihr das auch für gut?
Über eure Erfahrungsberichte, Tipps und Antworten freue ich mich sehr, vielen Dank im voraus!
ich habe mein erstes Staatsexamen eingesackt und werden nun ab April das Referendariat in Baden-Württemberg beginnen.
Da das erste Staatsexamen leider nicht so gut lief wie gewünscht, möchte ich nun das Referendariat besser angehen. Diesbezüglich habe ich mich schon mal im Internet etwas informiert, bin aber leider noch nicht ganz so schlau daraus gewörden. Daher würde ich gerne die Experten hier einmal um Rat bitten. :)
1. Sollte man sich alle zugelassenen Kommentare schon vor dem Referendariat gebraucht kaufen und dann zum Staatsexamen neue Auflagen mieten? Falls das eine gute Herangehensweise ist: Soll ich direkt alle gebraucht kaufen oder reichen auch erstmal nur ein paar spezielle Werke?
2. Ich muss auf jeden Fall noch das materielle Recht weiter aufarbeiten. Bei Juratopia habe ich gelesen, dass man das nicht anhand der Materialien für das 1. Staatsexamen machen soll, sondern anhand spezieller Skripte für das materielle Recht im Assessorexamen (Kaiser). Stimmt ihr dem auch zu? Vor allem in Strafrecht hapert es bei mir, da muss ich nochmal einiges aufarbeiten. :rolleyes:
3. Sollte man sich jetzt schon für alle Stationen bewerben? So wie ich das verstanden habe, wird in Ba-Wü für die Zivil- und Strafstation zugeteilt und bei allen anderen bewirbt man sich. Aber jetzt schon?
4. Jetzt die letzte Frage :D :Bzgl. der Kaiserseminare habe ich gelesen, dass diese wohl ein "muss" sind. Würdet ihr empfehlen, dass man die Kurse direkt zur Station besucht? Auf der Internetseite von Kaiser wird empfohlen, die materiellen Kurse und die verfahrensrechtlich geprägten Kurse direkt zur Station zu besuchen. Haltet ihr das auch für gut?
Über eure Erfahrungsberichte, Tipps und Antworten freue ich mich sehr, vielen Dank im voraus!
Ich kann Dir empfehlen, zur Vorbereitung auf das Referendariat das Buch "99 Tipps & Hinweise für ein erfolgreiches Rechtsreferendariat" zu lesen. Das Buch gibt es als Print-Ausgabe und E-Book. Infos hierzu findest Du auf folgender Seite:
https://www.juristenkoffer.de/rechtsreferendariat/99-tipps-hinweise.php
Neben Tipps zur Planung des Referendariats beinhaltet das Buch auch viele hilfreiche Hinweise zur optimalen Examensvorbereitung sowie viele konkrete Tipps für das Schreiben der Klausuren.
https://www.juristenkoffer.de/rechtsreferendariat/99-tipps-hinweise.php
Neben Tipps zur Planung des Referendariats beinhaltet das Buch auch viele hilfreiche Hinweise zur optimalen Examensvorbereitung sowie viele konkrete Tipps für das Schreiben der Klausuren.
15.01.2019, 15:30
(15.01.2019, 15:07)Referendarin schrieb: Hallo,
ich habe mein erstes Staatsexamen eingesackt und werden nun ab April das Referendariat in Baden-Württemberg beginnen.
Da das erste Staatsexamen leider nicht so gut lief wie gewünscht, möchte ich nun das Referendariat besser angehen. Diesbezüglich habe ich mich schon mal im Internet etwas informiert, bin aber leider noch nicht ganz so schlau daraus gewörden. Daher würde ich gerne die Experten hier einmal um Rat bitten. :)
1. Sollte man sich alle zugelassenen Kommentare schon vor dem Referendariat gebraucht kaufen und dann zum Staatsexamen neue Auflagen mieten? Falls das eine gute Herangehensweise ist: Soll ich direkt alle gebraucht kaufen oder reichen auch erstmal nur ein paar spezielle Werke?
2. Ich muss auf jeden Fall noch das materielle Recht weiter aufarbeiten. Bei Juratopia habe ich gelesen, dass man das nicht anhand der Materialien für das 1. Staatsexamen machen soll, sondern anhand spezieller Skripte für das materielle Recht im Assessorexamen (Kaiser). Stimmt ihr dem auch zu? Vor allem in Strafrecht hapert es bei mir, da muss ich nochmal einiges aufarbeiten. :rolleyes:
3. Sollte man sich jetzt schon für alle Stationen bewerben? So wie ich das verstanden habe, wird in Ba-Wü für die Zivil- und Strafstation zugeteilt und bei allen anderen bewirbt man sich. Aber jetzt schon?
4. Jetzt die letzte Frage :D :Bzgl. der Kaiserseminare habe ich gelesen, dass diese wohl ein "muss" sind. Würdet ihr empfehlen, dass man die Kurse direkt zur Station besucht? Auf der Internetseite von Kaiser wird empfohlen, die materiellen Kurse und die verfahrensrechtlich geprägten Kurse direkt zur Station zu besuchen. Haltet ihr das auch für gut?
Über eure Erfahrungsberichte, Tipps und Antworten freue ich mich sehr, vielen Dank im voraus!
Zu 1: kauf die jetzt gebraucht, miete sie später (ggf. direkt am Anfang mit der AG reservieren, denn zu bestimmten Terminen sind die schnell weg). Kauf die, die in deinem Land zugelassen sind.
Zu 2: Es muss nicht unbedingt Kaiser sein, aber ja, es macht Sinn, nicht jede Mindermeinung aus dem ersten zu lernen. Geh in die Buchhandlung, frag deinen AG-Leiter... aber das hat alles noch Zeit. Komm erst mal an, fang mit dem Ref an und dann kannst du beurteilen, wo die Lücken liegen.
Zu 3: je nach Station musst du dich sogar jetzt schon bewerben. Willst du z.B. zur Polizei, kann das jetzt schon zu spät sein. Auch das AA hat starre Fristen.
Zu 4: das stimmt absolut nicht. Ich kenne auch genug Leute, denen Kaiser nichts gebracht hat.
15.01.2019, 19:05
Ich stimme meinem Vorredner vollkommen zu.
Lass dich bitte nicht von diesem Kaiser-Wahnsinn mit reißen. Die Kurse sind sicherlich nicht schlecht. Aber das brauch nicht jeder. Nur weil man die Kurse besucht, macht man kein besseres Examen. Ich habe nicht einen einzigen besucht und weitaus besser angeschnitten als viele, die dort waren. Das ist reine Typenfrage!
Zu den Bewerbungen für die Stationen: Je eher du dich darum kümmerst, desto höher sind deine Chancen, „coole“ Stationen zu haben. Die Polizei kann ich für die Verwaltung sehr empfehlen.
Lass dich bitte nicht von diesem Kaiser-Wahnsinn mit reißen. Die Kurse sind sicherlich nicht schlecht. Aber das brauch nicht jeder. Nur weil man die Kurse besucht, macht man kein besseres Examen. Ich habe nicht einen einzigen besucht und weitaus besser angeschnitten als viele, die dort waren. Das ist reine Typenfrage!
Zu den Bewerbungen für die Stationen: Je eher du dich darum kümmerst, desto höher sind deine Chancen, „coole“ Stationen zu haben. Die Polizei kann ich für die Verwaltung sehr empfehlen.
16.01.2019, 11:26
Hallo,
vielen lieben Dank für eure Antworten!
Sind die Kaiserskripte denn trotzdem empfehlenswert? Habe gesehen, dass AS auch extra Skripte für das Referendariat hat.
In Strafrecht muss ich leider auf jeden Fall noch vor dem Referendariat einiges aufarbeiten. Das hat mir meine Examensnote so ziemlich vermasselt und aus dem Fehler habe ich gelernt. Ich dachte aber, dass es dann vielleicht mehr Sinn macht, das materielle Recht gleich aufbereitet fürs Ref zu lernen, da ja anscheinend mehr Wert auf die Rspr. gelegt wird und man nicht jede literarische Mindermeinung braucht. Zumindest habe ich es so verstanden.
Was die Stationen angeht bin ich auch schon fleissig am planen. Für die Verwaltungsstation interessiert mich sehr das Speyer-Semester, vor allem in Hinblick auf die Möglichkeit, einen LLM zu erwerben. Nur stößt mich die angebliche "Partyszene" enorm ab. :rolleyes:
Habt ihr eine juristische Zeitschrift abonniert fürs Referendariat? Lohnt sich das, oder wird man mit Unterlagen eh schon überschüttet?
Liebe Grüße
vielen lieben Dank für eure Antworten!
Sind die Kaiserskripte denn trotzdem empfehlenswert? Habe gesehen, dass AS auch extra Skripte für das Referendariat hat.
In Strafrecht muss ich leider auf jeden Fall noch vor dem Referendariat einiges aufarbeiten. Das hat mir meine Examensnote so ziemlich vermasselt und aus dem Fehler habe ich gelernt. Ich dachte aber, dass es dann vielleicht mehr Sinn macht, das materielle Recht gleich aufbereitet fürs Ref zu lernen, da ja anscheinend mehr Wert auf die Rspr. gelegt wird und man nicht jede literarische Mindermeinung braucht. Zumindest habe ich es so verstanden.
Was die Stationen angeht bin ich auch schon fleissig am planen. Für die Verwaltungsstation interessiert mich sehr das Speyer-Semester, vor allem in Hinblick auf die Möglichkeit, einen LLM zu erwerben. Nur stößt mich die angebliche "Partyszene" enorm ab. :rolleyes:
Habt ihr eine juristische Zeitschrift abonniert fürs Referendariat? Lohnt sich das, oder wird man mit Unterlagen eh schon überschüttet?
Liebe Grüße
16.01.2019, 12:46
1. Die Kaiserskripte sind zum Teil durchaus sinnvoll, zum Teil weniger. Insbesondere kann ich für dein Anliegen das entsprechende Kaiserskript "materielle Strafrecht" empfehlen, welches verknappt im Prinzip das gesamte relevante materielle (Straf-)Recht für das zweite Examen - zumindest für die nördlichen Bundesländer (also ggf. nicht für BW und Bayern) - abbildet. Ähnliches gilt -mit Einschränkungen - für das entsprechende Skript zum materiellen Zivilrecht und Zwangsvollstreckungsrecht. Mit den eigentlichen "Referendarskripten" zum Prozessrecht konnte ich persönlic hingegen wenig anfangen (nach meinem Dafürhalten sind sie zum Teil unstrukturiert und enthalten viele Wiederholungen; teilweise sind sie aber als Nachschlagewerk bei Aufbaufragen geeignet).
2. Zum Speyer-Seminar gibt es viele positive Rückmeldungen, allerdings wird man die Zeit dort wohl nicht mit "examensrelevanter Materie" verbringen.
3. Eine Zeitschrift sollte/kann man sicher abonieren, wobei ich persönlich eher auf RÜ oder Life&Law (beide verknappt und aufs wesentliche reduziert) und weniger auf NJW, JUS etc. zurückgreifen würde.
2. Zum Speyer-Seminar gibt es viele positive Rückmeldungen, allerdings wird man die Zeit dort wohl nicht mit "examensrelevanter Materie" verbringen.
3. Eine Zeitschrift sollte/kann man sicher abonieren, wobei ich persönlich eher auf RÜ oder Life&Law (beide verknappt und aufs wesentliche reduziert) und weniger auf NJW, JUS etc. zurückgreifen würde.
16.01.2019, 13:14
Kaiser Crashkurse sind wichtig, weil man sonst alles sich alleine zusammensuchen muss, liebe Referendarin! Die häufigsten Klausurproblrme, Aufbau, Technik, neue Rspr... Wenn man 1 Jahr tauchen könnte, dann ginge das. Aber das kann ja keiner! Man hat idR nur so 4 Monate Zeit vor den Klausuren . Stoff zum Lernen schnell beisammen = gut! Dann bleibt ja auch noch Zeit, genug Übungsklausuren zu schreiben.
My two cents
My two cents
16.01.2019, 13:31
Dem muss ich widersprechen. Aufbau etc. kann man sehr gut ohne Crashkurse anhand von Skripten (meinetwegen auch die von Kaiser) oder Lehrbüchern aufbereiten, dafür bedarf es nicht zwingend einer Teilnahme an Crashkursen. Wenn man von Beginn an regelmäßig mitarbeitet und auch hin und wieder während des Referendariats ein Buch zur Hand nimmt, kann man auch ohne den einjährigen Tauchgang einigermaßen zurecht kommen. Das gilt auch für das materielle Recht, wobei ich im Hinblick auf Strafrecht die im Übrigen nur bedingt geschätztem Kaiserskripte empfehlen kann.
Aber mach dir vor Beginn nicht zu viele Sorgen um die Vorbereitung! Man "wächst" relativ schnell in die neue Rolle hinein und bekommt irgendwann zumeist auch das Gespür dafür, was man womit lernen kann. Viel Spaß und Erfolg!
Aber mach dir vor Beginn nicht zu viele Sorgen um die Vorbereitung! Man "wächst" relativ schnell in die neue Rolle hinein und bekommt irgendwann zumeist auch das Gespür dafür, was man womit lernen kann. Viel Spaß und Erfolg!
16.01.2019, 13:59
Ich war froh, dass alles nicht alleine machen zu müssen, sondern konnte gleich nach den Kursen mit dem Lernen anfangen. Hat sich gelohnt:-)
16.01.2019, 14:24
(16.01.2019, 13:14)Guest schrieb: Kaiser Crashkurse sind wichtig, weil man sonst alles sich alleine zusammensuchen muss, liebe Referendarin! Die häufigsten Klausurproblrme, Aufbau, Technik, neue Rspr... Wenn man 1 Jahr tauchen könnte, dann ginge das. Aber das kann ja keiner! Man hat idR nur so 4 Monate Zeit vor den Klausuren . Stoff zum Lernen schnell beisammen = gut! Dann bleibt ja auch noch Zeit, genug Übungsklausuren zu schreiben.Komisch, mein vb ging auch gut ohne Kaiser. Nach dem ersten sollte man durchaus in der Lage sein, sich selbst zu organisieren. Just my two cents.
My two cents
16.01.2019, 14:45
Ich habe - wie auch zum ersten - deshalb auf ein kommerziellen Rep verzichtet, weil zum einen jedenfalls nicht alle Kurse brauchbar sein sollen (dafür war mir mein Geld zu schade) und zum anderen, da ich Bedenken hatte, dass die Kurse eher zur Panikmache führen könnten. Bin auch ohne Kaiser (aber mit Kaiser-Skripten) mit Prädikat rausgegangen. Alles Gute!