24.10.2022, 14:06
naja, ich finde schon 2-3 Jahre unter solchen Arbeitsumständen zu viel und kann mir einfach schwer vorstellen, wie man das durchhält. aber ich bin beileibe auch kein Arbeitstier daran wird es wohl liegen. also, ob man das zumindest über eine begrenzte Zeit schafft. es ist auch nicht jeder gleich belastbar. oder gewillt, sich dem auszusetzen.
ich finde es einfach krass, wie es manche durchhalten. hat es mit Drogen zu tun? (hoffe, das ist nicht offtopic hier, aber es interessiert mich einfach) also MPH, Amphetamine? irgendwie kann ein Körper ja auch nicht dauernd im angespannten Modus sein und nur mit Kaffee.. schwer zu glauben.
ich finde es einfach krass, wie es manche durchhalten. hat es mit Drogen zu tun? (hoffe, das ist nicht offtopic hier, aber es interessiert mich einfach) also MPH, Amphetamine? irgendwie kann ein Körper ja auch nicht dauernd im angespannten Modus sein und nur mit Kaffee.. schwer zu glauben.
24.10.2022, 14:08
(24.10.2022, 13:51)ZW333 schrieb: aber wie geht man denn (mental) damit um, nie seine Ruhe vor der Arbeit zu haben? nimmt man das so hin als Gegenleistung für eine tolle Vergütung? oder als Karrieresprung? aber manche bleiben ja auch sehr lange und werden Partner, sind das dann einfach Arbeitstiere? bin neugierig, von Insidern was darüber zu erfahren :) mit den Kollegen hatte ich nicht so das tiefe Verhältnis, dass ich sie seinerzeit dazu hätte befragen können.
Eines der Probleme, dessentwegen ja auch viele dort aufhören. SC sicherlich am extremsten im deutschen Markt (war dort in der Wahlstation und habe da als Referendar mehr und länger gearbeitet als später bei meinem ersten Arbeitgeber). Denjenigen, die dort länger sind, sieht man das auch gut an. Mehr graue Haare, einfach viel älter und verbrauchter aussehen als das Alter vermuten lässt.
24.10.2022, 14:11
24.10.2022, 14:11
(24.10.2022, 14:02)ZW333 schrieb: krass, kann mir gar nicht vorstellen, dass es so konfliktscheue Partner in einer GK gibt - wie haben sie es denn geschafft, sich so nach oben zu beißen dann?
Die können schon die Ellenbogen untereinander und gegeneinander ausfahren, aber wenn es darum geht, Konflikte im Team zu lösen, dann interessiert es die Partner in der Regel nicht. Muss es auch nicht - ich bzw. wir sind ja auch nicht wegen jedem Furz zum Chef, sondern es hatte einen Punkt erreicht, an dem ich persönlich kurz vor der Kündigung war und ein Gespräch mit den Chefs gesucht, dort wurde dann der Kollege kurz besprochen (war natürlich absolut kein riesiger Faktor, aber dennoch ein wichtiger). Man versucht alles untereinander zu klären bzw. man darf ja auch mal die schlechte Laune eines Kollegen nicht persönlich nehmen und auch akzeptieren, dass man sich unter Kollegen mal anmotzt (klar ist, dass es nicht persönlich werden darf) - es hatte sich für die Chefs wohl damals nicht gelohnt, das Verhalten des Kollegen anzusprechen, weil wir anderen es ja für ihn hinbekommen haben - das Team hat insgesamt abgeliefert, obwohl einer einfach weniger gemacht hat. Letztlich haben die Zahlen gestimmt und vor allem darauf kommt es Partnern in der GK an (sehr untergeordnet, ob du dich persönlich wohl fühlst).
24.10.2022, 14:14
(24.10.2022, 14:06)ZW333 schrieb: naja, ich finde schon 2-3 Jahre unter solchen Arbeitsumständen zu viel und kann mir einfach schwer vorstellen, wie man das durchhält. aber ich bin beileibe auch kein Arbeitstier daran wird es wohl liegen. also, ob man das zumindest über eine begrenzte Zeit schafft. es ist auch nicht jeder gleich belastbar. oder gewillt, sich dem auszusetzen.
ich finde es einfach krass, wie es manche durchhalten. hat es mit Drogen zu tun? (hoffe, das ist nicht offtopic hier, aber es interessiert mich einfach) also MPH, Amphetamine? irgendwie kann ein Körper ja auch nicht dauernd im angespannten Modus sein und nur mit Kaffee.. schwer zu glauben.
Ich persönlich musste kurz vorm Burnout die Reßleine ziehen. Es gibt genug Kollegen, die auch länger krank geschrieben werden und/oder ein Sabbatical nehmen...
24.10.2022, 14:18
(24.10.2022, 14:11)Ex-GK schrieb: - es hatte sich für die Chefs wohl damals nicht gelohnt, das Verhalten des Kollegen anzusprechen, weil wir anderen es ja für ihn hinbekommen haben - das Team hat insgesamt abgeliefert, obwohl einer einfach weniger gemacht hat. Letztlich haben die Zahlen gestimmt und vor allem darauf kommt es Partnern in der GK an (sehr untergeordnet, ob du dich persönlich wohl fühlst).
aber warum? ich würde es nicht einsehen, jemandem seine Freizeit auf meine Kosten zu schenken - ich verstehe, dass man nicht wegen jedem Scheiß sich beschweren geht, aber das wäre für mich komplett inakzeptabel. wäre es auf das Team zurückgefallen?
24.10.2022, 14:18
Ja, so ist es – wie der Vorpost erkennen lässt. Manche schreien immer "hier" und andere nehmen sich auch mal Freiräume.
Was aber auch Fakt ist: viele Associates lassen sich ganz schön unter Druck setzen und nach Belieben ausbeuten von den Partnern. Das viel zu hohe Pensum wird dann immer damit gerechtfertigt, dass die Mandanten das so wollen und es schnell gehen muss. In Wahrheit bringt jede Stunde abends länger auch einfach mehr Kohle rein – egal ob den Schriftsatz am nächsten Tag überhaupt wer ließt beim Mandanten.
Wenn sich Associates davon ein Stück weit frei machen, ist das nur nachvollziehbar.
Die anderen sollten aber anstelle sich über den vermeintlich geringen Arbeitseifer des Kollegen aufzuregen, darüber nachdenken, warum sie sich eigentlich selbst so verknechten lassen. Hoffunung auf die Partnerschaff? Angst vor dem Partner? Willensschwäche?
Dass alle zusammen als Team auch Einfluss auf die Arbeitskultur haben, ist den allerwenigsten bewusst.
Was aber auch Fakt ist: viele Associates lassen sich ganz schön unter Druck setzen und nach Belieben ausbeuten von den Partnern. Das viel zu hohe Pensum wird dann immer damit gerechtfertigt, dass die Mandanten das so wollen und es schnell gehen muss. In Wahrheit bringt jede Stunde abends länger auch einfach mehr Kohle rein – egal ob den Schriftsatz am nächsten Tag überhaupt wer ließt beim Mandanten.
Wenn sich Associates davon ein Stück weit frei machen, ist das nur nachvollziehbar.
Die anderen sollten aber anstelle sich über den vermeintlich geringen Arbeitseifer des Kollegen aufzuregen, darüber nachdenken, warum sie sich eigentlich selbst so verknechten lassen. Hoffunung auf die Partnerschaff? Angst vor dem Partner? Willensschwäche?
Dass alle zusammen als Team auch Einfluss auf die Arbeitskultur haben, ist den allerwenigsten bewusst.
24.10.2022, 14:26
(24.10.2022, 14:18)ZW333 schrieb:(24.10.2022, 14:11)Ex-GK schrieb: - es hatte sich für die Chefs wohl damals nicht gelohnt, das Verhalten des Kollegen anzusprechen, weil wir anderen es ja für ihn hinbekommen haben - das Team hat insgesamt abgeliefert, obwohl einer einfach weniger gemacht hat. Letztlich haben die Zahlen gestimmt und vor allem darauf kommt es Partnern in der GK an (sehr untergeordnet, ob du dich persönlich wohl fühlst).
aber warum? ich würde es nicht einsehen, jemandem seine Freizeit auf meine Kosten zu schenken - ich verstehe, dass man nicht wegen jedem Scheiß sich beschweren geht, aber das wäre für mich komplett inakzeptabel. wäre es auf das Team zurückgefallen?
Ich habe das Thema angesprochen und gehofft, dass das Verhalten des Kollegen "korrigiert" oder wenigstens mal thematisiert wird. Als das nicht passiert ist und die anderen Punkte auch unverändert blieben, habe ich gekündigt - also nein, natürlich sehe ich es auch nicht ein, jemandem meine Freizeit zu schenken. Aber ich gehöre leider zu den Menschen, die auch noch mit dem Gedanken von Loyalität und Pflichtbewusstsein ggü Arbeitgebern erzogen wurden und entsprechend gehe ich nicht sofort, wenn mir eine Sache, die sich durchaus beheben lässt, nicht passt. Die Arbeit selbst hat mir sehr viel Spaß gemacht, warum soll ich das aufgeben, nur weil mir ein Hampelmann aufn Sack geht?
24.10.2022, 14:27
Es gibt immer zwei in dem Spiel: einen der es macht und einen der es mit sich machen lässt. Habe mal selbst erlebt wie ein Partner einen Kollegen an dessen Hochzeitstag als er mit seiner Frau essen war wieder ins Büro beorderte und das wegen einer definitiv nicht dringenden Angelegenheit. Wer da nicht den A... in der Hose hat und entweder nicht ans Telefon geht oder dem Chef sagt, dass man sich da in Ruhe am nächsten Morgen macht, der hat es dann auch nicht anders verdient.
24.10.2022, 14:29
(24.10.2022, 14:27)Gast schrieb: Es gibt immer zwei in dem Spiel: einen der es macht und einen der es mit sich machen lässt. Habe mal selbst erlebt wie ein Partner einen Kollegen an dessen Hochzeitstag als er mit seiner Frau essen war wieder ins Büro beorderte und das wegen einer definitiv nicht dringenden Angelegenheit. Wer da nicht den A... in der Hose hat und entweder nicht ans Telefon geht oder dem Chef sagt, dass man sich da in Ruhe am nächsten Morgen macht, der hat es dann auch nicht anders verdient.
(Sidenote: ich habe für meine Hochzeit 4 Tage frei gehabt und darüber wurde sich auch noch lustig gemacht, von wegen direkt ausm Büro ins Standesamt, sowas muss man selbstverständlich ignorieren, aber so einen Anlass hat man ja normalerweise nicht regelmäßig)
Das mit sich machen lassen ist sicherlich ein Punkt. War bei mir definitiv so, aber oft verlangt es auch einfach der Mandant. Wenn du dann alles ignorierst, gemütlich ins Bett gehst und dann in aller Ruhe am nächsten Tag statt um 9 Uhr abends reagierst, dann wirst du zwangsläufig ein Problem bekommen. Partner sind auch nur Menschen und stehen ebenfalls unter einem ungeheuren Druck, das sind wirklich nicht alles Ärsche, die Associates in Grund und Boden knechten wollen (einige ja, aber wirklich nicht alle).