24.10.2022, 00:10
Komische Frage.
Mindestens 9 bis 19, eher 9 bis 20, nicht selten 9 bis 22 und bei den Topzahlern eher Richtung Mitternacht und auch am Wochenende.
Hat schon seinen Grund, wieso dort so viel Geld fließt und es trotzdem immer weniger Leute machen wollen
Mindestens 9 bis 19, eher 9 bis 20, nicht selten 9 bis 22 und bei den Topzahlern eher Richtung Mitternacht und auch am Wochenende.
Hat schon seinen Grund, wieso dort so viel Geld fließt und es trotzdem immer weniger Leute machen wollen
24.10.2022, 10:31
(23.10.2022, 19:52)JuraisLife schrieb: 10 - 21 Uhr im Kapitalmarktrecht beim Marktführer (US-Kanzlei in Frankfurt).
Derzeit ist allerdings wegen der Lage auf dem Kapitalmarkt extrem wenig los.
In Guten Jahren z.B. letztes Jahr i.d.R. 10-0:30.
Kann allerdings HO machen, wie es mir beliebt.
klingt nach SC?
24.10.2022, 11:39
Es kommt neben der Wahl des Rechtsgebiets auch immer auf den Schwerpunkt der Kanzlei an. Ich habe schon mehrfach hier im Forum angemerkt, dass auch Arbeitsrecht (obwohl grundsätzlich eher bekannt mit moderaten Arbeitszeiten) ziemlich stressig und lange Arbeitstage erfordert, wenn in der jeweiligen Kanzlei das Arbeitsrecht nur oder weit überwiegend im Zusammenhang mit Transaktionen beraten wird. Dann richten sich die Arbeitszeiten des Rechtsgebiets vor allem nach den Bedürfnissen der "führenden" Projekt-PA, nämlich M&A, Corporate und/oder Capital Markets. Wenn deine PA aber weit überwiegend eigene Mandate macht und "nicht nur" transaktionsbegleitend, dann richten sich die Arbeitszeiten vor allem nach Arbeitsanfall und Team (also in der Regel einigermaßen "normale" Arbeitszeiten)
24.10.2022, 13:13
Mich würde mal interessieren, habt/hattet ihr Kollegen, die einfach früher gegangen sind? also ist das komplett unüblich? ich habe selbst in einer ziemlich großen Kanzlei die Anwaltssation gemacht, es aber tatsächlich so nie mitbekommen. die Associates waren bis spät Abends / Nachts da.
was würde denn passieren, wenn man jeden Tag um 17 Uhr geht? Also gesetzt den Fall, man schafft seine Bearbeitungen.
was würde denn passieren, wenn man jeden Tag um 17 Uhr geht? Also gesetzt den Fall, man schafft seine Bearbeitungen.
24.10.2022, 13:29
(24.10.2022, 13:13)ZW333 schrieb: Mich würde mal interessieren, habt/hattet ihr Kollegen, die einfach früher gegangen sind? also ist das komplett unüblich? ich habe selbst in einer ziemlich großen Kanzlei die Anwaltssation gemacht, es aber tatsächlich so nie mitbekommen. die Associates waren bis spät Abends / Nachts da.
was würde denn passieren, wenn man jeden Tag um 17 Uhr geht? Also gesetzt den Fall, man schafft seine Bearbeitungen.
Du arbeitest als Anwalt in einer GK ja in einem komplexen Ökosystem. "Deine" Bearbeitungen als abgeschlossenes Projekt gibt es so kaum. Du hast Calls nach 17 Uhr, Emails die beantwortet werden müssen, andere Anwälte/Partner brauchen Input und so Sachen.
Wenn ein Partner bei mir um 19 Uhr ins Büro mit einem eiligen Auftrag gekommen ist, hat er nie gefragt, ob ich heute schon meine "Pflicht" billables gemacht habe oder nicht.
24.10.2022, 13:51
aber wie geht man denn (mental) damit um, nie seine Ruhe vor der Arbeit zu haben? nimmt man das so hin als Gegenleistung für eine tolle Vergütung? oder als Karrieresprung? aber manche bleiben ja auch sehr lange und werden Partner, sind das dann einfach Arbeitstiere? bin neugierig, von Insidern was darüber zu erfahren :) mit den Kollegen hatte ich nicht so das tiefe Verhältnis, dass ich sie seinerzeit dazu hätte befragen können.
24.10.2022, 13:58
(24.10.2022, 13:13)ZW333 schrieb: Mich würde mal interessieren, habt/hattet ihr Kollegen, die einfach früher gegangen sind? also ist das komplett unüblich? ich habe selbst in einer ziemlich großen Kanzlei die Anwaltssation gemacht, es aber tatsächlich so nie mitbekommen. die Associates waren bis spät Abends / Nachts da.
was würde denn passieren, wenn man jeden Tag um 17 Uhr geht? Also gesetzt den Fall, man schafft seine Bearbeitungen.
Ich hatte so einen Kollegen, der oft gemacht hat, was er wollte; konfliktscheue Chefs haben dieses Verhalten zumindest begünstigt (die wussten aber auch, dass wir anderen (alles Frauen) ja auch auffangen, was dieser Kollege liegen lässt). Er ist auch schon mal eine Woche vor einem Signing einfach von jetzt auf gleich abgetaucht und war 24 Stunden für NIEMANDEN erreichbar ("ja mir gings halt nicht gut"). Ständig verabredet zum Abendessen/Getränke (wollte danach immer zurück ins Büro - entweder war er mehr als 3 Stunden weg oder kam gar nicht wieder, aber ja, es sah dann nach Außen so aus, als ob er ja ganz lange im Büro ist - dass er effektiv einfach nicht viel gearbeitet hat, ist definitiv aufgefallen und wir anderen im Team mussten es immer wieder auffangen). Diesen Kollegen hat man auch im HO kaum erreicht, was dann zur Folge hatte, dass wir alle kaum HO machen durften - er hat es dann einfach gemacht, es gab ja auch nie wirklich Konsequenzen (z.B. hat er mal 10 Tage nicht geliefert und mir wurde dann angekündigt, es im Zweifel über Nacht machen zu müssen).
Er hat seine Bearbeitungen nicht geschafft, was dann dazu geführt hat, dass wir ihn einfach scheiße fanden. Da aber unsere Chefs trotz Beschwerden nichts gemacht haben, sind ein paar von uns (auch aus anderen Gründen) irgendwann gegangen.
In der GK arbeitet man im Team - das betone ich immer wieder. Auch wenn ihr die Arbeitszeiten kacke findet, so sind die nun mal. Und wenn ihr nicht da seid, dann gebt ihr es dem Arbeitsgeber so richtig (/s), aber eure Kollegen haben den Scheiß, den ihr nicht macht an der Backe. Irgendwann sitzt du alleine da und keiner hat mehr Bock mit euch zu arbeiten. Andere Chefs hätten so einen Kollegen gekickt (das weiß ich, weil andere Partner zu mir über diesen Kollegen meinten "wäre es mein Associate, würde der hier schon lange nicht mehr sitzen). Karriere macht ihr so schon mal gar nicht.
24.10.2022, 14:02
(24.10.2022, 13:51)ZW333 schrieb: nimmt man das so hin als Gegenleistung für eine tolle Vergütung? oder als Karrieresprung?
Beides ja. Ich bin ua wegen der Arbeitszeiten aus der GK raus, aber es war mir von Anfang an klar, dass es derartige Kohle nur gegen Aufgabe des Privatlebens gibt. Das haben mir im Ref einige Seniors so gesagt und das habe ich als WiMi selbst so erlebt. Weil das ja eigentlich ein völlig bekanntes Konzept ist, bin ich immer wieder überrascht, warum in diesem Forum immer wieder welche GK-Gehälter, aber ohne den offensichtlichen Aufwand wollen.
24.10.2022, 14:02
krass, kann mir gar nicht vorstellen, dass es so konfliktscheue Partner in einer GK gibt - wie haben sie es denn geschafft, sich so nach oben zu beißen dann?
24.10.2022, 14:04
(24.10.2022, 13:51)ZW333 schrieb: aber wie geht man denn (mental) damit um, nie seine Ruhe vor der Arbeit zu haben? nimmt man das so hin als Gegenleistung für eine tolle Vergütung? oder als Karrieresprung? aber manche bleiben ja auch sehr lange und werden Partner, sind das dann einfach Arbeitstiere? bin neugierig, von Insidern was darüber zu erfahren :) mit den Kollegen hatte ich nicht so das tiefe Verhältnis, dass ich sie seinerzeit dazu hätte befragen können.
Ein Großteil kündigt doch nach 2-3 Jahren wieder oder geht auf 80% und versucht mit einem extra freien Tag noch etwas länger über die Runden zu kommen. Viele vernachlässigen auch Freunde und Familie in der Zeit. Die, die bleiben, sind weitüberwiegend Arbeitstiere. Gerne garniert mit verständnisvollen Aussagen wie "Der Sonntag mit meinen Kindern ist mir heilig" (vulgo, sechs Tage in der Woche bekommt er von zuhause nichts mit).