07.10.2022, 13:43
Also Einzelanwälte?
Anstatt einfach in eine bestehende Kanzlei zu gehen, die bereits seit 50-100+ Jahren existiert und einen großen Namen hat, sich dort hocharbeitet?
Klar könnte man sagen, dass diese nun mal ihr eigenes Ding aufmachen wollen, aber da wirklich EXTREM viele Anwälte selbständig sind, muss es doch einen Zusammenhang geben.
Es macht doch rein karrieretechnisch keinen Sinn, da es Anwälte wie Sand am Meer gibt. An jeder Straßenecke hat man gleich 10 Wohnzimmeranwälte.
Wieso macht man sich unter diesen Umständen dann überhaupt selbstständig?
Anstatt einfach in eine bestehende Kanzlei zu gehen, die bereits seit 50-100+ Jahren existiert und einen großen Namen hat, sich dort hocharbeitet?
Klar könnte man sagen, dass diese nun mal ihr eigenes Ding aufmachen wollen, aber da wirklich EXTREM viele Anwälte selbständig sind, muss es doch einen Zusammenhang geben.
Es macht doch rein karrieretechnisch keinen Sinn, da es Anwälte wie Sand am Meer gibt. An jeder Straßenecke hat man gleich 10 Wohnzimmeranwälte.
Wieso macht man sich unter diesen Umständen dann überhaupt selbstständig?
07.10.2022, 13:58
Du gehst bereits von der falschen Annahme aus, dass sich jeder selbstständige Anwalt (zu vernünftigen Konditionen) einer Kanzlei als Angestellter anschließen könnte.
07.10.2022, 14:01
07.10.2022, 14:17
Das Berufsbild der Anwaltschaft ist in vielen Köpfen nach wie vor der selbständig arbeitende Einzelanwalt - Stichwort unabhängiges Organ der Rechtspflege. Unabhängigkeit lässt sich durch Selbständigkeit eben besonders gut erzielen. Und es gibt nun mal auch jede Menge Streit und jede Menge Bedarf, sich die Rechtslage erläutern zu lassen.
Auch der Umstand, dass es zu viele Anwälte gibt, hat sich in den letzten Jahren geändert. Mittlerweile ist es eher einfacher als schwieriger geworden, durch bloßes Aufhängen der Plakette an Mandate und Mandanten zu kommen. Deshalb besteht die Not gar nicht so sehr, sich einer größeren Kanzlei anschließen zu müssen (die außerhalb der größeren Städte ja auch nicht spektakulär gut zahlen, warum also nicht gleich in die Selbständigkeit gehen?)
Und es gibt (oder gab? bin da nicht auf dem neuesten Stand) auch Fördermittel für junge Berufseinsteiger, die sich zügig selbständig machen, was die finanzielle Problematik auch relativiert.
Auch der Umstand, dass es zu viele Anwälte gibt, hat sich in den letzten Jahren geändert. Mittlerweile ist es eher einfacher als schwieriger geworden, durch bloßes Aufhängen der Plakette an Mandate und Mandanten zu kommen. Deshalb besteht die Not gar nicht so sehr, sich einer größeren Kanzlei anschließen zu müssen (die außerhalb der größeren Städte ja auch nicht spektakulär gut zahlen, warum also nicht gleich in die Selbständigkeit gehen?)
Und es gibt (oder gab? bin da nicht auf dem neuesten Stand) auch Fördermittel für junge Berufseinsteiger, die sich zügig selbständig machen, was die finanzielle Problematik auch relativiert.
07.10.2022, 14:36
(07.10.2022, 14:17)Gast schrieb: Und es gibt (oder gab? bin da nicht auf dem neuesten Stand) auch Fördermittel für junge Berufseinsteiger, die sich zügig selbständig machen, was die finanzielle Problematik auch relativiert.
Nun ja, wenn man sich die Umsätze der Einzelanwälte nach der STAR Studie ansieht, sieht es nicht so rosig aus, wie du es darstellst. Sicherlich gibt es einige Einzelanwälte, die gut verdienen. Viele sind aber Einzelanwälte, weil es schlicht die einzige Möglichkeit ist (neben irgendwelchen 30k brutto im Jahr Angestellten-Jobs).
07.10.2022, 14:59
(07.10.2022, 14:36)Gast schrieb:(07.10.2022, 14:17)Gast schrieb: Und es gibt (oder gab? bin da nicht auf dem neuesten Stand) auch Fördermittel für junge Berufseinsteiger, die sich zügig selbständig machen, was die finanzielle Problematik auch relativiert.
Nun ja, wenn man sich die Umsätze der Einzelanwälte nach der STAR Studie ansieht, sieht es nicht so rosig aus, wie du es darstellst. Sicherlich gibt es einige Einzelanwälte, die gut verdienen. Viele sind aber Einzelanwälte, weil es schlicht die einzige Möglichkeit ist (neben irgendwelchen 30k brutto im Jahr Angestellten-Jobs).
Welcher Anwalt verdient bitte nur 30 Brutto? Ich bin 19 Jahre alt und habe die letzten Monate vor meinem Studium als Vermittler für Dolmetscher gearbeitet und 1.8k Netto gemacht. Direkt nach meinem Abi ohne Vorerfahrung oder Ausbildung.
07.10.2022, 15:13
(07.10.2022, 14:59)Gast schrieb:(07.10.2022, 14:36)Gast schrieb:(07.10.2022, 14:17)Gast schrieb: Und es gibt (oder gab? bin da nicht auf dem neuesten Stand) auch Fördermittel für junge Berufseinsteiger, die sich zügig selbständig machen, was die finanzielle Problematik auch relativiert.
Nun ja, wenn man sich die Umsätze der Einzelanwälte nach der STAR Studie ansieht, sieht es nicht so rosig aus, wie du es darstellst. Sicherlich gibt es einige Einzelanwälte, die gut verdienen. Viele sind aber Einzelanwälte, weil es schlicht die einzige Möglichkeit ist (neben irgendwelchen 30k brutto im Jahr Angestellten-Jobs).
Welcher Anwalt verdient bitte nur 30 Brutto? Ich bin 19 Jahre alt und habe die letzten Monate vor meinem Studium als Vermittler für Dolmetscher gearbeitet und 1.8k Netto gemacht. Direkt nach meinem Abi ohne Vorerfahrung oder Ausbildung.
Und was soll uns das jetzt sagen? Wenn du mit schlechten Noten in der sächsischen Provinz Verkehrsrecht als angestellter Anwalt machen willst, werden solche Angebote auf dich warten. Da bringt es wenig, wenn du sagst, dass du als Vermittler für Dolmetscher mehr verdient hast...
07.10.2022, 15:17
(07.10.2022, 15:13)Gast schrieb:(07.10.2022, 14:59)Gast schrieb:(07.10.2022, 14:36)Gast schrieb:(07.10.2022, 14:17)Gast schrieb: Und es gibt (oder gab? bin da nicht auf dem neuesten Stand) auch Fördermittel für junge Berufseinsteiger, die sich zügig selbständig machen, was die finanzielle Problematik auch relativiert.
Nun ja, wenn man sich die Umsätze der Einzelanwälte nach der STAR Studie ansieht, sieht es nicht so rosig aus, wie du es darstellst. Sicherlich gibt es einige Einzelanwälte, die gut verdienen. Viele sind aber Einzelanwälte, weil es schlicht die einzige Möglichkeit ist (neben irgendwelchen 30k brutto im Jahr Angestellten-Jobs).
Welcher Anwalt verdient bitte nur 30 Brutto? Ich bin 19 Jahre alt und habe die letzten Monate vor meinem Studium als Vermittler für Dolmetscher gearbeitet und 1.8k Netto gemacht. Direkt nach meinem Abi ohne Vorerfahrung oder Ausbildung.
Und was soll uns das jetzt sagen? Wenn du mit schlechten Noten in der sächsischen Provinz Verkehrsrecht als angestellter Anwalt machen willst, werden solche Angebote auf dich warten. Da bringt es wenig, wenn du sagst, dass du als Vermittler für Dolmetscher mehr verdient hast...
Sorry, wenn das so böse klingt, aber wenn die dann nicht unter Depressionen leiden, weiß ich auch nicht. Ich finde, dass sowas totaler unter dem Wert ist.
07.10.2022, 15:29
(07.10.2022, 15:17)Gast schrieb:(07.10.2022, 15:13)Gast schrieb:(07.10.2022, 14:59)Gast schrieb:(07.10.2022, 14:36)Gast schrieb:(07.10.2022, 14:17)Gast schrieb: Und es gibt (oder gab? bin da nicht auf dem neuesten Stand) auch Fördermittel für junge Berufseinsteiger, die sich zügig selbständig machen, was die finanzielle Problematik auch relativiert.
Nun ja, wenn man sich die Umsätze der Einzelanwälte nach der STAR Studie ansieht, sieht es nicht so rosig aus, wie du es darstellst. Sicherlich gibt es einige Einzelanwälte, die gut verdienen. Viele sind aber Einzelanwälte, weil es schlicht die einzige Möglichkeit ist (neben irgendwelchen 30k brutto im Jahr Angestellten-Jobs).
Welcher Anwalt verdient bitte nur 30 Brutto? Ich bin 19 Jahre alt und habe die letzten Monate vor meinem Studium als Vermittler für Dolmetscher gearbeitet und 1.8k Netto gemacht. Direkt nach meinem Abi ohne Vorerfahrung oder Ausbildung.
Und was soll uns das jetzt sagen? Wenn du mit schlechten Noten in der sächsischen Provinz Verkehrsrecht als angestellter Anwalt machen willst, werden solche Angebote auf dich warten. Da bringt es wenig, wenn du sagst, dass du als Vermittler für Dolmetscher mehr verdient hast...
Sorry, wenn das so böse klingt, aber wenn die dann nicht unter Depressionen leiden, weiß ich auch nicht. Ich finde, dass sowas totaler unter dem Wert ist.
Dann achte darauf, dass du nicht mit schlechten Noten in der sächsischen Provinz landest. Es ist nun einmal so, dass es bei den Anwaltsgehältern eine recht große Spreizung gibt und es für einige daher eben schlicht praktikabler ist, selbstständig zu sein (bzw. zumindest weniger schlimm).
07.10.2022, 15:40
Ach ja, wieder Ferienzeit
Geht doch mal lieber an die frische Luft und unterhaltet euch mit Gleichaltrigen.
Geht doch mal lieber an die frische Luft und unterhaltet euch mit Gleichaltrigen.