23.09.2022, 07:52
Hallo, bin leider im Juni 2022 NRW durchgefallen. Kann mir jemand aus eigener Erfahrung sagen, wie das ablief?
Hatte eh schon keine Kraft mehr die Klausuren zu schreiben, da die Umstände einfach zum kotzen waren und jetzt noch das. Hatte gehofft, dass ich irgendwie durchgekommen bin. Bin echt am Boden, zumal auch in anderen Lebensbereichen alles eh schon schwer ist.
Hatte eh schon keine Kraft mehr die Klausuren zu schreiben, da die Umstände einfach zum kotzen waren und jetzt noch das. Hatte gehofft, dass ich irgendwie durchgekommen bin. Bin echt am Boden, zumal auch in anderen Lebensbereichen alles eh schon schwer ist.
23.09.2022, 09:56
(23.09.2022, 07:52)Juralei schrieb: Hallo, bin leider im Juni 2022 NRW durchgefallen. Kann mir jemand aus eigener Erfahrung sagen, wie das ablief?
Hatte eh schon keine Kraft mehr die Klausuren zu schreiben, da die Umstände einfach zum kotzen waren und jetzt noch das. Hatte gehofft, dass ich irgendwie durchgekommen bin. Bin echt am Boden, zumal auch in anderen Lebensbereichen alles eh schon schwer ist.
Das tut mir sehr leid für dich. Hoffe du findest Kraft für den zweiten Anlauf.
Ich verstehe deine Frage aber nicht.
23.09.2022, 10:05
Danke! Ich meine, falls man sich für den Ergänzungsvorbereitungsdienst entschließt. Wie schnell muss man die Stammdienststelle kontaktieren und wie läuft das dann ab mit der AG? Einzelausbilder? Oder tauchen?
Wie seid ihr beim 2. Versuch vorgegangen? Wäre dankbar für Erfahrungen.
Wie seid ihr beim 2. Versuch vorgegangen? Wäre dankbar für Erfahrungen.
23.09.2022, 11:49
Beim Olg anrufen und dann wird man dem EVD zugewiesen und muss nach 3 Monaten wieder schreiben.
Ich habe tatsächlich Privatunterricht genommen und fand das hilfreich.
Ich habe tatsächlich Privatunterricht genommen und fand das hilfreich.
23.09.2022, 11:50
Einzelausbilder hab ich natürlich komplett getaucht.
23.09.2022, 12:35
Hey,
zunächst einmal: Kopf hoch! Es geht definitiv weiter :)
Ich bin letztes Jahr auch durchgefallen, und kann dir daher ein bisschen was berichten.
In meinem Durchgang kam die Liste Dienstags. Mittwochs wurde ich von meiner Referendarabteilung angerufen (nicht OLG, sondern LG). Ich wurde gefragt, ob ich mir Gedanken gemacht habe, ob ich mir selber einen Ausbilder suche oder ob ich einem Richter zugeteilt werden möchte, der schon öfter Repetenten bereut hat. Ich habe mich dann für den Richter entschieden, da ich absolut keine Ahnung hatte, was ich machen soll. Ich war total überfordert mit der Situation und habe mich einfach schrecklich gefühlt.
Dem EVD wurde ich automatisch zugeteilt und ich bekam noch in der Woche eine Email, wann was stattfindet. Wir hatten direkt Montags darauf eine Klausur (das war einfach die Hölle im Anfang). Bei meinem Ausbilder habe ich jede Woche eine Klausur geschrieben. Der Brief zum EVD kam bei mir erst zwei Wochen später an. Eigentlich hätte der wohl früher ankommen sollen (man bekommt so etwas wie einen Stundenplan).
Ansonsten habe ich die 3 Monate EVD durchgezogen. Ich habe jede Woche 3 bis 4 Klausuren ausformuliert (für die EVD-AG, meinen Ausbilder und auch privat). Ich habe mich nicht krank schreiben lassen oder sowas, sondern habe direkt im vierten Monat die Klausuren geschrieben.
Bestanden habe ich die Schriftlichen dann mit einem Schnitt von 6,0 und nach der mündlichen bin ich mit 7,0 Punkten insgesamt raus gekommen (meine Kommission war sehr streng).
Also man kann auch bestehen, wenn man "nur" die 3 Monate EVD durchzieht.
Ich muss aber dazu sagen, dass ich im ersten Versuch nur einen Punkt zu wenig hatte (ich hatte 6 x 3 Punkte, 1 x 4 Punkte und 1 x 9 Punkte), vielleicht sieht die Situation anders aus, wenn mehr Punkte fehlen weil man zu wenig Wissen hat oder so (mir fehlte einfach nur Schreibübung denke ich).
Ich wünsche dir ganz viel Kraft und Erfolg für deinen weiteren Weg. Du wirst das sicher alles schaffen!
zunächst einmal: Kopf hoch! Es geht definitiv weiter :)
Ich bin letztes Jahr auch durchgefallen, und kann dir daher ein bisschen was berichten.
In meinem Durchgang kam die Liste Dienstags. Mittwochs wurde ich von meiner Referendarabteilung angerufen (nicht OLG, sondern LG). Ich wurde gefragt, ob ich mir Gedanken gemacht habe, ob ich mir selber einen Ausbilder suche oder ob ich einem Richter zugeteilt werden möchte, der schon öfter Repetenten bereut hat. Ich habe mich dann für den Richter entschieden, da ich absolut keine Ahnung hatte, was ich machen soll. Ich war total überfordert mit der Situation und habe mich einfach schrecklich gefühlt.
Dem EVD wurde ich automatisch zugeteilt und ich bekam noch in der Woche eine Email, wann was stattfindet. Wir hatten direkt Montags darauf eine Klausur (das war einfach die Hölle im Anfang). Bei meinem Ausbilder habe ich jede Woche eine Klausur geschrieben. Der Brief zum EVD kam bei mir erst zwei Wochen später an. Eigentlich hätte der wohl früher ankommen sollen (man bekommt so etwas wie einen Stundenplan).
Ansonsten habe ich die 3 Monate EVD durchgezogen. Ich habe jede Woche 3 bis 4 Klausuren ausformuliert (für die EVD-AG, meinen Ausbilder und auch privat). Ich habe mich nicht krank schreiben lassen oder sowas, sondern habe direkt im vierten Monat die Klausuren geschrieben.
Bestanden habe ich die Schriftlichen dann mit einem Schnitt von 6,0 und nach der mündlichen bin ich mit 7,0 Punkten insgesamt raus gekommen (meine Kommission war sehr streng).
Also man kann auch bestehen, wenn man "nur" die 3 Monate EVD durchzieht.
Ich muss aber dazu sagen, dass ich im ersten Versuch nur einen Punkt zu wenig hatte (ich hatte 6 x 3 Punkte, 1 x 4 Punkte und 1 x 9 Punkte), vielleicht sieht die Situation anders aus, wenn mehr Punkte fehlen weil man zu wenig Wissen hat oder so (mir fehlte einfach nur Schreibübung denke ich).
Ich wünsche dir ganz viel Kraft und Erfolg für deinen weiteren Weg. Du wirst das sicher alles schaffen!
23.09.2022, 13:10
(23.09.2022, 12:35)Durchgefallen NRW 2021 schrieb: Hey,
zunächst einmal: Kopf hoch! Es geht definitiv weiter :)
Ich bin letztes Jahr auch durchgefallen, und kann dir daher ein bisschen was berichten.
In meinem Durchgang kam die Liste Dienstags. Mittwochs wurde ich von meiner Referendarabteilung angerufen (nicht OLG, sondern LG). Ich wurde gefragt, ob ich mir Gedanken gemacht habe, ob ich mir selber einen Ausbilder suche oder ob ich einem Richter zugeteilt werden möchte, der schon öfter Repetenten bereut hat. Ich habe mich dann für den Richter entschieden, da ich absolut keine Ahnung hatte, was ich machen soll. Ich war total überfordert mit der Situation und habe mich einfach schrecklich gefühlt.
Dem EVD wurde ich automatisch zugeteilt und ich bekam noch in der Woche eine Email, wann was stattfindet. Wir hatten direkt Montags darauf eine Klausur (das war einfach die Hölle im Anfang). Bei meinem Ausbilder habe ich jede Woche eine Klausur geschrieben. Der Brief zum EVD kam bei mir erst zwei Wochen später an. Eigentlich hätte der wohl früher ankommen sollen (man bekommt so etwas wie einen Stundenplan).
Ansonsten habe ich die 3 Monate EVD durchgezogen. Ich habe jede Woche 3 bis 4 Klausuren ausformuliert (für die EVD-AG, meinen Ausbilder und auch privat). Ich habe mich nicht krank schreiben lassen oder sowas, sondern habe direkt im vierten Monat die Klausuren geschrieben.
Bestanden habe ich die Schriftlichen dann mit einem Schnitt von 6,0 und nach der mündlichen bin ich mit 7,0 Punkten insgesamt raus gekommen (meine Kommission war sehr streng).
Also man kann auch bestehen, wenn man "nur" die 3 Monate EVD durchzieht.
Ich muss aber dazu sagen, dass ich im ersten Versuch nur einen Punkt zu wenig hatte (ich hatte 6 x 3 Punkte, 1 x 4 Punkte und 1 x 9 Punkte), vielleicht sieht die Situation anders aus, wenn mehr Punkte fehlen weil man zu wenig Wissen hat oder so (mir fehlte einfach nur Schreibübung denke ich).
Ich wünsche dir ganz viel Kraft und Erfolg für deinen weiteren Weg. Du wirst das sicher alles schaffen!
Ich danke dir vielmals!
Ich habe die letzten 3 Monate so gut wie nix wiederholen können, weil ich privat auch scheiß Umstände habe. Umso
schwerer der Schlag durch die jetzige Situation.
Bin am schwanken, ob ich mir das nochmal überhaupt antun soll?!?
Andererseits denke ich mir, dass ich eben noch einen Versuch habe, finanziell kann man sich ja damit auch über Wasser halten und muss sich keinen Kopf machen.
23.09.2022, 13:12
(23.09.2022, 13:10)Juralei schrieb:(23.09.2022, 12:35)Durchgefallen NRW 2021 schrieb: Hey,
zunächst einmal: Kopf hoch! Es geht definitiv weiter :)
Ich bin letztes Jahr auch durchgefallen, und kann dir daher ein bisschen was berichten.
In meinem Durchgang kam die Liste Dienstags. Mittwochs wurde ich von meiner Referendarabteilung angerufen (nicht OLG, sondern LG). Ich wurde gefragt, ob ich mir Gedanken gemacht habe, ob ich mir selber einen Ausbilder suche oder ob ich einem Richter zugeteilt werden möchte, der schon öfter Repetenten bereut hat. Ich habe mich dann für den Richter entschieden, da ich absolut keine Ahnung hatte, was ich machen soll. Ich war total überfordert mit der Situation und habe mich einfach schrecklich gefühlt.
Dem EVD wurde ich automatisch zugeteilt und ich bekam noch in der Woche eine Email, wann was stattfindet. Wir hatten direkt Montags darauf eine Klausur (das war einfach die Hölle im Anfang). Bei meinem Ausbilder habe ich jede Woche eine Klausur geschrieben. Der Brief zum EVD kam bei mir erst zwei Wochen später an. Eigentlich hätte der wohl früher ankommen sollen (man bekommt so etwas wie einen Stundenplan).
Ansonsten habe ich die 3 Monate EVD durchgezogen. Ich habe jede Woche 3 bis 4 Klausuren ausformuliert (für die EVD-AG, meinen Ausbilder und auch privat). Ich habe mich nicht krank schreiben lassen oder sowas, sondern habe direkt im vierten Monat die Klausuren geschrieben.
Bestanden habe ich die Schriftlichen dann mit einem Schnitt von 6,0 und nach der mündlichen bin ich mit 7,0 Punkten insgesamt raus gekommen (meine Kommission war sehr streng).
Also man kann auch bestehen, wenn man "nur" die 3 Monate EVD durchzieht.
Ich muss aber dazu sagen, dass ich im ersten Versuch nur einen Punkt zu wenig hatte (ich hatte 6 x 3 Punkte, 1 x 4 Punkte und 1 x 9 Punkte), vielleicht sieht die Situation anders aus, wenn mehr Punkte fehlen weil man zu wenig Wissen hat oder so (mir fehlte einfach nur Schreibübung denke ich).
Ich wünsche dir ganz viel Kraft und Erfolg für deinen weiteren Weg. Du wirst das sicher alles schaffen!
Ich danke dir vielmals!
Ich habe die letzten 3 Monate so gut wie nix wiederholen können, weil ich privat auch scheiß Umstände habe. Umso
schwerer der Schlag durch die jetzige Situation.
Bin am schwanken, ob ich mir das nochmal überhaupt antun soll?!?
Andererseits denke ich mir, dass ich eben noch einen Versuch habe, finanziell kann man sich ja damit auch über Wasser halten und muss sich keinen Kopf machen.
Mit was hast du dann noch zusätzlich außer den Klausuren gelernt?
23.09.2022, 13:33
Du kannst es ein bisschen als Verbesserungsversuch sehen für den du bezahlt wirst anstatt selber zu zahlen. Ich persönlich würde dir schon dazu raten, es nochmal zu versuchen. Du verlierst ja nichts. wenn du während des EVD feststellst, dass du doch nicht schreiben möchtest, oder dass du doch mehr Lernzeit brauchst, kannst du dich auch jederzeit an die AG-Leiter wenden oder an deine Ref-Abteilung. Bei mir waren die super hilfsbereit, gerade die AG-Leiter. Die EVD-AGs waren insgesamt sehr sehr gut, viel besser als die regulären AGs.
Einige meiner Mitstreiter aus der AG haben sich auch erst während des EVD dazu entschieden, später zu schreiben und haben sich dann entlassen lassen. Das ist auch kein Problem. Man steigt anschließend wieder dort ein, wo man sich entlassen hat.
Wirklich spezifisch mit irgendwas gelernt oder irgendwas wiederholt habe ich nicht.
Ich habe Klausuren geschrieben (unter Zeitdruck und wirklich ausformuliert), dann habe ich die AGs vor- und nachbereitet und die Klausuren habe ich natürlich auch immer nachbereitet. Ansonsten habe ich mir noch 5 Kurse bei Kaiser gegeben und deren Inhalte habe ich mir dann angeschaut.
Um wirklich irgendetwas vertieft zu wiederholen ist die Zeit einfach zu knapp. Das waren so schon sehr anstrengende 3 Monate. Zum Ende hatte ich mir eine Woche Urlaub gegönnt (etwa 2 Wochen vor den Klausuren). In der Zeit habe ich nichts juristisches gemacht und war viel unterwegs. Dazu musste ich mich dann aber auch wirklich zwingen, da ich die ganze zeit ein schlechtes Gewissen hatte (man hat ganz normal Urlaubsanspruch während des EVD).
Einige meiner Mitstreiter aus der AG haben sich auch erst während des EVD dazu entschieden, später zu schreiben und haben sich dann entlassen lassen. Das ist auch kein Problem. Man steigt anschließend wieder dort ein, wo man sich entlassen hat.
Wirklich spezifisch mit irgendwas gelernt oder irgendwas wiederholt habe ich nicht.
Ich habe Klausuren geschrieben (unter Zeitdruck und wirklich ausformuliert), dann habe ich die AGs vor- und nachbereitet und die Klausuren habe ich natürlich auch immer nachbereitet. Ansonsten habe ich mir noch 5 Kurse bei Kaiser gegeben und deren Inhalte habe ich mir dann angeschaut.
Um wirklich irgendetwas vertieft zu wiederholen ist die Zeit einfach zu knapp. Das waren so schon sehr anstrengende 3 Monate. Zum Ende hatte ich mir eine Woche Urlaub gegönnt (etwa 2 Wochen vor den Klausuren). In der Zeit habe ich nichts juristisches gemacht und war viel unterwegs. Dazu musste ich mich dann aber auch wirklich zwingen, da ich die ganze zeit ein schlechtes Gewissen hatte (man hat ganz normal Urlaubsanspruch während des EVD).
23.09.2022, 15:09
(23.09.2022, 13:33)Durchgefallen NRW 2021 schrieb: Du kannst es ein bisschen als Verbesserungsversuch sehen für den du bezahlt wirst anstatt selber zu zahlen. Ich persönlich würde dir schon dazu raten, es nochmal zu versuchen. Du verlierst ja nichts. wenn du während des EVD feststellst, dass du doch nicht schreiben möchtest, oder dass du doch mehr Lernzeit brauchst, kannst du dich auch jederzeit an die AG-Leiter wenden oder an deine Ref-Abteilung. Bei mir waren die super hilfsbereit, gerade die AG-Leiter. Die EVD-AGs waren insgesamt sehr sehr gut, viel besser als die regulären AGs.
Einige meiner Mitstreiter aus der AG haben sich auch erst während des EVD dazu entschieden, später zu schreiben und haben sich dann entlassen lassen. Das ist auch kein Problem. Man steigt anschließend wieder dort ein, wo man sich entlassen hat.
Wirklich spezifisch mit irgendwas gelernt oder irgendwas wiederholt habe ich nicht.
Ich habe Klausuren geschrieben (unter Zeitdruck und wirklich ausformuliert), dann habe ich die AGs vor- und nachbereitet und die Klausuren habe ich natürlich auch immer nachbereitet. Ansonsten habe ich mir noch 5 Kurse bei Kaiser gegeben und deren Inhalte habe ich mir dann angeschaut.
Um wirklich irgendetwas vertieft zu wiederholen ist die Zeit einfach zu knapp. Das waren so schon sehr anstrengende 3 Monate. Zum Ende hatte ich mir eine Woche Urlaub gegönnt (etwa 2 Wochen vor den Klausuren). In der Zeit habe ich nichts juristisches gemacht und war viel unterwegs. Dazu musste ich mich dann aber auch wirklich zwingen, da ich die ganze zeit ein schlechtes Gewissen hatte (man hat ganz normal Urlaubsanspruch während des EVD).
Ist echt sehr nett von dir, dass du das teilst! Danke!!!