16.09.2022, 09:47
(16.09.2022, 09:32)Gast schrieb: Danke für eure Antworten, super hilfreich. Ich hatte bisher nur wisMit / Ref usw Vorstellungsgespräche, da war mir eigentlich alles egal bzw. hatte ich keine Vorstellung. Daher ist das jetzt neu für mich, mich als Anwältin zu bewerben
Frage ruhig das, was dich interessiert. Wenn dir Home Office wichtig ist, dann solltest du auch danach fragen. Du hast nichts gewonnen, wenn du hinterher jeden Tag ins Büro musst, aber dafür 1 1/2 Stunden pro Strecke aufwendest und der Frust darüber von Tag zu Tag steigt.
Das Gehalt soll man laut Ratgebern tatsächlich erst am Schluss oder im 2. Gespräch ansprechen, aber auch hier kommt es darauf an, wo du dich bewirbst und mit welchen Noten. Wenn du gute Noten hast und in die GK willst, musst du nicht als Bittsteller auftreten und kannst dich zwischen den Angeboten entscheiden. Sind deine Noten eher im unteren Bereich und du hast keine unendliche Auswahl an Arbeitgebern, kannst du nicht mit einer "Ich-Will-Attitüde" auftreten.
Du hast aus deinen bisherigen Stationen ja schon Erfahrungen, wie der Arbeitsalltag sein kann. Je nachdem, wo du dich bewirbst, können noch Fragen zur Zusammensetzung des Teams gestellt werden oder z.B. nach Einzelbüro/Großraumbüro wenn dir das wichtig ist.
16.09.2022, 09:56
Zwei Punkte die mich hier gerade sehr überraschen:
1. Es gibt Kanzleien, die Associates in ein Großraumbüro setzen?
2. Man kann als Associate beim Gehalt noch verhandeln? Wieviel mehr als die üblichen Gehälter (140k und aufwärts) geht denn da noch?
1. Es gibt Kanzleien, die Associates in ein Großraumbüro setzen?
2. Man kann als Associate beim Gehalt noch verhandeln? Wieviel mehr als die üblichen Gehälter (140k und aufwärts) geht denn da noch?
16.09.2022, 10:07
(16.09.2022, 09:56)Gast schrieb: Zwei Punkte die mich hier gerade sehr überraschen:
1. Es gibt Kanzleien, die Associates in ein Großraumbüro setzen?
2. Man kann als Associate beim Gehalt noch verhandeln? Wieviel mehr als die üblichen Gehälter (140k und aufwärts) geht denn da noch?
1. Na klar, Latham z.B. ist ganz geil auf das neue Großraumbüro und der Trend geht sehr stark dahin (es gibt genug Leute, die Großraumbüros auch kacke finden, heißt aber nicht, dass es einen Unterschied macht).
2. Kommt drauf an, in GKen sind die Gehälter für Berufseinsteiger idR fix - verhandeln geht da frühestens ab Senior Stufe (eher Salary).
16.09.2022, 10:08
(16.09.2022, 09:56)Gast schrieb: Zwei Punkte die mich hier gerade sehr überraschen:
1. Es gibt Kanzleien, die Associates in ein Großraumbüro setzen?
2. Man kann als Associate beim Gehalt noch verhandeln? Wieviel mehr als die üblichen Gehälter (140k und aufwärts) geht denn da noch?
In fast allen GKs bekommen Associates ein Einzelbüro. Ich habe nur ganz selten von Ausnahmen gehört. In London ist es z.B. ganz anders. Aber kein Einzelbüro wäre für mich auch ein Ausschlusskriterium.
Das Gehalt ist in der GK kaum verhandelbar. Mal kannst Du auch ohne Dr. das rausholen, was es eigentlich nur mit Dr. gibt (wenn da überhaupt noch Unterschiede gemacht werden).
Und zum Thema Arbeitszeiten, HO, Work-Life Balance: Natürlich ist das wichtig für den Bewerber, vielleicht so am wichtigsten. Trotzdem sollte man sich die Fragen dazu bis zum Ende des Gesprächs aufsparen. Wer als erstes danach fragt, ob er auch nur 4 Tage pro Woche arbeiten kann und wie viele Tage Home Office man machen kann, der erweckt halt nicht den besten Eindruck. Abgesehen davon ist HO für Berufsanfänger sowieso nicht empfehlenswert. Wie will man da richtig was lernen und seine Kollegen / Chefs persönlich kennenlernen?
16.09.2022, 10:54
(16.09.2022, 01:58)Gast schrieb: Hallo Alle! Was sind Fragen, die ihr im Vorstellungsgespräch (MK) ansprechen würdet, wenn sie nicht von selbst zur Sprache kommen?
Meine Ideen bisher:
- Klassisch Arbeitszeit, Gehalt, Home Office Moeglichkeit?
- Arbeiten nur mit einem Partner oder Zuarbeit fuer mehrere Partner?
Wie mit dir geplant wird, Partnerperspektive, etc.
16.09.2022, 11:04
Ganz wichtig, erst mal nur Interesse und Arbeitsbereitschaft zeigen (oder sogar heucheln). Du willst dir Stelle immerhin haben und weißt auch in etwa was du verdienst.
Hatte schon mal ein VG in einer GK in der Partner sagte: Endlich mal ein Bewerber den man fragen muss, ob er auch etwas verdienen will. Als er dann die (damals üblichen) 100k nannte, habe ich nur gelächelt.
Je weniger im VG besprochen wird,
umso mehr kann man sich im Nachfolgegespräch mit dem Team umhören und dann bei Zusage immer noch abwägen.Wenn aber gleich nach HO, Gehalt oder sogar EZ fragt, denkst sich jeder Partner seinen Teil und man ist schon näher an einer Absage.
Hatte schon mal ein VG in einer GK in der Partner sagte: Endlich mal ein Bewerber den man fragen muss, ob er auch etwas verdienen will. Als er dann die (damals üblichen) 100k nannte, habe ich nur gelächelt.
Je weniger im VG besprochen wird,
umso mehr kann man sich im Nachfolgegespräch mit dem Team umhören und dann bei Zusage immer noch abwägen.Wenn aber gleich nach HO, Gehalt oder sogar EZ fragt, denkst sich jeder Partner seinen Teil und man ist schon näher an einer Absage.
16.09.2022, 12:43
(16.09.2022, 11:04)Kenner schrieb: Ganz wichtig, erst mal nur Interesse und Arbeitsbereitschaft zeigen (oder sogar heucheln). Du willst dir Stelle immerhin haben und weißt auch in etwa was du verdienst.
Hatte schon mal ein VG in einer GK in der Partner sagte: Endlich mal ein Bewerber den man fragen muss, ob er auch etwas verdienen will. Als er dann die (damals üblichen) 100k nannte, habe ich nur gelächelt.
Je weniger im VG besprochen wird,
umso mehr kann man sich im Nachfolgegespräch mit dem Team umhören und dann bei Zusage immer noch abwägen.Wenn aber gleich nach HO, Gehalt oder sogar EZ fragt, denkst sich jeder Partner seinen Teil und man ist schon näher an einer Absage.
Ich habe schon Team-Besprechungen erlebt, da war der Partner mit dabei und dann kannst du davon ausgehen, dass dir keiner offen die Wahrheit sagt.
Thema Großraumbüro: Die TE schreibt nicht ausdrücklich, wo sie hinmöchte und deswegen schrieb ich, je nachdem soll sie danach fragen. In vielen internationalen Unternehmen bspw. die sich für jung und modern halten, ist Großraumbüro immer noch der aktuelle Hype. Dafür gibt es offene Zonen, Ruhezonen, Besprechungsräume, keine Ahnung was noch. Google in HH hat z.B. bei YouTube ein Video online, da sehen die Arbeitsplätze aus, wie bei uns das Computerkabinett in der Schule früher.
War für mich ein Grund damals (neben weiteren privaten), ein Angebot von denen abzulehnen. Aber sein wir ehrlich: wer eine Anfrage von Google erhält, nicht mal vom Headhunter, sondern unmittelbar vom Unternehmen, wird sich überlegen, ob er die ablehnt oder ob er mit dem Großraumbüro leben kann.
16.09.2022, 13:45
(16.09.2022, 11:04)Kenner schrieb: Ganz wichtig, erst mal nur Interesse und Arbeitsbereitschaft zeigen (oder sogar heucheln). Du willst dir Stelle immerhin haben und weißt auch in etwa was du verdienst.
Hatte schon mal ein VG in einer GK in der Partner sagte: Endlich mal ein Bewerber den man fragen muss, ob er auch etwas verdienen will. Als er dann die (damals üblichen) 100k nannte, habe ich nur gelächelt.
Je weniger im VG besprochen wird,
umso mehr kann man sich im Nachfolgegespräch mit dem Team umhören und dann bei Zusage immer noch abwägen.Wenn aber gleich nach HO, Gehalt oder sogar EZ fragt, denkst sich jeder Partner seinen Teil und man ist schon näher an einer Absage.
Heutzutage gibt es einen krassen Bewerbermarkt, da ist es mMn nicht nötig, so unterwürfig aufzutreten und zu versuchen sich anzubiedern. Warum sollte man so tun, als ginge es nur um die Bedürfnisse der Kanzlei? Die Wissen doch genau, dass man nicht da anfangen will, um denen einen Gefallen zu tun.
Im Gegenteil ist es heute im Vorstellungsgespräch genauso Sache der Kanzlei, das Gegenüber von sich zu überzeugen, wie umgekehrt. Das gilt jedenfalls, wenn man genügend hohe Noten hat, dass man sich den Job aussuchen kann.
16.09.2022, 13:49
(16.09.2022, 13:45)Gast schrieb:(16.09.2022, 11:04)Kenner schrieb: Ganz wichtig, erst mal nur Interesse und Arbeitsbereitschaft zeigen (oder sogar heucheln). Du willst dir Stelle immerhin haben und weißt auch in etwa was du verdienst.
Hatte schon mal ein VG in einer GK in der Partner sagte: Endlich mal ein Bewerber den man fragen muss, ob er auch etwas verdienen will. Als er dann die (damals üblichen) 100k nannte, habe ich nur gelächelt.
Je weniger im VG besprochen wird,
umso mehr kann man sich im Nachfolgegespräch mit dem Team umhören und dann bei Zusage immer noch abwägen.Wenn aber gleich nach HO, Gehalt oder sogar EZ fragt, denkst sich jeder Partner seinen Teil und man ist schon näher an einer Absage.
Heutzutage gibt es einen krassen Bewerbermarkt, da ist es mMn nicht nötig, so unterwürfig aufzutreten und zu versuchen sich anzubiedern. Warum sollte man so tun, als ginge es nur um die Bedürfnisse der Kanzlei? Die Wissen doch genau, dass man nicht da anfangen will, um denen einen Gefallen zu tun.
Im Gegenteil ist es heute im Vorstellungsgespräch genauso Sache der Kanzlei, das Gegenüber von sich zu überzeugen, wie umgekehrt. Das gilt jedenfalls, wenn man genügend hohe Noten hat, dass man sich den Job aussuchen kann.
Ab wann hat man solche Noten? Doppel Vb?
16.09.2022, 15:10
(16.09.2022, 13:45)Gast schrieb:(16.09.2022, 11:04)Kenner schrieb: Ganz wichtig, erst mal nur Interesse und Arbeitsbereitschaft zeigen (oder sogar heucheln). Du willst dir Stelle immerhin haben und weißt auch in etwa was du verdienst.
Hatte schon mal ein VG in einer GK in der Partner sagte: Endlich mal ein Bewerber den man fragen muss, ob er auch etwas verdienen will. Als er dann die (damals üblichen) 100k nannte, habe ich nur gelächelt.
Je weniger im VG besprochen wird,
umso mehr kann man sich im Nachfolgegespräch mit dem Team umhören und dann bei Zusage immer noch abwägen.Wenn aber gleich nach HO, Gehalt oder sogar EZ fragt, denkst sich jeder Partner seinen Teil und man ist schon näher an einer Absage.
Heutzutage gibt es einen krassen Bewerbermarkt, da ist es mMn nicht nötig, so unterwürfig aufzutreten und zu versuchen sich anzubiedern. Warum sollte man so tun, als ginge es nur um die Bedürfnisse der Kanzlei? Die Wissen doch genau, dass man nicht da anfangen will, um denen einen Gefallen zu tun.
Im Gegenteil ist es heute im Vorstellungsgespräch genauso Sache der Kanzlei, das Gegenüber von sich zu überzeugen, wie umgekehrt. Das gilt jedenfalls, wenn man genügend hohe Noten hat, dass man sich den Job aussuchen kann.
Du hast Recht, dass so ein Auftreten nicht nötig ist. Allerdings halte ich es in den meisten Fällen für klug. Der erste Eindruck zählt auch für den weiteren Werdegang. Und wenn du einen motivierten Eindruck hinterlässt, dass du ausgerechnet bei Kanzlei XY anfangen möchtest, dann kommt das besser an als wenn du dich wie eine Diva aufführst.
Man sollte nicht davor zurückscheuen, auch unangenehme Fragen, die einem wichtig sind, zu stellen. Gleichzeitig sollte man aber einen grundsätzlich motivierten Eindruck hinterlassen und nicht zu überheblich sein.