11.09.2022, 21:41
(11.09.2022, 21:36)Gast schrieb: 1700 sind ja auch ein Witz. Da haben schon die Top 30 GKs soviel Stellen zu besetzen
Und die konzentrieren sich auf einige Städte, insbesondere Frankfurt, in die nicht jeder ziehen will. Man kann ja rechnen, dass bei 1700 auch so 30 Leute auf Mecklenburg-Vorpommern entfallen, die dort bleiben wollen und sich eher regionalen Mittelkanzleien anschließen etc.
Konkurrent für klassische GK sind ja auch MK, Boutiquen, Unternehmen.
Davon mal abgesehen, die justiz wird häufig erwähnt, aber es gibt auch eine Vielzahl von Verwaltung, von kommunal bis Bundesministerium. Und ja, in meiner AG in Berlin war jemand mit 11,x im 1. Examen (staatlich), der nicht mal wusste, dass es so große Kanzleien gibt. Die Namen sagten ihm garnichts, weil er komplett auf völkerrecht und ngo fokussiert war.
11.09.2022, 21:55
(11.09.2022, 21:38)Gast schrieb:(11.09.2022, 21:21)naservas schrieb:Ich meine auch: Mit einem solchen Verfahren wird man nicht ewig "T1" bleiben. Das ist derart schematisch, dass eine vernünftige Personalauswahl gar nicht gelingen kann. Nicht nur an der bereits erwähnten Grenze zwischen B/VB kann es zu Fehleinschätzungen kommen. Dem Ganzen fehlt völlig die Differenzierung. Ein Doppel-Gut mit thematisch einerschlägiger scl-Promotion und LLM aus Harvard/Yale/Oxbridge sieht nach dem Bogen fachlich genauso geeignet aus wie 2x 9,0 mit fachfremder Karrierediss und irgendeinem LLM.(11.09.2022, 20:39)Gast schrieb: Das Problem ist halt, dass du nicht überall mit 2 Häkchen auf dem Bogen startest. Bei uns (T1) bekommt der Partner eine Übersicht mit 4 Punkten (Prädikat 1./2./Dr./Ausl. Studienabschluss oder MBA). Wenn man 2 Prädikate hat (egal mit welcher Punktzahl) bekommt man halt einen Punkt mehr.
Also sieht der Kandidat mit 9,2 und 9,0 auf diesem Bogen besser aus als der mit 11,7 und 8,6? :D
(...)
Aber es ist ja glücklicherweise jeder Partner seines eigenen Glücks Schmied. Insofern gut für die Konkurrenz (also uns).
Äh. Die Punktzahl steht schon noch daneben. Aber die Punkte gibt es trotzdem nur für Prädikate. Will heißen 8,9 hat dann weniger als 9,x.
Aber natürlich hat der Doppel-gut Kandidat einen (kleinen) Vorsprung. Aber ab einer bestimmten Grenze (Doppel-VB) spielen die (besseren) Noten nur noch eine untergeordnete Rolle. Da sind dann andere Dinge wichtig (Persönlichkeit etc.).
Und ja, bei welcher Universität der LLM gemacht wurde und welches Thema die Dissertation hat, interessiert in der Vorauswahl tatsächlich nicht.
11.09.2022, 22:34
Bei unserer Kanzlei (Tier 2) läuft das vom Schema her sehr ähnlich ab. Nur bei uns gibt es noch ein extra Kästchen für ein bayerisches Examen
11.09.2022, 23:02
12.09.2022, 03:57
Hier ein SenAss einer T1 GK der gerade seine Sonntagssschicht beendet
Auch bei uns gibt es einen Art "Extrapunkt" für jedes VB. Wenn jemand zB 11 im Ersten und 8 im Zweiten hat, deutet dass in gewisser Weise jedenfalls auf Glück hin,als wenn jemand 2 x 9 hat.
Und ja auch bei uns wird Bayern etwas hochgeranked, weil es nun mal einen Unterschied macht ob man 11 Klausuren, eine "richtige" Mdl. und nicht a geschichte hat um seine 9 zu bekommen.
Auch bei uns gibt es einen Art "Extrapunkt" für jedes VB. Wenn jemand zB 11 im Ersten und 8 im Zweiten hat, deutet dass in gewisser Weise jedenfalls auf Glück hin,als wenn jemand 2 x 9 hat.
Und ja auch bei uns wird Bayern etwas hochgeranked, weil es nun mal einen Unterschied macht ob man 11 Klausuren, eine "richtige" Mdl. und nicht a geschichte hat um seine 9 zu bekommen.
12.09.2022, 03:58
*abgeschichtet
12.09.2022, 08:32
(11.09.2022, 20:39)Gast schrieb: Das Problem ist halt, dass du nicht überall mit 2 Häkchen auf dem Bogen startest. Bei uns (T1) bekommt der Partner eine Übersicht mit 4 Punkten (Prädikat 1./2./Dr./Ausl. Studienabschluss oder MBA). Wenn man 2 Prädikate hat (egal mit welcher Punktzahl) bekommt man halt einen Punkt mehr.
Nur der Staatsteil im ersten?
12.09.2022, 09:37
Ich glaube die meisten realisieren nicht, wie der Arbeitsmarkt für Juristen im Moment ist. Die kriegen keine Leute. Ich arbeite für eine T2 Kanzleim im Litigation und wir haben ganz große Probleme, Juristen zu finden. Deshalb besteht nach außen hin noch die Anforderung "18 aus zwei Examen", aber intern werden natürlich Leute darunter genommen.
Gerade Ami-Kanzleien in Frankfurt sind schon lange runter mit den Notenanforderungen. Kenne genug Leute, die nicht mal 15P in zwei Examen haben und in einer GK in Frankfurt arbeiten.
Gerade Ami-Kanzleien in Frankfurt sind schon lange runter mit den Notenanforderungen. Kenne genug Leute, die nicht mal 15P in zwei Examen haben und in einer GK in Frankfurt arbeiten.
12.09.2022, 11:03
Die meisten hier scheinen auch komische Vorstellungen von Kommunikation zu haben. Wenn Anna-Lena am Samstag Abend auf der Suche nach jemand für die Nacht ist, wird sie auch nicht rausposaunen, dass sie froh wäre, wenn der letzte Looser sie mit nach Hause nehmen würde.
Stellenausschreibungen von Großkanzleien werden auch nicht (nur) für Kandidaten geschrieben, die werden z.B. regelmäßig auch von Mandanten gelesen. Und neben den Noten gibt es bekanntlich auch andere Kriterien.
Stellenausschreibungen von Großkanzleien werden auch nicht (nur) für Kandidaten geschrieben, die werden z.B. regelmäßig auch von Mandanten gelesen. Und neben den Noten gibt es bekanntlich auch andere Kriterien.
12.09.2022, 14:34
(12.09.2022, 03:57)SenAss schrieb: Hier ein SenAss einer T1 GK der gerade seine Sonntagssschicht beendet
Auch bei uns gibt es einen Art "Extrapunkt" für jedes VB. Wenn jemand zB 11 im Ersten und 8 im Zweiten hat, deutet dass in gewisser Weise jedenfalls auf Glück hin,als wenn jemand 2 x 9 hat.
Und ja auch bei uns wird Bayern etwas hochgeranked, weil es nun mal einen Unterschied macht ob man 11 Klausuren, eine "richtige" Mdl. und nicht a geschichte hat um seine 9 zu bekommen.
Bei welcher T1 GK arbeitest du denn? Frage für nen Freund der bald mit zwei bayerischen Examen (1. knappes VB, 2. noch unklar) auf Stellensuche geht