11.08.2022, 08:43
Hallo zusammen,
mich würde mal ein Erfahrungswert der LL.M. Absolventen interessieren: Sprecht ihr nach dem Jahr fließend englisch, meint für mich einfach so gut wie ihr deutsch sprecht, oder ist es einfach ,,flüssiger" geworden?
Kommt natürlich darauf an, wo man gestartet ist... trotzdem hat mich das beschäftigt :D
mich würde mal ein Erfahrungswert der LL.M. Absolventen interessieren: Sprecht ihr nach dem Jahr fließend englisch, meint für mich einfach so gut wie ihr deutsch sprecht, oder ist es einfach ,,flüssiger" geworden?
Kommt natürlich darauf an, wo man gestartet ist... trotzdem hat mich das beschäftigt :D
11.08.2022, 10:48
Ich glaube zwar, dass mein Englisch schon vor dem LLM ein ganz solides Niveau hatte (da meine Uni mit die höchsten Anforderungen an den Englisch-Test gestellt hat), aber durch das Jahr habe ich definitiv nochmal einen großen Sprung gemacht. Das macht sich eigentlich auf allen Ebenen bemerkbar (Hören, Lesen, Schreiben), aber vor allem in der "Sicherheit" beim Sprechen; selbst wenn man schon "fließend" englisch spricht, hat es sich zumindest für mich vor dem LLM komisch/ungewohnt angefühlt – dieses Gefühl ist jetzt weg.
11.08.2022, 12:07
(11.08.2022, 08:43)Gast schrieb: Hallo zusammen,
mich würde mal ein Erfahrungswert der LL.M. Absolventen interessieren: Sprecht ihr nach dem Jahr fließend englisch, meint für mich einfach so gut wie ihr deutsch sprecht, oder ist es einfach ,,flüssiger" geworden?
Kommt natürlich darauf an, wo man gestartet ist... trotzdem hat mich das beschäftigt :D
Naja, muttersprachliche Kompetenzen sind auch nach einem intensivem LLM nicht drin. Flüssiger aber zumindest schon. Fast noch wichtiger ist aber die Vertrautheit mit juristischen Begriffen und Konzepten aus dem Common Law. Wer deutsches Recht auf Englisch machen will (ist halt inzwischen Alltag in vielen Bereichen), hat davon einen Vorteil. Man bekommt ein gewisses Gefühl dafür, wie die Pendants zu den deutschen Begriffen lauten.
11.08.2022, 12:32
(11.08.2022, 10:48)whoiselijah schrieb: Ich glaube zwar, dass mein Englisch schon vor dem LLM ein ganz solides Niveau hatte (da meine Uni mit die höchsten Anforderungen an den Englisch-Test gestellt hat), aber durch das Jahr habe ich definitiv nochmal einen großen Sprung gemacht. Das macht sich eigentlich auf allen Ebenen bemerkbar (Hören, Lesen, Schreiben), aber vor allem in der "Sicherheit" beim Sprechen; selbst wenn man schon "fließend" englisch spricht, hat es sich zumindest für mich vor dem LLM komisch/ungewohnt angefühlt – dieses Gefühl ist jetzt weg.
An welcher Uni warst du?
11.08.2022, 14:47
An der LSE.
19.08.2022, 13:08
(11.08.2022, 10:48)whoiselijah schrieb: Ich glaube zwar, dass mein Englisch schon vor dem LLM ein ganz solides Niveau hatte (da meine Uni mit die höchsten Anforderungen an den Englisch-Test gestellt hat), aber durch das Jahr habe ich definitiv nochmal einen großen Sprung gemacht. Das macht sich eigentlich auf allen Ebenen bemerkbar (Hören, Lesen, Schreiben), aber vor allem in der "Sicherheit" beim Sprechen; selbst wenn man schon "fließend" englisch spricht, hat es sich zumindest für mich vor dem LLM komisch/ungewohnt angefühlt – dieses Gefühl ist jetzt weg.
Bei mir ist es ähnlich, vor allem die Sicherheit beim Sprechen und Diskutieren auf akademischen Niveau. Da habe ich deutliche Sprünge gemacht, würde ich sagen - und auch erst beim LLM gemerkt, dass das eigentlich als fließend eingeschätzte Englisch doch noch um einiges verbessert werden kann!
26.08.2022, 16:09
Ich habe an einer Top3 US Uni den LL.M. gemacht. Das Englisch auf diesem Level ist überwiegend Muttersprachenniveau und bringt erhebliche Vorteile im Austausch mit US-Mandanten.
26.08.2022, 16:43
Ich habe 3 Jahre im englischsprachigen Ausland gelebt und in der Zeit u.a. einen LLM absolviert. Als (Quasi-)Muttersprachler würde ich mich keineswegs einschätzen. Gerade in Diskussionen hat man weiterhin spürbare Nachteile ggü. echten Muttersprachlern. Fließend spreche ich natürlich schon, aber der Weg zum echten Muttersprachler ist weit, zumindest wenn man sich mit gebildeten Personen aus englischsprachigen Ländern vergleicht.
29.08.2022, 17:23
Es kommt auch immer darauf an, was man so macht während des LLM. In meiner Zeit gab es doch wirklich ein paar Deutsche dort, die zusammen eine WG aufgemacht haben und dann immer zusammenhingen und feierten und stets deutsch sprachen. So wird das natürlich nichts

28.09.2022, 14:14
Mein TOEFL Score für die LLM-Bewerbung lag bei 114, sodass ich zum. nach diesem Test schon das höchste Niveau hatte (jeder weiß, dass der TOEFL nur begrenzt das tatsächliche Sprachniveau prüft, sondern man mehr Schemata beachten muss für Punkte). Vorher ca. 2 Jahre neben der Diss in einer US-Kanzlei WissMit mit 90% Arbeit auf Englisch.
Hat der LLM mir was gebracht? Definitiv! Und das nicht nur ein wenig, sondern wesentlich in allen Bereichen. Vor allem das Alltagsenglisch ist dennoch begrenzt, sodass man eine gewisse Barriere am Anfang gespürt hat. Durch die Vorlesungen, die intensiven Reading-Lists und Unternehmungen mit LLM-Freunden hat sich mein Englisch in allen Bereichen, sprich Hören, Lesen, Schreiben, deutlich verbessert. Ich habe auch bewusst eine WG mit UKlern gesucht, sodass ich hier jeden Tag schon beim Frühstück Small Talk auf UK-English hatte und ich habe den Kontakt zu deutschen LLM-Studierenden so gering wie möglich gehalten und noch dazu ist meine Partnerin, die ich im LLM kennengelernt habe, Spanierin sodass wir miteinander auch nur Englisch reden.
Ich fühle mich nun absolut sicher in Wort und Schrift, natürlich bin ich dennoch kein native speaker und man hört immer leicht den deutschen Akzent (wobei dieser viel besser geworden ist, vor allem durch 1 Jahr in einer UKler WG übernimmt man sehr viel in der Betonung) aber ich bin definitiv nah dran. Ich hätte nun keine Scheu in London/NY als Associate zu arbeiten, davor trotz gutem "Schulenglisch" definitiv.
Hat der LLM mir was gebracht? Definitiv! Und das nicht nur ein wenig, sondern wesentlich in allen Bereichen. Vor allem das Alltagsenglisch ist dennoch begrenzt, sodass man eine gewisse Barriere am Anfang gespürt hat. Durch die Vorlesungen, die intensiven Reading-Lists und Unternehmungen mit LLM-Freunden hat sich mein Englisch in allen Bereichen, sprich Hören, Lesen, Schreiben, deutlich verbessert. Ich habe auch bewusst eine WG mit UKlern gesucht, sodass ich hier jeden Tag schon beim Frühstück Small Talk auf UK-English hatte und ich habe den Kontakt zu deutschen LLM-Studierenden so gering wie möglich gehalten und noch dazu ist meine Partnerin, die ich im LLM kennengelernt habe, Spanierin sodass wir miteinander auch nur Englisch reden.
Ich fühle mich nun absolut sicher in Wort und Schrift, natürlich bin ich dennoch kein native speaker und man hört immer leicht den deutschen Akzent (wobei dieser viel besser geworden ist, vor allem durch 1 Jahr in einer UKler WG übernimmt man sehr viel in der Betonung) aber ich bin definitiv nah dran. Ich hätte nun keine Scheu in London/NY als Associate zu arbeiten, davor trotz gutem "Schulenglisch" definitiv.