26.11.2021, 00:33
Ich finde irgendwie, dass es Lehrer echt gut haben.
Ja ich weiß, das ist ein Forum für Juristen...
A13, 3100-3400 Netto Einstiegsgehalt, Beamter, sicherer Job, wenig arbeiten, Ferien, früh nach Hause...
Wer aus anderen Bereichen hat denn so viele Vorteile? Nicht jeder Uni-Absolvent steigt mit so einem Gehalt ein.
Bevor einer kommt mit: Sie müssen sehr viel arbeiten, über 40h, zu Hause weiterarbeiten, Stoff vor-und nachbereiten, Klausuren korrigieren, Elterngespräche, Konferenzen, Ausflüge usw.
Elterngespräche gibt es nicht jeden Tag, vllt 2x im Jahr. Ausflüge wenn überhaupt höchstens 1x im Jahr, was ich nicht als Last ansehen würde. Klausuren muss man auch nicht jeden Tag korrigieren. (Abi-Klassen hat man auch nicht jedes Jahr, korrigieren tut man am Ende)
Es gab Lehrer, die die Tests während des Unterrichts korrigiert und zurückgegeben haben. Es gab Lehrer, die die Klausuren innerhalb von 3 Tagen zurückgegeben haben! Z.B. Mathe oder Chemie Klausuren brauchen auch nicht viel Korrekturaufwand. Deutsch-Aufsätze zu korrigieren dauert natürlich länger, da sag ich nichts.
Grundschullehrer müssen auch nichts Kompliziertes korrigieren. (Ist aber ein Job, bei dem man viel Geduld haben muss, da man den Kindern alles wie Rechnen und Lesen beibringen muss, das erfordert viel Geduld)
Nach dem Ref dauert es zwar ein paar Jahre bis der ganze Unterricht und die Lernmaterialien vorbereitet sind, aber nach einigen Jahren Erfahrung muss man nicht großartig was an den Folien etc. ändern was bedeutet, dass man nicht mehr wirklich Unterricht vorbereiten muss, da man auf das Material der letzten Jahre zugreifen kann (das gilt für Fächer wie Mathe, Physik, wo sich eh fast nie was ändert)
Haben gelegentlich um 13 Uhr aus oder erst um 9 Uhr Unterricht, können zu Hause weiter arbeiten und da eventuell Hausaufgaben kontrollieren/ den nächsten Tag vorbereiten, Ferien voll auskosten...Ist ein Luxus, das die meisten Arbeitnehmer mit ihren 28-30 Tagen Urlaub im Jahr vergessen können.
Und bitte keine Aussagen wie: Dann werd doch Lehrer.
Ich verstehe nur nicht, warum es Leute gibt, die trotzdem immer etwas zum Meckern finden (Gehalt & Ref), wenn man mal sich die Beiträge in manch anderen Foren durchliest...
Was sagt ihr dazu?
Ja ich weiß, das ist ein Forum für Juristen...
A13, 3100-3400 Netto Einstiegsgehalt, Beamter, sicherer Job, wenig arbeiten, Ferien, früh nach Hause...
Wer aus anderen Bereichen hat denn so viele Vorteile? Nicht jeder Uni-Absolvent steigt mit so einem Gehalt ein.
Bevor einer kommt mit: Sie müssen sehr viel arbeiten, über 40h, zu Hause weiterarbeiten, Stoff vor-und nachbereiten, Klausuren korrigieren, Elterngespräche, Konferenzen, Ausflüge usw.
Elterngespräche gibt es nicht jeden Tag, vllt 2x im Jahr. Ausflüge wenn überhaupt höchstens 1x im Jahr, was ich nicht als Last ansehen würde. Klausuren muss man auch nicht jeden Tag korrigieren. (Abi-Klassen hat man auch nicht jedes Jahr, korrigieren tut man am Ende)
Es gab Lehrer, die die Tests während des Unterrichts korrigiert und zurückgegeben haben. Es gab Lehrer, die die Klausuren innerhalb von 3 Tagen zurückgegeben haben! Z.B. Mathe oder Chemie Klausuren brauchen auch nicht viel Korrekturaufwand. Deutsch-Aufsätze zu korrigieren dauert natürlich länger, da sag ich nichts.
Grundschullehrer müssen auch nichts Kompliziertes korrigieren. (Ist aber ein Job, bei dem man viel Geduld haben muss, da man den Kindern alles wie Rechnen und Lesen beibringen muss, das erfordert viel Geduld)
Nach dem Ref dauert es zwar ein paar Jahre bis der ganze Unterricht und die Lernmaterialien vorbereitet sind, aber nach einigen Jahren Erfahrung muss man nicht großartig was an den Folien etc. ändern was bedeutet, dass man nicht mehr wirklich Unterricht vorbereiten muss, da man auf das Material der letzten Jahre zugreifen kann (das gilt für Fächer wie Mathe, Physik, wo sich eh fast nie was ändert)
Haben gelegentlich um 13 Uhr aus oder erst um 9 Uhr Unterricht, können zu Hause weiter arbeiten und da eventuell Hausaufgaben kontrollieren/ den nächsten Tag vorbereiten, Ferien voll auskosten...Ist ein Luxus, das die meisten Arbeitnehmer mit ihren 28-30 Tagen Urlaub im Jahr vergessen können.
Und bitte keine Aussagen wie: Dann werd doch Lehrer.
Ich verstehe nur nicht, warum es Leute gibt, die trotzdem immer etwas zum Meckern finden (Gehalt & Ref), wenn man mal sich die Beiträge in manch anderen Foren durchliest...
Was sagt ihr dazu?
26.11.2021, 00:39
Bin da ganz deiner Meinung. Ist ein sehr wichtiger, aber (idR) auch chilliger Job mit ordentlicher Bezahlung.
26.11.2021, 04:18
26.11.2021, 04:29
Ja, für uns ist es ein Luxusproblem über den Lehrerjob zu jammern und sich von der Verbeamtung gefangen zu fühlen. Großes Geld, große Probleme. Es gibt aber tatsächlich Leute, die aus dem Job aussteigen.
Ich denke es liegt an der psychischen Belastung, da in sozialen Berufen (und Verwaltungen) mehr gemobbt wird. Auch soll das Lehrer Ref viel härter sein.
Ich wollte diesen Job jedoch trotz guter Bezahlung noch nie wählen, weil mir das einfach widerstrebt, so viele Kontakte im Beruf haben zu müssen. Ich sitze lieber im Einzelbüro. Wenn man aber sieht wie schwer man als Jurist ohne entsprechende Noten an eine Verbeamtung kommt, dann ist das Lehramt für den Juristen der Traumjob mit der Verbeamtung und der vielen Freizeit.
Der Job muss aber gewichtige Nachteile haben und die Psyche ruinieren können, sonst würden ihn mehr machen wollen. Geld ist eben nicht alles. Manchen ist Freiheit und Abwechslung wichtiger.
Ich denke es liegt an der psychischen Belastung, da in sozialen Berufen (und Verwaltungen) mehr gemobbt wird. Auch soll das Lehrer Ref viel härter sein.
Ich wollte diesen Job jedoch trotz guter Bezahlung noch nie wählen, weil mir das einfach widerstrebt, so viele Kontakte im Beruf haben zu müssen. Ich sitze lieber im Einzelbüro. Wenn man aber sieht wie schwer man als Jurist ohne entsprechende Noten an eine Verbeamtung kommt, dann ist das Lehramt für den Juristen der Traumjob mit der Verbeamtung und der vielen Freizeit.
Der Job muss aber gewichtige Nachteile haben und die Psyche ruinieren können, sonst würden ihn mehr machen wollen. Geld ist eben nicht alles. Manchen ist Freiheit und Abwechslung wichtiger.
26.11.2021, 05:44
(26.11.2021, 04:29)Leah schrieb: Ja, für uns ist es ein Luxusproblem über den Lehrerjob zu jammern und sich von der Verbeamtung gefangen zu fühlen. Großes Geld, große Probleme. Es gibt aber tatsächlich Leute, die aus dem Job aussteigen.Das juristische Ref ist insgesamt deutlich härter. Das liegt daran, dass bekanntlich am Ende das 2. Examen wartet. Wer das Lehramt-Ref als intensiver wahrnimmt, begründet das mit der Vollzeittätigkeit. Demgegenüber ist das juristische Ref vor allem am Anfang noch nicht in Vollzeit.
Ich denke es liegt an der psychischen Belastung, da in sozialen Berufen (und Verwaltungen) mehr gemobbt wird. Auch soll das Lehrer Ref viel härter sein.
Ich wollte diesen Job jedoch trotz guter Bezahlung noch nie wählen, weil mir das einfach widerstrebt, so viele Kontakte im Beruf haben zu müssen. Ich sitze lieber im Einzelbüro. Wenn man aber sieht wie schwer man als Jurist ohne entsprechende Noten an eine Verbeamtung kommt, dann ist das Lehramt für den Juristen der Traumjob mit der Verbeamtung und der vielen Freizeit.
Der Job muss aber gewichtige Nachteile haben und die Psyche ruinieren können, sonst würden ihn mehr machen wollen. Geld ist eben nicht alles. Manchen ist Freiheit und Abwechslung wichtiger.
Ehrlicherweise unterstelle ich manchen Lehramtlern außerdem eine geringere Belastbarkeit und Durchsetzungsfähigkeit. Wer sich schon bei Minderjährigen nicht durchsetzen kann, der wird in einigen juristischen Bereichen kaum besser klarkommen.
26.11.2021, 07:34
(26.11.2021, 05:44)Gast schrieb:(26.11.2021, 04:29)Leah schrieb: Ja, für uns ist es ein Luxusproblem über den Lehrerjob zu jammern und sich von der Verbeamtung gefangen zu fühlen. Großes Geld, große Probleme. Es gibt aber tatsächlich Leute, die aus dem Job aussteigen.Das juristische Ref ist insgesamt deutlich härter. Das liegt daran, dass bekanntlich am Ende das 2. Examen wartet. Wer das Lehramt-Ref als intensiver wahrnimmt, begründet das mit der Vollzeittätigkeit. Demgegenüber ist das juristische Ref vor allem am Anfang noch nicht in Vollzeit.
Ich denke es liegt an der psychischen Belastung, da in sozialen Berufen (und Verwaltungen) mehr gemobbt wird. Auch soll das Lehrer Ref viel härter sein.
Ich wollte diesen Job jedoch trotz guter Bezahlung noch nie wählen, weil mir das einfach widerstrebt, so viele Kontakte im Beruf haben zu müssen. Ich sitze lieber im Einzelbüro. Wenn man aber sieht wie schwer man als Jurist ohne entsprechende Noten an eine Verbeamtung kommt, dann ist das Lehramt für den Juristen der Traumjob mit der Verbeamtung und der vielen Freizeit.
Der Job muss aber gewichtige Nachteile haben und die Psyche ruinieren können, sonst würden ihn mehr machen wollen. Geld ist eben nicht alles. Manchen ist Freiheit und Abwechslung wichtiger.
Ehrlicherweise unterstelle ich manchen Lehramtlern außerdem eine geringere Belastbarkeit und Durchsetzungsfähigkeit. Wer sich schon bei Minderjährigen nicht durchsetzen kann, der wird in einigen juristischen Bereichen kaum besser klarkommen.
Das juristische Ref ist nicht härter. Es ist im Vergleich zum Lehramtsref geradezu chillig. Es ist allein das Staatsexamen am Ende, das hart ist.
Geringe Belastbarkeit gibt es im Übrigen auch unter Juristen mehr als genug. Man muss sich nur das Geheule und Lamentieren in diesem Forum ansehen.
26.11.2021, 09:03
Ich mochte meine Lehrer nie. Waren mit wenigen Ausnahmen wirklich unangenehme und endspießige Persönlichkeiten.
Mit denen Zusammen jede Pause im Lehrerzimmer verbringen? Niemals.
Kann mir vorstellen, dass das Mobbing in diesem Bereich sehr hoch ist
Mit denen Zusammen jede Pause im Lehrerzimmer verbringen? Niemals.
Kann mir vorstellen, dass das Mobbing in diesem Bereich sehr hoch ist
26.11.2021, 09:04
Hier wurden nur die Vorteile aus dem Lehrerjob aufgezählt und alle Nachteile/Probleme ausgeblendet. Wie soll man so diskutieren?
Genauso könnte ich über Richter sagen, bester Job. Bekommt R1 und geht um 1 Uhr am AG keine wirkliche Verantwortung.
Genauso könnte ich über Richter sagen, bester Job. Bekommt R1 und geht um 1 Uhr am AG keine wirkliche Verantwortung.
26.11.2021, 09:31
(26.11.2021, 09:04)Gast Gast schrieb: Hier wurden nur die Vorteile aus dem Lehrerjob aufgezählt und alle Nachteile/Probleme ausgeblendet. Wie soll man so diskutieren?
Genauso könnte ich über Richter sagen, bester Job. Bekommt R1 und geht um 1 Uhr am AG keine wirkliche Verantwortung.
Gk ist auch durch und durch positiv.
Keine festen Arbeitszeiten, warme (Einzel)büros mit guter Verpflegung, sechsstelliges Gehalt, gutes Ansehen. Wüsste nicht, was es da noch zu meckern gäbe.
26.11.2021, 09:41
Unser Ref ist in der Tat ein Witz gegen das, was viele Lehramtsreferendare durchmachen. Viele meiner Lehrerbekannten haben da die absolute Willkür erlebt und berichten von Sachen, die sich niemand von uns bieten lassen würde. Etwa die Aussage des Prüfers: "Egal wie Sie in der Lehrprobe sein werden, ich werde Sie durchfallen lassen" - bei uns würde eine Befangenheitsablehnung folgen, im Schulbereich verlängert man daraufhin freiwillig das Ref.
Was die eigentliche Arbeit angeht: es gibt keinen Zunftzwang mehr. Jeder kann werden, was er will. Lehrer werden dennoch in vielen Fächern gesucht, der Personalbedarf wird immer größer. Das spricht objektiv dagegen, dass sich da bei einem Mindestmaß an Anspruch locker und gut bezahlt leben lässt. Sonst würde nämlich niemand mehr Jura studieren, sondern jeder nur noch Latein und Mathe (oder Sport und Erdkunde...) auf Lehramt.
In welchem Beruf man eher damit durchkommt, pflichtwidrig zu wenig zu tun, ist eine Frage, die man von den Bedingungen bei ordnungsgemäßer Amtsausübung trennen muss. Ich vermute allerdings, dass es für Menschen, denen alles egal ist, ruhigere Plätze in der Verwaltung gibt als inmitten einer Schulklasse.
Ich würde um nichts auf der Welt tauschen wollen. Und als Vater hoffe ich, dass möglichst wenige mit der Vorstellung Lehrer werden, dass das einfach und gut bezahlt ist...
Was die eigentliche Arbeit angeht: es gibt keinen Zunftzwang mehr. Jeder kann werden, was er will. Lehrer werden dennoch in vielen Fächern gesucht, der Personalbedarf wird immer größer. Das spricht objektiv dagegen, dass sich da bei einem Mindestmaß an Anspruch locker und gut bezahlt leben lässt. Sonst würde nämlich niemand mehr Jura studieren, sondern jeder nur noch Latein und Mathe (oder Sport und Erdkunde...) auf Lehramt.
In welchem Beruf man eher damit durchkommt, pflichtwidrig zu wenig zu tun, ist eine Frage, die man von den Bedingungen bei ordnungsgemäßer Amtsausübung trennen muss. Ich vermute allerdings, dass es für Menschen, denen alles egal ist, ruhigere Plätze in der Verwaltung gibt als inmitten einer Schulklasse.
Ich würde um nichts auf der Welt tauschen wollen. Und als Vater hoffe ich, dass möglichst wenige mit der Vorstellung Lehrer werden, dass das einfach und gut bezahlt ist...