10.06.2022, 16:18
Deswegen gibts bei Werkverträgen ja fast immer Einheitspreisverträge. Die ganzen Aufmaße stimmen nie.
War das ein Festpreis? 100 Essen für x €? Was wäre passiert, wenn nur 50 Essen gegessen worden wären?
War das ein Festpreis? 100 Essen für x €? Was wäre passiert, wenn nur 50 Essen gegessen worden wären?
10.06.2022, 16:32
(10.06.2022, 16:18)guga schrieb: Deswegen gibts bei Werkverträgen ja fast immer Einheitspreisverträge. Die ganzen Aufmaße stimmen nie.
War das ein Festpreis? 100 Essen für x €? Was wäre passiert, wenn nur 50 Essen gegessen worden wären?
Aus der Erfahrung mit Hochzeiten: Das war zu 99% ein Festpreis. Der Caterer hätte immer seine 6.000 (oder was auch immer) Euro haben wollen, egal wie hungrig die Gäste gewesen wären. Hier reden wir auch von einem Buffett (bei einem gesetzten Menü kann sowas nicht passieren). Hier dann nachher mehr Portionen abzurechnen ist an sich schon eine verarsche, weil niemand die Portionen nach zählen kann.
PS: Das ein Caterer übrigens schon 50% mehr Zutaten vor Ort hat, um dann spontan zu reagieren, lässt mich wundern.
10.06.2022, 17:55
Genau so komisch ist doch, dass plötzlich 50 % mehr Gäste auf der Feier sind als ursprünglich gedacht. Das ist doch bei einer Hochzeit vollkommen weltfremd. Oder hat der Caterer 150 Portionen für 100 Gäste abgerechnet, weil die so hungrig waren?
11.06.2022, 18:01
oder das Brautpaar einfach mal mehr eingeladen und gedacht der Caterer wird es schon machen und wir sparen uns Geld....
11.06.2022, 23:11
Was mich fasziniert ist, dass hier bei einem eigentlich relativ simplen Sachverhalt - und eben keiner komplizierten Theorie - alle Meinungen vertreten werden und das mit guten Argumenten. Klar, bei Vorliegen des Vertrages würden einige wahrscheinlich nochmal die Seiten wechseln. Trotzdem wird es wohl dabei bleiben, dass beide Seiten Anhänger findet.
11.06.2022, 23:55
(11.06.2022, 23:11)Gast schrieb: Was mich fasziniert ist, dass hier bei einem eigentlich relativ simplen Sachverhalt - und eben keiner komplizierten Theorie - alle Meinungen vertreten werden und das mit guten Argumenten. Klar, bei Vorliegen des Vertrages würden einige wahrscheinlich nochmal die Seiten wechseln. Trotzdem wird es wohl dabei bleiben, dass beide Seiten Anhänger findet.
stimmt. Und am überzeugendsten finde ich das Lebenserfahrungs-Argument.
Zu behaupten, mal eben 50 weitere Portionen aus seinem Mercedes Vito gezaubert zu haben, ist weltfremd. Der Caterer muss ja auf der Hochzeit gewesen sein um zu sehen, dass deutlich mehr Gäste dort sind. Dann hätte er direkt beim höchstwahrscheinlich anwesenden Besteller nachfragen können (§ 241 II), wie weiter zu verfahren ist.
Jeder Senioren-Stammtisch kann auf die Frage mindestens genauso brauchbare Antworten liefern wie wir. Vielleicht ist eine Laienjury, wie in den USA, doch das bessere System.
12.06.2022, 21:38
Viele hier sind Laien.
*pengpeng*
*pengpeng*
12.06.2022, 22:15
12.06.2022, 22:50
(11.06.2022, 23:11)Gast schrieb: Was mich fasziniert ist, dass hier bei einem eigentlich relativ simplen Sachverhalt - und eben keiner komplizierten Theorie - alle Meinungen vertreten werden und das mit guten Argumenten. Klar, bei Vorliegen des Vertrages würden einige wahrscheinlich nochmal die Seiten wechseln. Trotzdem wird es wohl dabei bleiben, dass beide Seiten Anhänger findet.
Mich fasziniert eher, dass
1.) es der Vorrang der Vertragsauslegung vor anderen Anspruchsgrundlagen so schwer hat,
2.) der Wortlaut als ziemlich relevanter Punkt immer noch nicht bekannt ist,
3.) beständig Tatsachen- und Rechtsfragen vermischt werden (unrealistisch, dass so viel mehr kommen/so viel mehr Portionen da sind)
und noch paar andere Sachen mehr.
Dass man bei der Auslegung eines unbekannten Vertragstextes und ohne Kenntnis der Motive der Parteien für einen Fall, den diese nicht vorhergesehen haben, zu unterschiedlichen Ergebnissen kommen kann, fasziniert mich dagegen nicht so arg...
13.06.2022, 08:38