02.04.2022, 08:05
Würdet ihr euch das zutrauen? Das Unternehmen hat ca 50 Mitarbeiter und es ist auch nicht geplant, dass mit externen Anwälten gearbeitet werden soll.
Und vor allem, welches Gehalt würdet ihr verlangen? Es ist die Tochterfirma (in Köln) eines sehr großen und bekannten Unternehmens in der Automobilbranche.
Habe im 1. oberes bef. Und im 2. unteres bef.
Und vor allem, welches Gehalt würdet ihr verlangen? Es ist die Tochterfirma (in Köln) eines sehr großen und bekannten Unternehmens in der Automobilbranche.
Habe im 1. oberes bef. Und im 2. unteres bef.
02.04.2022, 09:25
Ich werde es mir als Berufsanfänger nicht zutrauen.
02.04.2022, 09:26
Bin selbst Syndikus in der produzierenden Industrie. Neben mir drei weitere Syndizi.
Auch direkt nach dem Ref gestartet.
Meine Kollegen sind super und unterstützen mich gut. Ohne sie würde es nicht gehen. Sowohl aus fachlicher Sicht: selbst wenn man sich im Ref spezialisiert haben sollte, im Unternehmen muss alles irgendwie gemacht werden. Und das schnell. Kann Mietrecht, Handelsrecht, Kaufrecht, aber auch was völlig abseitiges sein. Und wenn du da blank bist und dich schnell einarbeiten musst, gehen mglw schon drei Tage nur fürs Erschließen der Problematik drauf.
Man unterschätzt das vor Berufsbeginn sehr stark. Aber ich kann immer wen fragen. Du nicht.
Wäre die Abteilung mit mindestens einem weiteren Anwalt besetzt, könnte man es überlegen. So wirst du aber fast sicher nicht glücklich.
Zudem arbeitet jede Rechtsabteilung mit Externen zusammen. Geht gar nicht anders. Wenn das in deinem Fall, wegen Kosten oder aus anderen Gründen, ausgeschlossen wurde, ist die Seriosität des Unternehmens zumindest zu hinterfragen.
Wenn du es trotzdem durchziehen willst: ich selbst würde bei Alleinverantwortung mir mindestens 125k zahlen lassen.
Auch direkt nach dem Ref gestartet.
Meine Kollegen sind super und unterstützen mich gut. Ohne sie würde es nicht gehen. Sowohl aus fachlicher Sicht: selbst wenn man sich im Ref spezialisiert haben sollte, im Unternehmen muss alles irgendwie gemacht werden. Und das schnell. Kann Mietrecht, Handelsrecht, Kaufrecht, aber auch was völlig abseitiges sein. Und wenn du da blank bist und dich schnell einarbeiten musst, gehen mglw schon drei Tage nur fürs Erschließen der Problematik drauf.
Man unterschätzt das vor Berufsbeginn sehr stark. Aber ich kann immer wen fragen. Du nicht.
Wäre die Abteilung mit mindestens einem weiteren Anwalt besetzt, könnte man es überlegen. So wirst du aber fast sicher nicht glücklich.
Zudem arbeitet jede Rechtsabteilung mit Externen zusammen. Geht gar nicht anders. Wenn das in deinem Fall, wegen Kosten oder aus anderen Gründen, ausgeschlossen wurde, ist die Seriosität des Unternehmens zumindest zu hinterfragen.
Wenn du es trotzdem durchziehen willst: ich selbst würde bei Alleinverantwortung mir mindestens 125k zahlen lassen.
02.04.2022, 09:33
Das wäre mir als Anfänger auch eindeutig "eine Nummer zu groß", zumal der kollegiale Austausch - nicht nur, aber ganz besonders - am Anfang von unschätzbarem Wert ist. Das kann m.E. kein noch so hohes Gehalt aufwiegen.
02.04.2022, 10:06
Danke für eure Antworten. Die bestätigen auch mein Gefühl.
03.04.2022, 01:10
Ich würde es sofort machen. Entsprechende Erwartungen aber abklären, mit offenen Karten spielen und schließlich auch ein sattes Gehalt fordern. Die wissen gar nicht, was sie so jemandem zahlen müssen.
Du musst halt viel dann an Kanzleien geben und v.a. daran arbeiten eine (kleine) Abteilung aufzubauen. Also viel managen. Daher aber auch der Karriereweg klar: Personalverantwortung. Also wenn der AG da mitmacht ein absoluter Traum. In eine bestehende Abteilung reinzukommen ist zwar gemütlicher aber du kannst idR auch deutlich weniger gestalten und die Ineffizienz der Kollegen kann auch ganz schön nerven.
Es wird ja nicht so sein, dass von eben auf jetzt (deine Einstellung) ein riesen Berg juristischer Probleme auftaucht, die dann von dir allein in Windeseile geklärt werden müssen. Sowas muss aber natürlich im Zweifel auch von einem angehenden Abteilungsleiter kommuniziert werden.
Du musst halt viel dann an Kanzleien geben und v.a. daran arbeiten eine (kleine) Abteilung aufzubauen. Also viel managen. Daher aber auch der Karriereweg klar: Personalverantwortung. Also wenn der AG da mitmacht ein absoluter Traum. In eine bestehende Abteilung reinzukommen ist zwar gemütlicher aber du kannst idR auch deutlich weniger gestalten und die Ineffizienz der Kollegen kann auch ganz schön nerven.
Es wird ja nicht so sein, dass von eben auf jetzt (deine Einstellung) ein riesen Berg juristischer Probleme auftaucht, die dann von dir allein in Windeseile geklärt werden müssen. Sowas muss aber natürlich im Zweifel auch von einem angehenden Abteilungsleiter kommuniziert werden.
03.04.2022, 01:44
(03.04.2022, 01:10)Gast schrieb: Ich würde es sofort machen. Entsprechende Erwartungen aber abklären, mit offenen Karten spielen und schließlich auch ein sattes Gehalt fordern. Die wissen gar nicht, was sie so jemandem zahlen müssen.
Du musst halt viel dann an Kanzleien geben und v.a. daran arbeiten eine (kleine) Abteilung aufzubauen. Also viel managen. Daher aber auch der Karriereweg klar: Personalverantwortung. Also wenn der AG da mitmacht ein absoluter Traum. In eine bestehende Abteilung reinzukommen ist zwar gemütlicher aber du kannst idR auch deutlich weniger gestalten und die Ineffizienz der Kollegen kann auch ganz schön nerven.
Es wird ja nicht so sein, dass von eben auf jetzt (deine Einstellung) ein riesen Berg juristischer Probleme auftaucht, die dann von dir allein in Windeseile geklärt werden müssen. Sowas muss aber natürlich im Zweifel auch von einem angehenden Abteilungsleiter kommuniziert werden.
Zweiter Satz:“keine externen Anwälte“ und dann darauf verweisen….
03.04.2022, 14:00
Hey, ich hab nach dem Ref in einem Unternehmen angefangen. Außer mir gibt es zwei weitere Juristen, beide mit mindestens 20 Jahren Berufserfahrung. Läuft leider eher schleppend. Es fehlt das Verständnis für mich als Berufseinsteiger. Von Einarbeitung keine Spur und es wurde von Tag 1 an erwartet, dass ich wie eine langjährige Mitarbeiterin mitarbeite, ohne die Struktur des Unternehmens oder interne Vorgaben zu kennen. Wir wurden im Ref leider nicht für ein Unternehmen ausgebildet, sondern als Richter oder Rechtsanwalt. Deshalb ist es als Berufsanfänger ohne ausreichend Rückhalt schwierig, ich bin ich momentan einfach nur überfordert und es macht keinen Spaß.
03.04.2022, 15:20
(03.04.2022, 01:44)Gast schrieb:(03.04.2022, 01:10)Gast schrieb: Ich würde es sofort machen. Entsprechende Erwartungen aber abklären, mit offenen Karten spielen und schließlich auch ein sattes Gehalt fordern. Die wissen gar nicht, was sie so jemandem zahlen müssen.
Du musst halt viel dann an Kanzleien geben und v.a. daran arbeiten eine (kleine) Abteilung aufzubauen. Also viel managen. Daher aber auch der Karriereweg klar: Personalverantwortung. Also wenn der AG da mitmacht ein absoluter Traum. In eine bestehende Abteilung reinzukommen ist zwar gemütlicher aber du kannst idR auch deutlich weniger gestalten und die Ineffizienz der Kollegen kann auch ganz schön nerven.
Es wird ja nicht so sein, dass von eben auf jetzt (deine Einstellung) ein riesen Berg juristischer Probleme auftaucht, die dann von dir allein in Windeseile geklärt werden müssen. Sowas muss aber natürlich im Zweifel auch von einem angehenden Abteilungsleiter kommuniziert werden.
Zweiter Satz:“keine externen Anwälte“ und dann darauf verweisen….
"nicht geplant". Ich habe vorgeschlagen mit dem AG in einen Dialog zu treten bzw. Erwartungen zu kommunizieren und darüber zu sprechen. Es soll quasi eine Rechtsabteilung aufgebaut werden, denn die GF wird wohl kaum sagen: "Nein wir bleiben so klein, es wird auch nie mehr Arbeit geben, sodass permanent alles von einem Juristen erledigt werden kann."
Ich denke daher, dass ein Kandidat mehr als nur ein simples Bewerbungsgespräch halten sollte. Wenn also die GF sagt: "Wir wollen einen Juristen für unser Unternehmen, alle Rechtsfragen soll er übernehmen und externe sollen nicht hinzugezogen werden" Dann würde ich als Kandidat im Gespräch nach Einladung sagen: "Ich habe starkes Interesse an der Stelle. Es gibt aber meiner Meinung nach einige Punkte, über die noch gesprochen werden muss, abseits der üblichen Bewerbungsformalien. Usw. usf."
Jetzt klarer geworden, was ich meine?
Wer natürlich sich strikt an irgendwelche pauschalen Vorgaben hält und alles sofort schluckt und nichts selbst in die Hand nehmen will, der sollte diesen Job wirklich nicht annehmen.
Komplett auf Externe zu verzichten wird im Übrigen ohnehin nicht möglich sein, bzw. es ist nicht verlässlich ausschließbar. Daher ist die Aussage meiner Meinung nach nämlich auch nur eine pauschale Aussage, ein Ziel/Wunsch, aber nichts, was nicht näher besprochen werden sollte.
03.04.2022, 17:49
(03.04.2022, 15:20)Gast schrieb:(03.04.2022, 01:44)Gast schrieb:(03.04.2022, 01:10)Gast schrieb: Ich würde es sofort machen. Entsprechende Erwartungen aber abklären, mit offenen Karten spielen und schließlich auch ein sattes Gehalt fordern. Die wissen gar nicht, was sie so jemandem zahlen müssen.
Du musst halt viel dann an Kanzleien geben und v.a. daran arbeiten eine (kleine) Abteilung aufzubauen. Also viel managen. Daher aber auch der Karriereweg klar: Personalverantwortung. Also wenn der AG da mitmacht ein absoluter Traum. In eine bestehende Abteilung reinzukommen ist zwar gemütlicher aber du kannst idR auch deutlich weniger gestalten und die Ineffizienz der Kollegen kann auch ganz schön nerven.
Es wird ja nicht so sein, dass von eben auf jetzt (deine Einstellung) ein riesen Berg juristischer Probleme auftaucht, die dann von dir allein in Windeseile geklärt werden müssen. Sowas muss aber natürlich im Zweifel auch von einem angehenden Abteilungsleiter kommuniziert werden.
Zweiter Satz:“keine externen Anwälte“ und dann darauf verweisen….
"nicht geplant". Ich habe vorgeschlagen mit dem AG in einen Dialog zu treten bzw. Erwartungen zu kommunizieren und darüber zu sprechen. Es soll quasi eine Rechtsabteilung aufgebaut werden, denn die GF wird wohl kaum sagen: "Nein wir bleiben so klein, es wird auch nie mehr Arbeit geben, sodass permanent alles von einem Juristen erledigt werden kann."
Ich denke daher, dass ein Kandidat mehr als nur ein simples Bewerbungsgespräch halten sollte. Wenn also die GF sagt: "Wir wollen einen Juristen für unser Unternehmen, alle Rechtsfragen soll er übernehmen und externe sollen nicht hinzugezogen werden" Dann würde ich als Kandidat im Gespräch nach Einladung sagen: "Ich habe starkes Interesse an der Stelle. Es gibt aber meiner Meinung nach einige Punkte, über die noch gesprochen werden muss, abseits der üblichen Bewerbungsformalien. Usw. usf."
Jetzt klarer geworden, was ich meine?
Wer natürlich sich strikt an irgendwelche pauschalen Vorgaben hält und alles sofort schluckt und nichts selbst in die Hand nehmen will, der sollte diesen Job wirklich nicht annehmen.
Komplett auf Externe zu verzichten wird im Übrigen ohnehin nicht möglich sein, bzw. es ist nicht verlässlich ausschließbar. Daher ist die Aussage meiner Meinung nach nämlich auch nur eine pauschale Aussage, ein Ziel/Wunsch, aber nichts, was nicht näher besprochen werden sollte.
Die Frage ist doch, wie die auf die Aussage kommen, dass keine Externen beauftragt werden.
Das wird damit zusammen hängen, dass der Umfang bisher wohl für einen externen Einzelanwalt ausgereicht hat.
Wir haben ja keine Ahnung, welche rechtlichen Fragen sich wirklich hier stellen. Nur weil es Automobil und 50 AN sind, kann man das nicht erkennen. Kann sich auf paar allgemeine Schuldrechtsverträge und bissl Arbeitsrecht beschränken, weil der Rest über schon vorhandene Standardverträge gemacht wird.
Irgendwo wird die Erwartung ja herkommen.
Wahrscheinlich daher, dass die rechtlichen Fragen recht einfach waren.
Wenn die bisher 100k für externe Beratung ausgegeben haben, dann ist das ein Arbeitgeber Brutto von 80-85k.
Da wird die Vorstellung bestehen, dass dann nicht nochmal 50k für externe Beratung drauf kommen soll, wenn ein Syndikus da ist.