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Die Arbeit in einem Ministerium
Praktiker
Posting Freak
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Beiträge: 2.014
Themen: 0
Registriert seit: Apr 2021
#251
21.02.2022, 20:49
(21.02.2022, 18:10)Gast schrieb:  Wobei es im Ministerium im Worst-Case sicher noch vorkommen kann, dass man dich an irgendeine untergeordnete Behörde versetzt. Für den Fall musst du dich aber einfach sehr gut mit dem Personalrat stellen, dann sinkt das Risiko erheblich. Und ansonsten wird halt einfach an einem anderen Standort Netflix geguckt.

Wer auf Kosten der Kolleginnen und Kollegen, die dafür Überstanden anhäufen müssen, Netflix schaut, ist IMMER beliebt beim Personalrat, denn das imponiert dem natürlich auch enorm.
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Gast
Unregistered
 
#252
21.02.2022, 23:01
Offiziell ist man natürlich ein fleißiger Mitarbeiter, dessen Leistung nicht anerkannt wird und den man aus der Behörde mobben möchte.

Ich befürworte dieses Verhalten nicht, aber der öffentliche Dienst provoziert es und macht es den Minderleistern denkbar einfach.
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Gast
Unregistered
 
#253
22.02.2022, 10:09
(20.02.2022, 23:36)Gast schrieb:  
(20.02.2022, 20:17)Gast schrieb:  Wie sieht denn die Vereinbarkeit von Familie und Beruf in der Verwaltung aus? Warum soll diese in der Verwaltung so viel besser sein, sofern man auch in der Privatwirtschaft „nur“ 40h arbeiten kann?

Ist das eine ernstgemeine Frage?

Du hast in der Verwaltung nicht nur auf dem Papier sondern tatsächlich eine 40h Woche. Denn es gibt eine Zeiterfassung. Du musst also keine Minute länger arbeiten als 40 (bzw 41) Stunden und gehst dann einfach. Was du ansammelst, kannst du abarbeiten. In der Privatwirtschaft wird nicht gestempelt. Da sind 40h auf dem Papier eben tatsächlich auch mal 50.

In allen Behörden die ich kenne wurde auch die Kernarbeitszeit abgeschafft. Man kann seine Arbeit zwischen 6 und 21 Uhr erledigen. 


Darüber hinaus gibts vernünftige Vertretungsregelungen und unkomplizierte Teilzeitmöglichkeiten.

Viele Leute mit Familie arbeiten in der Verwaltung, sodass man dort insgesamt viel Rücksicht nimmt.


Ist das denn wirklich so? Habe gerade aus dem Ministerium auch schon gehört, dass man dort teilweise recht lange warten muss, bis man das das Okay von oben bekommt, heimzugehen,

Und darüber, wie stressig die Verwaltung (/das Ministerium) jetzt wirklich ist, scheint hier auch keine Einigkeit zu herrschen.
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Gast
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#254
22.02.2022, 12:26
Ich arbeite seit über 10 Jahren in verschiedenen Ministeriem und leite aktuell eine Abteilung mit über 100 Mitarbeitern. Übrigens in einem komplett unjuristischen Bereich inzwischen.

Würde ich nicht mit Corona flach liegen, hätte ich jedenfalls keine Zeit, hier Beiträge zu tippen. 

Die Personalausstattung ist sehr unterschiedlich in den Bundesländern. Auch die Eingruppierung. Ich arbeite in einem nördlichen Bundesland und hier ist es einfach um Längen schlechter als in den südlichen Bundesländern. Das bekommt man über die Bund-Länder-Arbeitsgruppen sehr gut mit.

Ich habe selbst zwei kleine Kinder und ich kann nur sagen, dass man auch im öD nichts wird und keine spannenden Aufgaben bekommt, wenn man nicht "präsent" ist und wenn man nicht VZ arbeitet. Ich war auch bei K1 nur 7 Monate raus und habe bei K2 nach dem Mutterschutz wieder angefangen. Das, was man an Ansprüchen auf dem Papier hat und das, was dann die Praxis ergibt, ist auch im öD extrem unterschiedlich. 
Trotzdem hat es in den vergangenen Jahren viele positive Veränderungen gegeben, die zumindest mir entgegen kommen. Ich kann meine Arbeitszeit sehr flexibel legen, ich habe hier inzwischen aber auch ein Standing, dass ich tun und lassen kann, was ich möchte. Meine Ministerin und mein Staatssekretär wissen, dass ich meinen Bereich im Griff habe und der Fachkräftemangel ist auch hier allgegenwärtig. Ich bin mit um die 40 eine der wenigen in meiner Altersklasse und es wäre schwierig, Ersatz für mich und meine Themen (insbesondere Haushalt, Controlling, Beschaffung) zu bekommen. 

ich fange häufig und 6 Uhr früh an, nehme es mir aber auch raus, dann um 15 Uhr mal eine Weile meine Arbeit zu unterbrechen, meine Kinder durch die Gegend zu kutschieren und ab 18 Uhr wieder am Rechner zu sitzen. Das wird bei mir akzeptiert, aber vor 10 Jahren wäre das ganz klar noch nicht so gewesen.

Ich arbeite deutlich mehr als 40 Stunden und habe selten die Gelegenheit, diese abzubummeln. Wenn ich aber mal mittags Feierabend machen möchte, ist das so. Ich frage da auch niemanden mehr, ich mache das einfach. Keine Ahnung, ob das in einer Kanzlei oder in einem Unternehmen genauso wäre. Klar ist aber auch, wenn Not am Mann ist, dann ist das so und dann bin ich da. Ich habe auf meiner vorherigen Stelle zB einen Untersuchungsausschuss betreut, da kann man dann auch nicht sagen, ist jetzt 14 Uhr und meine 40 Stunden sind voll. ich kenne aber auch niemanden, der so arbeitet. Zumindest in meinem Bundesland kann ich sagen, dass das mit dem faulen Beamten ein Märchen ist. vielleicht trifft man die in der Kommunalverwaltung, keine Ahnung, im Ministerium sind sie mir noch nicht begegnet. ich habe sehr viele sehr motivierte Kollegen, übrigens auch viele, die ehemals aus Kanzleien kommen und die kommen bei uns nicht unbedingt besser zurecht oder haben nun den Eindruck, weniger zu arbeiten. Das Fremdbestimmte, das Politische, die Hierarchie, das liegt halt nicht jedem.

Ich liebe meinen Job jedenfalls, könnte mir niemals vorstellen, woanders zu arbeiten. Man arbeitet immer am Puls der Zeit, man sieht ganz viel von dem, was man tut "auf der Straße", ich habe unheimlich vielfältige Stellen gehabt und Führung macht mir einfach Spaß. Auch den Austausch auf Bund-Länder-Ebene schätze ich sehr und finde ihn sehr kollegial. Ich würde jederzeit wieder in einem Ministerium anfangen und kann die ganzen Vorurteile nicht nachvollziehen. Die ministerielle Arbeit ist sehr einzigartig und gibt es so eben "nur hier".
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Gast
Unregistered
 
#255
22.02.2022, 12:59
(22.02.2022, 12:26)Gast schrieb:  Ich arbeite seit über 10 Jahren in verschiedenen Ministeriem und leite aktuell eine Abteilung mit über 100 Mitarbeitern. Übrigens in einem komplett unjuristischen Bereich inzwischen.

Würde ich nicht mit Corona flach liegen, hätte ich jedenfalls keine Zeit, hier Beiträge zu tippen. 

Die Personalausstattung ist sehr unterschiedlich in den Bundesländern. Auch die Eingruppierung. Ich arbeite in einem nördlichen Bundesland und hier ist es einfach um Längen schlechter als in den südlichen Bundesländern. Das bekommt man über die Bund-Länder-Arbeitsgruppen sehr gut mit.

Ich habe selbst zwei kleine Kinder und ich kann nur sagen, dass man auch im öD nichts wird und keine spannenden Aufgaben bekommt, wenn man nicht "präsent" ist und wenn man nicht VZ arbeitet. Ich war auch bei K1 nur 7 Monate raus und habe bei K2 nach dem Mutterschutz wieder angefangen. Das, was man an Ansprüchen auf dem Papier hat und das, was dann die Praxis ergibt, ist auch im öD extrem unterschiedlich. 
Trotzdem hat es in den vergangenen Jahren viele positive Veränderungen gegeben, die zumindest mir entgegen kommen. Ich kann meine Arbeitszeit sehr flexibel legen, ich habe hier inzwischen aber auch ein Standing, dass ich tun und lassen kann, was ich möchte. Meine Ministerin und mein Staatssekretär wissen, dass ich meinen Bereich im Griff habe und der Fachkräftemangel ist auch hier allgegenwärtig. Ich bin mit um die 40 eine der wenigen in meiner Altersklasse und es wäre schwierig, Ersatz für mich und meine Themen (insbesondere Haushalt, Controlling, Beschaffung) zu bekommen. 

ich fange häufig und 6 Uhr früh an, nehme es mir aber auch raus, dann um 15 Uhr mal eine Weile meine Arbeit zu unterbrechen, meine Kinder durch die Gegend zu kutschieren und ab 18 Uhr wieder am Rechner zu sitzen. Das wird bei mir akzeptiert, aber vor 10 Jahren wäre das ganz klar noch nicht so gewesen.

Ich arbeite deutlich mehr als 40 Stunden und habe selten die Gelegenheit, diese abzubummeln. Wenn ich aber mal mittags Feierabend machen möchte, ist das so. Ich frage da auch niemanden mehr, ich mache das einfach. Keine Ahnung, ob das in einer Kanzlei oder in einem Unternehmen genauso wäre. Klar ist aber auch, wenn Not am Mann ist, dann ist das so und dann bin ich da. Ich habe auf meiner vorherigen Stelle zB einen Untersuchungsausschuss betreut, da kann man dann auch nicht sagen, ist jetzt 14 Uhr und meine 40 Stunden sind voll. ich kenne aber auch niemanden, der so arbeitet. Zumindest in meinem Bundesland kann ich sagen, dass das mit dem faulen Beamten ein Märchen ist. vielleicht trifft man die in der Kommunalverwaltung, keine Ahnung, im Ministerium sind sie mir noch nicht begegnet. ich habe sehr viele sehr motivierte Kollegen, übrigens auch viele, die ehemals aus Kanzleien kommen und die kommen bei uns nicht unbedingt besser zurecht oder haben nun den Eindruck, weniger zu arbeiten. Das Fremdbestimmte, das Politische, die Hierarchie, das liegt halt nicht jedem.

Ich liebe meinen Job jedenfalls, könnte mir niemals vorstellen, woanders zu arbeiten. Man arbeitet immer am Puls der Zeit, man sieht ganz viel von dem, was man tut "auf der Straße", ich habe unheimlich vielfältige Stellen gehabt und Führung macht mir einfach Spaß. Auch den Austausch auf Bund-Länder-Ebene schätze ich sehr und finde ihn sehr kollegial. Ich würde jederzeit wieder in einem Ministerium anfangen und kann die ganzen Vorurteile nicht nachvollziehen. Die ministerielle Arbeit ist sehr einzigartig und gibt es so eben "nur hier".

Vielen Dank für diesen tollen Einblick und gute Besserung!

Das klingt für mich aber nach einer stressigen Tätigkeit bei schlechteren Konditionen als in der freien Wirtschaft. Die Vorteile des öD (40h, Vereinbarkeit Familie und Beruf, zeitliche Flexibilität) greifen ja bei dir nicht – gleichzeitig hast du aber den großen Nachteil der geringeren Vergütung (wobei ich annehme, dass du dann ja mindestens A16 bist, oder?).

Bei den von dir geschilderten Arbeitszeiten wäre mir aber auch A16 noch zu wenig...
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Gast
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#256
22.02.2022, 13:49
Danke für die Besserungswünsche :-)

ich bekomme B2, was aber nur unwesentlich mehr ist als A16. In den "reichen" Bundesländern bekommt man dafür B4 bis B6.  

Meine Freundinnen sind fast alle Anwältinnen. Viele in der Großkanzlei, sie haben dauerhaft nach den Kindern auf 30 Stunden reduziert und arbeiten auch wirklich nur noch 30 Stunden. Rechnet man das rein nach den Stunden und dem Gehalt, haben die vielleicht den besseren Deal gemacht.

Aber das wäre halt einfach nicht mein Job. Das Netzwerken, der Austausch, die große Bandbreite meiner Aufgaben, die strategische Herangehensweise,... das hat man so in einer Kanzlei einfach nicht. Übrigens auch nicht in einer Rechtsabteilung, die Aufgabe habe ich vorher einige Jahre gehabt und fand es da immer sehr schade, dass ich nur beratend dabei war und wenig einige Projekte hatte. Auch die Budgetverantwortung für einen Betrag, der an der Milliarde kratzt, finde ich total reizvoll - wo hat man das? Im Laufe der Jahre habe ich richtiggehend mein Controllerherz entdeckt, obwohl ich ursprünglich mal Jura wegen kein Mathe studiert habe :-)) mit vielen tollen Führungskräften gemeinsam die Themen voranzubringen, neue Ideen zu entwickeln, umzusetzen, Schwerpunkte zu setzen. Ich liebe das einfach. Und meine Erfahrung ist auch, egal auf welcher Stelle, wenn man gut und strategisch arbeitet, dann bekommt man auch die Politik überzeugt. Meistens jedenfalls :-) Ich habe übrigens auch kein Parteibuch :-) 

Wenn man einen verantwortungsvollen, spannenden, abwechslungsreichen Job haben möchte, ist es einfach überall so, dass man überobligatorisch Einsatz zeigen muss bzw. auch einfach in diese Rolle rein rutscht. Es steht und stand nie jemand mit der Peitsche hinter mir und hat gesagt: Du musst (mehr als 40 Stunden arbeiten, gleich nach dem Mutterschutz wieder los,...). Ich denke nie, oh man, es ist erst Mittwoch, wann ist wieder Wochenende. Oder ich denke auch nie, wie lange ich noch durchhalten muss, bis endlich Feierabend ist. Irgendwo meine 40 Stunden abzusitzen und auf den Feierabend zu warten, wäre mein Alptraum. ich empfinde meinen Job als großes Privileg und bin sehr dankbar für diese Konstellation.
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Gast
Unregistered
 
#257
22.02.2022, 15:58
Super interessant, hier auch mal solche Einblicke zu lesen!

Aber mit B-Besoldung bist du wohl für den typischen Verwaltungsjuristen (auch beim Ministerium) nicht repräsentativ, oder?

Ich verstehe, dass dir deine Arbeit sehr viel Spaß macht aber bei den Arbeitszeiten könntest du quasi überall sonst 200k+ verdienen (wenn nicht noch mehr).

Die Gründe, weswegen ich die Verwaltung interessant finde (stressfreies Arbeiten, geregelte Arbeitszeiten, Vereinbarkeit Familie & Beruf) sind ja bei dir komplett entfallen.
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Gast
Unregistered
 
#258
08.03.2022, 15:36
(22.02.2022, 13:49)Gast schrieb:  Danke für die Besserungswünsche :-)

ich bekomme B2, was aber nur unwesentlich mehr ist als A16. In den "reichen" Bundesländern bekommt man dafür B4 bis B6.  

Meine Freundinnen sind fast alle Anwältinnen. Viele in der Großkanzlei, sie haben dauerhaft nach den Kindern auf 30 Stunden reduziert und arbeiten auch wirklich nur noch 30 Stunden. Rechnet man das rein nach den Stunden und dem Gehalt, haben die vielleicht den besseren Deal gemacht.

Aber das wäre halt einfach nicht mein Job. Das Netzwerken, der Austausch, die große Bandbreite meiner Aufgaben, die strategische Herangehensweise,... das hat man so in einer Kanzlei einfach nicht. Übrigens auch nicht in einer Rechtsabteilung, die Aufgabe habe ich vorher einige Jahre gehabt und fand es da immer sehr schade, dass ich nur beratend dabei war und wenig einige Projekte hatte. Auch die Budgetverantwortung für einen Betrag, der an der Milliarde kratzt, finde ich total reizvoll - wo hat man das? Im Laufe der Jahre habe ich richtiggehend mein Controllerherz entdeckt, obwohl ich ursprünglich mal Jura wegen kein Mathe studiert habe :-)) mit vielen tollen Führungskräften gemeinsam die Themen voranzubringen, neue Ideen zu entwickeln, umzusetzen, Schwerpunkte zu setzen. Ich liebe das einfach. Und meine Erfahrung ist auch, egal auf welcher Stelle, wenn man gut und strategisch arbeitet, dann bekommt man auch die Politik überzeugt. Meistens jedenfalls :-) Ich habe übrigens auch kein Parteibuch :-) 

Wenn man einen verantwortungsvollen, spannenden, abwechslungsreichen Job haben möchte, ist es einfach überall so, dass man überobligatorisch Einsatz zeigen muss bzw. auch einfach in diese Rolle rein rutscht. Es steht und stand nie jemand mit der Peitsche hinter mir und hat gesagt: Du musst (mehr als 40 Stunden arbeiten, gleich nach dem Mutterschutz wieder los,...). Ich denke nie, oh man, es ist erst Mittwoch, wann ist wieder Wochenende. Oder ich denke auch nie, wie lange ich noch durchhalten muss, bis endlich Feierabend ist. Irgendwo meine 40 Stunden abzusitzen und auf den Feierabend zu warten, wäre mein Alptraum. ich empfinde meinen Job als großes Privileg und bin sehr dankbar für diese Konstellation.

Was passiert denn mit deinen Überstunden?
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Praktiker
Posting Freak
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Themen: 0
Registriert seit: Apr 2021
#259
08.03.2022, 23:47
Das ist schon krass. Bei uns (Süden...) bekommen viele Referatsleiter schon B3.
So oder so: AL im Ministerium ist eine sehr herausgehobene Position, die für den öD insgesamt nicht repräsentativ ist - jedenfalls im Süden nicht :)
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Gast135
Unregistered
 
#260
09.03.2022, 02:54
(22.02.2022, 13:49)Gast schrieb:  Danke für die Besserungswünsche :-)

ich bekomme B2, was aber nur unwesentlich mehr ist als A16. In den "reichen" Bundesländern bekommt man dafür B4 bis B6.  

Meine Freundinnen sind fast alle Anwältinnen. Viele in der Großkanzlei, sie haben dauerhaft nach den Kindern auf 30 Stunden reduziert und arbeiten auch wirklich nur noch 30 Stunden. Rechnet man das rein nach den Stunden und dem Gehalt, haben die vielleicht den besseren Deal gemacht.

Aber das wäre halt einfach nicht mein Job. Das Netzwerken, der Austausch, die große Bandbreite meiner Aufgaben, die strategische Herangehensweise,... das hat man so in einer Kanzlei einfach nicht. Übrigens auch nicht in einer Rechtsabteilung, die Aufgabe habe ich vorher einige Jahre gehabt und fand es da immer sehr schade, dass ich nur beratend dabei war und wenig einige Projekte hatte. Auch die Budgetverantwortung für einen Betrag, der an der Milliarde kratzt, finde ich total reizvoll - wo hat man das? Im Laufe der Jahre habe ich richtiggehend mein Controllerherz entdeckt, obwohl ich ursprünglich mal Jura wegen kein Mathe studiert habe :-)) mit vielen tollen Führungskräften gemeinsam die Themen voranzubringen, neue Ideen zu entwickeln, umzusetzen, Schwerpunkte zu setzen. Ich liebe das einfach. Und meine Erfahrung ist auch, egal auf welcher Stelle, wenn man gut und strategisch arbeitet, dann bekommt man auch die Politik überzeugt. Meistens jedenfalls :-) Ich habe übrigens auch kein Parteibuch :-) 

Wenn man einen verantwortungsvollen, spannenden, abwechslungsreichen Job haben möchte, ist es einfach überall so, dass man überobligatorisch Einsatz zeigen muss bzw. auch einfach in diese Rolle rein rutscht. Es steht und stand nie jemand mit der Peitsche hinter mir und hat gesagt: Du musst (mehr als 40 Stunden arbeiten, gleich nach dem Mutterschutz wieder los,...). Ich denke nie, oh man, es ist erst Mittwoch, wann ist wieder Wochenende. Oder ich denke auch nie, wie lange ich noch durchhalten muss, bis endlich Feierabend ist. Irgendwo meine 40 Stunden abzusitzen und auf den Feierabend zu warten, wäre mein Alptraum. ich empfinde meinen Job als großes Privileg und bin sehr dankbar für diese Konstellation.

Kannst du vielleicht  noch  etwas dazu sagen, welche Rolle die examensnoten für das „vorankommen“ in der Verwaltung spielen? Braucht man 2xVB um für eine B Stelle in Frage zu kommen?
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