12.02.2022, 20:12
Hallo, ich weiß die Entscheidung kann mir niemand abnehmen, aber vllt. gibt es ja Einschätzungen und Feedback. Auf dem Papier habe ich ordentliche Leistungen. Seit gut 4,5 Jahren arbeite ich in einer mittelständischen Kanzlei und verdiene auch für mich zufriedenstellend. Nun erhielt ich ein konkretes Angebot in ein kleines Unternehmen einzusteigen und zwar als General Counsel. Langfristig gesehen wäre der Wechsel in ein Unternehmen eh mein Ziel und ich habe es mir daher angehört. Das klingt soweit auch alles recht reizvoll (wir reden hier zwar von einem sehr passablen Gehalt, aber aufgrund der geringen Größe des Unternehmens von knapp 25 Mitarbeitern jetzt auch nicht von 160k+).
Ich sehe es als einmalige Gelegenheit in so eine Position kommen zu können, stelle mir allerdings die Frage, ob ich das "kann". Ich erfülle zwar die formalen Anforderungen der Stellenausschreibung, allerdings bin ich mir bewusst, dass die Arbeit in einem Unternehmen halt ja auch eine andere ist - und ich als Legal Counsel/Syndikusanwalt keinen Einstieg habe, um mich an diese andere Arbeitsweise im Unternehmen erstmal rantasten zu können.
Kann das also wirklich gut klappen, von der Kanzlei in ein Unternehmen in direkt so eine Position und ist es wirklich so, dass es dann mehr um das organisatorische Geschick und Risikolenkungen geht? Letztlich denke ich mir, dass mir auch X Jahre als Partner in einer Kanzlei nicht mehr bringen würde, weil letztlich jedes Unternehmen ja auch anders gestrickt ist und sich die Arbeitsweise in einer Kanzlei nunmal unterscheidet - und das schaffen andere ja auch.
Auf was kommt es daher wirklich an als General Counsel und wie "lernt" man das? Muss man dafür ein bestimmter Typ sein oder ist es schlichtweg sich reinfuchsen und learning by doing? Oder ist es doch dermaßen anders, dass man sehr tief zu fallen droht und ich daher bei einem Wechsel lieber erstmal in die "normale" (Senior) Legal Counsel-Ecke starten sollte? Ich würde das Angebot wirklich gerne annehmen, habe aber etwas Sorge, ob es dafür nicht zu früh ist (andererseits: wenn nicht jetzt, wann denn dann - der Arbeitgeber scheint es mir ja zuzutrauen) und ich mich selbst verbrenne bzw. innerhalb der Probezeit wieder aufhöre, weil ich es halt nicht "kann" (ich arbeite halt auch in bestimmten Rechtsgebieten und hab nun auch nicht von allem eine Ahnung...).
Für einen Erfahrungsaustausch und Rückmeldungen wäre ich sehr dankbar.
Ich sehe es als einmalige Gelegenheit in so eine Position kommen zu können, stelle mir allerdings die Frage, ob ich das "kann". Ich erfülle zwar die formalen Anforderungen der Stellenausschreibung, allerdings bin ich mir bewusst, dass die Arbeit in einem Unternehmen halt ja auch eine andere ist - und ich als Legal Counsel/Syndikusanwalt keinen Einstieg habe, um mich an diese andere Arbeitsweise im Unternehmen erstmal rantasten zu können.
Kann das also wirklich gut klappen, von der Kanzlei in ein Unternehmen in direkt so eine Position und ist es wirklich so, dass es dann mehr um das organisatorische Geschick und Risikolenkungen geht? Letztlich denke ich mir, dass mir auch X Jahre als Partner in einer Kanzlei nicht mehr bringen würde, weil letztlich jedes Unternehmen ja auch anders gestrickt ist und sich die Arbeitsweise in einer Kanzlei nunmal unterscheidet - und das schaffen andere ja auch.
Auf was kommt es daher wirklich an als General Counsel und wie "lernt" man das? Muss man dafür ein bestimmter Typ sein oder ist es schlichtweg sich reinfuchsen und learning by doing? Oder ist es doch dermaßen anders, dass man sehr tief zu fallen droht und ich daher bei einem Wechsel lieber erstmal in die "normale" (Senior) Legal Counsel-Ecke starten sollte? Ich würde das Angebot wirklich gerne annehmen, habe aber etwas Sorge, ob es dafür nicht zu früh ist (andererseits: wenn nicht jetzt, wann denn dann - der Arbeitgeber scheint es mir ja zuzutrauen) und ich mich selbst verbrenne bzw. innerhalb der Probezeit wieder aufhöre, weil ich es halt nicht "kann" (ich arbeite halt auch in bestimmten Rechtsgebieten und hab nun auch nicht von allem eine Ahnung...).
Für einen Erfahrungsaustausch und Rückmeldungen wäre ich sehr dankbar.
12.02.2022, 22:53
Okay, General Counsel klingt halt erstmal cool. Aber 25 Mitarbeiter ist halt ein wirklich kleiner Betrieb, da sind manche Fliesenleger und Malerbetriebe personalstärker. Du wirst "General" insofern ja auch sein, weil du die Rechtsabteilung alleine schmeißt. Du wirst also äußerst vielfältig arbeiten müssen. Andererseits wird so ein kleines Unternehmen eher selten ein anderes Unternehmen kaufen oder so, d.h. M&A wirst du wohl eher weniger machen.
Du weißt halt viel mehr über das Unternehmen, das angebotene Gehalt etc. Es klingt halt nicht nach einem Deal, den man nur einmal hat
Du weißt halt viel mehr über das Unternehmen, das angebotene Gehalt etc. Es klingt halt nicht nach einem Deal, den man nur einmal hat
12.02.2022, 22:57
(12.02.2022, 22:53)Gast schrieb: Okay, General Counsel klingt halt erstmal cool. Aber 25 Mitarbeiter ist halt ein wirklich kleiner Betrieb, da sind manche Fliesenleger und Malerbetriebe personalstärker. Du wirst "General" insofern ja auch sein, weil du die Rechtsabteilung alleine schmeißt. Du wirst also äußerst vielfältig arbeiten müssen. Andererseits wird so ein kleines Unternehmen eher selten ein anderes Unternehmen kaufen oder so, d.h. M&A wirst du wohl eher weniger machen.
Du weißt halt viel mehr über das Unternehmen, das angebotene Gehalt etc. Es klingt halt nicht nach einem Deal, den man nur einmal hat
Was würdest du denn verdienen ca?
12.02.2022, 23:16
Dass weniger M&A ist, würde mir ja zugute kommen: das wäre nämlich so gar nicht nach meinem Geschmack. Und klar ist 25 MA nicht die Welt - aber es ist halt auch die Frage, wie sich andere weiter informieren und an sich klingt General Counsel halt dafür mE sehr nett.
Verdienen würde ich 140k plus einem variablen Bonus.
Verdienen würde ich 140k plus einem variablen Bonus.
12.02.2022, 23:23
Nachtrag: zudem soll die Rechtsabteilung halt auch aufgebaut werden. Das Unternehmen befindet sich im Wachstum, so dass ich dann auch mit der Zeit 1-3 weitere Mitarbeiter in der Rechtsabteilung haben werde (bisher werden alle legal themen extern durch anwälte bearbeitet und das soll zurückgefahren werden, um primär intern die dinge zu bearbeiten und kanzleien nur gezielt dazu zu ziehen).
12.02.2022, 23:51
Don't be afraid to fail ;)
Hört sich für mich sehr nice an. Die Rechtsabteilung selbst aufzubauen in einem jungen Unternehmen bedeutet ja wohl, dass du recht viele Freiheiten hast und viel selbst entwickeln kannst/musst. Wirst wahrscheinlich oft vor neuen Aufgaben stehen und dich zwischen mehreren Wegen entscheiden müssen, ohne genau zu wissen, was das Richtige ist. Mag manchen Leuten Angst machen, andere reizt genau das. Wenn du zu den letzteren gehörst, bin ich der Ansicht du solltest das Angebot annehmen. Hört sich für mich jedenfalls nach einer sehr reizvollen Aufgabe an.
Hört sich für mich sehr nice an. Die Rechtsabteilung selbst aufzubauen in einem jungen Unternehmen bedeutet ja wohl, dass du recht viele Freiheiten hast und viel selbst entwickeln kannst/musst. Wirst wahrscheinlich oft vor neuen Aufgaben stehen und dich zwischen mehreren Wegen entscheiden müssen, ohne genau zu wissen, was das Richtige ist. Mag manchen Leuten Angst machen, andere reizt genau das. Wenn du zu den letzteren gehörst, bin ich der Ansicht du solltest das Angebot annehmen. Hört sich für mich jedenfalls nach einer sehr reizvollen Aufgabe an.
13.02.2022, 11:52
Wtf 140k....das ist doch ein klarer NoBrainer
13.02.2022, 12:41
Hatte mal ein Bewerbungsgespräch bei einem größeren Startup. Die wollten den ersten Juristen einstellen. Er sollte dann die ganze Rechtsabteilung aufbauen und schmeißen. Titel natürlich nur "Legal Counsel". Gehalt entsprechend.
Die suchen jetzt, ein 3/4 Jahr später, immer noch. Stelle ist unbesetzt.
Die suchen jetzt, ein 3/4 Jahr später, immer noch. Stelle ist unbesetzt.
13.02.2022, 12:43
13.02.2022, 13:54