30.12.2021, 21:23
(27.12.2021, 13:07)Anonym123456789 schrieb:(24.12.2021, 17:28)Gast schrieb:(23.12.2021, 12:20)AdrianMadrian schrieb: Liebe Schwarmintelligenz,
im nächsten Jahr ist es soweit. Meine amtsärztliche Untersuchung steht an. Allerdings macht mir - wie so vielen - die gesundheitliche Eignung sorgen. Nicht, weil ich sie nicht hätte, sondern da in meiner Krankenakte so einiger Quatsch vermerkt ist.
Zwar habe ich mal eine Verhaltenstherapie 2015 gemacht. Diese war allerdings nur kurzzeitig und aufgrund einer diagnostizierten Anpassungsstörung angeraten.
2017 bin ich wegen eines diffusen Unwohlseins und Schlafproblemen bei einigen Ärzten gewesen, die allesamt nicht die Pollenallergie erkannt haben, die Grund meiner schlaflosen Nächte war. Deshalb habe ich so allerlei komische Diagnosen in der Akte stehen (Chronisches Erschöpfungssyndrom, erneut Anpassungsstörung). Ein Arzt verschrieb mir ein Antidepressivum, das ich allerdings nicht einnahm. Jetzt frage ich mich, wie ich mit diesen Diagnosen umgehen soll. Ich wurde 2017 nicht therapeutisch behandelt. Die Diagnosen sind Quatsch. Kann ich diese ignorieren oder würdet ihr mir anraten, diese offenzulegen? Ich finde, das gibt ein komisches Bild ab…
Sollte kein Problem sein, offen mit umgehen und erklären und am besten einen Arztbrief dazu mitbringen. Löuft dann schon. Bin mit ganz anderen Diagnosen durchgekommen.
Darf ich fragen in welche Richtung deine Diagnosen gingen?
auch Psyche ... ich empfehle dir auch mal die Lektüre des Urteils des VG Köln aus 2015 - da war selbst ne schwere depressive Episode kein Grund für eine negative Prognose. Am Besten direkt Arztbriefe mitbringen, in denen dir eine sehr gute Prognose bzw. abgeschlossene Behandlung attestiert wird. Da kann dir der Amtsarzt schwerlich das Gegenteil drauß basteln. Und egal ob Bayern oder anderswo - die Rspr. des BVerwG gilt überall ;)
30.12.2021, 23:14
Welche psychischen Diagnosen sind denn ein Hindernis?
31.12.2021, 07:41
(30.12.2021, 23:14)Leah schrieb: Welche psychischen Diagnosen sind denn ein Hindernis?
Schon die Frage zeigt , wieviele Vorurteile es anscheinend über psychische Erkrankungen gibt. Depression, Essstörung o.ä.? Muss ja ein Wrack sein. Depression ist mittlerweile ne Volkskrankheit. Man kann auch Depressionen heilen und ist danach wieder ein normaler Mensch - just saying. Ist auch nix anderes als ein Knochenbrüche.
Der Amtsarzt hat keinen Katalog. Es kommt auf den Einzelfall an. Denke bei rezidiverenden und chronischen psychischen Erkranungen (Schizophrenie, Bipolare Störung ) regelmäßigen Krankenhausuafenthalte wird es schwierig - aber damit schafft man auch kaum 2 Staatsexamen.
31.12.2021, 12:53
Depressionen hat doch jeder mal und wenn es nur im Winter ist oder nach einem Todesfall in der Familie. Jeder 2. hat irgendwann mal Depressionen. Das sollte völlig normal sein. In Dänemark hat man eine ganz andere Einstellung zu psychischen Erkrankungen, alleine schon, weil in Skandinavien jeder Winterdepressionen oder Schizophrenie bekommen kann. Soll mit den Lichtverhältnissen zusammen hängen. Im Norden gibt es deshalb laut Studien auch mehr Schizophrenien.
Viele denken auch, wenn man eine psychische Erkrankung hat kann man nicht arbeiten. Dabei bedeutet chronisch (ohne so akut zu sein, dass ständige Krankenhausaufenthalte folgen), dass man sich mit der Krankheit über Jahre arrangieren muss und alles, wie das 2. StE, eben damit gemacht hat und jemand mit einer chronischen psychischen Diagnose, der das 2. StE schafft, schafft es auch damit mind. 5 Jahre zu arbeiten. Hier hat mal ein Anwalt mit Schizophrenie geschrieben, der mit niedrig dosierten Medikamenten arbeitet. Viele stellen sich solche Krankheiten falsch vor, weil sie nur die Extremfälle aus Nachrichten oder Filmen kennen. Solche Leute leiden unter Fehlwahrnehmungen oder gedrückter Stimmung, aber sind im Umgang ganz normal. Die Prognose bezieht sich bei Schwerbehinderung nur auf 5 J., dass man in diesem Zeitraum nicht dienstunfähig wird und nicht geheilte chronische psychische Erkrankungen sind halt oft Schwerbehinderungen.
Viele denken auch, wenn man eine psychische Erkrankung hat kann man nicht arbeiten. Dabei bedeutet chronisch (ohne so akut zu sein, dass ständige Krankenhausaufenthalte folgen), dass man sich mit der Krankheit über Jahre arrangieren muss und alles, wie das 2. StE, eben damit gemacht hat und jemand mit einer chronischen psychischen Diagnose, der das 2. StE schafft, schafft es auch damit mind. 5 Jahre zu arbeiten. Hier hat mal ein Anwalt mit Schizophrenie geschrieben, der mit niedrig dosierten Medikamenten arbeitet. Viele stellen sich solche Krankheiten falsch vor, weil sie nur die Extremfälle aus Nachrichten oder Filmen kennen. Solche Leute leiden unter Fehlwahrnehmungen oder gedrückter Stimmung, aber sind im Umgang ganz normal. Die Prognose bezieht sich bei Schwerbehinderung nur auf 5 J., dass man in diesem Zeitraum nicht dienstunfähig wird und nicht geheilte chronische psychische Erkrankungen sind halt oft Schwerbehinderungen.
31.12.2021, 14:13
Zwischen Depressionen und dem Trauern wegen eines Todes in der Familie liegen Welten. Sorry, so verharmlost man (wahrscheinlich unbewusst von dir) eine Depression völlig. Richtig ist allerdings, dass die Einstellungen zu psychischen Erkrankungen überdacht werden muss. Allerdings darf man auch nicht ausblenden, dass schon heute ein nicht unerheblicher Teil der Arbeitsausfälle auf solche Erkrankungen zurückzuführen ist.
31.12.2021, 14:18
(31.12.2021, 14:13)Gast schrieb: Zwischen Depressionen und dem Trauern wegen eines Todes in der Familie liegen Welten. Sorry, so verharmlost man (wahrscheinlich unbewusst von dir) eine Depression völlig. Richtig ist allerdings, dass die Einstellungen zu psychischen Erkrankungen überdacht werden muss. Allerdings darf man auch nicht ausblenden, dass schon heute ein nicht unerheblicher Teil der Arbeitsausfälle auf solche Erkrankungen zurückzuführen ist.
Auslöser von psychischen Erkrankungen sind oft Stresssituationen wie Todesfälle, Prüfungsstress, Auszug von zu Hause, Trennungen, Einsamkeit etc.
So war das eigentlich gemeint. Meine Mutter ist zb nach dem Tod meines Vaters psychiatrisch erkrankt. Das hat dann nichts mehr mit Trauer zu tun, sondern ist der Auslöser. Auch eine Großmutter von mir ist nach dem Tod ihres Mannes psychiatrisch erkrankt.
Wenn man im Studium plötzlich eine Angststörung bekommt, dann ist Prüfungsstress oft der Auslöser. Das bringt die Botenstoffe im Gehirn durcheinander. Auch Essstörungen (Diäten) können durch Nährstoffmangel psychische Erkrankungen auslösen.
Entscheidend ist aber wie oft man deshalb krank geschrieben ist. Ist man deshalb nie oder selten krank geschrieben ist man trotzdem leistungsfähig.
31.12.2021, 15:49
Man sollte sich davor hüten eine depressive Episode (die tatsächlich viele völlig unbewusst mal erleben), die durchaus Krankheitswert hat und klinisch anerkannt ist, mit anderen, schwereren Arten von Depressionen in einen Topf zu werfen. Das eine stehen die meisten Menschen irgendwie durch und heilt von selbst, das andere ist das, weswegen sich die Leute dann das Leben nehmen. Selbstverständlich kann eine unbehandelte depressive Episode auch chronisch und schwer werden.
Dass Schizophrenie im Norden häufiger vorkommt ist nicht belelgt.
Dass Schizophrenie im Norden häufiger vorkommt ist nicht belelgt.
31.12.2021, 18:23
(31.12.2021, 15:49)omnimodo schrieb: Man sollte sich davor hüten eine depressive Episode (die tatsächlich viele völlig unbewusst mal erleben), die durchaus Krankheitswert hat und klinisch anerkannt ist, mit anderen, schwereren Arten von Depressionen in einen Topf zu werfen. Das eine stehen die meisten Menschen irgendwie durch und heilt von selbst, das andere ist das, weswegen sich die Leute dann das Leben nehmen. Selbstverständlich kann eine unbehandelte depressive Episode auch chronisch und schwer werden.
Dass Schizophrenie im Norden häufiger vorkommt ist nicht belelgt.
Doch.
Von Business Insider:
"Frühere Untersuchungen haben ein erhöhtes Schizophrenie-Risiko festgestellt, das mit der Geburt im Winter oder Frühjahr und dem Leben in einem Hochland wie Dänemark verbunden ist. Wir haben angenommen, dass ein niedriger Vitamin-D-Spiegel bei schwangeren Frauen aufgrund mangelnder Sonneneinstrahlung in den Wintermonaten diesem Risiko zugrunde liegen könnte und den Zusammenhang zwischen Vitamin-D-Mangel und dem Risiko einer Schizophrenie untersucht.“ schreibt McGrath.
31.12.2021, 18:26
Bitte mal Link zu einer Quelle, die sich in einem medizinischen Lehrbuch finden könnte.
Ansonsten sind solche Aussagen aufgrund von solcher Studien nichts wert.
Ansonsten sind solche Aussagen aufgrund von solcher Studien nichts wert.
31.12.2021, 18:47
(31.12.2021, 18:26)omnimodo schrieb: Bitte mal Link zu einer Quelle, die sich in einem medizinischen Lehrbuch finden könnte.
Ansonsten sind solche Aussagen aufgrund von solcher Studien nichts wert.
https://www.businessinsider.de/wissensch...n-2018-12/
An med. Lehrbücher komme ich leider nicht kostenfrei ran.
https://www.nature.com/articles/s41598-018-35418-z


