28.11.2021, 19:40
(28.11.2021, 19:00)Gast schrieb:(28.11.2021, 16:52)Gast schrieb: Ein durchaus spannendes Thema. Zunächst möchte ich darauf hinweisen, dass die Besoldung
von Gymnasiallehrern und Volljuristen in der Verwaltung in etwa gleich ist.
Bei beiden, von A13 bis A15. Schulleiter sind A16. Vielleicht ist es für Lehrer etwas
einfacher eine A15 Stelle zu bekommen.
Leute die, die Fächerkombination Deutsch/Geschichte oder gar Englisch/Geschichte
studieren, haben es aber mindestens genauso schwer in den Staatsdienst zu kommen,
wie Juristen.
Gute Chancen hat man mit gefragten Fächern, wie Mathe oder Latein.
Dann ist es so, dass es bei den Juristen, vergleichsweise gerecht zugeht. Die Examina
sind schriftlich und werden sogar anonym korrigiert.
Im LA Ref gibt es Lehrproben und man ist völlig den Launen der Seminarlehrer ausgesetzt.
Manche Referendare werden psychisch fertiggemacht. Man redet ihnen ein, dass sie rhetorisch
nicht gut sein und überhaupt keine natürliche Autorität ausstrahlen und daher von den Schülern
abgelehnt werden.
Hinzu kommt, dass der Lehrerberuf in der Bevölkerung alles andere als hohes Ansehen genießt.
Da gilt man dann als Angehöriger der kleinen Leute, auch wenn man auf A14 ist, während vor
einem Juristen, der auch auf A14 ist, alle sehr großen Respekt haben und sagen, was das für
eine großartige Führungskraft ist.
Ein Witz wäre es, wenn die Grünen und FDP Politiker mit ihrer Forderung durchkommen, dass Grundschullehrer genauso
besoldet werden sollten, wie Volljuristen in der Verwaltung.
Warum wäre das ein Witz? Grundschulen sind nicht ausreichend mit Personal ausgestattet. Dies geht zur Lasten der Schüler. Auch die fehlenden männlichen Bezugspersonen sind ein Problem für die Entwicklung der Kinder. Diesem Problem versucht man seitens Grüne und FDP mit wirtschaftlichen Anreizen zu begegnen.
Bildung ist eben sehr wichtig und keinesfalls der Verwaltungsjuristerei unterzuordnen. Nur weil das Jurastudium anspruchsvoller ist, rechtfertigt dies keine hohe wirtschaftliche Bedeutung entsprechend besetzter Ämter. Wenn du besser verdienen willst, komm in die GK.
Hatte in der Grundschule auch nur Lehrerinnen.
Männermangel in Schulen ist vllt ein Problem bei alleinerziehenden Müttern, wo kein Vater als Bezugsperson vorhanden ist.
28.11.2021, 20:14
(28.11.2021, 19:40)Gast schrieb:Warum soll Diversity und "Repräsentation" quasi überall wichtig sein, aber ausgerechnet bei der für die Entwicklung so wichtigen Grundschule nicht?(28.11.2021, 19:00)Gast schrieb:(28.11.2021, 16:52)Gast schrieb: Ein durchaus spannendes Thema. Zunächst möchte ich darauf hinweisen, dass die Besoldung
von Gymnasiallehrern und Volljuristen in der Verwaltung in etwa gleich ist.
Bei beiden, von A13 bis A15. Schulleiter sind A16. Vielleicht ist es für Lehrer etwas
einfacher eine A15 Stelle zu bekommen.
Leute die, die Fächerkombination Deutsch/Geschichte oder gar Englisch/Geschichte
studieren, haben es aber mindestens genauso schwer in den Staatsdienst zu kommen,
wie Juristen.
Gute Chancen hat man mit gefragten Fächern, wie Mathe oder Latein.
Dann ist es so, dass es bei den Juristen, vergleichsweise gerecht zugeht. Die Examina
sind schriftlich und werden sogar anonym korrigiert.
Im LA Ref gibt es Lehrproben und man ist völlig den Launen der Seminarlehrer ausgesetzt.
Manche Referendare werden psychisch fertiggemacht. Man redet ihnen ein, dass sie rhetorisch
nicht gut sein und überhaupt keine natürliche Autorität ausstrahlen und daher von den Schülern
abgelehnt werden.
Hinzu kommt, dass der Lehrerberuf in der Bevölkerung alles andere als hohes Ansehen genießt.
Da gilt man dann als Angehöriger der kleinen Leute, auch wenn man auf A14 ist, während vor
einem Juristen, der auch auf A14 ist, alle sehr großen Respekt haben und sagen, was das für
eine großartige Führungskraft ist.
Ein Witz wäre es, wenn die Grünen und FDP Politiker mit ihrer Forderung durchkommen, dass Grundschullehrer genauso
besoldet werden sollten, wie Volljuristen in der Verwaltung.
Warum wäre das ein Witz? Grundschulen sind nicht ausreichend mit Personal ausgestattet. Dies geht zur Lasten der Schüler. Auch die fehlenden männlichen Bezugspersonen sind ein Problem für die Entwicklung der Kinder. Diesem Problem versucht man seitens Grüne und FDP mit wirtschaftlichen Anreizen zu begegnen.
Bildung ist eben sehr wichtig und keinesfalls der Verwaltungsjuristerei unterzuordnen. Nur weil das Jurastudium anspruchsvoller ist, rechtfertigt dies keine hohe wirtschaftliche Bedeutung entsprechend besetzter Ämter. Wenn du besser verdienen willst, komm in die GK.
Hatte in der Grundschule auch nur Lehrerinnen.
Männermangel in Schulen ist vllt ein Problem bei alleinerziehenden Müttern, wo kein Vater als Bezugsperson vorhanden ist.
28.11.2021, 20:43
(28.11.2021, 20:14)Gast schrieb:(28.11.2021, 19:40)Gast schrieb:Warum soll Diversity und "Repräsentation" quasi überall wichtig sein, aber ausgerechnet bei der für die Entwicklung so wichtigen Grundschule nicht?(28.11.2021, 19:00)Gast schrieb:(28.11.2021, 16:52)Gast schrieb: Ein durchaus spannendes Thema. Zunächst möchte ich darauf hinweisen, dass die Besoldung
von Gymnasiallehrern und Volljuristen in der Verwaltung in etwa gleich ist.
Bei beiden, von A13 bis A15. Schulleiter sind A16. Vielleicht ist es für Lehrer etwas
einfacher eine A15 Stelle zu bekommen.
Leute die, die Fächerkombination Deutsch/Geschichte oder gar Englisch/Geschichte
studieren, haben es aber mindestens genauso schwer in den Staatsdienst zu kommen,
wie Juristen.
Gute Chancen hat man mit gefragten Fächern, wie Mathe oder Latein.
Dann ist es so, dass es bei den Juristen, vergleichsweise gerecht zugeht. Die Examina
sind schriftlich und werden sogar anonym korrigiert.
Im LA Ref gibt es Lehrproben und man ist völlig den Launen der Seminarlehrer ausgesetzt.
Manche Referendare werden psychisch fertiggemacht. Man redet ihnen ein, dass sie rhetorisch
nicht gut sein und überhaupt keine natürliche Autorität ausstrahlen und daher von den Schülern
abgelehnt werden.
Hinzu kommt, dass der Lehrerberuf in der Bevölkerung alles andere als hohes Ansehen genießt.
Da gilt man dann als Angehöriger der kleinen Leute, auch wenn man auf A14 ist, während vor
einem Juristen, der auch auf A14 ist, alle sehr großen Respekt haben und sagen, was das für
eine großartige Führungskraft ist.
Ein Witz wäre es, wenn die Grünen und FDP Politiker mit ihrer Forderung durchkommen, dass Grundschullehrer genauso
besoldet werden sollten, wie Volljuristen in der Verwaltung.
Warum wäre das ein Witz? Grundschulen sind nicht ausreichend mit Personal ausgestattet. Dies geht zur Lasten der Schüler. Auch die fehlenden männlichen Bezugspersonen sind ein Problem für die Entwicklung der Kinder. Diesem Problem versucht man seitens Grüne und FDP mit wirtschaftlichen Anreizen zu begegnen.
Bildung ist eben sehr wichtig und keinesfalls der Verwaltungsjuristerei unterzuordnen. Nur weil das Jurastudium anspruchsvoller ist, rechtfertigt dies keine hohe wirtschaftliche Bedeutung entsprechend besetzter Ämter. Wenn du besser verdienen willst, komm in die GK.
Hatte in der Grundschule auch nur Lehrerinnen.
Männermangel in Schulen ist vllt ein Problem bei alleinerziehenden Müttern, wo kein Vater als Bezugsperson vorhanden ist.
Anscheinend wollen Männer den Job nicht, sonst würden ja mehr auf Grundschullehramt studieren. Ich kenne aber einen Grundschullehrer mit Musik als Fach. Der hat aber Kinder. Kinderlose Männer wollen in den 20ern, wenn sie noch keine haben, meist nicht Grundschullehramt studieren. Mit den Fächern kriegt man auch keine Verbeamtung und oft auch nur E12.
29.11.2021, 09:23
Die Grundschulen haben übrigens mitnichten einen Personalmangel, weil es zu wenig geeignete Bewerber gibt, sondern weil dies auf ein politisches Missmanagement zurückzuführen ist. Es braucht für Grundschullehrer also keine zusätzlichen finanziellen Anreize.
29.11.2021, 10:19
Tatsächlich habe ich auch immer ein wenig neidisch in den Bekanntenkreis geschielt, in dem sich viele Lehrer aufhalten.
Die sind um 13:30 Uhr zuhause und mit der richtigen Kombi (Religion/Sport zB) lässt es sich gut leben ohne zuhause lange zu korrigieren. Ich kenne auch Einige, die schaffen das Korrigieren sogar in den Pausen/Freistunden.
Allerdings wiegen für mich die Nachteile sehr viel höher:
Die Schüler sind einfach in den weit überwiegenden Fällen schwer asozial- so mussten sich Bekannte schon bespucken lassen oder es wurde mit Gewalt gedroht.
Die Eltern machen einem teilweise das Leben zur Hölle (verlangen Gespräche mit dem Direktor wegen schlechten Noten, beschweren sich lauthals, ..)
Meine Bekannten sind 30, und selbst die sagen jetzt schon sie ertragen den Beruf nur weil es ihnen egal sei, was aus den Schülern wird.
Ansonsten würde man vollkommen verzweifeln und mit 40 spätestens ins Burn Out gehen.
Aber wenn man überhaupt keine intrinsische Motivation hat und überhaupt keine Motivation anhand von Beförderungen, man sich aber auch nicht wegbewerbene und was ganz Anderes machen kann, was bleibt einem dann nach 8 Jahren Studium und Referendariat?
Wie oft lese ich:" Exit aus der GK ins Unternehmen", "Exit in die Justiz", "Exit aus der Justiz", ...?
Diese Chance haben Lehrer in der Regel ja gar nicht.
Und während wir in der Arbeitszeit entspannt mal 5 Minuten Pause machen und einer relativ sinnlosen Diskussion über Vorteile des Lehrer-Daseins abhalten, müssen die 45 Minuten präsent sein und Kinder bespaßen, die vollkommen unmotiviert sind.
Da gehe ich lieber in der Verwaltung nach ein paar Jahren auf 80%, nehme mir dazu einen Home Office Tag (was Lehrer auch nicht können) und mach mir ein entspanntes Leben.
Die sind um 13:30 Uhr zuhause und mit der richtigen Kombi (Religion/Sport zB) lässt es sich gut leben ohne zuhause lange zu korrigieren. Ich kenne auch Einige, die schaffen das Korrigieren sogar in den Pausen/Freistunden.
Allerdings wiegen für mich die Nachteile sehr viel höher:
Die Schüler sind einfach in den weit überwiegenden Fällen schwer asozial- so mussten sich Bekannte schon bespucken lassen oder es wurde mit Gewalt gedroht.
Die Eltern machen einem teilweise das Leben zur Hölle (verlangen Gespräche mit dem Direktor wegen schlechten Noten, beschweren sich lauthals, ..)
Meine Bekannten sind 30, und selbst die sagen jetzt schon sie ertragen den Beruf nur weil es ihnen egal sei, was aus den Schülern wird.
Ansonsten würde man vollkommen verzweifeln und mit 40 spätestens ins Burn Out gehen.
Aber wenn man überhaupt keine intrinsische Motivation hat und überhaupt keine Motivation anhand von Beförderungen, man sich aber auch nicht wegbewerbene und was ganz Anderes machen kann, was bleibt einem dann nach 8 Jahren Studium und Referendariat?
Wie oft lese ich:" Exit aus der GK ins Unternehmen", "Exit in die Justiz", "Exit aus der Justiz", ...?
Diese Chance haben Lehrer in der Regel ja gar nicht.
Und während wir in der Arbeitszeit entspannt mal 5 Minuten Pause machen und einer relativ sinnlosen Diskussion über Vorteile des Lehrer-Daseins abhalten, müssen die 45 Minuten präsent sein und Kinder bespaßen, die vollkommen unmotiviert sind.
Da gehe ich lieber in der Verwaltung nach ein paar Jahren auf 80%, nehme mir dazu einen Home Office Tag (was Lehrer auch nicht können) und mach mir ein entspanntes Leben.
29.11.2021, 13:47
(29.11.2021, 09:23)Satoshi schrieb:Die Grundschulen haben übrigens mitnichten einen Personalmangel, weil es zu wenig geeignete Bewerber gibt, sondern weil dies auf ein politisches Missmanagement zurückzuführen ist. Es braucht für Grundschullehrer also keine zusätzlichen finanziellen Anreize.
Wie meinst du das? Die Landesregierungen scheinen das anders zu sehen. Einige Ländern sind schon auf A13 gegangen, andere versprechen Verbeamtung auf A13, wenn man nur vorher ein paar Jahre an die Grundschule geht. Insbesondere Männer sind Mangelware an den Grundschulen. Und zwar völlig zurecht. Man hat Mittags vielleicht früher frei, ist dafür aber 5h am Tag einem absoluten Lärmpegel ausgesetzt, hat mit allen Arten Schülern/Eltern zu tun und spielt oft eher Ersatzmutti als Lehrkraft. Dazu ist der Stoff absolut dröge und wiederholt sich schneller als an weiterführenden Schulen und bietet inhaltlich überhaupt nichts interessantes. Grundschullehramt kann man - genau wie Kindergärtner/in - nur machen, wenn einem die Arbeit mit kleinen Kindern selbst viel Spaß macht. Zum Dank kriegt man nämlich auch noch weniger Geld und weniger Chancen auf Beförderung. M.E. müsste man Grundschullehrer eher besser bezahlen als Gymnasiallehrer. Die sind zwar besser ausgebildet, der Job ist aber auch reizvoller (Angebot/Nachfrage).
29.11.2021, 18:22
Wie immer muss jedenfalls der Wurm dem Fisch schmecken und nicht dem Angler.
Wenn niemand Grundschullehrer werden will, ist es grad egal, ob Menschen, die das nicht werden wollen, den Beruf für chillig und super bezahlt halten. Wenn man die Stellen besetzen will, wird man Angebote machen müssen, die Interessenten attraktiv finden, ganz egal ob das Juristen passt oder nicht.
Wenn niemand Grundschullehrer werden will, ist es grad egal, ob Menschen, die das nicht werden wollen, den Beruf für chillig und super bezahlt halten. Wenn man die Stellen besetzen will, wird man Angebote machen müssen, die Interessenten attraktiv finden, ganz egal ob das Juristen passt oder nicht.
29.11.2021, 18:48
Ob Lehrer so wohl so ähnlich über Anwaltsjobs (insbesondere GK-Vergütung) diskutieren?
29.11.2021, 20:24
(29.11.2021, 18:48)Gast schrieb: Ob Lehrer so wohl so ähnlich über Anwaltsjobs (insbesondere GK-Vergütung) diskutieren?
Falls nein, spräche das nun für oder gegen die Lehrer?
Pro, dass sie sich um ihren Kehricht scheren und nicht ständig überflüssige Vergleiche anstellen.
Kontra, dass sie sich halt nur um ihren Kehricht scheren und nicht über den Tellerrand schauen/nachdenken.
29.11.2021, 20:51
(29.11.2021, 18:48)Gast schrieb: Ob Lehrer so wohl so ähnlich über Anwaltsjobs (insbesondere GK-Vergütung) diskutieren?
So spezifisch nicht, aber einige (nicht: alle) Lehrer, die ich kenne, meinen, dass wirklich jeder mehr verdiene als sie, ohne dabei wirklich mehr zu arbeiten. Totaler Realitätsverlust.