23.11.2021, 16:04
"Was hat man zu verlieren? Sehr viel"
Man hat knapp 700 Euro an realen Kosten (Bücher leihen und Verbesserungsversuch selbst). Dazu kommt der entgangene Arbeitslohn, wobei man dafür ja ALG 1 bekommt und man gerade ja auch keine Stelle hat. Außerdem kann man nach der schriftlichen Prüfung mit einem Job anfangen.
Was kann man dafür gewinnen? Wenn es gut läuft, etwa die Erfüllung des Traumjobs (StA). Oder eine bessere Note, die einem einen besseren Einstieg ermöglicht (auch zu mehr Gehalt). Und das wirkt sich nicht nur einmalig aus, sondern über Jahre bis Jahrzehnte.
Aber gut, gibt sicherlich genug Leute da draußen, die einfach den Weg des geringstmöglichen Widerstands gehen wollen und lieber einen Traumjob nach 8-10 Jahren Ausbildung abschreiben statt sich nochmal für 4 Monate hinzusetzen. Muss ich aber auch nicht verstehen.

Man hat knapp 700 Euro an realen Kosten (Bücher leihen und Verbesserungsversuch selbst). Dazu kommt der entgangene Arbeitslohn, wobei man dafür ja ALG 1 bekommt und man gerade ja auch keine Stelle hat. Außerdem kann man nach der schriftlichen Prüfung mit einem Job anfangen.
Was kann man dafür gewinnen? Wenn es gut läuft, etwa die Erfüllung des Traumjobs (StA). Oder eine bessere Note, die einem einen besseren Einstieg ermöglicht (auch zu mehr Gehalt). Und das wirkt sich nicht nur einmalig aus, sondern über Jahre bis Jahrzehnte.
Aber gut, gibt sicherlich genug Leute da draußen, die einfach den Weg des geringstmöglichen Widerstands gehen wollen und lieber einen Traumjob nach 8-10 Jahren Ausbildung abschreiben statt sich nochmal für 4 Monate hinzusetzen. Muss ich aber auch nicht verstehen.
23.11.2021, 16:31
(23.11.2021, 16:04)Gasto schrieb: "Was hat man zu verlieren? Sehr viel"![]()
Man hat knapp 700 Euro an realen Kosten (Bücher leihen und Verbesserungsversuch selbst). Dazu kommt der entgangene Arbeitslohn, wobei man dafür ja ALG 1 bekommt und man gerade ja auch keine Stelle hat. Außerdem kann man nach der schriftlichen Prüfung mit einem Job anfangen.
Was kann man dafür gewinnen? Wenn es gut läuft, etwa die Erfüllung des Traumjobs (StA). Oder eine bessere Note, die einem einen besseren Einstieg ermöglicht (auch zu mehr Gehalt). Und das wirkt sich nicht nur einmalig aus, sondern über Jahre bis Jahrzehnte.
Aber gut, gibt sicherlich genug Leute da draußen, die einfach den Weg des geringstmöglichen Widerstands gehen wollen und lieber einen Traumjob nach 8-10 Jahren Ausbildung abschreiben statt sich nochmal für 4 Monate hinzusetzen. Muss ich aber auch nicht verstehen.
Das stimmt, musst Du nicht

23.11.2021, 17:16
Also erst mal vielen Dank für die vielen Antworten! Das hat gut getan das zu lesen, und dass man doch noch einiges machen kann. Ich glaube in Frankfurt mit den Großkanzleien lebt man vielleicht auch in einer kleinen Blase.
Eine Freundin hat mir eben genau dasselbe gesagt und das die Realität eventuell besser aussieht.
Die Amtsanwaltschaft wäre sicher eine Option (vielen Dank!), nur glaube ich würde ich irgendwann unzufrieden werden, wenn man gleichzeitig die StA sieht und was man hätte erreichen können.
Es sind genau die Argumente, die eben gesagt wurden, weswegen ich Zweifel habe nochmal zu schreiben. Auch wenn ich besser werden sollte und ein paar mehr Wissenslücken etc. fülle, ist das in Jura leider keine Garantie für, dass sich das am Ende in der Note auswirkt. Und gerade die mündliche ist so willkürlich... man hat dann nochmal Zeit, Energie und Kosten aufgenommen - abgesehen von der Motivation.
Aber so wie es gerade von euch beschrieben wurde, werde ich es machen. Ich bewerbe mich jetzt mal bei Unternehmen, Kanzleien und Behörden und versuche mal abzuschätzen, was der Markt hergibt und in einem Monat kann ich immer noch eine Entscheidung treffen :-)
Ich werde meine Erfahrungen berichten!
Ich mach mal das Bier auf!
Eine Freundin hat mir eben genau dasselbe gesagt und das die Realität eventuell besser aussieht.
Die Amtsanwaltschaft wäre sicher eine Option (vielen Dank!), nur glaube ich würde ich irgendwann unzufrieden werden, wenn man gleichzeitig die StA sieht und was man hätte erreichen können.
Es sind genau die Argumente, die eben gesagt wurden, weswegen ich Zweifel habe nochmal zu schreiben. Auch wenn ich besser werden sollte und ein paar mehr Wissenslücken etc. fülle, ist das in Jura leider keine Garantie für, dass sich das am Ende in der Note auswirkt. Und gerade die mündliche ist so willkürlich... man hat dann nochmal Zeit, Energie und Kosten aufgenommen - abgesehen von der Motivation.
Aber so wie es gerade von euch beschrieben wurde, werde ich es machen. Ich bewerbe mich jetzt mal bei Unternehmen, Kanzleien und Behörden und versuche mal abzuschätzen, was der Markt hergibt und in einem Monat kann ich immer noch eine Entscheidung treffen :-)
Ich werde meine Erfahrungen berichten!
Ich mach mal das Bier auf!

23.11.2021, 17:23
(23.11.2021, 16:04)Gasto schrieb: "Was hat man zu verlieren? Sehr viel"![]()
Man hat knapp 700 Euro an realen Kosten (Bücher leihen und Verbesserungsversuch selbst). Dazu kommt der entgangene Arbeitslohn, wobei man dafür ja ALG 1 bekommt und man gerade ja auch keine Stelle hat. Außerdem kann man nach der schriftlichen Prüfung mit einem Job anfangen.
Was kann man dafür gewinnen? Wenn es gut läuft, etwa die Erfüllung des Traumjobs (StA). Oder eine bessere Note, die einem einen besseren Einstieg ermöglicht (auch zu mehr Gehalt). Und das wirkt sich nicht nur einmalig aus, sondern über Jahre bis Jahrzehnte.
Aber gut, gibt sicherlich genug Leute da draußen, die einfach den Weg des geringstmöglichen Widerstands gehen wollen und lieber einen Traumjob nach 8-10 Jahren Ausbildung abschreiben statt sich nochmal für 4 Monate hinzusetzen. Muss ich aber auch nicht verstehen.
Du verkennst dabei, dass du nicht in der Lage der Betroffenen bist. Je nachdem wie das Ergebnis ausgefallen ist, ist man zusätzlich zur normalen Erschöpfung nach dem Ref auch schlichtweg lustlos und unzufrieden.
Das ist natürlich subjektiv und kann man unter "selbst Schuld" fassen. So einfach ist es aber meistens nicht. Zumal nicht umsonst nur knapp 15 Prozent ein Prädikat erreichen. Das ist nunmal nicht so ohne weiteres "möglich".
23.11.2021, 17:34
(23.11.2021, 17:23)BavarianLawyer schrieb:(23.11.2021, 16:04)Gasto schrieb: "Was hat man zu verlieren? Sehr viel"![]()
Man hat knapp 700 Euro an realen Kosten (Bücher leihen und Verbesserungsversuch selbst). Dazu kommt der entgangene Arbeitslohn, wobei man dafür ja ALG 1 bekommt und man gerade ja auch keine Stelle hat. Außerdem kann man nach der schriftlichen Prüfung mit einem Job anfangen.
Was kann man dafür gewinnen? Wenn es gut läuft, etwa die Erfüllung des Traumjobs (StA). Oder eine bessere Note, die einem einen besseren Einstieg ermöglicht (auch zu mehr Gehalt). Und das wirkt sich nicht nur einmalig aus, sondern über Jahre bis Jahrzehnte.
Aber gut, gibt sicherlich genug Leute da draußen, die einfach den Weg des geringstmöglichen Widerstands gehen wollen und lieber einen Traumjob nach 8-10 Jahren Ausbildung abschreiben statt sich nochmal für 4 Monate hinzusetzen. Muss ich aber auch nicht verstehen.
Du verkennst dabei, dass du nicht in der Lage der Betroffenen bist. Je nachdem wie das Ergebnis ausgefallen ist, ist man zusätzlich zur normalen Erschöpfung nach dem Ref auch schlichtweg lustlos und unzufrieden.
Das ist natürlich subjektiv und kann man unter "selbst Schuld" fassen. So einfach ist es aber meistens nicht. Zumal nicht umsonst nur knapp 15 Prozent ein Prädikat erreichen. Das ist nunmal nicht so ohne weiteres "möglich".
Er braucht ja nicht mal Prädikat, Schon 1 bis 1,5 Punkte mehr würden erheblich helfen. 1,5 Punkte mehr heißt, in jeder Schriftlichen Klausur 1 Punkt mehr (also z.B. 7 statt 6) und etwas mehr Glück in der mündlichen Prüfung.
Dann hätte der Frager 10P und 8P und käme für fast alle Arbeitgeber in Frage. Bei 10 und 6,5 fliegen hingegen schon wieder einige raus. Auch wenn er natürlich einige Möglichkeiten hat.
Kurzum, da das Erste schon gut war, wird er im Zweiten sicherlich noch etwas mehr schaffen als die aktuelle Note. Auch wenn gerade Frust überwiegt

23.11.2021, 17:42
Ist StA damit wirklich vollkommen ausgeschlossen?
Thüringen verlangt offiziell: "Bewerberinnen und Bewerber sollen in der Summe beider Examina mindestens 15 Punkte erreicht, sowie beide Examen jeweils mindestens mit dem Prädikat 'befriedigend' abgeschlossen haben."
Das hätte er:sie locker geschafft. Ich weiß auch aus MV, dass Leute schon mit knapp über 7 eingeladen wurden.
Also, wenn du örtlich flexibel bist, schau dir einfach mal alle formalen Voraussetzungen der Länder an und bewirb dich einfach mal, da hast du nämlich wirklich nichts zu verlieren :)
Thüringen verlangt offiziell: "Bewerberinnen und Bewerber sollen in der Summe beider Examina mindestens 15 Punkte erreicht, sowie beide Examen jeweils mindestens mit dem Prädikat 'befriedigend' abgeschlossen haben."
Das hätte er:sie locker geschafft. Ich weiß auch aus MV, dass Leute schon mit knapp über 7 eingeladen wurden.
Also, wenn du örtlich flexibel bist, schau dir einfach mal alle formalen Voraussetzungen der Länder an und bewirb dich einfach mal, da hast du nämlich wirklich nichts zu verlieren :)
23.11.2021, 18:04
(23.11.2021, 17:42)Gast schrieb: Ist StA damit wirklich vollkommen ausgeschlossen?
Thüringen verlangt offiziell: "Bewerberinnen und Bewerber sollen in der Summe beider Examina mindestens 15 Punkte erreicht, sowie beide Examen jeweils mindestens mit dem Prädikat 'befriedigend' abgeschlossen haben."
Das hätte er:sie locker geschafft. Ich weiß auch aus MV, dass Leute schon mit knapp über 7 eingeladen wurden.
Also, wenn du örtlich flexibel bist, schau dir einfach mal alle formalen Voraussetzungen der Länder an und bewirb dich einfach mal, da hast du nämlich wirklich nichts zu verlieren :)
Also bevor ich für den Rest meines Lebens nach Thüringen oder MV ziehe würde ich dann doch eher 4 Monate die Arschbacken zusammenkneifen.

23.11.2021, 20:55
(23.11.2021, 17:16)Hessen1994 schrieb: Also erst mal vielen Dank für die vielen Antworten! Das hat gut getan das zu lesen, und dass man doch noch einiges machen kann. Ich glaube in Frankfurt mit den Großkanzleien lebt man vielleicht auch in einer kleinen Blase.
Eine Freundin hat mir eben genau dasselbe gesagt und das die Realität eventuell besser aussieht.
Die Amtsanwaltschaft wäre sicher eine Option (vielen Dank!), nur glaube ich würde ich irgendwann unzufrieden werden, wenn man gleichzeitig die StA sieht und was man hätte erreichen können.
Es sind genau die Argumente, die eben gesagt wurden, weswegen ich Zweifel habe nochmal zu schreiben. Auch wenn ich besser werden sollte und ein paar mehr Wissenslücken etc. fülle, ist das in Jura leider keine Garantie für, dass sich das am Ende in der Note auswirkt. Und gerade die mündliche ist so willkürlich... man hat dann nochmal Zeit, Energie und Kosten aufgenommen - abgesehen von der Motivation.
Aber so wie es gerade von euch beschrieben wurde, werde ich es machen. Ich bewerbe mich jetzt mal bei Unternehmen, Kanzleien und Behörden und versuche mal abzuschätzen, was der Markt hergibt und in einem Monat kann ich immer noch eine Entscheidung treffen :-)
Ich werde meine Erfahrungen berichten!
Ich mach mal das Bier auf!
Hey Du!
Ich habe ausreichend & befriedigend im Examen und direkt nach dem 2. StEx eine tolle Anstellung in einer Großstand in NRW bekommen. Der Markt ist glaube ich echt gut gerade, außerhalb vom Staatsdienst (Ri./StA). Auch Kanzleien von Freunden suchen wohl dringend. Ich habe sogar schon von internen Anwerbeprämien gehört

Ich persönlich habe ein Bier aufgemacht und den Verbesserungsversuch am selben Abend noch verworfen :)
23.11.2021, 21:14
(23.11.2021, 18:04)Gast schrieb:(23.11.2021, 17:42)Gast schrieb: Ist StA damit wirklich vollkommen ausgeschlossen?
Thüringen verlangt offiziell: "Bewerberinnen und Bewerber sollen in der Summe beider Examina mindestens 15 Punkte erreicht, sowie beide Examen jeweils mindestens mit dem Prädikat 'befriedigend' abgeschlossen haben."
Das hätte er:sie locker geschafft. Ich weiß auch aus MV, dass Leute schon mit knapp über 7 eingeladen wurden.
Also, wenn du örtlich flexibel bist, schau dir einfach mal alle formalen Voraussetzungen der Länder an und bewirb dich einfach mal, da hast du nämlich wirklich nichts zu verlieren :)
Also bevor ich für den Rest meines Lebens nach Thüringen oder MV ziehe würde ich dann doch eher 4 Monate die Arschbacken zusammenkneifen.
Das eine schließt das andere ja nicht aus. Abgesehen davon wird man in den anderen Flächenländern ja auch gerne mal in die Pampa geschickt.
23.11.2021, 21:18
(23.11.2021, 20:55)allround schrieb:(23.11.2021, 17:16)Hessen1994 schrieb: Also erst mal vielen Dank für die vielen Antworten! Das hat gut getan das zu lesen, und dass man doch noch einiges machen kann. Ich glaube in Frankfurt mit den Großkanzleien lebt man vielleicht auch in einer kleinen Blase.
Eine Freundin hat mir eben genau dasselbe gesagt und das die Realität eventuell besser aussieht.
Die Amtsanwaltschaft wäre sicher eine Option (vielen Dank!), nur glaube ich würde ich irgendwann unzufrieden werden, wenn man gleichzeitig die StA sieht und was man hätte erreichen können.
Es sind genau die Argumente, die eben gesagt wurden, weswegen ich Zweifel habe nochmal zu schreiben. Auch wenn ich besser werden sollte und ein paar mehr Wissenslücken etc. fülle, ist das in Jura leider keine Garantie für, dass sich das am Ende in der Note auswirkt. Und gerade die mündliche ist so willkürlich... man hat dann nochmal Zeit, Energie und Kosten aufgenommen - abgesehen von der Motivation.
Aber so wie es gerade von euch beschrieben wurde, werde ich es machen. Ich bewerbe mich jetzt mal bei Unternehmen, Kanzleien und Behörden und versuche mal abzuschätzen, was der Markt hergibt und in einem Monat kann ich immer noch eine Entscheidung treffen :-)
Ich werde meine Erfahrungen berichten!
Ich mach mal das Bier auf!
Hey Du!
Ich habe ausreichend & befriedigend im Examen und direkt nach dem 2. StEx eine tolle Anstellung in einer Großstand in NRW bekommen. Der Markt ist glaube ich echt gut gerade, außerhalb vom Staatsdienst (Ri./StA). Auch Kanzleien von Freunden suchen wohl dringend. Ich habe sogar schon von internen Anwerbeprämien gehörtVersuch's erstmal so und entscheide dann, ob du dich verbessern möchtest.
Ich persönlich habe ein Bier aufgemacht und den Verbesserungsversuch am selben Abend noch verworfen :)
Ich musste gerade wirklich lächeln! Das hört sich wirklich super an und freue mich sehr für dich! So werde ich es machen! Vielen Dank für deinen Erfahrungsbericht :)