11.11.2021, 19:39
11.11.2021, 23:21
Ich kenne das aus meiner Zeit in verschiedenen größeren Kanzleien. Durch das kulturelle Klima in Medien und Bildung fühlen sich die Grüngutmenschen dazu ermutigt, zu jeder Gelegenheit ihre Statements zu verbreiten (genau von dir beschrieben). Differenzierte Diskussionen zu den klassischen Themen sind nicht erwünscht.
Über Politik mit Kollegen zu reden ist per se nicht clever. Aber wenn einem ungefragt die ganze Zeit so ein Schmarrn erzählt wird, wird man irgendwann schwach und gibt Kontra. Selbst wenn man ruhig und sachlich bleibt, kickt die kognitive Dissonanz rein und ab dem Punkt bist Du dann der Böse und es wird hinter deinem Rücken gelästert. Es hilft nichts. Klappe halten oder gehen.
Über Politik mit Kollegen zu reden ist per se nicht clever. Aber wenn einem ungefragt die ganze Zeit so ein Schmarrn erzählt wird, wird man irgendwann schwach und gibt Kontra. Selbst wenn man ruhig und sachlich bleibt, kickt die kognitive Dissonanz rein und ab dem Punkt bist Du dann der Böse und es wird hinter deinem Rücken gelästert. Es hilft nichts. Klappe halten oder gehen.
12.11.2021, 04:51
12.11.2021, 09:35
(11.11.2021, 23:21)GastG@st schrieb: Ich kenne das aus meiner Zeit in verschiedenen größeren Kanzleien. Durch das kulturelle Klima in Medien und Bildung fühlen sich die Grüngutmenschen dazu ermutigt, zu jeder Gelegenheit ihre Statements zu verbreiten (genau von dir beschrieben). Differenzierte Diskussionen zu den klassischen Themen sind nicht erwünscht.
Über Politik mit Kollegen zu reden ist per se nicht clever. Aber wenn einem ungefragt die ganze Zeit so ein Schmarrn erzählt wird, wird man irgendwann schwach und gibt Kontra. Selbst wenn man ruhig und sachlich bleibt, kickt die kognitive Dissonanz rein und ab dem Punkt bist Du dann der Böse und es wird hinter deinem Rücken gelästert. Es hilft nichts. Klappe halten oder gehen.
Ist das auch ein Problem größerer Kanzleien? Ich kann mir vorstellen, dass in kleineren Kanzleien viele solcher Leute anzutreffen sind, dachte aber, dass gerade in größeren Kanzleien der wirtschaftliche Gesamtzusammenhang auch in solchen Themen häufiger berücksichtigt würde, sodass es dann nicht zu diesen einfältigen "Wirtschaft böse, rettet den Planeten" Aussagen käme.
12.11.2021, 13:39
(12.11.2021, 04:51)Gast schrieb:(11.11.2021, 18:15)Realtalk schrieb: Oder du merkst halt einfach, dass es falsch ist Fleisch zu essen.
Komisch. Wenn es falsch wäre, warum sind wir dann evolutionär dafür ausgelegt?
Du wirst wohl kaum bestreiten können, dass der heutige Fleischkonsum (und damit meine ich insbesondere die "Herstellung") nichts mehr damit zu tun hat, wie es bei unseren Vorfahren vor langer Zeit mal war. Daher ja, der Mensch mag dafür geschaffen zu sein, Fleisch konsumieren zu können (aber bitte schön zerlegt und nur die besten Teile..). Man kann sich aber trotzdem dagegen entscheiden, um sich gegen die Perversion der Massentierhaltung und allem was dazugehört zu stellen.
12.11.2021, 13:48
(12.11.2021, 13:39)Gast schrieb:(12.11.2021, 04:51)Gast schrieb:(11.11.2021, 18:15)Realtalk schrieb: Oder du merkst halt einfach, dass es falsch ist Fleisch zu essen.
Komisch. Wenn es falsch wäre, warum sind wir dann evolutionär dafür ausgelegt?
Du wirst wohl kaum bestreiten können, dass der heutige Fleischkonsum (und damit meine ich insbesondere die "Herstellung") nichts mehr damit zu tun hat, wie es bei unseren Vorfahren vor langer Zeit mal war. Daher ja, der Mensch mag dafür geschaffen zu sein, Fleisch konsumieren zu können (aber bitte schön zerlegt und nur die besten Teile..). Man kann sich aber trotzdem dagegen entscheiden, um sich gegen die Perversion der Massentierhaltung und allem was dazugehört zu stellen.
Ja, dagegen kann man sich entscheiden, wenn man diese Auffassung vertritt. Ich sehe in der modernen Massentierhaltung " mit allem, was dazugehört" jedoch keine Perversion sondern eine weiterhin zu optimierende Errungenschaft der Menschheit, esse gerne Fleisch und möchte dies auch weiterhin tun.
Die Ausgangsfrage dieses Threads war allerdings eine andere. Nämlich, ob solche Themen täglich (!) in hoch emotionaler Weise (!) in einem professionellen Arbeitsumfeld wie Rechtsanwaltskanzleien zum tolerierbaren Spektrum gehören oder ob meine Situation ein weniger weit verbreitetes Kuriosum ist, von welchem ich besser Abstand nehmen sollte.
Ich meine, man stelle sich mal vor, jeder würde seine Kollegen ständig mit seinen politischen Empfindlichkeiten behelligen, die er so katastrophal und völlig eindeutig als schrecklich ausmacht. Ist das Teil einer professionellen Arbeitskultur?
12.11.2021, 13:59
(12.11.2021, 13:39)Gast schrieb:(12.11.2021, 04:51)Gast schrieb:(11.11.2021, 18:15)Realtalk schrieb: Oder du merkst halt einfach, dass es falsch ist Fleisch zu essen.
Komisch. Wenn es falsch wäre, warum sind wir dann evolutionär dafür ausgelegt?
Du wirst wohl kaum bestreiten können, dass der heutige Fleischkonsum (und damit meine ich insbesondere die "Herstellung") nichts mehr damit zu tun hat, wie es bei unseren Vorfahren vor langer Zeit mal war. Daher ja, der Mensch mag dafür geschaffen zu sein, Fleisch konsumieren zu können (aber bitte schön zerlegt und nur die besten Teile..). Man kann sich aber trotzdem dagegen entscheiden, um sich gegen die Perversion der Massentierhaltung und allem was dazugehört zu stellen.
Dann geht man zur Jagd.
12.11.2021, 22:55
Also ich stelle mir das grundsätzlich ganz angenehm vor, mit Kollegen zusammenzuarbeiten,
die sich vegan oder vegetarisch ernähren und auf die Umwelt achten.
Am liebsten würde ich mich auch komplett vegetarisch ernähren, da es eigentlich
nicht mehr verantwortbar ist, Fleisch zu essen. Das gilt zumindest für die
Massentierhaltung. Bei Jagd, etc. kommt es darauf an. Da kann man das pauschal nicht
so sagen.
Was aber völlig inakzeptabel ist, wenn über Personen, die regelmäßig Fleisch essen,
hergezogen wird.
Früher wurde über Vegetarier geschimpft, was auch nicht in Ordnung ist.
Man sollte auf jeden Fall liberal gegenüber anderen Meinungen sein. Die Sache mit dem Verbot von bestimmten Flugstrecken,
zB von Frankfurt nach München, wäre eigentlich ganz gut. Aber dazu wird es vermutlich
nicht kommen. Die Grünen sind auch nicht mehr die Partei, die sie mal waren.
Nicht einmal ein Tempolimit konnten sie durchsetzen und für 5g sind sie auch.
die sich vegan oder vegetarisch ernähren und auf die Umwelt achten.
Am liebsten würde ich mich auch komplett vegetarisch ernähren, da es eigentlich
nicht mehr verantwortbar ist, Fleisch zu essen. Das gilt zumindest für die
Massentierhaltung. Bei Jagd, etc. kommt es darauf an. Da kann man das pauschal nicht
so sagen.
Was aber völlig inakzeptabel ist, wenn über Personen, die regelmäßig Fleisch essen,
hergezogen wird.
Früher wurde über Vegetarier geschimpft, was auch nicht in Ordnung ist.
Man sollte auf jeden Fall liberal gegenüber anderen Meinungen sein. Die Sache mit dem Verbot von bestimmten Flugstrecken,
zB von Frankfurt nach München, wäre eigentlich ganz gut. Aber dazu wird es vermutlich
nicht kommen. Die Grünen sind auch nicht mehr die Partei, die sie mal waren.
Nicht einmal ein Tempolimit konnten sie durchsetzen und für 5g sind sie auch.
13.11.2021, 11:54
(12.11.2021, 13:39)Gast schrieb:(12.11.2021, 04:51)Gast schrieb:(11.11.2021, 18:15)Realtalk schrieb: Oder du merkst halt einfach, dass es falsch ist Fleisch zu essen.
Komisch. Wenn es falsch wäre, warum sind wir dann evolutionär dafür ausgelegt?
Du wirst wohl kaum bestreiten können, dass der heutige Fleischkonsum (und damit meine ich insbesondere die "Herstellung") nichts mehr damit zu tun hat, wie es bei unseren Vorfahren vor langer Zeit mal war. Daher ja, der Mensch mag dafür geschaffen zu sein, Fleisch konsumieren zu können (aber bitte schön zerlegt und nur die besten Teile..). Man kann sich aber trotzdem dagegen entscheiden, um sich gegen die Perversion der Massentierhaltung und allem was dazugehört zu stellen.
Quatsch, die frühen Menschen haben alles am Tier verwertet, genauso wie heute die Naturvölker. Zerlegt sicherlich. Wo soll da das Argument sein? Menschen können dank ihrem großen Gehirn Werkzeuge benutzen und können daher anders als andere Menschenaffen auf kräftige Kiefer verzichten. Klassischer evolutionärer Trade-off. Was nicht nötig ist, wird eingespart.
Die frühen Menschen haben so viel Fleisch und Fisch konsumiert, wie sie erjagen konnten. Das konnte je nach Saison sehr viel sein. Unnatürlich ist tatsächlich der Konsum von Pflanzensamen/Getreide im großen Stil. Den gibt es erst seit der Jungsteinzeit mit der Einführung des Ackerbaus.
Und all das hat nichts mit der industriellen Fleischproduktion zu tun. Die Antwort darauf ist nicht Veganismus, sondern ethische Tierhaltung.
Lesetipp: Harari, Eine kurze Geschichte der Menschheit.
13.11.2021, 12:31
Freunde, dieses Thema gab es doch bereits unzählige Male. Auf einen Nenner kommen alle Gesprächsteilnehmer dabei doch sowieso nicht. Wer kein Fleisch essen will, soll es sein lassen. Wer Fleisch essen will, soll es eben tun. Leben und Leben lassen. Ein Grundprinzip einer freien Zivilisation.
Meine Ausgangsfrage war doch eher, ungeachtet wie man zum jeweiligen politischen Thema steht, ob es normal und angemessen ist, täglich (!) in seinem Arbeitsumfeld seinen Emotionen freien Lauf zu lassen und sich darüber auszulassen, wie schrecklich und böse die aktuellen Zustände sind? Ist es normal, in seinem Arbeitsumfeld täglich über die selben politischen Themen sprechen zu müssen?
Um welches politische Thema es dabei geht, ist doch zweitrangig. In meinem Beispiel ist es eben Veganismus/Tierwohl. Man könnte das Beispiel aber auch in einer Kanzlei voller "Steuern sind Raub" Liberaler oder "Wir haben zu viele Ausländer" AfDler machen.
Ich wollte nicht das Fass der sachlichen Diskussion des jeweiligen Politikfeldes aufmachen, sondern fragen, ob solche Verhaltensweisen in der Arbeitswelt normal sind und ich dann in den Mittagspausen auf Durchzug schalten soll oder ob das eher ein Zeichen für ein unseriöses und unprofessionelles Arbeitsumfeld ist und ich eher das Weite suchen sollte.
Daher: Wie wird das bei euch, in euren Ref-Stationen oder ersten Berufserfahrungen, gehandhabt? Wird dort auch täglich über politische Befindlichkeiten getratscht?
Ich vermute, wenn das Team divers ist (verschiedene Positionen, also nicht nur Hardcore-Grüne oder Hardcore-Rechte oder was auch immer, je nach Thema), kann es ganz unterhaltsam sein. Aber dann doch auch nicht jede Mittagspause ??
Meine Ausgangsfrage war doch eher, ungeachtet wie man zum jeweiligen politischen Thema steht, ob es normal und angemessen ist, täglich (!) in seinem Arbeitsumfeld seinen Emotionen freien Lauf zu lassen und sich darüber auszulassen, wie schrecklich und böse die aktuellen Zustände sind? Ist es normal, in seinem Arbeitsumfeld täglich über die selben politischen Themen sprechen zu müssen?
Um welches politische Thema es dabei geht, ist doch zweitrangig. In meinem Beispiel ist es eben Veganismus/Tierwohl. Man könnte das Beispiel aber auch in einer Kanzlei voller "Steuern sind Raub" Liberaler oder "Wir haben zu viele Ausländer" AfDler machen.
Ich wollte nicht das Fass der sachlichen Diskussion des jeweiligen Politikfeldes aufmachen, sondern fragen, ob solche Verhaltensweisen in der Arbeitswelt normal sind und ich dann in den Mittagspausen auf Durchzug schalten soll oder ob das eher ein Zeichen für ein unseriöses und unprofessionelles Arbeitsumfeld ist und ich eher das Weite suchen sollte.
Daher: Wie wird das bei euch, in euren Ref-Stationen oder ersten Berufserfahrungen, gehandhabt? Wird dort auch täglich über politische Befindlichkeiten getratscht?
Ich vermute, wenn das Team divers ist (verschiedene Positionen, also nicht nur Hardcore-Grüne oder Hardcore-Rechte oder was auch immer, je nach Thema), kann es ganz unterhaltsam sein. Aber dann doch auch nicht jede Mittagspause ??