11.11.2021, 10:07
Hallo an alle,
vorab: das ist kein Trollbeitrag. Um einen ernsten Meinungsaustausch würde ich mich freuen.
ich habe vor kurzem in einer kleinen bis mittleren Kanzlei (ca. 15-20 Anwälte) angefangen. Die Arbeit macht auch Spaß und ist interessant. Nur ist es so, dass mein Team (4-5 Anwälte) anscheinend aus Hardcore-Grünen besteht. In der Kanzlei ist es üblich, dass man regelmäßig zusammen Mittag isst. Jeder meiner Kollegen isst dabei nahezu ausschließlich vegan und zieht dann beim Mittag dementsprechend über Fleischesser (wie beispielsweise mich, hier aber nicht persönlich) her. Auch ist nahezu jede Mittagspause irgendein Umwelt/Klimathema Gesprächsmittelpunkt. Alternativ auch gerne "dieser ganze Kapitalismus ist so schlecht, wir zerstören den Planeten". Dabei wird kaum sachlich nüchtern, sondern stets emotional und mit vorgefertigten unumstößlichen Weltanschauungen, darüber gesprochen.
Mir kommt es dabei so vor, als mangele es meinem Team an übergreifender Bildung, da ausschließlich das Thema Umwelt- oder Klima aus einem - sehr - linken Meinungsspektrum Gesprächsthema der Pausen sind.
Die Aussagen haben in etwa die Qualität a la "Flüge sollte man verbieten oder so teuer machen, dass man nicht mehr 2x im Jahr in Urlaub fliegen kann" usw. usf. Es nimmt da zum Teil wirklich absurde Züge an, da manche Aussagen, würde man sie denn so umsetzen, nichts weiter als diktatorisch und völlig illiberal wären (ja ich weiß, wäre ja für ne gute Sache! Nur ist der Weg zur Hölle stets mit guten Absichten gepflastert).
Durch das ständige Gemeckere, bei dem sich meine Kollegen anscheinend einig sind, entsteht für Personen, die andere Auffassungen haben (wie mich z.B.) in meinen Augen eine sehr verbitterte, negative Stimmung, da ständig alles schlecht geredet und sich über unsere ach so große Schuld gegenüber dem Planeten beschwert wird.
Eine sachliche Herangehensweise scheint aufgrund der emotionalen Aufladung und politischen Borniertheit nicht möglich, sodass ich mich dann frage, ob ich
1. mich entweder dem verbitterten Klagediktat unterwerfe, statt Hähnchen nur noch Tofu bestelle und die wehleidigen Beschwerden, wie schlimm die Welt doch ist, beklatschen oder
2. mir treu bleiben, weiter mein Hähnchen essen und dazu den konfrontativen (sachlichen!) Diskurs wählen oder
3. mir ein neues Arbeitsumfeld suchen soll, welches nicht die selbe vorgefestigte und emotional aufgeladenen politschen Positionen vertritt.
Wie steht ihr dazu?
vorab: das ist kein Trollbeitrag. Um einen ernsten Meinungsaustausch würde ich mich freuen.
ich habe vor kurzem in einer kleinen bis mittleren Kanzlei (ca. 15-20 Anwälte) angefangen. Die Arbeit macht auch Spaß und ist interessant. Nur ist es so, dass mein Team (4-5 Anwälte) anscheinend aus Hardcore-Grünen besteht. In der Kanzlei ist es üblich, dass man regelmäßig zusammen Mittag isst. Jeder meiner Kollegen isst dabei nahezu ausschließlich vegan und zieht dann beim Mittag dementsprechend über Fleischesser (wie beispielsweise mich, hier aber nicht persönlich) her. Auch ist nahezu jede Mittagspause irgendein Umwelt/Klimathema Gesprächsmittelpunkt. Alternativ auch gerne "dieser ganze Kapitalismus ist so schlecht, wir zerstören den Planeten". Dabei wird kaum sachlich nüchtern, sondern stets emotional und mit vorgefertigten unumstößlichen Weltanschauungen, darüber gesprochen.
Mir kommt es dabei so vor, als mangele es meinem Team an übergreifender Bildung, da ausschließlich das Thema Umwelt- oder Klima aus einem - sehr - linken Meinungsspektrum Gesprächsthema der Pausen sind.
Die Aussagen haben in etwa die Qualität a la "Flüge sollte man verbieten oder so teuer machen, dass man nicht mehr 2x im Jahr in Urlaub fliegen kann" usw. usf. Es nimmt da zum Teil wirklich absurde Züge an, da manche Aussagen, würde man sie denn so umsetzen, nichts weiter als diktatorisch und völlig illiberal wären (ja ich weiß, wäre ja für ne gute Sache! Nur ist der Weg zur Hölle stets mit guten Absichten gepflastert).
Durch das ständige Gemeckere, bei dem sich meine Kollegen anscheinend einig sind, entsteht für Personen, die andere Auffassungen haben (wie mich z.B.) in meinen Augen eine sehr verbitterte, negative Stimmung, da ständig alles schlecht geredet und sich über unsere ach so große Schuld gegenüber dem Planeten beschwert wird.
Eine sachliche Herangehensweise scheint aufgrund der emotionalen Aufladung und politischen Borniertheit nicht möglich, sodass ich mich dann frage, ob ich
1. mich entweder dem verbitterten Klagediktat unterwerfe, statt Hähnchen nur noch Tofu bestelle und die wehleidigen Beschwerden, wie schlimm die Welt doch ist, beklatschen oder
2. mir treu bleiben, weiter mein Hähnchen essen und dazu den konfrontativen (sachlichen!) Diskurs wählen oder
3. mir ein neues Arbeitsumfeld suchen soll, welches nicht die selbe vorgefestigte und emotional aufgeladenen politschen Positionen vertritt.
Wie steht ihr dazu?
11.11.2021, 10:09
2 und es mit Humor nehmen. "Hähnchen ist einfach geil, solltet ihr mal probieren.."
11.11.2021, 10:14
Das sagt sich hier aus der Ferne - ohne selbst in dieser Situation zu sein - natürlich sehr einfach. Aber ich würde mir was neues suchen.
Gefühlt verbringt man mehr Zeit mit seinen Kollegen, als mit dem eigenen Partner. Wenn die Kollegen dann täglich nerven, wird man langfristig nicht glücklich.
Hätte selbst absolut keinen Bock darauf, dass in privaten Gesprächen die ganze Zeit nur gemotzt wird.
Gefühlt verbringt man mehr Zeit mit seinen Kollegen, als mit dem eigenen Partner. Wenn die Kollegen dann täglich nerven, wird man langfristig nicht glücklich.
Hätte selbst absolut keinen Bock darauf, dass in privaten Gesprächen die ganze Zeit nur gemotzt wird.
11.11.2021, 10:14
Ich würd auch 2) durchziehen. Wenn die Stimmung dann dir gegenüber kippen sollte, dann halt 3).
11.11.2021, 10:30
(11.11.2021, 10:14)Gast schrieb: Ich würd auch 2) durchziehen. Wenn die Stimmung dann dir gegenüber kippen sollte, dann halt 3).
Dito. Eigentlich gibt es auch einen Grund, warum man Politik und Religion als Themen meidet, solange man sich nicht sicher ist, dass man sich entweder im Wesentlichen einig ist oder alle Spaß an der Debatte haben. Ich kann andererseits auch verstehen, dass man in einer kleineren Kanzlei im vertrauten, zusammengewachsenen Team gerne eine verschworene Gemeinschaft ist, in der man auch in solchen Fragen ähnlich tickt. Meine Erfahrung ist aber, dass man auf Dauer persönlich in den seltensten Fällen zusammenpasst, wenn man politisch vollkommen anders denkt. Ich persönlich würde in deiner Situation mich zuerst etwas zurückhalten, dann 2) und ziemlich sicher langfristig 3) wählen - einfach weil mir das tierisch auf den Keks gehen würde und das Leben dafür zu kurz ist. Am wohlsten fühlt man sich langfristig in einem Umfeld, das in etwa die gleichen Werte teilt oder in dem die Unterschiede jedenfalls nicht ständiges Thema sind.
11.11.2021, 10:30
Schwieriges Thema, wobei ich politische Diskussionen für Tischgespräche grundsätzlich für ungeeignet halte. Musst Du denn zwingend mit denen zusammen die Mittagspausen verbringen? Wollen Sie Dir Ihre Ansichten aufzwingen?
Ich bin bei Veganern sowieso immer skeptisch, ob denen die Ernährung wirklich gut bekommt. Die scheinen ja immer etwas latent aggressiv unterwegs zu sein.
Ansonsten, wenn Du das nicht aushältst: wechseln.
Ich bin bei Veganern sowieso immer skeptisch, ob denen die Ernährung wirklich gut bekommt. Die scheinen ja immer etwas latent aggressiv unterwegs zu sein.
Ansonsten, wenn Du das nicht aushältst: wechseln.
11.11.2021, 10:38
Klingt schrecklich! Kündige.
11.11.2021, 10:43
Hilfe, Tourette-Veganer - nichts wie weg!
11.11.2021, 18:15
Oder du merkst halt einfach, dass es falsch ist Fleisch zu essen.
11.11.2021, 18:25
Und tschüss!