25.10.2021, 19:48
(25.10.2021, 19:10)Gast schrieb:(25.10.2021, 10:21)Gast1221 schrieb: Würdet ihr anderen Leuten empfehlen Jura zu studieren?
Frage für'n Freund.
Das lässt sich doch pauschal überhaupt nicht beantworten. Was sind die Stärken Deines Freundes?
Hält er viel Kritik aus? Ist er fleißig und in der Lage durchzuhalten, auch über einen längeren
Zeitraum in der Lage 7 Stunden zu lernen?
Die Stärken in der Schule sollten auf jeden Fall auch im Fach Deutsch liegen. Man muss mit Sprache einfach umgehen können.
Grundsätzlich ist Jura schon ein sinnvolles Studium. Man muss es halt irgendwie schaffen, in den Staatsdienst
zu kommen. Von BWL würde ich eher abraten, da es da kaum Möglichkeiten gibt, direkt verbeamtet zu werden.
Lehramt ist noch ganz gut. Da muss man aber die richtige Fächerverbindung studieren, dann hat man auch
gute Chancen verbeamtet zu werden.
Sehr interessant zu sehen, wie die Antwort sich, je länger sie wird, mehr und mehr von der eigentlichen Frage löst und in Verbeamtungsfeuchtträumen endet.
Nicht übel nehmen, aber die Verbeamtung ist nicht für jeden der Lebenstraum.
25.10.2021, 20:23
(25.10.2021, 10:21)Gast1221 schrieb: Würdet ihr anderen Leuten empfehlen Jura zu studieren?Kommt auf die Person an. Ich würde mir deinen Kumpel an deiner Stelle in der Examensvorbereitung vorstellen. Schätzt du ihn als eine Person ein, welche unter dem Druck zusammenbricht oder zumindest stärker als normal darunter leiden würde, oder als psychisch einigermaßen stabil ein.
Frage für'n Freund.
Jura ist kein Hexenwerk und die Berufsmöglichkeiten sind bei weitem nicht so schlecht wie oft dargestellt, aber die Examina sind in ihrem Umfang und im psychischen Druck, welcher von ihnen ausgeht, schon speziell.
25.10.2021, 20:32
(25.10.2021, 19:10)Gast schrieb:(25.10.2021, 10:21)Gast1221 schrieb: Würdet ihr anderen Leuten empfehlen Jura zu studieren?
Frage für'n Freund.
Das lässt sich doch pauschal überhaupt nicht beantworten. Was sind die Stärken Deines Freundes?
Hält er viel Kritik aus? Ist er fleißig und in der Lage durchzuhalten, auch über einen längeren
Zeitraum in der Lage 7 Stunden zu lernen?
Die Stärken in der Schule sollten auf jeden Fall auch im Fach Deutsch liegen. Man muss mit Sprache einfach umgehen können.
Grundsätzlich ist Jura schon ein sinnvolles Studium. Man muss es halt irgendwie schaffen, in den Staatsdienst
zu kommen. Von BWL würde ich eher abraten, da es da kaum Möglichkeiten gibt, direkt verbeamtet zu werden.
Lehramt ist noch ganz gut. Da muss man aber die richtige Fächerverbindung studieren, dann hat man auch
gute Chancen verbeamtet zu werden.
2x(a)usreichend, bist du es?
25.10.2021, 20:33
(25.10.2021, 20:32)Gast schrieb:(25.10.2021, 19:10)Gast schrieb:(25.10.2021, 10:21)Gast1221 schrieb: Würdet ihr anderen Leuten empfehlen Jura zu studieren?
Frage für'n Freund.
Das lässt sich doch pauschal überhaupt nicht beantworten. Was sind die Stärken Deines Freundes?
Hält er viel Kritik aus? Ist er fleißig und in der Lage durchzuhalten, auch über einen längeren
Zeitraum in der Lage 7 Stunden zu lernen?
Die Stärken in der Schule sollten auf jeden Fall auch im Fach Deutsch liegen. Man muss mit Sprache einfach umgehen können.
Grundsätzlich ist Jura schon ein sinnvolles Studium. Man muss es halt irgendwie schaffen, in den Staatsdienst
zu kommen. Von BWL würde ich eher abraten, da es da kaum Möglichkeiten gibt, direkt verbeamtet zu werden.
Lehramt ist noch ganz gut. Da muss man aber die richtige Fächerverbindung studieren, dann hat man auch
gute Chancen verbeamtet zu werden.
2x(a)usreichend, bist du es?
* 2x(a)rbeitslos meine ich natürlich
25.10.2021, 20:47
(25.10.2021, 10:44)Etbi schrieb:(25.10.2021, 10:32)Gast schrieb:(25.10.2021, 10:27)Gast schrieb: Wenn sie Bock drauf haben ja.
Wenn sie es machen wollen, weil sie sonst keinen Plan haben und denken, mit Jura kann man gut Kohle machen, verweise ich an die wirtschaftswissenschaftliche Fakultät.
Mit Jura kann man doch gut Kohle machen?
Nur ein Bruchteil der Juristen macht "gut Kohle". Der Großteil schlägt sich so durch und verdient nicht mehr als man auch in anderen Berufen verdienen kann. Ob man zu den wenigen gehören wird, die gut Kohle machen, steht in den Sternen.
Aber ist es nicht so, dass sowieso fast jeder ein befriedigend im Examen schafft mit Hilfe von mündlicher Prüfung und Schwerpunkt? Die Notenanforderungen für den Staatsdienst wurden ja auch gesenkt, darum ist es ja "einfacher" da reinzukommen. 3400 netto Einstiegsgehalt.
Und gemäß den Aussagen anderer hätte man auch als selbstständiger Anwalt einen Gewinn von über 60k netto.
25.10.2021, 21:41
Zu der Frage was ihm wichtig ist: Inhaltl. sollte das Studium natürlich schon Spaß machen.
Auf jeden Fall geregelte Arbeitszeiten und ein gutes Gehalt (was ja im Staatsdienst oder im Unternehmen möglich ist nehme ich mal an)
Zu seiner Person ob er psychisch belastbar ist: Wird doch eigentlich erst gegen Ende schlimm wenn man sich fürs Examen vorbereitet. Davor gibt es ja nicht viel zu tun im Studium. Was er hasst sind tausende von Klausuren wie es in Bachelorstudiengängen so üblich ist. Dann passt Jura doch?
Auf jeden Fall geregelte Arbeitszeiten und ein gutes Gehalt (was ja im Staatsdienst oder im Unternehmen möglich ist nehme ich mal an)
Zu seiner Person ob er psychisch belastbar ist: Wird doch eigentlich erst gegen Ende schlimm wenn man sich fürs Examen vorbereitet. Davor gibt es ja nicht viel zu tun im Studium. Was er hasst sind tausende von Klausuren wie es in Bachelorstudiengängen so üblich ist. Dann passt Jura doch?
25.10.2021, 22:22
Um mal zurück zum eigentlichen Thema zu kommen: Ich würde anderen Leuten das Jurastudium nur "bedingt" empfehlen. Ich bin mittlerweile zwar keiner der Schwarzseher mehr die meinen, dass man auf gar keinen Fall anfangen sollte Jura zu studieren, weil man später eh keinen Job bekommt etc.
Fakt ist aber, dass man sich ein paar Sachen vergegenwärtigen sollte, bevor man in die Juristerei will. Das sind etwa:
- Die lange Ausbildungsdauer: Bis man komplett fertig ist, dauert es gut und gerne plus minus 8 Jahre. Das muss man sich bewusst machen, bevor man sich frohen Mutes einschreibt.
- Die Abhängigkeit von Noten: Man wird auch noch auf Jahre hinaus nach dem Referendariat an den erzielten Punkten in den beiden Examina gemessen. Insbesondere wenn man Richter werden will oder bei einer Behörde arbeiten will gelten "harte" Notengrenzen, die man auch mit dem tollsten Lebenslauf nicht umgehen kann. Ähnliches gilt bei einigen beliebten Großkanzleien.
- Es gibt keinen Fallschirm: Die gesamten erzielten Punkte im Studium sind später irrelevant für das Examen. Nur das, was man in den 6-8 Klausuren dort liefert, ist im Endeffekt maßgeblich. Das ist ganz anders als in Bachelorstudiengängen, in denen man Quasi Leistungen "ansammeln" kann. Wenn es besonders blöd läuft fällt man zweimal durch das erste Examen und ist Mitte zwanzig und hat Abitur und Führerschein.
- Hoher Stress: Jedenfalls spätestens in der Examensvorbereitung muss man richtig ackern. Dazu kommen die Probeklausuren, die man schreiben muss. Das glaubt einem außerhalb von Jura eigentlich keiner, dass man in der Examensvorbereitung wöchentlich 2 fünfstündige Klausuren runterschreibt. Sowas muss man durchziehen können, sonst wird es mit dem Examen nichts.
Insgesamt sollte man auch noch sagen, dass es keine gute Idee ist, wenn man Jura nur deshalb studieren will, weil man denkt, dass man damit später eine Menge Geld verdienen kann. Ja, man kann in Jura sehr hohe Einstiegsgehälter erzielen. Das betrifft aber nur einen kleinen Teil der Absolventen, die besonders gute Noten erreicht haben. Von vornherein darauf zu spekulieren, dass man später mal in ne Großkanzlei will, lässt sich am Anfang des studiums einfach nicht planen. Es gibt Leute, die trotz größter Anstrengungen in den Examina nur ein ausreichend oder schlechtes befriedigend erhalten haben. Dann ist Essig mit den glamourösen Karrierevorstellungen.
Fakt ist aber, dass man sich ein paar Sachen vergegenwärtigen sollte, bevor man in die Juristerei will. Das sind etwa:
- Die lange Ausbildungsdauer: Bis man komplett fertig ist, dauert es gut und gerne plus minus 8 Jahre. Das muss man sich bewusst machen, bevor man sich frohen Mutes einschreibt.
- Die Abhängigkeit von Noten: Man wird auch noch auf Jahre hinaus nach dem Referendariat an den erzielten Punkten in den beiden Examina gemessen. Insbesondere wenn man Richter werden will oder bei einer Behörde arbeiten will gelten "harte" Notengrenzen, die man auch mit dem tollsten Lebenslauf nicht umgehen kann. Ähnliches gilt bei einigen beliebten Großkanzleien.
- Es gibt keinen Fallschirm: Die gesamten erzielten Punkte im Studium sind später irrelevant für das Examen. Nur das, was man in den 6-8 Klausuren dort liefert, ist im Endeffekt maßgeblich. Das ist ganz anders als in Bachelorstudiengängen, in denen man Quasi Leistungen "ansammeln" kann. Wenn es besonders blöd läuft fällt man zweimal durch das erste Examen und ist Mitte zwanzig und hat Abitur und Führerschein.
- Hoher Stress: Jedenfalls spätestens in der Examensvorbereitung muss man richtig ackern. Dazu kommen die Probeklausuren, die man schreiben muss. Das glaubt einem außerhalb von Jura eigentlich keiner, dass man in der Examensvorbereitung wöchentlich 2 fünfstündige Klausuren runterschreibt. Sowas muss man durchziehen können, sonst wird es mit dem Examen nichts.
Insgesamt sollte man auch noch sagen, dass es keine gute Idee ist, wenn man Jura nur deshalb studieren will, weil man denkt, dass man damit später eine Menge Geld verdienen kann. Ja, man kann in Jura sehr hohe Einstiegsgehälter erzielen. Das betrifft aber nur einen kleinen Teil der Absolventen, die besonders gute Noten erreicht haben. Von vornherein darauf zu spekulieren, dass man später mal in ne Großkanzlei will, lässt sich am Anfang des studiums einfach nicht planen. Es gibt Leute, die trotz größter Anstrengungen in den Examina nur ein ausreichend oder schlechtes befriedigend erhalten haben. Dann ist Essig mit den glamourösen Karrierevorstellungen.
26.10.2021, 10:44
(25.10.2021, 10:44)Etbi schrieb:(25.10.2021, 10:32)Gast schrieb:(25.10.2021, 10:27)Gast schrieb: Wenn sie Bock drauf haben ja.
Wenn sie es machen wollen, weil sie sonst keinen Plan haben und denken, mit Jura kann man gut Kohle machen, verweise ich an die wirtschaftswissenschaftliche Fakultät.
Mit Jura kann man doch gut Kohle machen?
Nur ein Bruchteil der Juristen macht "gut Kohle". Der Großteil schlägt sich so durch und verdient nicht mehr als man auch in anderen Berufen verdienen kann. Ob man zu den wenigen gehören wird, die gut Kohle machen, steht in den Sternen.
Freund 1 mit oberem A, normalem B - 45k Einstieg bei Lebensversi, nach 6 Monaten 50k Erhöhung
Freund 2 mit obere B (fast VB) und normalem A - E13 Stelle an seinem Wunschort (hätte such A13 sein können, gab aber nur E13 dort, doch wird wohl noch verbeamtet)
Ich: A/ VB - R1 Justiz
Bekannte aus Ref: Doppel A, 3.5k im Monat Kanzlei mit 10 Berufsträgen, macht immer um 16h Schluss und bekommt 2 FA bezahlt, dann mehr Geld
Anderer Kollege mit B/ A - 4k Brutto 2 Mann Kanzlei, dafür aber auch 50h Woche leider, macht Verkehrsrecht
Keiner aus meiner AG hat unter 3.5k brutto zu Beginn ihrer Karriere. Das ist stabil und bedenkt man den zu erwartenden Gehaltszuwachs ist das alles sehr solide.
Diese 2.5k - 3k Einstiegsangebote muss man halt ablehnen.
Aus rein finanzieller Sicht also zu empfehlen... und es macht viel Spaß natürlich.
26.10.2021, 11:24
(26.10.2021, 10:44)Sky schrieb:(25.10.2021, 10:44)Etbi schrieb:(25.10.2021, 10:32)Gast schrieb:(25.10.2021, 10:27)Gast schrieb: Wenn sie Bock drauf haben ja.
Wenn sie es machen wollen, weil sie sonst keinen Plan haben und denken, mit Jura kann man gut Kohle machen, verweise ich an die wirtschaftswissenschaftliche Fakultät.
Mit Jura kann man doch gut Kohle machen?
Nur ein Bruchteil der Juristen macht "gut Kohle". Der Großteil schlägt sich so durch und verdient nicht mehr als man auch in anderen Berufen verdienen kann. Ob man zu den wenigen gehören wird, die gut Kohle machen, steht in den Sternen.
Freund 1 mit oberem A, normalem B - 45k Einstieg bei Lebensversi, nach 6 Monaten 50k Erhöhung
Freund 2 mit obere B (fast VB) und normalem A - E13 Stelle an seinem Wunschort (hätte such A13 sein können, gab aber nur E13 dort, doch wird wohl noch verbeamtet)
Ich: A/ VB - R1 Justiz
Bekannte aus Ref: Doppel A, 3.5k im Monat Kanzlei mit 10 Berufsträgen, macht immer um 16h Schluss und bekommt 2 FA bezahlt, dann mehr Geld
Anderer Kollege mit B/ A - 4k Brutto 2 Mann Kanzlei, dafür aber auch 50h Woche leider, macht Verkehrsrecht
Keiner aus meiner AG hat unter 3.5k brutto zu Beginn ihrer Karriere. Das ist stabil und bedenkt man den zu erwartenden Gehaltszuwachs ist das alles sehr solide.
Diese 2.5k - 3k Einstiegsangebote muss man halt ablehnen.
Aus rein finanzieller Sicht also zu empfehlen... und es macht viel Spaß natürlich.
3.500 brutto mit Anfang 30 ist nicht unbedingt ein Krachergehalt. In dem Alter hast du in vielen kaufmännischen Berufen mehr.
26.10.2021, 14:13
(26.10.2021, 11:24)Gast schrieb:(26.10.2021, 10:44)Sky schrieb:(25.10.2021, 10:44)Etbi schrieb:(25.10.2021, 10:32)Gast schrieb:(25.10.2021, 10:27)Gast schrieb: Wenn sie Bock drauf haben ja.
Wenn sie es machen wollen, weil sie sonst keinen Plan haben und denken, mit Jura kann man gut Kohle machen, verweise ich an die wirtschaftswissenschaftliche Fakultät.
Mit Jura kann man doch gut Kohle machen?
Nur ein Bruchteil der Juristen macht "gut Kohle". Der Großteil schlägt sich so durch und verdient nicht mehr als man auch in anderen Berufen verdienen kann. Ob man zu den wenigen gehören wird, die gut Kohle machen, steht in den Sternen.
Freund 1 mit oberem A, normalem B - 45k Einstieg bei Lebensversi, nach 6 Monaten 50k Erhöhung
Freund 2 mit obere B (fast VB) und normalem A - E13 Stelle an seinem Wunschort (hätte such A13 sein können, gab aber nur E13 dort, doch wird wohl noch verbeamtet)
Ich: A/ VB - R1 Justiz
Bekannte aus Ref: Doppel A, 3.5k im Monat Kanzlei mit 10 Berufsträgen, macht immer um 16h Schluss und bekommt 2 FA bezahlt, dann mehr Geld
Anderer Kollege mit B/ A - 4k Brutto 2 Mann Kanzlei, dafür aber auch 50h Woche leider, macht Verkehrsrecht
Keiner aus meiner AG hat unter 3.5k brutto zu Beginn ihrer Karriere. Das ist stabil und bedenkt man den zu erwartenden Gehaltszuwachs ist das alles sehr solide.
Diese 2.5k - 3k Einstiegsangebote muss man halt ablehnen.
Aus rein finanzieller Sicht also zu empfehlen... und es macht viel Spaß natürlich.
3.500 brutto mit Anfang 30 ist nicht unbedingt ein Krachergehalt. In dem Alter hast du in vielen kaufmännischen Berufen mehr.
nur steigst du da auch nicht mehr allzu hoch auf. aus den 3.5k kann in 5 bis 10 jahren mehr als das doppelte werden.