07.10.2021, 14:12
Hallo Zusammen,
vielleicht kann mir jemand Denkanstöße bei folgender Problematik geben:
Mandant X ist zum 2. mal „Opfer“ einer Namensverwechslung seitens der Polizei geworden. Beide Strafverfahren haben sich nach der Aufklärung mit entsprechenden Belegen relativ schnell erledigt.
Jetzt steht jedoch die Frage im Raum, welche Optionen zur Verfügung stehen, um diese Namensverwechslung für die Zukunft zu verhindern, da es für X psychisch belastend ist, jederzeit mit neuer Post von rechnen zu müssen.
Vielleicht hat ja ein kluger Kopf hier eine Idee ? Vielen Dank vorab!
vielleicht kann mir jemand Denkanstöße bei folgender Problematik geben:
Mandant X ist zum 2. mal „Opfer“ einer Namensverwechslung seitens der Polizei geworden. Beide Strafverfahren haben sich nach der Aufklärung mit entsprechenden Belegen relativ schnell erledigt.
Jetzt steht jedoch die Frage im Raum, welche Optionen zur Verfügung stehen, um diese Namensverwechslung für die Zukunft zu verhindern, da es für X psychisch belastend ist, jederzeit mit neuer Post von rechnen zu müssen.
Vielleicht hat ja ein kluger Kopf hier eine Idee ? Vielen Dank vorab!
07.10.2021, 15:45
Namenswechsel seitens deines Mandanten?
Gibt es ansonsten nicht noch die Möglichkeit Sperrvermerke oder Informationsverbote ins Melderegister einzutragen? Sowas wird normalerweise zwar wohl eher aufgrund anderer Umstände gemacht, aber vielleicht hilft es, zukünftige Sachbearbeiter stutzig zu machen? Keine Ahnung...
Gibt es ansonsten nicht noch die Möglichkeit Sperrvermerke oder Informationsverbote ins Melderegister einzutragen? Sowas wird normalerweise zwar wohl eher aufgrund anderer Umstände gemacht, aber vielleicht hilft es, zukünftige Sachbearbeiter stutzig zu machen? Keine Ahnung...
07.10.2021, 18:08
Ich habe mal so einen Bogen bei der Polizei ausgefüllt, dass ich keine Ermittlungen gegen meine Person wünsche bis auf Widerruf.
Aber im Ernst:
Falls es eine zuständige Person bei der Polizei gibt sollte die ein Anwaltsschreiben erhalten...Ich denke der Fehler ist ja vermeidbar. Ich würde aber freundlich bleiben auch wenn der Mandant mittlerweile zurecht genervt sein dürfte.
Aber im Ernst:
Falls es eine zuständige Person bei der Polizei gibt sollte die ein Anwaltsschreiben erhalten...Ich denke der Fehler ist ja vermeidbar. Ich würde aber freundlich bleiben auch wenn der Mandant mittlerweile zurecht genervt sein dürfte.
07.10.2021, 18:19
In meinem Briefkasten landet auch immer Post für einen Nachbarn mit ähnlichem Nachnamen (ein Buchstabe mehr am Namensende).
Juckt mich das? Nein. Genau diese Einstellung empfehle ich dem Mandanten. Rechtsschutzbedürfnis (-)
Juckt mich das? Nein. Genau diese Einstellung empfehle ich dem Mandanten. Rechtsschutzbedürfnis (-)
07.10.2021, 19:17
(07.10.2021, 18:19)Gast schrieb: In meinem Briefkasten landet auch immer Post für einen Nachbarn mit ähnlichem Nachnamen (ein Buchstabe mehr am Namensende).
Juckt mich das? Nein. Genau diese Einstellung empfehle ich dem Mandanten. Rechtsschutzbedürfnis (-)
So wie ich den Kollegen verstanden habe richten sich die Verfahren aber zunächst einmal gegen den Mandanten.
Zumal ich bei so was dann auch fürchten würde, dass ggf der Beschluss zur Durchsuchung/Hast dann mal versehentlich bei ihm vollstreckt wird.
07.10.2021, 20:00
Der Mandant trägt exakt den selben Namen wie der "Gesuchte". Die Verwechselung könnte verhindert werden können, wenn beide male einfach die Geburtsdaten mit übermittelt worden wären. Dann hätte nämlich auch direkt auffallen müssen, dass es sich nicht um die gesuchte Person handelt.
Ich bin etwas ratlos an wen ich mich da am besten wende, da die unerfreuliche Post in dem ersten Verfahren aus NRW und im zweiten aus Hessen kam. Also länderübergreifende Problematik
Ich bin etwas ratlos an wen ich mich da am besten wende, da die unerfreuliche Post in dem ersten Verfahren aus NRW und im zweiten aus Hessen kam. Also länderübergreifende Problematik
07.10.2021, 20:50
Mhh. Nutzen die denn alle dasselbe System (Polas?). Vielleicht kann man da bei deinem Mandant irgendwie einen Hinweis anbringen lassen, dass das Geburtsdatum genauer geprüft werden soll?
07.10.2021, 23:14
Meine Idee wäre auch Polas gewesen. Das Problem ist doch der dezentrale Aufbau der Polizei: nicht einer, sondern alle müssen es wissen. Das geht nur, wenn in den Systemen deutlich vor der Verwechslung gewarnt wird. Ich würde mich an die Juristen im Präsidium wenden, die für Datenschutz und Co. zuständig sind und auf die haftungsrechtlichen Folgen der Verwechslung hinweisen, die haben sicher eine Idee, wo man es hinterlegen kann.
Wer hier etwas von fehlendem Rechtsschutzbedürfnis schreibt, hat zu wenig Fantasie, was geschehen wird, sobald gegen den Namensvetter mal ein Haftbefehl erlassen wird. Dann kann der Mandant, der nur in Urlaub fliegen wollte, möglicherweise sonntags den Bereitschaftsrichter in Frankfurt versuchen zu überzeugen, dass er nicht der Gesuchte ist. Da ist der Flieger dann aber schon weg.
Wer hier etwas von fehlendem Rechtsschutzbedürfnis schreibt, hat zu wenig Fantasie, was geschehen wird, sobald gegen den Namensvetter mal ein Haftbefehl erlassen wird. Dann kann der Mandant, der nur in Urlaub fliegen wollte, möglicherweise sonntags den Bereitschaftsrichter in Frankfurt versuchen zu überzeugen, dass er nicht der Gesuchte ist. Da ist der Flieger dann aber schon weg.
08.10.2021, 14:09
(07.10.2021, 23:14)Praktiker schrieb: Meine Idee wäre auch Polas gewesen. Das Problem ist doch der dezentrale Aufbau der Polizei: nicht einer, sondern alle müssen es wissen. Das geht nur, wenn in den Systemen deutlich vor der Verwechslung gewarnt wird. Ich würde mich an die Juristen im Präsidium wenden, die für Datenschutz und Co. zuständig sind und auf die haftungsrechtlichen Folgen der Verwechslung hinweisen, die haben sicher eine Idee, wo man es hinterlegen kann.
Wer hier etwas von fehlendem Rechtsschutzbedürfnis schreibt, hat zu wenig Fantasie, was geschehen wird, sobald gegen den Namensvetter mal ein Haftbefehl erlassen wird. Dann kann der Mandant, der nur in Urlaub fliegen wollte, möglicherweise sonntags den Bereitschaftsrichter in Frankfurt versuchen zu überzeugen, dass er nicht der Gesuchte ist. Da ist der Flieger dann aber schon weg.
Musste instant an die Doku über den Frankfurter Haftrichter denken, dessen Vorzuführende jeden Morgen mit „final countdown“ geweckt werden.
08.10.2021, 16:22
Ich empfehle eine Namensänderung.