28.09.2021, 22:47
(28.09.2021, 22:41)Gustav Brennmann schrieb: ...wer es nötig hat, sich allein über seine "Karriere" zu definieren und die wirklich wichtigen Dinge im Leben nicht erkennt, hat ein gewisses Mitleid verdient.
PS: ich bin immer ganz froh darüber, wenn ich im Sommer um 14 Uhr auf der Terrasse meines ca. 600.000 Euro werten Hauses in der Sonne liege, meine drei Kinder im Gartenpool toben und ich das Röhren meines Sportwagens höre, wenn meine Frau (die sich gern mal mein Auto ausleiht, weil unsere Zweit-Familienkutsche etwas sperrig im Alltag ist) vom Kosmetiktermin kommt, während für den einen oder anderen 120k+ - Juristen die Nachmittagsschicht anfängt.
Hä? Als Richter so ein Proll oder hab ich nur die Ironie überlesen?
28.09.2021, 22:48
(28.09.2021, 22:41)Gustav Brennmann schrieb: ...wer es nötig hat, sich allein über seine "Karriere" zu definieren und die wirklich wichtigen Dinge im Leben nicht erkennt, hat ein gewisses Mitleid verdient.
PS: ich bin immer ganz froh darüber, wenn ich im Sommer um 14 Uhr auf der Terrasse meines ca. 600.000 Euro werten Hauses in der Sonne liege, meine drei Kinder im Gartenpool toben und ich das Röhren meines Sportwagens höre, wenn meine Frau (die sich gern mal mein Auto ausleiht, weil unsere Zweit-Familienkutsche etwas sperrig im Alltag ist) vom Kosmetiktermin kommt, während für den einen oder anderen 120k+ - Juristen die Nachmittagsschicht anfängt.
Klassisches Richterleben ;)
28.09.2021, 22:51
(28.09.2021, 22:47)Gast schrieb:(28.09.2021, 22:41)Gustav Brennmann schrieb: ...wer es nötig hat, sich allein über seine "Karriere" zu definieren und die wirklich wichtigen Dinge im Leben nicht erkennt, hat ein gewisses Mitleid verdient.
PS: ich bin immer ganz froh darüber, wenn ich im Sommer um 14 Uhr auf der Terrasse meines ca. 600.000 Euro werten Hauses in der Sonne liege, meine drei Kinder im Gartenpool toben und ich das Röhren meines Sportwagens höre, wenn meine Frau (die sich gern mal mein Auto ausleiht, weil unsere Zweit-Familienkutsche etwas sperrig im Alltag ist) vom Kosmetiktermin kommt, während für den einen oder anderen 120k+ - Juristen die Nachmittagsschicht anfängt.
Hä? Als Richter so ein Proll oder hab ich nur die Ironie überlesen?
Wieso Proll? Was hat ein schickes Haus und ein schönes Auto mit Proletentum zu tun? Es muss doch nicht jeder Richter ein fahrradbesessener Öko im Reihenhaus sein, oder? Ein bisschen Lebensqualität darf man sich doch durchaus auch als "R1-Geringverdiener" gönnen.
28.09.2021, 22:55
(28.09.2021, 22:51)Gustav Brennmann schrieb:(28.09.2021, 22:47)Gast schrieb:(28.09.2021, 22:41)Gustav Brennmann schrieb: ...wer es nötig hat, sich allein über seine "Karriere" zu definieren und die wirklich wichtigen Dinge im Leben nicht erkennt, hat ein gewisses Mitleid verdient.
PS: ich bin immer ganz froh darüber, wenn ich im Sommer um 14 Uhr auf der Terrasse meines ca. 600.000 Euro werten Hauses in der Sonne liege, meine drei Kinder im Gartenpool toben und ich das Röhren meines Sportwagens höre, wenn meine Frau (die sich gern mal mein Auto ausleiht, weil unsere Zweit-Familienkutsche etwas sperrig im Alltag ist) vom Kosmetiktermin kommt, während für den einen oder anderen 120k+ - Juristen die Nachmittagsschicht anfängt.
Hä? Als Richter so ein Proll oder hab ich nur die Ironie überlesen?
Wieso Proll? Was hat ein schickes Haus und ein schönes Auto mit Proletentum zu tun? Es muss doch nicht jeder Richter ein fahrradbesessener Öko im Reihenhaus sein, oder? Ein bisschen Lebensqualität darf man sich doch durchaus auch als "R1-Geringverdiener" gönnen.
Röhrender Sportwagen, Pool, Frau bei der Kosmetikerin - also bitte.
28.09.2021, 22:57
...war ja auch etwas überspitzt formuliert (wenngleich es durchaus zutrifft), aber lass mir doch den kleinen Seitenhieb gegen die Workaholics und Karrieristen
28.09.2021, 23:00
28.09.2021, 23:53
(28.09.2021, 22:41)Gustav Brennmann schrieb: ...wer es nötig hat, sich allein über seine "Karriere" zu definieren und die wirklich wichtigen Dinge im Leben nicht erkennt, hat ein gewisses Mitleid verdient.
PS: ich bin immer ganz froh darüber, wenn ich im Sommer um 14 Uhr auf der Terrasse meines ca. 600.000 Euro werten Hauses in der Sonne liege, meine drei Kinder im Gartenpool toben und ich das Röhren meines Sportwagens höre, wenn meine Frau (die sich gern mal mein Auto ausleiht, weil unsere Zweit-Familienkutsche etwas sperrig im Alltag ist) vom Kosmetiktermin kommt, während für den einen oder anderen 120k+ - Juristen die Nachmittagsschicht anfängt.
Gustav, mein Held, du sprichst mir aus meiner Richterseele. Lass dich nicht ärgern. Die Missgunst vieler Nutzer hat vor allem 2 Gründe: Frust vom Lernen fürs Examen (wenn überhaupt) und Corona. Die latent aggressive Grundstimmung in der Gesellschaft wird gefühlt jeden Tag schlimmer.
Ich kann nur so viel sagen: Ärmel hochkrempeln, ackern wie blöde und ein bisschen Glück, dann könnt ihr ja auch - wie Gustav und meine Wenigkeit Richter werden!
29.09.2021, 00:10
In der Justiz sollte man schon mit viel Selbsterkenntnis an die Sache herangehen. Also, will ich wirklich Karriere machen oder halbwegs Arbeit und Leben im Gleichgewicht halten. Ich habe mich mit zwei zweistelligen Examina bewusst bei einer Staatsanwaltschaft beworben und die Stelle bekommen. Mein Ausbildungsschwerpunkt lag auch im Strafrecht. Ich komme mit dreißig Wochenstunden sehr gut zurecht. Das ist natürlich der Erfahrung geschuldet. Eine Karriere kann man bei diesem Modell natürlich vergessen. Aber das ist alles machbar.
29.09.2021, 09:08
Ich, TE, muss sagen, dass mir die positiven Berichte auch irgendwie Mut machen.
Bin ehrlichgesagt mittlerweile sehr hin- und hergerissen.
Auf der einen Seite potenziell gute Work-Life-Balance. Das kann man aber auch in der Verwaltung zu (jedenfalls in Ministerien) besserem Geld und klaren Zeiten haben. Und die Work-Life-Balance hängt einfach stark vom Dezernat ab.
Andererseits (im Vergleich) schlechtes Geld und mit Pech nie ein passendes Rechtsgebiet und mit mehr Pech auch keine gute Work-Life-Balance.
Dazu veralteten Strukturen, die heutzutage eigentlich nicht mehr angemessen sind. Örtlich flexibel ist man auch nicht mehr wirklich.
Kurzum: Schwierige Sache.
Bin ehrlichgesagt mittlerweile sehr hin- und hergerissen.
Auf der einen Seite potenziell gute Work-Life-Balance. Das kann man aber auch in der Verwaltung zu (jedenfalls in Ministerien) besserem Geld und klaren Zeiten haben. Und die Work-Life-Balance hängt einfach stark vom Dezernat ab.
Andererseits (im Vergleich) schlechtes Geld und mit Pech nie ein passendes Rechtsgebiet und mit mehr Pech auch keine gute Work-Life-Balance.
Dazu veralteten Strukturen, die heutzutage eigentlich nicht mehr angemessen sind. Örtlich flexibel ist man auch nicht mehr wirklich.
Kurzum: Schwierige Sache.
29.09.2021, 09:16
(29.09.2021, 09:08)Gast schrieb: Ich, TE, muss sagen, dass mir die positiven Berichte auch irgendwie Mut machen.
Bin ehrlichgesagt mittlerweile sehr hin- und hergerissen.
Auf der einen Seite potenziell gute Work-Life-Balance. Das kann man aber auch in der Verwaltung zu (jedenfalls in Ministerien) besserem Geld und klaren Zeiten haben. Und die Work-Life-Balance hängt einfach stark vom Dezernat ab.
Andererseits (im Vergleich) schlechtes Geld und mit Pech nie ein passendes Rechtsgebiet und mit mehr Pech auch keine gute Work-Life-Balance.
Dazu veralteten Strukturen, die heutzutage eigentlich nicht mehr angemessen sind. Örtlich flexibel ist man auch nicht mehr wirklich.
Kurzum: Schwierige Sache.
Es gibt Dinge im Leben, die sollte man einfach ausprobieren, die dabei gemachten Erfahrungen sind unschätzbar! Montag Vormittags mit einer Zeitung im Café zu sitzen, ohne die Stechuhr ticken zu hören, kann einem sehr viel geben. Das geht als Beamter nicht. Aber man zahlt eben für diese Freiheit.